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N o ck e» b I att für Pulsnitz, Königsbrück, Rsdrbrrg, Rsdcbnrg, Moritzburg und Umgrgcnd. Erscheint: Mittwoch- und Sonnabend-. Abonnementspreis: jctnschlieWch de« jeder Sonnabend-Nummer beiliegenden SonnIagsblaUeS) Vierteljährlich l Mk. 25 Pfg. Infercrte Werden mit 10 Pfennigen für den Raum einer gespaltenen Corpus- zeile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags S Uhr hier aufzugeben. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Duksnitz und Königsbrück. Dreiun-dreitzigster Jahrgang. Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Paul Weber in Pulsnitz. Geschäftsstellen süi Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. Dresden: Annoncen-Bureaus Haasen st ein L Vogler u. Jnvalidendank. Leipzig: Rudolph Mosse. Auswärtige Annoncen-Aufträge von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag bestiegen oder nicht. Ü68 ^Mt8b>Ltl68. Mittwoch. 6. Id- Januar 1881. In der Nacht vom 3l. December vorigen Jahres zum 1. dieses Monats sind zwei an der Außenwand des zum Grundstück des Stellmachers Johann Gottlieb Pritzke in Großröhrsdorf gehörigen Schuppens hängende, neue 73 Centimeter hohe, mit eichenen Speichen versehene Wagenräder, deren Felgen — 3^/, Centimeter lang und Naben — 13 Centimeter stark und 18 Centimeter lang — aus Buchen- und Birkenholz gefertigt waren, spurlos entwendet worden. Solches wird hiermit zur Ermittelung des Thäters bekannt gemacht. , Pulsnitz, am 14. Januar 1881. / Der Königliche Amtsanwalt. Wiegand. Bekannt machung. Nach ß 1 und 8 4 des Gesetzes, die allgemeine Einführung einer Hundesteuer betreffend, vom 18. August 1868, in Verbindung mit 8 3 letzter Absatz und 8 5 der dazu gehörigen Ausführungs-Verordnung von demselben Tage und Jähre ist, mit Ausnahme der jungen Hunde bis zur nächsten Consignation oder so lange sÄ ge säugt werden, für jeden Hund, ohne Unterschied des Geschlechts, eine jährliche Steuer von mindestens Drei Mark —- zu entrichten, welche nach Abzug der noth wendigen Regie- und Verwaltungskosten in der Regel in die Armenkasse der betreffenden Heimath- und Armenversorgungsbezirke zu fließen hat, an denjenigen Orten aber, die für sich allein einen besonderen Heimath- und Armenversorgungsbezirk bilden, durch Beschluß der Gemeindevertretung der Gemein-ekasse zugewiesen werden kann. Diese Steuer ist bei der bis spätestens den 31. Januar jeden Jahres an die einzelnen Hundebesttzer zu erfolgenden Ausgabe der Hundemarken zu erheben. Diese Vorschriften sind, wie man bei der im vorigen Jahre veranstalteten Revision von Gemeindeämtern wahrzunehmen gehabt, nicht immer beachtet worden und bringt man dieselben deshalb hiermit in Erinnerung. Kamenz, am 13. Januar 1881. Königliche Amtshauptmannschaft. von Zezschwitz. v. C. trachte Neutrale als Feinde, wenn sie das Eigenthum der Feinde unter ibren Schutz nähmen. gangen, mdem der allgemein geachtete Packmeister Herr Karl Ernst Balthasar am 12. sein 70 Lsbens- ahr vollendete und am 13. das fünfzigjährige Jubiläum ei er unansgesetzten Thäligkeit in diesem Geschäfte sererte. Am 12. Januar, dem Geburtstage des Jubilars, wurde ihm Abends vom Gesangverein Liedeihain ein feierlicher Gesangvortrag und zugleich das Diplom als Ehrenmit glied des Vereins dargebracht, während die Fabrikge- läude in vollem Lichterglanze prangten. Am 13. Januar irüh 6 Uhr wiederholte sich diese Illumination, während vom hiesigen Mnsikchor ein weithin tönender Choral ge blasen wurde. Gegen 10 Uhr erschien der Herr Amts hauptmann v. Zezschwitz, Wilcher im Auftrage der Staats regierung dem Jubilar die große silberne Medaille für Treue in der Arbeit überreichte. Tiefbewegt dankte der Jubilar für diefe hohe Auszeichnung und brachte dann in einem Gedicht, in welchem er den Anfang und die Fortentwickelung der Fabrik schilderte, auch seine Wünsche für das fernere Gedeihen derselben zum Ausdruck. In großer Menge waren von hier und auswärts Gratula tionen und Geschenke eingegangen, welche ihm große Freude bereiteten; sichtlich gerührt aber war der Jubi lar von der Güte seiner Prinzipalität, von welcher er ein Anerkennungscuplom, sowie einen Reichsschuldschein über 500 Mark und eine silberne Dose als Ehrengabe erhielt. Ein Familienf. st vereinigte Nachmittags sämmt- liche Glieder der Boden'ichen und Balthasar'schen Fa milien in den Wohniäumen des Boden'schen Hauses, von welchem man sich erst in später Nachtstunde trennte. Auch die sämmtlichen Fabrikarbeiter wurden Abends mit Spei sen und Getränken bedacht. — Erwähnenswcrth ist noch, daß in der Fabrik von C. G. Boden L Söhne ein alter Arbeiterstamm existirt, der seit 25—35 Jahren in derselben thäna ist. (Gr. A.) Krakau bei Königsbrück. Im Jahre 1880 wurden in hiesiger Parochie geboren 63 Kinder, 32 Knaben und Athen, 13. Januar. EtN Decret in Betreff der Organisation der activen Armee, mit Ausschluß der Re serve, ist soeben der Kammer zugegangen. Darnach wu d die Armee bestehen aus gi Bataillonen in der Linie, 9 Bataillonen Scharfschütze, ganzen 57,800 Mann, ferner 9 Eskadronen Kavallerie mit 2956 Wann, 16 Batterien mit 6925 Wann und 4634 Wann Pionniere; im Totale 72340 Mann. New-Norl, l3. Januar. Der „Panama Star and Heratd" meldet vom 4. d., daß 12,000 Chilenen bei Co- rahaco gelandet und danach die Stadt Lurin ange griffen hätten. Nach einem 1^/r'stündigen Kampfe wur den die Peruaner in der Stärke von 9000 Mann Ver trieben und die S,adt genommen. Tie chilenische Flotte, vor Callao stalionirt, sühn fort, d e Forts zu beschießen. Zeitereignisse. Großröhrsdorf, 14. Januar. Am 12. und 13. M. wurde in der Gurt- und Hosenträger-Fabrik von G. Boden <L Söhne hier ein seltenes Doppelfest be 31 Mädchen, überhaupt 3 mehr als im vorigen Jahr. — Aufgeboten wurden 19 Paar (8 Paar weniger als im v. I.), davon sind 13 Paar hier getraut worden (7 Paar vor esauuv zayrr zorr, v c weniger als im v. I.) — Gestorben und beerdigt sind 36 Der chilenische General Lhnch soll auf die Vorstellungen Personen (8 weniger als im v. I), dieselben bestehen in einiger Vertreter sremder Mächte, bett, den Schutz des 24 erwachsenen Personen und 12 Kindern unter 14 Jahren. Eigenthums von Fremden, geantwortet haben: er be-j4 Perjonen erreichten ein Alter über 81 Jahre: davon zu IagesgeschWe. Wien, 15. Januar. Große Sensation erregt der vollkommen unerwartete Rücktritt des Justizministers Streit und des Handelsministers Kremer, sowie die er folgte Ernennung des Or. Prazak zum Justizminister und des Barons Pino zum Handelsministcr. Prazak war bisher Minister ohne Portefeuille; Pino war Statt Halter von Oberösterreich und wurde anläßlich der Bauernbewegung in letzter Zeit vielfach genannt. (Anm. d. Red.) Diese Kabinetänderung bedeutet ein weiteres Zurückdrängen des deutschen Elementes in der Negier ung Dr. Prazak ist ein mährischer Czeche mit wenig Sympathien für das Deutschthum; Baron v. Pino ist ein Feudal-Klerikaler und bietet gleichfalls dem Deutsch thum keine Stütze. Petersburg, IS. Januar. Der heute im ministeri ellen „Ruff. Jnv." veröffentlichten Depesche über Gene ral SkobeleffS Position vor Gevktepe ist hinzuzufügen, daß General Skobeleff persönlich die in Gevktepe ver sammelten Tekinzen aus 40,000 Mann schätzt und er klärt, daß dieselben nur wenige schlechte Geschütze, da gegen vortreffliche Gewehre haben. Die Eröffnung der zweiten Parallele wurde auf ausdrücklichen Wunsch Skobeleffs erst heute im „Invaliden" veröffentlicht. Man erwartet hier die Erstürmung Geoktepes am 21. Januar, als einem berühmten Gedenktage des letzten Feldzugs. LoulttUl, 15. Januar. Nach einer amtlichen Depesche aus der Kapstadt vom 13. d. wurden die Basutos bei einem Angriffe auf Masern und Leribe mit Verlust zurückgeschlagen. " „Daily Telegraph wird aus Pietermaritzburg vom ^meldet, die Bauern des Transvaallandes rücken in westlicher Richtung vor und haben Hebron in Westariaua- land besetzt. ' " bemerken Frau Joh. Rosine verw. Schwibus zu Steinborn 87 Jahre und Frau Hanne Sophie verw. Janke daselbst, 86 Jahre alt. Communicanten waren 1351, (326 mehr als im v. I.), darunter 26 Katechumenen und 25 Haus» communionen. Dresden, 17. Jan. Auf dem gestrigen Scklacht- viehmarkl waren 480 Rinder, 501 Land- und Ungar schweine, 892 Hammel, 194 Kälber und 1 Ziege aufge trieben. Obgleich der Markt zahlreich von hiesigen und auswärtigen Fleischern besucht war, auch einige Expor teure sich eingesunden hatten, ging das Verkaufsaeschäft nur in Hammeln und Schweinen ziemlich gut, während es in Rindern des zu starken Auftriebes halber unbe- iriedigend verlief. Prima-Qualität von Rindern, die na mentlich durch feinste Stiere schlesischer Mast vertreten war, kam über 66 Mark pro Centner Schlachtgewicht nicht hinaus, indcß Mittelwaare von 57 auf 54 M. weichen mußte und geringe Sorte 30 M. pro Ctr. Schlacht gewicht kostete. Für englische Lämmer, die ausreichend am Platze sich fanden, bewilligte man pro Paar zu 50 Kilo Fleisch 70 M., für Landhammel in demselben Ge wichte 63 und für das Paar Ausschußschöpse 36 M. Der Ctr. Schlachtgewicht von Landschweinen engl. Kreuz ung erzielte 62 und von Schüfiern 56 M., während der Ctr. lebendes Gewicht von Bakoniern bei 40 bis 45 Pfd. Tara 55 bis 57 M., von 80 Stck. Oswicinern bei 40 Psd. Tara mit 60 M. und von 76 Stück hochfeinen Mecklenburgern, die direct von Hamburg hierher gebracht worden waren, bei 40 bis 45 Pfd. Tara mit 62 bis 64 M. bezahlt wurden. Walachen fehlten diesmal voll ständig. Kälber waren wiederum schwer zu 80 bis 105 Pf. pr. Kilo Fleisch verkäuflich. — Der Auftrieb vom letzten Kleinviehmarkte bezifferte sich mit 227 Schweinen, 34 Hammeln und 456 Kälbern. Wegen schwacher Nach frage mußten Schweine und Kälber im Preise weichen und blieben ansehnliche Quanten von Kälbern unverkauft. Ta cs nicht gestattet ist, letztere Viehsorte lebend vom Centralschlachihofe weiter zu transportiren, so mußten dieselben aus Kosten der Händler getödtet und denselben zu beliebiger Verwendung überlasten werden. — In der Dresdener Konferenz der mitteleuropä ischen Eisenbahn-Directionen war der erste und wichtigste Gegenstand der Tagesordnung ein Antrag der König lichen Gencraldirection der bayerischen Verkehrsanstallen, den Sommer-Fabrplan anstatt am 15. Mai erst am 1. Juni in Kratt treten zu lasten. Der Antrag wurde ab- gelehnt und der Sommer-Fahrplan tritt daher, wie dies bisher der Fall war, auf dem mitteleuropäischen Elsen- bahnnetze^am 15. Mai in Kraft. Die Mehrzahl der übrigen Anträge waren von lokalem Interesse und wer den in den Gruppenkonserenzen erleolgt, so die Erricht-