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^uer Tageblatt v«zu»»pe»>»» du«<» »nfty »M r«s,,ti»a,p»,i», Vie stch— MZeiger für das erzgebirge i :WÄ7L^L'Ä'4^ »e,c I» »„ «r^»Uu>u,.>»^r. k,»» «,»«tzk »icht »etetstet «,r»»G Sprechstuuö» -«» Xe-akÜ»» «lt Ftwnah»» Ser S«»nta-, »achmltta-s 4—S Utz». — Telegrumm-fiteeff», Tageblatt ftueerzgebirg». Fernsprecher SS. «««» »i« nu,,°ö, snser.t«» Für unverlangt »logefcmSt» Manuskript» kam, Gewähr nicht geleistet «erbe». m°nuftt>ptn"cht"e«lu4>»,»!, y! Sonnabenä» äen 31. Zuli ISIS. 10. Jahrgang. »«zuv.peel»» du^b unsee, Noten frei In, bau, monatlich »» pfa. Sei »er »eschtifiesteU» ad» aeäolt monatlich »« pfa. u. «iichent» kch t» Pt,. »,i »er Post »«stellt un» sti»st ab,«holt »lertelj-hrllch 1^0 «»., monatlich 4» pfa. durch «en Vnestrlae» frei in, yau, »iertel» WMMLZ mit -er wöchentliche« Unterhaltungsbeilage: Muer Ssnntagsblatt tetige» un» fiuigadestellen, sowie all» Postanstalten un» Sri,stell,,» »»dm,» Sestellun,«, ent,,,,». Nr. irs. Neue, M llen leinli blutige Kämpfe um Hern. Zum Jahrestage -es Kriegsausbruches. — Eka Zrie-ensausnrs -es Papstes. — kritische Lage ia Warschau. — Gesterrelchische Kavallerie tu Lublin elugerückt. — Vie Kämpfe am Isouzo. — Schroffe Ablehnung -er päpstliche» Zrieüeusmahnung in Italien. — Kein Sruch -er -eutfch-amerikanifchen öezlehungea. ver amtliche fitiegrdrkich» von beult! SroAes Hauptquartier, 31. Juli vorm der Massen übertönen, diekriegführenven Völker und ihre Oberhäupter erreichen und si« milderen und freundlicheren Absichten zugänglich machen. Jim Mmen des heiligen Gottes beschwören wir die kriegführenden Vsil- ker, dem entsetzlichen Blutbad, das seit einem Jahre Europa entehrt, einEndezumachen. Es ist Druderblut, das man zu Lande und zu Wässer vergießt. Dis schönsten Gegen den Europas, dieses Gartens der Welt, sind mit Leichen und Ruinen übersät. Ihr, die ihr vor Gott und den Menschen di« furchtbare Verantwortung Mr Frieden und Krieg tragt, hört auf unsere Bitten, auf die väterliche Stimme des Stell vertreters des ewigen und höchsten Richters! Ihr; die ihr über eure öffentlichen Unternehmungen und eure private Tätigkeit werdet Rechenschaft geben müssen. Die überquellen, den Reichtümer, die der Schöpfer euren Ländern gegeben hat, ermöglichen euch, den Kampf fortgusetzew. Allein um wel chen Preis? So fragen die Tausende junger Menschenleben, die jeden Tag aus den Schlachtfeldern erlöschen, so ifragen auch die Ruinen so vieler Städte und Dörsser, so vieler Denk mäler der Ahnen! Machen nicht auch die in der Stille am häuslichen Herde und an den Stufen der Altäre vergossenen bitteren Tränen offenbar, daß der Preis der Verlängerung des Kampfes allzu groß ist? Mtzge man von dem Willen zu gegenseitiger Zerstörung lassen. Bedenke man, daß zu sehr erniedrigte und unterdrückte Nationen das ihnen aüf- erlegte Joch nur knirschend ertragen und die Vergeltung vorbereiten, indem sie eine traurige Erbschaft von Haß und Rachsucht von Geschlecht zu Geschlecht überliefern. Weshalb soll man nicht schon jetzt mit ruhigem Gewissen die Rechte und die gerechten Foü>erungen der Völker abwägen, warum nicht gutwillig einen direkten und indirekten Meinungsaus tausch beginnen, um nach Möglichkeit dielen Rechten und Forderungen gerecht zu werden und so zu einem Ende diese» schrecklichen Kampfes zu kommen, wie das früher unter ähn lichen Umständen geschehen ist? Gesegnet sei, -wer zuerst den Oelzweig erhebt und dem Feinde die Hand und vernünftige Friedensbedingungen bietet! Zum Schluß heißt es: Nach eüfolgter Versöhnung der Staaten mögen di« neu verbündeten Völker zurückkehren zu deg friedlichen Arbeiten der Wissenschaften, der ^Künste und der Industrie. Mög«n sie, wenn das Reich des Rechts wieder hergestellt ist be schließen, die Lösung ihrer Streitfragen nicht mehr der Schneide des Schwertes anzuvertrauen, sondern den Grün« dender Ger« chtigk situ nd Billigkeit, di« mit der erforderlichen Ruhe und Umsicht geprüft wurden. Da, wird ihre schönste und ruhmvollste Errungenschaft sein. In der Zuversicht, daß Stimmen des Friedens di« Welt bald erfreuen, geben wir unseren apostolischen Segen der ganzen mystischen Herde, die uns anvertvaut ist und auch denen, die der römischen Kirche noch nicht angehören. Wir Litten den Herrn, st« mit uns durch die Bande einer vollkommenen Nächstenliebe zu vereinigen. / klMr»e Lage in Aarrcftau. De' Sonderberichterstatter der Times meldet unterm 24. Juli aus Warschau, die -Lage sei dort äußerst kritisch Es seien schwere Kämchse in der Nähe von Bijo- tschewo südlich Marschau im Gange. Mährend der Korre- pondent sein Telegramm schließt, ist der Donner der schwe ren Geschütze in den Straßen Marschaus hörbar. Man halt« das Artilleriefeuer für das Vorspiel eines starken Infante- rieangriffs. Die Ankunft vieler Verwundeter überzeug« die Bevölkerung, daß der Stand der Ding« sehr unbefriedigt sei. Inzwischen lauten Mar die Nachrichten aus dem Norden Marschaus besser. Der starke Angriff der Deutschen sei dort mit schrecklichen Verlusten zum Stehen gebracht worden. Wenn man jedoch die Lage im ganzen beurteile, müsse man zugeben, daß diese höchst bedauerlich sei. Dies betont auch in einer Depesche derselbe Times - Korrespondent unterm 28. Juli. Darin wird gesagt: Di« Deutschen hoben an vie len Stellen den Nvrew überschritten und wurden angogrif. fen. Auch im Süden steht der Feind in nicht mehr allzu großer Entfernung. Gestern abend sah man den Feuerschein brennender Garben am Himmel. Sagar die Optimisten seien der Meinung, daß die Räumung Warschaus nur noch eine Fra g e weniger Tage sein rönne. Es müsse aber hervorgvhoben werden, daß die Russen nicht aus ihren Stel lungen vertrieben werden, sondern sie freiwillig (??) räu men, weil sie eine Schlacht, auf die sie ungenügend vorberei tet sind, nicht annehmen wollen. Dadurch Mrd eine Kata strophe verhütet. Man glaube nichtz, daß es noch zu einer großen Schlacht in der Nähe Mdrßhaus Lonpnen werde, son- kln flieaenraufsuf arr stap-trr. Ossevvator-e Romano -veröffentlicht «inen Aufruf des Papste» an die kriegführenden Völler und ihre Staatsoberhäupter, in dem er sie beschwört den Krieg zu beenden. In dem Aufruf heißt es: Heute, an diesein traurigen Jahrestage des Ausbruches dieses furchtbaren Konfliktes, entringt sich unsepmi Herzen der g l ü- hende Wunsch, daß der Krieg bald endigen möge. Wir erheben unsere Stimme, um unfern väterlichen Ruf -um Frieden hören p, lassen. Möge er den furchtbaren Lärm » o Mrd sich gleich bleiben, so lange di« Erde sich um ihre Achsen dicht. Wphe allen unseren Feinden,, wenn sie den b'uror teutouicus wachrufsn! Man hat's gewagt, so werden st« es büßen müssen. Und nicht allAufern scheint,schon jetzt der Tag zu sein, an dem wir uns des entzMtigen Sieges über unsere Feinde im stolzen Bewußtsein, Deutsche zu heißen, freuen dürfen. Wir abe-q. die wir nicht das Glück haben, auf dem Felde der Ehre -kämpssen zu dürsten, Vie Mr dennoch den für Deutschland hevanreffonden neuen Segen mit ge nießen dürfen -- Mr uns bleibt «s Pflicht der Ehre wie des Gewissens, auch Wrderhin, so lange noch das Geklirr der Massen die Welt durchdröhnt, im Lande für unser teures Vaterland nach Kräften zu wirken,, denen helfend beizu- ,stehen, die bereit find, ihr Leben Mr Deutschlands Ehre, Ruhm und Fortbestehen «intzustietzen, und denen zu helfen, deren Väter, Gatten, Brüder und Söhn« Mr un» alle ihr Blut vergossen haben. kln Jahr wieg. Ein Jahr ist's nunmehr — morgen, am Sonntag — her, seit Deutschlands Sohne unter den Fahnen unseres Kai sers sich geeint haben, um unser herrliches Deutsches Reich, unser geliebtes Vaterland, geigen die Unzahl von Feinden zu schützen und zu verteidigen, di« in Haß und Neid sich gegen uns erhoben haben. Ein Jahr lang wütet nun schon dieser furchtbare Weltkrieg, der uns in hinterhältiger, isri- voler Meiste aulgezwungen wurde; ob aber auch von allen Seiten die Feinde über uns hereinzubvechen und uns zu vernichten suchten: Fest steht und unerschütterlich Alldeutsch land da, mit starker Hand schüttelt es die großen und die kleinen Neider von sich ab, bis sie alle niedergerun en unL nieder,.ezwungen iein werden, hinabgos-cl.-loude 1 in den M gründ der sich vor ihnen aufgetan hat . . . So lange Weltgeschichte geschrieben -werden Mrd wirt der l Lugust lstli als ein Gedenktag von ungeheurer Be deutung betrachtet werden! Nacidem am 28. Juli durch die Kriegserklärung Oesterreich-Ungarns an Se bien, die her- au,'beschworen worden, war du'ch die himmel schreiende Blut tat vorn Serajewo am 28. Juni 1914, das ungeheure Ringen, wenigstens chrmell e'öffnet worden war, kam vom 1. August 1914 ab in re hi er Folge Kriegserklärung auf Kriegserklä rung; 'mme' mehr vergrößerte sichdasGewicht derfeindseligen Kräfte, die gegen Deutschland und Oesterreich au- den Plan traten. Die Mittelmächte hingegen erhielt«» erst d'ei Mo nate später durch Len Anschluß der Türkei politische und mi litärische Hilfe. Dafür hatten sie vor kku-zem erst den Treu bruch und Ver'at ihres früheren Bundesgenossen, Italiens, zu übernehmen, und auch heute noch mag die Frage off'e-n- o,«lassen werden ob damit di« Reihe der kriegerischen Zu sammenstöße Milchen den Staaten Europas und «auch über seeischer Länder abgeschlossen ist. Mag -aber auch die Zahl der Feinde sich noch mehren: ein Rückblick auf das nun voll endete Kriegsjahr kann ums mit der stolzem Zuversicht er füllen, daß, selbst wemm neu« Gegner anfstüvmön sollten, die Kraft Deutschlands und Oesterreich - Ungarns -wie auch der Türkei nicht gebrochen werden kann. Das hätte keiner unserer Feinde geglaubt, daß der dem deutschen Reiche austsgeMuagene Feldzug Mr dieses ein un unterbrochener Siegeszug sein werde! Der Ueibermut unse rer Gegner, den deren scheinbare Uebermacht geboren hatte, ist kläglich zerschellt an deutschem Mut und deutscher Tapfer keit, deutscher Einigkeit und deutscher Vaterlandsliebe, an dem unbeugsamen Willen zum Siege und an der unlösbaren Innigkeit der Bündnistreue zwischen Deutschland und Oester reich-Ungarn. Wie ein unerschütterlicher Fel« stehen di« verbündeten -Mittelmächte heute in dem tobendem Gewoge der Kriegsb'andung und kein -Ansturm wird sie erschüttern, sei er auch von noch so elementarer Gewalt getragen. Die Heere Deutschlands und Oesterreich-Ungarns stehen unge brochen da unausgesetzt strömen -neue Zuflüsse vom Menschen und Kriegsmaterial aller Art ihnen zu und auch in wirt- cha'tlicher Hinsicht haben die beiden Kaiserreiche mit dem Erfolge ih er Kriegsanleihen eine finanzielle Kraft gezeigt, wie sie von allen unsern Feinden zusammen nicht aufg«b"acht werden kann. Ungeheuer ist deshalb jetzt, ein Jahr nach dem Ausbruch« des Weltkrieges, die Verstärkung der Zuver sicht in die Lebenskraft und Lebensdauer der verbündeten Kaiserreiche geworden. Die neuen Erfolgs die uns die letz ten Wochen vor allem im Osten gebracht haben, festigen diese Zuversicht noch weiter, wie ein feierliches Rauschen des Morgenwindes weht gerade in di-es«-n Tagen die Sieges freude durch ganz Deutschland. Während unsere Feind« sich anschickten, don Erinnerungstag an den Kriegsausibruch mit neuen Lügen zu begehen, feiert Deutschland ihn mit neuen Siegen. Ein Reich so Lauter,, ein Doch! so tugemdreich und edel, wie das deutsche —> sie können nicht -untergeben, sie find unbesiegbar! So ist denn am Jahrestage, da Deutsch- kand von seinen Feinden in einen schweren Krieg getrieben wurde, in dm es aber stolz erhobenen Haupt« Und steges zuversichtlich ziehen konnte, -weil es Wr eine gerechte Sache kämpft, ringsum nichts zu sehen und zu verspüren, was di« ruhig« Zuversicht auf den Mr uns glücklichen Ausgang des Ringens beeinträchtigen könnte. Deutschland wird größer noch und gestärkter aus den Kämpfen dieser großen Zett heroo-gehen mit ihm sein getreuer Verbündeter, Oester- «tch-Ungarn und die Türket. Den Feinden Mn Trutz, di« uns vernichten wollten! Es soll so bald niemand wieder wagen freventlich begehrend fein« Hand nach deutschem Be sitz auszustrecken; uMerblich ist der deutsche Geist, er ist noch immer derselbe, wie einst schon im Teutoburger Walde und westlicher Kriegsschauplatz. Gestern früh stürmten mir di» bei unserem ^Angriff auf tzSgtzt östlich von ikpern am s. Juni noch in englischer Hand gebliebenen tziluser -» lllesttnMe ät» Orte» sowie eine» riütz- punllt südlich der Straße nach hpern. Nachmittag, und nacht» wurden Gegenangriffe de» Heinde, abgeschlagen, wir eroberten » Maschinengewehr», r FNinenwerfer und nahmen einig« Engländer gefangen. Vie in den Gröben befindlich» Kahl Tot», beweist d,e große» dlutlgt» Verluste a«r srttOt». Vie st,»»les griffen bei Souchez adeemal» »rtslglo» mit Handgranaten an. Vie erbitterten Nahkömpf« um di» Linie Lingekopf-Bar- renkopf in den Vogesen find zum Stillstand gekommen. Vie Franzosen halten »inen Leit unserer Stellung am Lingekopf besetzt. Schratzmönnel» und Barrenkopf find nach vorüber, gehendem verlost» viriler l» »»sttt« »«fitz. Al» Vergeltung für die mehrfachen Bodenabwürf« der Franzosen auf Lhanuy- Tergnier und and»,« Vrie Hinte» unserer Front wurde de» Bahnhof Lompiegn« beschaffen, Angriffe französisch«« Flug, zeuggeschwader, die gestern auf Falzburg-Zabern nördlich Hagenau und Freiborg Bomben abwurfen, antwortet« hente nachmittag unser Stschtvatiee: mit Bombenabwürfen auf Flughafen und Fabriken von LttttrvMt und den vatzstzok VS» »t. Vit und den fflughakt» dti -t. Vit. v«, durch die feind- lichen Flieger angerichtet« Schaden ist unwesentlich. Lin französische» Flugzeug wurde bei Freiborg durch »ns«,» Abwehrgeschütz« deNlUt«kgt«ch0sstü. westlicher Kriegsschauplatz. Nordwestlich von Lome» und an der Bahn nördlich von SovStitVit (östlich von Rozan) schreitet unser Angriff vorwärts. Bisher wurden >»-- tzurretl gtlSIgru genommen und drei S Maschinengewehr« erbeutet. WS-östlkcher Kriegsschauplatz. Vie auf da» recht» Weichseluser übergegangenen Truppen de» Generalobersten vottwovrl» «irlngeu Uitttk hartnäckigen tzlimptt» Ititch Osten vor. Alle Gegenangriffe eiligst herdeigeführter russischer Verstärkungen scheiterten völlig. Vie Zahl der 6e- rnngene» Ist su» 7 OMrlere, ä,runter ei» tzeglmenttkowma». tleur »nil i»oo M«»n gertlege». Den in der Verfolgung begriffenen verbündeten Armeen de» GeneralseldmarschallS von MiicktNstN scheint der Gegner >n der ungefähren Linie NSiv»—silelltiNÄkl» an den Weichsel höhen nördlich von Lublin (das gestern nachmittag besetzt wurde) bis dicht südlich tzolno erneuten lviaerltnnä leisten zu wollen. Der Feind wird überall angegriffen, Während der Kämpfe der deutschen Truppen bei Biskupice—Piaski am so. Juli sind »,r» Srfiwgrn« gemach» und s Serchützt und » Mluchiirngevehre erbeutet. Oberste Heeresleitung.