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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und de« Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Art» Fettung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzliche« Donn» und Feiertag». VezogSprett: Bet Abholung 14tägig 1.—RM., frei HanSl.lSRM etuschl-D bez. lSPf. Trügerloh«. Postbezug monatl. 2.80 RM. Di» Behinderung der Lieferung rechtfertigt k^uen Anspruch auf Rückzahlung de« Bezugspreises, Zritungeausgabr für Abholer tiiyvch S—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 5 — Für daö Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern nud an bestimmte» Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an de» ErscheinungStagen bis norm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann «. Gebrüder Mohr. Hauptschrtftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für Anzeigen, Hetmatteil, Sport, Feuilleton, Kunst «nd Wissen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Trll Walter Mohr, Pulsnitz. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Nr. 178 Donnerstag, den 1. August 1940 92. Jahrgang Gefährliches Spiel Phantasten sollen Erfolg ersetzen — Fälscher und Betrüger führen das englische Volk hinters Licht Lügenpropaganda mit angeblichen Siegen der RAF DRD. Berlin, l. 8. Wir ein Damokles-Schwert hängt seit Wochen über dem britischen Jnselreich die panikartige Furcht vor einem Großangriff der deutschen Luftwaffe. Sie ist erkenntlich an Len mit größter Eile in England betriebenen Äbwehrmahnahmen. Aber nicht nur Zeichen von Angst und Unsicherheit finden vom Jnselreich her den Weg in die Welt» sondern in steigendem Maße auch solche der erkannten Schwäche und absoluten Unterlegenheit der britischen Luftstreitkräfta gegenüber der kampferprobten deutschen Luftwaffe. In dem Bemühen nämlich, diese Unterlegenheit der eigenen Fliegerkräfte auch weiterhin abzuleugnen und dem englischen Volk Mut und Zuversicht einzuflöhen sowie der Panikstimmung Der Bevölkerung Einhalt zu gebieten, laufen die mit der Wahrheit aus Kriegsfuß stehenden amtlichen Verlautbarungen Les britischen Luftfahrtministeriums und' die Mitteilungen von Presse und Rundfunk einander den Rang ab. Mit einer wahren Lügenflut werden Re Welt und das britische Volk aus der Giftküche des Herrn Churchills überschwemmt, denn eine Meldung jagt die andere und eine jede ist in ihnen Schilderung von Kampfhandlungen und sieghaftem Einsatz der RAF. phantastischer als die andere und in ihrem Inhalt verlogener. ES ist deshalb nicht im geringsten erstaunlich, daß dem englischen Volk unter der Einwirkung dieser dauernden, aber sehr gefährlichen Lügenpropaganda der klare Blick für die wahren Begebenheiten erheblich getrübt wird, und daß man schon nicht mehr in der Lage ist, deutsche von britischen Flug zeugen zu unterscheiden. Fast alle Flugzeuge, die bei Luft- kämpsen abgeschossen werden, sind eben immer deutsche Flug zeuge, müssen deutsche ^Flugzeuge sein, — denn wie wäre es anders möglich bei der so ost betonten Stärke und Lleberlegen- heit der RAF.? Sogenannte Augenzeugen sehen nur noch den Absturz deutscher Flugzeuge, berichten darüber in allen Einzelheiten und liefern als arme kleine Betrogene den Groh- betrügern des britischen Volkes neues Material für weitere Lügen. Der deutsche OKW.-Bericht meldete am 2d. Juli als Er folgsergebnis van Luftkämpfen über dem Kanal allein in der Höhe von Dover Len Abschuß von 15 britischen Jagd flugzeugen bei Drei eigenen im Verlust geratenen Flugzeugen. Sechs weitere britische Flugzeuge wurden im Laufe des Tages an anderen Stellen abgeschossen. In Der britischen Lügenfabrik aber hat man aus Den 15 bei Dover abgeschossenen britischen Flugzeugen schnell 15 deutsche Flugzeuge gemacht und den siegreich bestandenen Kampf der Deutschen Fliegen als britischen RAF.-Sieg dargestellt. Weiter brachten diese Meldungen größere Deutsche Verlustziffern zur Kenntnis der Welt und am nächsten Tage gar wurde mitgeteilt, daß nicht weniger als 23 Deutsche Flugzeuge über Dover von englischer Flak und verfolgenden englischen Jägern abgeschossen worden seien. Der britische Sender Daventry fügte Dieser Meldung hinzu, daß Die Bewohner von Dover „fröhlich man darauf warteten, was ihnen Göring nunmehr noch schicken wird!" Sollen sie warten — auch wir warten auf etwas. Aber nicht auf das „Was", sondern auf das „Wie". Wir warten nämlich mit souveräner Ruhe auf die verheerenden Folgen dieser britischen Lügenpropaganda beim britischen Volk selbst, wenn dieses unter den wuchtigen Schlägen der Deutschen Luft waffe erkannt haben wird, daß alle mit so großen Stimm aufwand verkündeten Luftsiege in Wirklichkeit deutsche Vuft- siege waren. Während England die Not aus den Nägeln brennt, wirft ein englischer Schriftsteller in einer amerikanischen Zeit schrift einen Blick ans den kommenden Winter. In dem kom menden Winter, so versichert dieser Prophet, würden die Ver einigten Staaten schwierigste Fragen zu lösen haben. Amerika müsse dann einen hungernden Kontinent ernähren, und zugleich müsse und werde cs hart sein. Wenn wir in Deutschland aus diesen Artikel zurückkommen, so können wir dabei die Voraus sage des Engländers getrost aus sich beruhen lassen. Auch im kommenden Winter wird Europa nicht hungern. Es ist schließ lich keine Ucberraschung, daß, wenn erst der Wind über die Stoppelfelder weht, schließlich auch der Winter in das Land zieht. Solche natürlichen und festen Wechsel rechtzeitig zu be rücksichtigen ist sür uns eine Selbstverständlichkeit. In England allerdings scheint man selbst diese wirklich bescheidenen Maß nahmen der Vorsorge nicht zu kennen. Im übrigen aber inter essiert uns der Artikel nur als ein neuer Beweis für die bri tische Brutalität. Ein hungerndes Europa — das ist es, was England sich wünscht. Um dieses Wunschbild zu verwirk lichen, dafür würde England alle Hebel in Bewegung setzen, dafür würde es sogar herzlich gerne auch andere Länder in den Krieg verwickeln. Aber auch diese Gewissenlosigkeit der bri tischen Plutolratie ist sür uns alles andere als eine Ueber- raschung. In den Jahren bereits, in denen England die Welt durch sein Gerede von Humanitär irreführte, haben wir uns gegen Rückfälle der Briten in ihre alte Barbarei gerüstet. Hier aber England durchschaut hat, dem kann die Politik dieses Landes nicht mehr zum Verhängnis werden. Churchill soll Mede und Antwort geben Erbitterung über Geheimniskrämerei der Regierungsclique Churchill hat die Rede, die im Unterhaus angekündigt war, plötzlich abgesagt. In einer so verzweifelten Lage, wie der augen blicklichen. ist cs selbst für einen so abgefeimten Schwindler wie W. C. schwer, zu lügen und zu verdrehen, zu verschleiern und mit leeren Worten zu drohen. Wie soll er über die Tatsache hinwegkommen, daß allein m den drei Tagen vom 26. bis 28. Juli 308 000 Tonnen englischen Schisfraumes versenkt sind. Oder soll er in aller Oefseniuchken eingestehen, daß die Balkanstaaten heute zur Wahrung ihrer Lebensinteressen über London hinweg zur Tagesordnung gegan gen sind, und damit die englischen Intrigen aus der Politik des Donauraumes sür immer ausgeschalter hoben. Was soll er über das energische Zupacken der japanischen Regierung in das ge fährliche Netz des Londoner Geheimdienstes jagen, eine Maß nahme. die sür das Prestige der Londoner Politik immerhin von erbeblicker Bedeutuna ist. Churchill hat es darum dem Außenminister Halifax über lasten, in der letzten Frage mit ein paar nichtssagenden Worten vor dem Oberhaus den starken Mann" zu spielen. 2m übrigen aber hat der Gauner sich mit einer raffiniert eingeleiteten Ab stimmung die Möglichkeit verschafft, sich m einer „ltzeheimsitzung" binter iöralam verschlossene« Türen zu verkriechen. Trotz "dieser Manöver bleibt aber das britische Volk nutzt ununterrichtet von der üblen Lage, in die es durch die Plu- wkrarenclique gebracht ist. Tie Maßnahmen der zuständigen Minister werden trotz aller Lügen über die entscheidenden Schläge der deutschen U-Boote und Kampfflugzeuge auf die Flotte, aus seine Hasenanlagen und Rüstungszemren so ein schneidend. daß sich niemand über den wachsenden Mangel an Rohstoffen, über die immer knapper werdende Lebensmu- telzusuhr 'm unklaren ist. Um so verbitterter ist die Bevölkerung darüber, daß der Obertriegsmocher Churchill sich nun weigert, über die politi sche und militärische Lage Englands öffentlich Rede und Ant wort zu geben. Auch die Londoner Zeitungen sind erbost über die Geheimniskrämerei ih-er Regierung. Sie weisen daraus bin. daß das englische Parlament in den vier Jahren des Weltkrieges nur sieben Gcheimsihungcn abhiclt. heule aber bereits in wenigen Monaten füns Gehcimsitzungen hatte. Die Blauer vertnngen eine offene Aussprache über die schwebenden Probleme. Eine bittere Pille sür den einst so großmäuligen Chur chill. der früher redete, wo er besser geschwiegen hätte und nun sprechen soll, wo ihn Angst und dumpfe Spannung vor dem, was kommen wird, die Kehle zuschnüren. Bis zum fetzten Seilenschiitze» Die znnze britische Bevölkerung wird verbrecherisch in den Krieg gezogen Die Kette der Anordnungen und Vorsichtsmaßregeln, durch die die Verwirrung der englischen Bevölkerung nur größer wird, reißt nicht ab. Aus allen diesen Maßnahmen spürt man den verbrecherischen Willen der Regierungsclique das Jnselreich dis zum letzten Heckenschützen zu verteidigen. Tie überspannten Gehirne tüsteln die tollsten Möglichkeiten aus, um bei einem Einfall den deutschen Truppen Widerstand ent gegenzufetzen. Innenminister Anderson gab im Rundfunk Vorfichtsmaß- men über das Verhalten bei Luftangriffen bekannt. Unter ande rem gab er der britischen Bevölkerung folgende Gebote: 1. Wenn Ihr kein „Stahlzelt" im Garten habt — so er klärte wörtlich Anderson — so geht sojort m das Haus. Geht auf die Post und holt Euch hort die Druckschrift „Euer Haus als Luftschutz" ab, wartet nicht darauf, daß lemand Euch das be sorgt. Es würde dasselbe sein, als wenn ein Soldat darauf wartet, daß ihm jemand seinen Unterstand gräbt. Wenn Ihr ein Stahlzelt habt, vergeßt nicht, es oben um 30 Zoll von allen Seiten mit Erde zu bedecken. 2. Bereitet Euch weiter alle gegen Gasangriffe vor. Ihr habt alle eine Gasmaske, legt sie täglich 10 bis 20 Minuten an, um Euch an den Gebrauch zu gewöhne». 3. Es könnte geschehen, daß flüssiges Gas verwendet wird. Tann sucht sofort Eure Schutzräume auf. 4. Gegen den Lärm ist es geraten, in Vaseline getauchte Watte in die Ohren zu stecken, es wird eine große Hilfe fein. Besser wäre es freilich gewesen, die englstche Bevölkerung hätte sich vor den Hetzereien ihrer Kriegsmacherclique die Ohren verstopft, bann wäre es nicht nötig gewesen, „Stahlzelte" auf- zubauen und Angst zu haben vor „flüssigem Gas" und den übri gen Greueln, die der deutschen Waffe angedichtct werden. Etwas aber RrMerMett Die Beweiskräfte von Duff Looper mit vielem Geist ge steuerten Londoner Nachrichtendienstes find hinreichend bekannt und gebührend bewundert worden. Diese Bewunderung erstreckt sich selbstverständlich auch auf die neueste Attraktion, in der Herr Tauber aus der Versenkung austritt und s gar eine Haupt rolle spielt. Mr. Looper vermeldet nämlich selber voll Stolz,! der „deutsche Sänger" Richard Tauber sei bei seinem kürzlichen Auftreten in London lebhaft beklatscht worden. Dieser Beifall, so berichtet er weiter, sei doch ein Beweis für die britische Groß herzigkeit, und man habe daraus entnehmen können, daß der Krieg nicht dem deutschen Volke, sondern nur den Nazis gelte.! Wir glauben, daß selbst der mit allen Wasser gewaschene Jude Richard Tauber beim Anhören dieses „großherzigen" Be weises vor Verwunderung von seinem schmalzigen Hohen L her- untergefallen ist. Unten angekommen, dürste er sich allerdings bei seiner Geschäststüchtigkett mit seinem Manager eiligst beraten haben, wie man diesen Duff Cooperschen Geistesblitz in bare Münze umsetzen könne. Denn schließlich als Reklameartikel für britische Großmut und „deutscher" Sänger herumzulaufen, das kostet doch eine „Kleinigkeit". Wir fürchten, daß die jüdischen Thcaterdirektoren in London beim nächsten Engagement den Leichtsinn ihres „Jnformations"-Ministers verfluchen werden. Nach den Erfahrungen im Deutschland der Systemzeit wird dieser Plutokratentenor keinesfalls billig fern. Vielleicht springt