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Anzeiger Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Der goldene Mittelweg Reichsminister Funk über die Wirtschaftsaussichten des neuen Europa Meeres zugleich auch die englische beeinträchtigt. Mit der Festsetzung ade des Schwarzen Meeres und auf en gionen als Roosevelts Das Unbehagen in London ist verständlich, wird doch durch die deutschen Erfolge auf der Halbinsel Krim und am Rordufer des Schwarzen O* Position im Nahen Osb ' „ „ . . . deutscher Truppen am Gestade des Schwarzen Meeres und auf der weit in das Meer vorragenden Halbinsel Krim muß not- gedrungen die Operationsfreiheil der sowjetischen Schwarz- mcer-Flotte eingeschränkt werden, außerdem setzt sich die sowje tische Flotte dadurch harten Schlägen der deutschen Luftwaffe aus. So fehlt es denn auch nicht an Stimmen im Feindlager, die dahin lausen, daß gerade durch die deutschen Erfolge im Süden Churchills Plan für 1941 bereits völlig mißglückt ist. Zum Inhalt hatte dieser Plan die Bildung einer britisch- bolschewrstischen Front, die von Moskau bis ins Mittelmeer velts Flottenrede Überschatten in der Washingtoner Presse alle anderen Ereignisse. Alle Washingtoner Blätter bringen die deutsche Entgegnung aus der ersten Seite und wid men der dadurch geschaffenen Lage viele Spalten. Die Auf machung und der Inhalt der Meldungen zeigen, daß die Erklärung sehr stark gewirkt hat Auch die New-Yorker Blätter bringen die amtliche deutsche Erklärung unter Riesenüberschriften. Die Blätter geben die ausführlichen Berichte aus Berlin wieder, die die wich tigsten Stellen der Erklärung im Wortlaut zitieren und weiter- hin die Tatsache verzeichnen, daß die deutsche Regierung sämt lichen neutralen Ländern mitgeteilt habe, daß Roosevelts jüngste Anschuldigungen betr. der Deutschen n Süd-, amerika und der Religionspläne grobe Fälschungen seien. Roosevelt unter flnklage Die Schuld des Kriegshetzers durch die Erklärung der Reichsregierung erhärtet sich von Tag zu Tag der deutsche Vormarsch in Richtung auf Moskau zusammen. In den letzten Tagen wurden bedeutende Fortschritte im Raum Orel-Kursk-Charkow erzielt. Im Do nezgebiet fielen wichtige Städte im westlichen Teil in deutsche Hand. Tie Nordostküste des Asowschen Meeres befindet sich ostwärts über Taganrog in deutschem Besitz. Bei Berekop wurde der Uebergang über die Landbrücke zur Krim erzwungen und die Halbinsel selbst im Sturmschritt zum größeren Teil von den deutschen Truppen genommen. Feststellungen Hore Belishas Im übrigen fallen die bolschewistischen Bundesgenossen seltsam auseinander. Ter Londoner Nachrichtendienst läßt sich von britischen Militärsachverständigen auszählen, was nach von den Deutschen alles hätte erreicht werden müssen, um dann triumphierend festzustellen: „Die Deutschen haben nicht eines dieser Ziele erreicht." Hore Belisha, dem noch niemand Deutschsreundlichkeit nachgesagt hat. rechnet dagegen bereits mit dem Verlust des bolschewistischen Bodens bis zum Kaspischen Meer und berech net. was das für die Sowietunion bedeutet: Zwei Fünftel der sowjetischen Bevölkerung, vier Fünftel der sowjetischen Produltionsquellen säst die gesamten Kohlcn- gcbietc und 69 Prozent des sowjetischen Eisens und Stahls werden dann von den Deutschen beherrscht. _ Lleverrascht von der deutschen Schlagkraft Londoner Korrespondent in Moskau über seine Eindrücke von der Oktober-Offensive Reichswirtschaftsminister Funk betont in einem in der italienischen Zeitschrift „Echie Commenii" veröffentlichten Ar» ckikel über die Wirtschaftsaussichten des neuen Europa, daß ein großer, vom geographischen Standpunkt geschloßener Wirtschafts raum, der dank der weitgehenden Versorgungsmöglichkeiten auf dem Gebiete der Ernährung autark und nach den gleichen wirt schaftlichen Prinzipien organisiert ist, auf dem europäischen Kon tinent in Bildung begriffen ist. Vor Erlangung einer neuen europäischen Wirtschaftsordnung sei es jedoch notwendig, daß die künstlichen wirtschaftlichen Grenzen fallen und man schritt weise zu einer Uebereinstimmung der Produktions-, Preis- und Lebensbedingungen gelangt. Jede Nationalwirtschaft sowie der ^roße Wirtschaftsraüm in seiner Gesamtheit müssen zunächst ihr inneres Gleichgewicht finden. Der Minister erklärt weiter, die Organisation der euro päischen Wirtschaft, die vom Reich vertreten wird, verwerfe sowohl die ertreme Autarkie, di« au einer Berarmuna führen würde, als auch die äußerste internationale Einteilung der Ar beit, die in nicht genügender Weise den politischen und wirt schaftlichen Belangen der Völker Rechnung trägt. 2m übrigen gewährleistet der europäische Wirtschaftsraum dank seines mächtigen Produktionsapparates und seiner riesigen Verbrauchskapazitat den anderen wirtschaftlichen Systemen der Welt Austauschmöglichkeiten, wie sie sich bis jetzt noch niemals geboten haben. Der Minister fügte hinzu, das heute in Europa angewandte Clearingsystem schließe weder heute noch in Zukunft die Zusammenarbeit mit anderen Wirtschaftssystemen aus. Deutschland habe nichts gegen das Gold als Handelswert ein zuwenden und es werde nach dem Frieden genügend Gold für internationale Zahlungen besitzen. Die Reichsmark sei eine stabile Währung und werde auch stabil bleiben. Sie stelle heute die führende Devise in Europa dar und werde nach dem Frieden ebenfalls ihren internationalen Standard besitzen. reicht. Von den Ereignissen an den übrigen Fronten verdient die Eroberung von Kursk von deutscher Infanterie und Panzerverbänden Beachtung. Kursk liegt im mittleren Schwarz- erdegebiet, etwa 259 Kilometer nördlich von Charkow. Die Stadt bildet den Knotenpunkt der Eisenbahnlinie Moskau- Charkow und Kiew—Woronesch. Die Einwohnerzahl wurde 1926 mit rund 100 909 angegeben. Die Industrie umfaßt * Die Erklärung der Reichsregierung, mit der die er- . logencn Behauptungen Roosevelts über deutsche Aufteilungs- Pläne in Südamerika und die Abschaffung der Religionen als Fälschungen und Verdächtigungen entlarvt und Roosevelts Geschwätz von deutschen Angriffshandlungen gegen ameri- konische Schiffe mit Entschiedenheit zurückgewiesen worden sind, hat in der gesamten Welt stärksten Eindruck gemacht. Roosevelt.steht als Angeklagter da, seine Methoden sind als unverantwortlich und verbrecherisch entlarvt. Der wuchtig« Einschlag der deutschen Erklärung wird z. B. dadurch gekenn- zeichnet, daß in Washington volle 24 Stunden vergangen sind, ohne daß Anstalten für e - amtliche Kommentierung, mit de, man in USA. sehr schnell bei der Hand ist, gemacht wurden " Frstzustellen ist übrigens, daß die Erklärung der Reichsregie- rnng von den Zeitungen fast aller Länder im Wortlaut und in größter Aufmachung veröffentlicht worden ist. Von den europäischen Zeitungen , bezeichnet „Popolo Li Roma" die Erklärung der Reichsregierung als eine klar« und energische Antwort aus die Albernheiten, Lügen und Fälschungen Roosevelts. Mit beißendem Sarkas mus habe die Reichsregierung die ihr unterschobenen Absich ten dementiert und ein für allemal eindeutig sestgestellt, daß die Vereinigten Staaten und nicht Deutschland der Angreifer find „Voce d'Italia" betont, Roosevelt stehe vor seinem Voll und der Welt als unverantwortlichster Agent des politischen und geistigen Umsturzes da. Seinen Rus als Gefahr Nr. 1 für das Glück des nordamerikanischen Volkes und als Gefahr Rr. 2 für- Frieden und Ordnung der Welt könne er nicht mehr retten Auch in Spanten ist die Erklärung der Reichsregierung im Wortlaut veröffentlicht worden. Die finnischen Blätter folgern aus der Politik Roosevelts, daß dieser Kriegshetzer einen militärischen Zwischenfall sucht. In türkischen Kreisen vertritt man nach Meldungen aus Ankara den Standpunkt, Latz Roosevelt eindeutig widerlegt worden ist. Die dänischen Blätter unterstreichen nachdrücklichst die Schuld „Die Oktober-Offensive war der heftigste aller deutschen Großangriffe auf die Sowjets", schreibt der Sonoerkorrefpon- dent der „Sunoay Times" in Moskau, der kürzlich nach Eng- Land zurückkehrte. „Wir, die wir in Moskau lebten", berichtet der Korrespon dent weiter, „waren überrascht von der Heftigkeit ver Oise» kve. Viele von uns hatten tatsächlich geglaubt, daß die Schlag kraft der deutschen Wehrmacht durch die bisherige Offensive er schöpft sei." Um so überwältigender wirkte der ungeheuere deut sche Durchbruch in dem sogenannten Wjasma-Abfchnitt. Die sowjetischen Verluste an Gebieten, Menschen und Material im Oktober dürften, so schließt der Bericht, außerordentlich ernst sein. Diese Lehre mit dem für die Briten so bitteren Nachge schmack trifft sich mit der ebenfalls englischen Feststellung, daß Ler „Winter ein recht unsicherer Faktor ist. wenn man von ihm ausschließlich eine ungünstige Auswirkung aus die deutschen Kampfhandlungen erwartet". x Tatsächlich sind an der ganzen Ostfront vom hohen Nor den bis in den tiefen Süden im Laus der letzten zehn Tage trotz ungünstiger Wetterlage bedeutende Fortschritte erzielt worden. Zwischen Leningrad und dem Ilmensee stießen deutsche Einheiten weiter ostwärts vor. An der oberen Wolga gewan nen die Deutschen ebenfalls beträchtlich Raum. Enaer schloß Flucht nach den Schiffen LV Nach dem Durchbruch der deutschen Truppen bei der Land- enge von Perekop ist der sowjetische Widerstand auf der Halb insel Krim sehr rasch ins Wanken gekommen. Seit mehreren Tagen sprechen die OKW.-Berichte bereits von Verfol gung sk ä m p f e n. Im Zuge dieser Operationen sind die Sowjetstreitkräfte, die sich auf der Krim, aus einem Raum also, der der Größe der Rheinprovinz entspricht, zum Kampfe gestellt haben, in zwei Gruppen zersprengt worden. Beide Gruppen hasten der Küste zu, nm über Sewastopo 1 oder über die Straße von Kertsch zu entkommen. Wieder bricht nun über feindliche Divisionen, die sich zu Schiff der Vernichtung durch die deutschen Truppen entziehen wollen, eine Katastrophe großen Ausmaßes herein. Unsere Luftwaffe hat unter den Schiffen, die für die Flucht bereit- gestellt worden sind, kräftig aufgeräumt und zehn Handels schiffe mit insgesamt 38 000 BRT. durch Bombentreffer ver- senkt, 14 weitere schwer beschädigt. Aber auch die letzten Zu fluchtsorte der Bolschewisten selbst, nämlich Sewastopol im äußersten Süden der Halbinsel und das westlich davon ge legene Jalta, sowie die Straße von Kertsch erfahren Tag ftk Tag die zerstörende Wucht deutscher Luftangriffe. Die Ben pe der deutschen Truppen bei den Kämpfen auf der Krim ist mit 230 Panzerkampfwagen, 218 Geschützen wiederum beträchtlich: die Zahl der Gefangenen mit bisher 53 175 groß. Auch auf der Krim hat der Feind alles getan, um den deutschen Vor marsch zu behindern, was z. B. auch durch die 13 000 Minen unterstrichen wird, die unsere Truppen auf ihrem Siegeszug unschädlich gemacht haben. . Die Eroberung der Krimhalbinsel durch die deutschen Truppen ist so recht geeignet, die Sowjets und England schon heute darüber zu belehren, daß auch der „General Win - t e r", auf den man in London und in Moskau so große Hoff- nungen gesetzt hat, ein schlechter Verbündeter ist. Die lieber- legenheit der deutschen Waffen ist unabhängig von der Jahres zeit, und so stellt denn auch der „Daily Expreß" bereits betrübt fest, die Deutschen verstünden auch im Winter zu kämpfen, was übrigens ja nicht neu sei, da deutsche Soldaten auch im ver schneiten Norwegen von Sieg zu Sieg gestürmt seien. Ja, tn banger Vorahnung setzen jetzt die britischen Zeitungen ihren Lesern bereits auseinander, daß der Winter vielieicht den Deutschen mehr nutzen als schaden dürste. Das Frostwetter mit seinen hartgefrorenen Straßen würde eben das Fort kommen technischer Waffen noch begünstigen. Während wir nun dem Winter zugehen, sehnt man sich also in London be reits nach dem Sommer oder dem Herbst zurück, weil man nun wieder von verschlammten Straßen mehr erhofft als von gefrorenen Wegen. So taumelt London von einer Illusion in die andere bis zum britischen Zusammenbruch. Roosevelts, die vor der Weltöffentlichkeit durch die deutsche Erklärung erwiesen worden ist. Das portugiesische Blatt „Darie da Manha" nennt die Erklärung der Reichsregierung ein Dokument der Geschichte. Die Schweizer Blätter schrei ben, auf Befehl Roosevelts nehmen die USA.-Kriegsschtfse nicht mehr bloß an Patrouillenfahrten zur Feststellung von Gefahren für britische Geleitzüge teil, sondern sie seien direkt zur Teilnahme am Kampf angewiesen. Ein Teil der nordamerikanischcn Presse zitiert einen A.-P-Bericht, in dem die Aeußerung eines maßgeblichen Sprechers widergegeben wird, die dahin lautet, daß Roosevelt begonnen habe, „die amerikanischen Jungen unterzupflügen". Des weiteren werden Erklärungen wiedergegeben, nach denen Roosevelt politisch an verdorbenem Magen leide, wobei er sich in den letzten Tagen geradezu übernommen habe. „Washington Times Herald" schrieb noch vor der deutschen Erklärung in einem Artikel, wenn Nordamerika in den Krieg eintreten sollte, so müßte dieser ganze Krieg Roosevelts Krieg genannt werden. „New York Daily News" erinnert nochmals daran, daß eine Invasion Amerikas unmöglich sei, überdies habe sich seit dem Rußlandkrieg die Gefahr für Nordamerika verringert. Der Marineminister Knox wußte sich in seiner Jämmerlich keit unter dem Eindruck der deutschen Erklärung nicht anders zu helfen, als daß er in einer Ansprache an die jungen See offiziere in Quantico im Bundesstaate Virginia das alberne Gefasel von der Selbstverteidigung wiederholte. Allerdings ist Knyx schon etwas bescheidener geworden, indem er nun den Standpunkt vertritt, daß der Kampf gegen Deutschland vor- wiegend Selbstverteidigung sei. Da aber Deutschland weder die Vereinigten Staaten angreifen will noch sie bedroht, ist die ganze Argumentation des Marineministers Knox hin fällig. ASA. PreAe lies betroffen Die. Feststellungen des Führerhauptquartiers zu Roose- 93. Jahrgang Dienstag, den 4. November 1941 Nr. 259 Haupt- und Tageszeitung für dir Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist da» zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanutmachnnge« des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu PulsuH und Ohorn behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthLlt Bekanntmachungen des Amtsgerichts Vulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme d« gesetzlich«« Sonu- und Feiertag«. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., frtt Hau« 1.10 RM. etuschl 12 bez 1» Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.59 RM. DK Behinderung der Lieferung rechtfertigt deinen Anspruch auf Rückzahlung de» Bezugspreis«. AettungSauSgab« für Abhol« täglich Uhr nachmittags. 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