Volltext Seite (XML)
VulsulherFageblait Bezkrüsanzeiger Bank »Konten: Pulsnitzer Bank, PulSnttz und VTV^AAV-GAAA Commerz- und Privat-Bank, Zweigstelle PulSnitz Geschäftsstelle: Pulsnitz, Albertstraße Nr. 8 Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. F. W. Mvkr) Schriftleiter: I. W. Mohr in PulSnttz Nummer 36 Sonnabend, den 12. Februar IS27 79. Jahrgang ?ul8nitrei- Lank kommen- unl! ?iivÄ-8snk s. 6. m. b. ^-1. ^ktisnAsssüsekstt ?ulsnit2 unä Otiorn ^^eiAstells ?ul8nit2 Amtlicher Teil ö. faWulo I zimililms- W» LBIAlk MWWM c IV. Pulsnitz, den 12. Januar 1927. Wim PMMv'M Mei Wg! c z g > » » > > - Rat der Stadt. Wohlfahrtsamt i- s n s ie l- >e a n it g- di» Beruf, berat«««, u. Eignungsprüfungen aus Wunsch der Eltern oder Lehrherren jeder zeit kostenlos. dere gewerblicher Schriftverkehr, Fachkunde und Fachrechnen. Elektrotechnik mit praktischen Ucbungen an Prüfgeräten, besondere Stunden für Lehrmittel» und Modellbau Landwirtschaftliche Abteilung: Knaben und Mädchenklassen, eigener Lehr- und Ver suchsgarten, Unterricht nur im Winterhalbjahr (Oktober—Mai). Ministeriell genehmigte Abteilungen: I, Handelsabieilung: Musierkontor mit Kartei eimichtung und Schreibmaschinen; Unterricht in Buchführung, deutscher und fremdsprach licher Korrespondenz, Volkswirtschaft, Rechts- Kunde, Kurz und Maschinenschrift und den sonstigen Kaufmännischen Fächern. H. Webabteiiuug: Eigene Webräume mit Ver kaussabteilung, Bandwebsaal, Breitwebsaal, Warenprüfcinrichtungen; Unterricht außer in den allgemeinbildenden Fächern in Material Kunde, Bindungslehre, Muftcrzerlegen und .berechnen, Webmaschinenlehre und praktischem Weben. III. Gewerbliche Abteilung: Eigene Werkstätten für Holz- und Metallbearbeitung. Reicht Modell, Rohstoff und Lehrmittelsammlungen sowie Fachunterricht für alle Berufe, insbefon« ÄUSliUNft erteilt unter- Postanschrift Fortbit« düng«, und Fachschule Großröhrsdorf oder Telefon Nr. 106 bereitwilligst die Schulleitung. Wahl zum Bezirkstag Kamenz! Die Feststellung des Wahlergebnisses im 3. Wahlkreise findet in öffentlicher Sitzung Mittwoch, den 16. Februar 1927, nachmittags 4 Uhr im Rathause zu Pulsnitz statt. Bürgermeister Kannegietzer, Wahlkommissar Deutscher Reichstag. 269. Sitzung, Freitag., LI. Februar 1927. Am Negierungstisch«: Reichskanzler vr. Marx, Vizekanzler Hergt, Innenminister v. Kendels. Aus der Tagesordnung steht das kommunistisch- Mißtrauens, Votum gegen den Innenminister v. Keudcl.l und die kommu nistische Interpellation wegen der Beherbergung der Olympia aus einem Gute des Herrn v. Keudell., Abg» Torgler (Komm:) begründet die kommunistischen An- träge. Der Reichskanzler habe sich mit Herrn v. Keudell solidarisch erklärt. Das Zentrum wolle den Innenminister nicht fallen lassen, gleichgültig, wie das Ergebnis -er Untersuchung sei. (Unruhe ins Zentrum:) Der Reichskanzler wollte ursprünglich eine Erklärung vor der Tagesordnung abgeben, um ein« Aussprache zu ver-' hindern. Das sei eine unerhörte Vergewaltigung» Die Erklärung des Reichskanzlers. Unter allgemeiner Spannung erklärt vr. Marx, daß er sich nicht darauf beschränken werde, die Interpellation zu beantworten, sondern daß er den Eesamtfall v. Keudell erörtern werde. „Ich habe", so erklärt Ler Reichskanzler, „die Unter suchung in die Han- genommen und beschleunigt. Heute bin ich in der Alge, die nötigen Auskünfte zu geben. Die Untersuchung war streng objektiv, sachlich und leidenschaftslos. Alles Material aus Dienstakten und Mitteilungen aus der Oefsentlichkeit ist geprüft Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Kamenz, des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach Heuptblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer AmtSgerichtsbczirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Großröhrsdorf, Bretnig, Ho-uswalde, Okorn, Obersteina, Niedersteina, Weihbach, Ober- und Niederlichtenau, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Kem-Dittmannsdorf 5 r c Das Wichtigste Reichskanzler Dr. Marx gab im Reichstag eine Vertrauenserklärung für den Reichsinnenminister von Keudell ab. Botschafter von Hoesch hat eine neue Unterredung mit Briand. In Portugal herrscht trotz der Niederwerfung des Aufstandes noch große Unruhe. In Warschau haben Lehrer und Lehrerinnen für die Herausgabe von ihnen entführter Kinder Lösungsgelder vulangt. Die Zahl der Erwerbslosen im Reiche weist in der zweiten Januarhälfte einen Rückgang auf. Das „Echo" meldet: Marschall Foch ist in das besetzte Gebiet abgereist. Militärische Kreise treffen jetzt schon Vorbereitungen gegen eine etwaige neue Aktion, betreffend die vorzeitige Räumung der besetzten Gebiete. Die „Times" melden in ihrer Abendausgabe, daß die Lage in ^hina sich verschlechtert hat. In K-nton hat ein allgemeiner Stu^^ aus die englischen Niederlassungen begonnen. In Schanghai begibt iur chinesische Pöbel mit Plünderungen in den Fremdenvierteln. Auf dem 1520 Meter hohen Monte Boglio in der Schweiz wurden zwei Dienstmädchen erfroren aufgcfunden, die am Freitag vergange ner Woche einen Ausflug nach dem genannten Berge unternommen hatten. Eines der Mädchen stammte aus Leipzig. Der demokratische Antrag ist nach Stellungnahme hinsichtlich einer Er mäßigung der Getreidezöllc inzwischen auch von den Sozialdemokraten angenommen worden. Mit der Beantwortung der beiden Interpel lationen im Reichstag durch die Reichsregierung wird bereits für Mitte kommender Woche gerechnet. Fürst Wilhelm von Hohenzollern, der ältere Bruder des Königs von Rumänien ist gestern in Bukarest eingetroffen. Nach einer Meldung des „Jntransigeant" rechnet man in französischen politischen Kreisen trotz des italienischen Dementis mit der Mög» ltchkeit einer Begegnung Stresemann—Mussolini. Tie Zusammenkunft wll entweder in Albenga oder Camogli in der Nähe von Rapollo stattfinden. Erholungsfürforge Eltern, welche im Jahre l927 ihre Kinder in einem Erholungsheim in Cachsen oder an der See untergebracht wissen wollen, wollen sich in der Zeit vom 14.—17. Fe bruar 1927 beim unterzeichneten Wohlfahrtsamt oder bei der Bezickspflegerin Schwester Margarete Kruschwitz melden. Beihilfen zu den Unterbringungskosten können bei besonderer Bedürftigkeit und auf Antrag gewährt werden. Keudells Rechtfertigung vor dem Reichstag Der Reichskanzler verteidigt Dr. v. Keudell — Ablehnung der Mißtrauensantrüge Die Berliner Morgenblätter zum Abschluß der Keudelldebatte — Zur heutigen Chefbesprechung über die deutsch-polnische Krise Anzeigen-Grundzahlen in RM: Die 42 mm breite Petitzeile (Moffe'SZeilenmeffer 14) RM 0.25, in der Amtshauptmannschaft Kamenz RM 0.20. Amtliche Zeile RM 0.75 und RM 0.60. Reklame RM 0.60. Tabellarischer Satz 50»/, Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebühren durch Klage oder in Konkursfällen gelangt der ovlle Recknungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. Bis »/,10 Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Aufnahme — — — Erscheint a« seoem Werktag — — — Im Falle höherer Gewalt — Krieg, Streik oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder der Besörderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rück zahlung des Bezugspreises. — Wöchentlich 0.65 RM bei freier Zustellung; bei Abholung wöchentlich 0.55 RMdurch die Post monatlich 2.60 RM freibleibend Gegründet 1878. Bestoroauifierte and qitrfte Fachschule des Bezirk». Bewährte Lehrkräfte mit akademischer oder fachtechaischer Ausbildung. Fachleute au» Industrie und Gewerbe als Lehre« mit tätig. 30 Klasse«, «ach Berus und Jahrgang getrennt. Über 600 Schüler. LMMngs (MussMIe gewerblich technisches Rechnen, Elektrotechnik, Automobilbau (eigenes Lehrauto im Bau). IV. Fachklasse für Holzbearbeitung: Fach, zeichnen, Schattenkonstruktion und Perspektive, Treppenbau, Geschmacksbildung, Buchführung, Fachrechnen mit Kalkulation. V. Fachklafse für Bauberns« (Borbildung für Poliere) Baukunde, Fachzeichnen, Eiscn- betonbau, Dachschistung mit Anreibübungen. V. Mädchen-Berufsschule: Küche, Näh- und Piättraum, 14 Maschinen verschiedenerSysteme. NtdUKknKo kür MLdqea: Zwei- jährige abgeschlossene Ausbildung. 30 Stunden im ersten, 10 Stunden im zweiten Schuljahr. Gewerblich - technische Abendschule. Weiterbildung von berufsschulsreien Schülern, insbesondere Heranbildung von M istern und Werkmeistern, nach Arbeitsschlutz bequem zu erreichen. Mindestens wöchentlich 3 Stunden. Halbjahrszensuren und dreijährige Abschluß zeugntsse. — Ausnahmebedingung: Erledigte Berufsschulpflicht. I. Fachklasse siir ausländische Korrespon denz: Englisch, Französisch, Spanisch nach Vereinbarung. II. Fachklasse für Weber: Ausbau und Ver> vesung der oben schon angeführten Unterrichts gebiete zum Zwecke einer gründlichen web- technischen Ausbildung. III. Fachklasse sür Eisenbearbeitung : Tech nowgie, Maschinenlehre, Fachzeichnen, Algebra, Ssksinlsgsu LU günstig«» SslLVN ^uskükrunZ sämtlicker kankAWckäkte ru kulantesten 8eäin§un^en. — Iackxemälle Leistung kostenfrei worden, so daß ich mir ein zuverlässiges, objektives Urteil bilden konnte." Der Kanzler geht dann zunächst auf die Vorwürfe wegen des Verhaltens des Reichsinnenministers als Landrat von Königsberg in der Neumark im Kapp-Putsch ein. Keudell habe zugegeben, daß er im März 1S20 die Bekannt- machungen des Militärbefehlshabers veröffentlicht habe. Die Ver öffentlichungen geschahen auf ausdrückliche Anweisung des ständigen Stellvertreters des von feinem Amtssitz abwesenden Regierungspräsidenten von Frankfurt a. d. Oder. Irgendwelche Nachrichten von der anderen Regierung seien dem Landratsamt nicht zugegangen. Infolgedessen konnten die Kundgebungen der alten rechtmäßigen Regierung in den ersten Tagen nicht nach Königsberg gelangen. Sobald die erste Nachricht von der Rückkehr der verfassungsmäßigen Regierung durch die Militärbehörde ein traf, am 18. März 1020, hat sie Keudell an die Nachgeordneten Stel len weitergegeben und alle anderslautenden Bekannt machungen sofort widerrufen. Der Reichskanzler weist darauf hin, daß damals der militäri sche Ausnahmezustand bestand, und daß die polizeiliche Gewalt auf den Militürbefehlshaber übergegangen war. Aruh danach war Herr von Keudell verpflichtet, den Anordnungen des Militärbefehlshabers nachzukommen. Es rbar für ihn als Landrat die erste Pflicht, für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Es war seine gegebene Pflicht, an der Zäckericker Brück« Gendarmen aufzustellen. Dies« Maßnahme hat er getroffen, um