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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner Dias« Zrttung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzliche« Go«»- x»d Yaiartag«. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM-, frei HauS 1.10 NM. einschl 12 ti». 11 Pf. Lrügerlohn. Postbezug monatl. 2.S0 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt ketuen Anspruch auf Rückzahlung deS Bezugspreise». ZeitungSauSgaL« ftir Abholer täglich 8—8 Uhr nachmittag». Preise und Nachlahsätz« bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 0 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Geivähr. Anzeigen sind an den Erschetnungetagen bi» norm. 1V Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Httler-Straß» 2 — Fernruf nur SS1. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlich«», der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt n«d enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Vnlsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Donnerstag, den 13. März 1941 Nr. 61 93. Jahrgang Der dritte Geburtstag Grotzdeutfchlands Im Frieden erprobt, im Kriege bewährt — Linz feiert den Jahrestag des Anschluffes Vor drei Lahre», am 12 März 1938, verkündete der Führer vom Balkon des Linzer Rathauses aus in einer »«vergeßlich«» Feierstunde die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Reich. Damit befreite er die Ostmark, gab ihr nicht nur den Klaube» an die Zukunft wieder, sondern erfüllte ihr zugleich den uralten Traum und die uralte Sehnsucht, Deutsche unter Deutschen zu fein. Deutsche in einem einzigen orohdcutschen Raum. Der Tag wurde der Geburtstag Grobdeutschlands. Das System des Verrates war, ohne daß auch nur ein ein- Binger Schutz gefallen wäre, restlos zukammengebrochen. Fünf Lahre hatte es ehrlos und brutal alle Mittel der Gewalt zur Niederknüppelung des eigenen Volkes eingesetzt. Jetzt aber war der Spuk der Dunkelmänner in Wien zu Eude. Volk kam zu Volk und Blut zu Blut. Linz und mit ihm die ganze Ostmark erlebte damals ihren stolzesten und glücklichsten Tag. Mit der ihr eigenen Schwungkraft ging die NSDAP ans Werk. Gewaltig, schier unüberwindlich waren die Schwierig keiten, mannigfach die Sorgen und riesengrotz die Aufgaben. Aber Haltung und Disziplin der Bevölkerung waren vorbildlich, ihr Wille zur Arbeit grenzenlos. In einer unglaublich kurzen Zeil war das verlotterte und herabgewirtschaftete Staatenge bilde, das das Reick als Erbe übernahm, erfüllt vom Rhythmus und der Sinfonie der Arbeit. Aber cs standen nur achtzehn Monate friedlicher Aufbauarbeit zur Verfügung. Dann kam der Krieg. Die Anforderungen, die er auf allen Lebensgebieten an die Bevölkerung auch der Ostmark stellt, sind schwer. Aber die Ostmark scheut und schreckt vor ihnen nicht zurück. Sie weiß, in diesem Ringen geht es um Deutschland, um bas gemeinsame deutsche Vaterland. Die jungen Söhne der Ostmark aber, die heute den Waffen rock der deutschen Wehrmacht tragen, sie marschieren Schulter an Schulter mit ihren Kameraden aus allen Gauen des Reiches in unzerreitzbarer Gemeinschaft. Die Bande, die das Reich und die Ostmark vor drei Jahren in den Tagen des Glücks und des Lubcls knüpften, hat der Krieg zu einem Gürtel aus Stahl und Eisen geschmiedet, der nie und nimmer zerreißt. Lm Frieden wurde die Ostmark er probt. im Kriege aber hat sie sich bewährt. Ein Volk! Ein Reich! Ein Führer! Dieser Ruf ist es auch, der am dritten Jahrestage der Gründung des Krotzdeutschen Reiches, wieder von den Linzer Mauern hallt. Wie damals ist dir Stadt auch heute wieder djjberfät mit den Fahnen des Reiches. Und wie damals ist da« Volk aus allen Kreisen und Bezirken des Landes ausgebrochen, um in einer Kundgebung von einzigartiger Gröhe und Macht die Erinnerung zu feiern an den Tag, der Tag, der Freiheit und die Heimkehr ins Reich gebracht hat. Ansprache Dr. Goebbels Reichsminister Tr. Goebbels verglich in seiner immer wieder von stürmischem Beifall unterbrochenen Rede die boss- nungslose Lage, in der sich England heule befindet, mit der in jeder Hinsicht gefestigten und gcsicherien Situation Deutschlands, und er leitete aus dieser Gegenüberstellung die unerschütterliche Siegeszuversicht ab, mit der das deutsche Volt den kommenden Ereignissen enlgegensiehr. Es sei gut. daß die ostmärkischen Gaue noch vor dieser historischen Auseinander setzung ins Rclch heimgelehrt seien, denn nun erlebten auch sic im Krieg ihre große Bewährung. Während die Welt immer noch aus Streit und Bruder zwist bei uns ihre Hojsnung setze, werde in Wahrheit das deutsche Volk in allen seinen Stämmen in diesem Kamps zu einer unlösbaren Einheit zusammcngcschweihl. Tr. Goebbels schilderte dann, wie dieser Krieg der Enl- scheidungskampf zwischen zwei seinvlichcn Wellen sei. wie der Sozialismus der jungen Völker die Pluiokrane einer allen, verrosteten Welt zu Boden wette. In diesem „Klassenlampi zwischen reichen und armen Nationen" habe EyurchiU die Partie bereits verloren. Darüber sei keinerlei Zweifel mehr möglich. Vergeblich warte London aus Hilse und vergeblich Waue es aus Zerfall bei uns. Deutschland sei ernährungsmäßig und wirtschaftlich ge sichert. Die beste Wehrmacht der Welt stehe bereit, um des Führers Befehl zu folgen. Vor allem aber wisse jeder Deutsche, worum es in diesem Kriege gehe, der ein Volkskrieg in des Wortes wahrster Bedeutung sei. Leere Drohungen und Prah lereien des Feindes konnten uns nicht schrecken. In entschlossener Stimmung wartet das deutsche Boll auf die Befehle Les Führers. Mit festem Vertrauen aus ihm. dec den rechten Weg weise, gehe es der Entscheidung entgegen. Die Stadt Linz aber habe damit eine besondere Verpslich- 1ung. Sie müsse allen Städten im Reich ein Beispiel an Treue und Gehorsam sein. Jetzt müsse die Parole lauten: » „Vertrauen, Gehorsam, kämpfen und arbeiten!" Der Führer in Linz Der Führer traf Mittwoch abend gegen 21 Uhr über raschend zur Teilnahme an der Gedenkfeier für die vor drei Jahren erfolgte Befreiung in Linz ein. Die Bevölkerung seiner Heimatstadt bereitete dem Führer an diesem histo rischen Tage, als er plötzlich am Orte der Veranstaltung eintraf, einen begeisterten Empfang und huldigte ihrem Befreier in stürmischen Kundgebungen. Es waren aufs neue Stunden tiefster Ergriffenheit und Augenblicke unermetzlicher Freude die sich um den Führer in Linz abspielten. Stunden, die die Erinnerung wachriefen an jene unvergeßliche Triumphfahrt des Führers durch seine engere Heimat vor nunmehr genau drei Jahren. Den krönenden Abschluß fand dieser historische 12. März 1938 in dem Empfang auf dem Linzer Marktplatz und der An sprache des Führers vom Balkon des Linzer Rathauses, wo er unter dem dunklen Abendhimmel des winterlichen Märztages zum erstenmal nach vielen Jahren wieder unmittelbar zu den Kameraden seiner Heimat sprach. Am nächsten Tag, einem strahlend schönen Märzsonntag, unterschrieb dann der Führer in seinem Quartier, dem Hotel „Winzinger", die denkwürdigen Gesetze von Linz. Von dort eilte er an das Grab seiner Eltern in dem kleinen abgelegenen Leon- ding und gedachte ihrer an ihrer letzten Ruhestätte. Von da ging die Fahrt weiter nach Wien. Heule nun, inmitten weltgeschichtlicher Ereignisse, ist der Führer wieder nach Linz gekommen, von wo aus Lie Geburt des Grotzdeutschen Reiches vor drei Jahre« ihren Ausgang nahm. Und wir können es gerade in Erinnerung an den historischen Tag, den wir noch einmal im Geiste durchlebten, verstehen, mit welcher Lbergrohen Freude und Herzlichkeit der Führer in dieser Stadt empfangen wird, die sich ihm mit Stolz und innerer Verpflichtung so besonders verbunden fühlt. Die Bevölkerung im Gau Oberdona« ist an diesem Tage dem Führer gegenüber zu gleich der Dolmetsch des Dankes auch ihrer Rachbargaue, der Volksgenossen in Wien und Niederdona«, i« KSrntr« und i« der Steiermark, in Salzburg und in Tirol, die diesen Laa i« der gleichen inneren Bewegung und mit derselben siegesgewrsse« Kantpsentschlosieuheit begeben. Der Führer an die Linzer BeoöUerung Zur freudigen Ucbcrraschung der schon sür den Besuch des Führers so dankbaren Bevölkerung nahm auch der Führer daS Wort in einer Ansprache, in der er Weg und Ziel deS deutschen Volkes aujzeichnetc. Neben dem Führer sprach auch Reichsminister Tr. Goebbels in der großen Kundgebung, zu der sich die Bevölkerung vereint haue. Gefühl der Machtlofigkett Deutsche Bombenangriffe zermürben britische Moral Die vernichtende Wirkung deutscher Bomben- angrissc nicht nur aus englische Industriegebiete und -städte, sondern auch aus die Volksmoral schildert der Londoner Son derberichterstatter der argentinischen Zeitung „Nacion". Die englische Ocfscntlichkcit gebe sich immer mehr darüber Rechenschaft, daß daö Kräfteverhältnis zwischen der RAF. und der deutschen Lüstwassr sehr ungleich sei und daß die Zer- störungcn auf englischem Boden lmmcr verheerender würden, während Deutschland trotz der langen Kricgsdaurr völlig in takt fei. Jede Nachricht über neue Schäden, vernichtete Fabriken, Bahnlinien oder Straßen steigere den Unwillen der Oeffent- lichkeit gegen die eigene Regierung und die verantwortlichen Persönlichkeiten, und das Volk frage sich, wie lange es noch durchhalten könne und müsse. Auch die Annahme des England- hiljcgcsctzes in Amerika könne an den» Gckübl der eiaenen — Kein Vertrauen zur RAF. und zur USA.-Hilfe Machttostglcit gegenüber einem überlegenen Feind nicht- ändern. Zur Annahme des Englandhilse-Gesetzes und der gleich zeitigen Veröffentlichungen über die hohen britischen S ch i s f s v e r l u st c Stellung nehmend, schreibt der Londoner Berichterstatter der „New Bork Times", Robert Post, der britische Admiralitätsberichl über die weiteren hohen Schiffs verluste sci eine grimmige Fußnote zum England- Hilfe-Gesetz. Die vom Führer angekündigtc Atlautitschlacht habe be gonnen. Während die britischen Nachrichtenbüros die englisch» Bevölkerung einerseits zu beruhigen versuchten, unbestimmt von neuen Vcrteidigungsmethoden redeten und ihren Lesern erzählten, daß „mehr U-Boote mehr Schießscheiben darftell ten", mahnten sie andererseits das Publikum, sich für die Zu kunft auf daS Schlimmste gefaßt zu machen. Freles Geld in der Wirtschaft In den in der letzten Zeit veröffentlichten Geschäftsbericht ten großer deutscher Induftrieunternehmungen kommt vielfach: eine kriegsbedingte Erscheinung zum Ausdruck, die veiÄent. einmal etwas näher untersucht zu werden. Besonders deutlich' wird das bei den Vereinigten Stahlwerken, Europas größtem schwerindustriellen Konzern. Der Stahlverein hat näm lich von feinen Abschreibungsbeträgen eine Summe von SS Millionen Reichsmark zurückgestellt, um sie zu gegebener Zeih sür den Ausbau seiner Anlagen wieder zur Verfügung ztt haben. Vorläufig wird das Geld in Steuergutschet- nen angelegt. Das ist ein typisches Verspiel für die starke Verflüssigung der Wirtschaft, die sich nicht nur im Dergbau und in der Eisenindustrie, sondern auch in vielen anderen Industriezweigen zeigt. Die aus den Betrieben herausgewirö schasteten Abschreibungen können nicht mehr laufend in voller Höhe, wie es der Zweck der Abschreibungen ist, in den Betrieb wieder gesteckt werden, sondern werden zunächst einmal „frei", weil die Vorrangstellung der Kriegsproduktion alle anderen Aufgaben, auch die Erneuerung der Produktions- anlagen trotz ihrer Dringlichkeit, in den Hintergrund drängt. Der Geschäftsbericht des StaKlvereins sagt dazu: „Wir Haien die der erhöhten Betriebsbeanspruchung entsprechenden Ab schreibungsbeträge, soweit sie zur Zeit nicht unmittelbar ihren, Zweck entsprechend verwandt werden konnten, für diese Auf gaben gesondert bereitgestellt." Diese Verflüssigung infolge der fehlenden Möglichkeit zu Reuinvestitionen ist nun keineswegs als ein Zeichen „finanziel ler Stärke" zu werten. Sie ist eine Zeiterfcheinung, die durch die kriegswirtschaftlichen Erfordernisse bedingt ist. Darum wirb auch jeder Unternehmer wünschen, daß dieser Zustand so rasch wie möglich beendet ist und er sich wieder seiner eigentlichen Aufgabe als Unternehmer besser widmen kann, nämlich der der betrieblichen Weiterentwicklung. Denn drms echten Unternehmer kommt es nicht allein aus das Geld an, auf das Bankguthaben oder auf große Wertpapierbeftände« Ihm liegt viel mehr daran, sein Geld im Betrieb arbeiten zu lassen. Aber zur Zeit liegen die Dinge nun einmal so, daß durch die Erfordernisse des totalen Krieges die wirtschaftlichen Gesichtspunkte nicht voll zur Geltung kommen können. Rach dem Kriege werden dann auch in dieser Hinsicht wieder nor male Zustände eintreten. Der Unternehmer kann dann wieder voll und ganz sein Augenmerk aus die laufend« Erneuerung und den Ausbau der Anlagen lenken. Soweit man sich über die allgemeine Ertragslage der deutschen Inndustrie an Hand der bis jetzt erschienenen Geschäftsberichte «inen Ueberblick verschaffen kann, hat man durchaus den Eindruck, daß die Industrie gut gewirtschaftet, und daß fie bei angemessenen Abschreibungen einen ange messenen Gewinn erzielt hat. Nichts kennzeichnet diese Lat- fache deutlicher, als Laß die Zahl der um die Stillegung nicht herumgekommenen Betriebe außerordentlich niedrig ift. Rur etwa 1500 Betriebe — meist kleinere und kleinste — haben den Antrag auf Gewährung einer Beihilfe gestellt. Die Summ«, di« hierfür beansprucht wird, stellt sich nur auf etwa 7—8 Millionen Reichsmark. Gemessen an dsn industriellen Umsätzen Deutschlands und an der Zahl unsere» Industriebetriebe ist dieser Betrag wirklich sehr niedrig, viel niedriger als auch der größte Optimist zu Beginn des Krieges hätte erwarten können. Das ist ein deutliches Zeichen für die Wendigkeit unserer Industrie und vor allem ein klarer Beweis für die trotz aller Hemmungen noch immer vorhandene Un ternehmer-Initiative. Das typische Beispiel hierfür bietet die Textilindustrie, die ein besonders geschicktes Anpas sungsvermögen gezeigt hat, und in der infolgedessen die Stillegungen lange nicht daS Ausmaß angenommen haben, daS man anfangs gerade in diesem Industrie zweig erwartet hat. .Schiffahrt im Suezlaaai oölllg uMerbundea' Rumänische Seeleute berichten In Konstantza lrasen mit dem rumänischen Dampfer „Dacia" aus Istanbul 3 4 rumänische Matrosen ein. Die Seeleute gehörten zur Besatzung der beiden rumänischen Tankschisse „Oltenia" und „Steaua-Romana", die schon vor Monaten in den Levanlehüfen von den Engländer» beschlag nahmt wurde». Sie berichteten, daß sie mit ihren Schissen nach Bombay gebracht wurden, wo die beiden rumänische» Tanker in englischen Dienst gestellt wurden, während die Besatzung über Suez—Istanbul heimgeschtckt wurde. Im Suezkanal war die Schiffahrt während der Durchreise nach den Berichten der rumänischen Matrosen infolge der Ver senkung zweier Dampfer durch die Leutsch« Luftwaffe völlig unterbunden, so daß der Verkehr mit oer Eisenbahn längs des Kanals abgewickelt werden mußte.