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Pulsnitzer Wochenblatt erscheint: vienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Amts des l^önigl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz siiv Nil lcrnil? umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Srotzröhrsdork, Bretnig, Bauswalde, Ohorn, Obersteina, Nieder- r»!I»lSUtUll I Ul oell n iIltpgVt I> steina,1Vsitzbach,Obsr-u.NisderIichtenau,§risdersdorf-7hiemendorf,Mittelbach,Orofinaundorf,Lichtenberg,l5lein-vittmannsdork. Verantwortlicher Nedakteur: Z. VV. Mohr in Pulsnitz. Dienstag, den 15. Juni 1909. 61. Jahrgang. HffsnMche ZusteLu^-H mann Alwin Prescher in Pulsnitz als Akzeptant 266 M 85 Pf. s. Anhang schulde. Der Kläger^leantragt, den Beklagten als Gesamtschuldner mit Prescher zu verurteilen, M 29 Pf. i/z eigene Provision und Wechselunkosten gegen Auslieferung UMG den 21. Juni 1909 lhosmerdst Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be sonderem Paris. Erfüllungsort ist Pulsnitz. an ihn die Summe von 266 M 85 Pf. nebst 6 °/g Zinsen hiervon seit dem 26. April 1909 sowie des quittierten Klagwechsels, des Protestes und einer quittierten Retourrechnung zu zahlen. noch den ganzen Sommer hindurch tagen, was jedoch völlig ausgeschlossen erscheint. Es dürften also von den erwähnten weiteren Beratungsstoffen nur noch die wich tigsten verabschiedet werden, was in erster Linie zweifel los von den allerdings sehr dringlichen Beamrenbesol- dungsvorlagen gilt. Die alles andere weit überragende Hauptfrage bleibt indessen natürlich die, wann und wie das Reichsparlament mit der Reichsfinanzreform fertig werden und ob es hierbei den Steuerplänen der Regie rung oder aber den Beschlüssen der konservativ-klerikalen Kommissionsmehrheit zustimmen wird. Ob vielleicht noch ein Kompromiß zwischen beiden Richtungen zustande kommt, wie optimistische Stimmen andeuten, das mutz noch durchaus dahingestellt bleiben. Jedenfalls birgt die nachpfingstliche Tagungsperiode des Reichstages mit der definitiven Beschlußfassung in Sachen der Reichsfinanz reform eine ernste und unter Umständen folgenschwere Entscheidung in sich — möge sie zum Heile des deutschen Volkes und des deutschen Vaterlandes ausschlagen! änwälte Listner und I)r. Llatter in Pulsnitz — klagt gegen den der Behauptung, daß ihm der Beklagte als Aussteller de§ Wechsels der Rückrechnung vom 24. April 1909 gemeinsam mit dem Handels ¬ tagssession wird selbstverständlich fast völlig im Zeichen der Beratung der Reichsftnanzreform stehen, denn nach dem die Finanzkommission des Reichstages ihre vielmo natigen Arbeiten mit der Redigierung ihrer gefaßten Be schlüsse zum vorläufigen Abschluß gebracht hat, wird nun mehr das Plenum Stellung zu denselben zu nehmen ha ben. Es naht somit endlich die Entscheidung in der ebenso schwierigen und verwickelten wie hochbedeutsamen Frage der Neugestaltung der Finanzverhältnisse des Reiches he ran, nachdem sie lange Monate hindurch der heftigsten parlamentarischen Kämpfe im Schoße der Finanzkommis sion gezeitigt und die seltsamsten Wandlungen durchge macht hat. Wie diese Entscheidung ausfallen wird, das ist freilich zurstunde noch immer völlig ungewiß, erst im Verlaufe der zweiten Plenarlesung der Reichsftnanzreform wird es sich zeigen, inwieweit die verbündeten Regierun gen für ihre Steuerpläne auf eine Mehrheit im Reichs tage zu rechnen haben oder nicht, bis dahin bleibt also die bestehende Krisis in der Schwebe. Immerhin konnte gerade noch kurz vor dem Wieder beginne der Reichstagsverhandlungen wenigstens insofern eine Klärung der verzwickten finanzpolitischen Lage ver zeichnet werden, als die vergangene Woche in Berlin ab gehaltene Finanzministerkonserenz bis zu einem gewissen Grade Aufschluß über die steuerpolitischen Entschließun gen der verbündeten Regierungen gebracht hat. In der erwähnten Konferenz wurden die vom Neichsschatzamte ausgearbeiteten neuen Entwürfe betreffs der Erbanfall steuer und der Aenderung des Stempelsteuergesetzes (Bör sensteuer) genehmigt, dagegen die Beschlüsse der konserva tiv-klerikalen Mehrheit der Finanzkommission hinsichtlich der Besteuerung der Wertpapiere (Kotierungssteuer) und der Reichswertzuwuchssteuer auf Immobilien abgelehnt. Was die sonstigen KommisflonSbeschlüsse - Steuern auf Parfümerien, Zündhölzer, Glühkörper usw. anbelangt, so will da die Regierung die Ansicht des Reichstagsplenums abwarten, sie soll aber für alle Fälle auch in dieser Rich tung neue Entwürfe ausgearbeitet haben. Der Reichstag hat sich also in seiner nachpfingstlichen Tagung nicht nur mit der Reichsfinanzreformvorlage in der Fassung der Kommission, sondern auch mit den ganz neuen Steuer vorlagen der verbündeten Regierungen zu beschäftigen, womit er aus Wochen hinaus noch überreich mit Arbeit versorgt ist. Neben der wichtigen Reichsftnanzreform harren in dessen selbst jetzt noch eine ganze Reihe anderer gesetz geberischer Beratungsstoffe ihrer Erledigung seitens der deutschen Volksvertretung, wie die Beamtenbesoldungs vorlagen, der Gesetzentwurf über die Arbeitskammern, die hauptsächlich von der Regelung der Rechtsverhältnisse der Werkmeister, Maschinenmeister und Techniker handelnde Novelle zur Gewerbeordnung, die, Vorlage über die HilfS- kafsen, der Gesetzentwurf zur Abänderung des Maisch- bottichsteuergesetzeS, die aus dem Hause beantragten Ge setzentwürfe über Ministerverantwortlichkeit und noch an dere verschiedene Sachen. Wollte der Reichstag außer der Reichsfinanzreform auch noch über alle diese restie- renden Vorlagen definitiv beschließen, so müßte er wohl OsrtUckss unS Säcksisckss. Pulsnitz. Wie an dieser Stelle unseres Blattes schon berichtet worden ist, sind die Bemühungen um Erlangung eines den Besuch der Kanienzer Realschule ermöglichenden Frühzuges bisher ohne Erfolg geblieben. Es war gebe ten worden, entweder einen neuen Frühzug nach Kamenz einzurichten oder doch den jetzt verkehrenden ersten Zug nach Kamenz eine halbe Stunde früher zu verlegen. Es kam hierbei, weil die Schule im Winter erst um 8 Uhr beginnt, nur die Zeit des Sommerhalbjahres, allenfalls sogar mit Ausschluß der Ferienzeiten in Betracht. Die Ablehnung des Gesuchs ist aus Gründen finanzieller Natur erfolgt. Da weitere Bemühungen um Erlangung des Zugs, der übrigens von Arnsdorf aus verkehren würde, nur dann Erfolg haben dürften, wenn eine gute Benutzung desselben in Aussicht gestellt werden könnte, sind alle diejenigen Bewohner der hiesigen Gegend, welche im Falle der Einrichtung des Zugs von Ostern 1910 ab Kinder die Kamenzer Realschule oder das Progymnasium besuchen lassen würden, gebeten, zunächst ihre Adressen baldigst und möglichst bis Ende dieses Monats mündlich oder schriftlich entweder an den Stadtrat zu Pulsnitz oder an die Expedition des Pulsnitzer Wochenblattes gelangen zu lassen. Verbindlichkeiten entstehen ihnen durch eine solche Anmeldung selbstverständlich nicht. Pulsnitz. Als am Freitag Herr Wasserinspektor Rasche, hier, nach den gelegten Hühnereiern sah, war er nicht wenig erstaunt, wie sich unter den normalen Eiern eins befand, das die ungewöhnliche Größe von 210:162 mm und das respektable Gewicht von 126 § hat, wohingegen das Höchstgewicht der Hühnereier immer nur 80 § beträgt. Interessenten köstnen das seltene Erzeugnis in der Ge schäftsstelle des Pulsnitzer Wochenblattes in Augenschein nehmen. Pulsnitz. Gestern Abend wurde von der hiesigen Polizei der fremd zugereiste Arbeiter Lienack sestgenommen, der sich schon seit langer Zeit bettelnd und vagabundie- vruck und Verlag von C. L. Sörster's Erven (Inh.: Z. XV. Mohr). Expedition: Pulsnitz, vismarckplatz Nr.265. ver WWngjWx MM,, du WHsiep- Sesstlw, d„ DIE°g M. durch Verhandlungen nochmalsauf^ ^ gewesenen 4. November 1900 begonnene bereits am zuzuführen. Dieser nachpstngstliche^schn^ lelegr.-kdr.: Wochenblatt Pulsnitz Inserats für denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aukzugeben. vis tunk mal gsspaltens Zeile oder deren Naum l 2 Pf., Lokalpreis l 0 Pf. Neklams 25 Pf. Bei Wiederholungen Nabatt. §ernsprecher: Nr. 18. VezirKs-HnzeigSr Aröeitsnachweis. Gesucht werden: l Knecht für Landwirtschaft bis zum ,. Juli (Lohn nach Uebereinkunft) von Gutsbesitzer Max Gustav Gäbler, Großröhrsdorf. Aas Wichtigste. Hermann Goldstein, der einzige sozialdemokratische Abgeordnete des sächsischen Landtages, ist gestern in Dresden gestorben. In der Sitzung des BrNÄesrats wurde den Gesetz entwürfen wegen Aenderung des Erbschaftssteuer gesetzes, Reichsstempelgesetzes und Wechselstempel gesetzes zugestimmt. Die Veröffentlichung der Grundzüge dieser Entwürfe durch die „Nordd. Allg. Ztg." ist bereits erfolgt. Im Zirkus Schumann hat am Sonnabend die ange- kttndigte große Protestversammlung des Handels, der Industrie und des Gewerbes gegen die Be schlüsse der Finanzkommission stattgefunden, in deren Verlauf es zur Gründung eines Hansabun- des für Gewerbe, Handel und Industrie kam. (Siehe bes. Artikel.) Rach der „Lib. Korr." mehren sich die Anzeichen, daß Fürst Bülow nach etwaiger Ablehnung der Erb anfallsteuer durch die neue Mehrheit die endgültige Regelung der Finanzreform bis zum Herbst ver tagen werde. Das Kammergericht in Berlin setzte den Beginn der außeroroentlichenSchwurgerichtsperiode, worin gegen den Fürsten Eulenburg wegen Meineids und Ver leitung zum Meineide verhandelt werden soll, auf den 5. Juli fest. Die 4. Etappe der Prinz Heinrich-Fahrt begann gestern früh 9 Uhr am Budapester Tattersal. (S. Tg.) Wie die Londoner Blätter melden, sind bezüglich Kretas seitens Griechenland beruhigende Zusiche rungen abgegeben worden; auch werde der ange meldete Besuch der griechischen Kronprinzessin in London als günstiges Zeichm Nach einer Meldung der „Temps soll England wäh rend der Casablanca-Affäre Frankreich 5 — zur Verfügung gestellt haben. ...... Wie aus Washington telegraphiert wird, ist der Prä sident von Brasilien Or. Moraira Penna am Mon tag Vormittag 7»/, Uhr nach kurzer Krankheit ge storben. Der Getreidehändler 6. Ernst Wickler in Kamens i. 9a.» — Prozeßbeoollmächtigte Re Fuhrwerksbesitzer Moritz (Zraks, früher in ÖdsrUcktSNau, jetzt unbekannten Aufenthalts, auf Gr vom 19. Januar 1909, über 255 M, fällig am 19. April 1909, des Protestes vom 21. April 1909 Der Kläger ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor d Königliche Amtsgericht zu Pulsnitz auf den 6. August 1909/vormittags 9 Uhr Pulsnitz, den 3. Juni 1909. Oer SsricktssÄbrsibsr des MönigUcksn Nmtsgsrickts — : . «Uvrnailllimn Die ^lrsttren-NutzuNg der GKrnMde Weißbach soll Sonnabend, den 19. Juni, nachmittags 7 Uhr im hiesigen Gasthofe verpachtet werden. Äu ^U/^U^R^IflUU/lUUgj Weißbach, «r*->ffuni 1909 Oer Ssmsinvsrat, und Zeitung Matt MU „Illustr. Sonntagsblatt", „Landwirtschaft licher Vellage" und „§ür Baus und Berd". Abonnement: Monatlich 45 pk., vierteljährlich Mk. 1.25 bei kreier Zustellung ins Baus, durch die Post bezogen Mk. 1.41.