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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Tel.-Adr.; Amtsblatt. Bezugspreis Vierteljahr!. IN. I .SOeinschließl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, beiunserenvotensowiebeiallen Reichspostanstalten. für Eibenstock, Larkseld, Hundshübel, ^UgvvtUtt Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, UnterMtzengrün, wildenthal usw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn-und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichenTeiledie gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. NO. ISIS Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. «3. Jahrgang. — Somabcnd, dc» 8. Januar Rekrntenmnsterung. Am Mittwoch, dm 12. Januar 1916, norm. '/.8 Ahr haben sich in der Schankwirtschast „Zentralhalle" hier in nüchternem Zustande, mit reingewaschenem Körper und in reiner Wäsche zur Musterung und Aushebung einzu finden : a. die Zurückgestellten, die im Jahre 1895 und früher geboren sind, b. von den im Jahre 1896 Geborenen alle diejenigen, die bei der Landsturm musterung nicht als kriegsverwendungsfähig bezeichnet worden und noch nicht ins Heer eingestellt sind, (also die garnison- und arbeitsverwendungs fähigen, die zurückgestellten, dauernd untauglichen, die gemäß § 20, 11 W- O. ausgeschlossenen und wieder entlassenen Mannschaften), soweit sie im hiesigen Stadtbezirk aufhältlich und hier zur Stammrolle gemeldet sind. Etwaige Anmeldungen zur Stammrolle oder Abmeldungen von der Stammrolle sind sofort, spätestens aber bis zum 10. Januar 1916, mittags 12 Uhr in der Rats kanzlei zu bewirken. Spezialärztliche Zeugnisse (besonders augenärztliche) sind zur Musterung mitzu bringen. Wer wegen Krankheit am Erscheinen verhindert ist, hat ein ärztliches Zeug nis mit behördlichem Beglaubigungsvermerk spätestens im Musterungstermine vorzulegen. UnentschuldigteS Ausbleiben, unpünktliches Erscheinen und andere Ungehörigkeiten ziehen für die Beteiligten Strafe nach sich. Stadtral Eibenstock, den 6. Januar 1916. .Haferanbauflächen. Wer die Haferanbaufläche noch nicht aufgegeben hat, hat die Meldung bis Sonnavend, den 8. dss. Ms., norm. 10 Ayr an Ratsstelle (Kanzlei) nachzuholen. Von genauer Feststellung und rechtzeitiger Mel dung hängt die Zuteilung des erforderlichen Saathafers ab. Stadtrat Eibenstock, den 7. Januar I9I6. Musterung betreffend. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung des Herrn Zivilvorsitzenden der Kö niglichen Kriegsersatzkommission des Aushebungsbezirkes Schneeberg vom 31. Dezember 1915 werden die in Schönheide wohnhaften Militärpflichtigen aufgefordert, sich Mittwoch, den 12. Januar 19 l 6, vormittags 7,45 Ayr im Musterungslokal „Zentralhalle" in Eibenstock einzufinden. Es haben zu erscheinen: a. die Zurückgestellten, die im Jahre 1895 und früher geboren sind; b. von den im Jahre 1896 Geborenen alle diejenigen, die bei der Land- sturmmusterung nicht als kriegsverwendungsfähig bezeichnet worden und noch nicht in das Heer eingestellt sind. Schriftliche Einladung ergeht nicht. Auf die Strafbestimmung bei Nicht befolgung dieser Aufforderung wird besonders verwiesen. Schönheide, den 4. Januar 1916. Der Gemeindevorstand. Anmeldung zur Schnlaufnahinc in Schönheide für Oster» 1916: Montag, den 17. Januar, 10—12 Uhr: Knaben. „ „ 17. ,, 2—4 „ Mädchen. Dienstag, „ 1«. „ 11—12 „ Selektaner. Beizubringen ist von allen Kindern der Impfschein, von nicht hier gebore nen der Geburtsschein, von nicht hier getauften der Taufschein. Schönheide, am 3. Januar 1916. Die Schuldirektion. Nachlassen der Kämpse in Ostgalizien. Neue Erfolge in Montenegro. Ein englisches Unterseeboot gesunken. Der gestrige Heeresbericht meldet von der West front Artillerie- und Luftkämpfe; bei letzteren wur den zwei englische Flugzeuge zur Strecke gebracht. (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 6. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz. An der Front fanden stellenweise teilweise lebhafte Artilleriekämpfe statt; die Stadt Lens wird vom Feinde fortgesetzt beschossen. Nordöstlich von Le Mesnil wurde der Versuch eines feindlichen Handgranatenangriffes leicht ver eitelt. Ein gegnerischer Luftgefchwaderangriff auf Douai blieb erfolglos. Durch deutsche Kampf flieger wurden zwei englische Flugzeuge abgefchossen, das eine durch Leutnant Boelke, der damit das siebente feindliche Flugzeug außer Gefecht gesetzt hat. Oestlicher Kriegsschauplatz. Eine im Walde südlich von Jakob st adt vor- gehende Erkundungsabteilung mußte sich vor überlegenem feindlichen Angriff wieder zu rück ziehen. Bei Tschartorysk wurde eine vorgeschobene russische Postierung angegrif fen und geworfen. Balkankriegsfchau platz. Nichts Neues. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Einer französischen Meldung zufolge wurde Ca lais von einer deutschen Taube bombardiert: Paris, 5. Januar. „Petit Journal" meldet aus Calais: Es gelang einer Taube, die vom Meere kam, unter dem Schutze eines Wolkenvorhan ges die Stadt zu überfliegen und drei Bomben abzuwvrfen. Zwei Personen wurden verletzt. Das Flugzeug, das von den Abwehrkanonen der Festung unter Feuer genommen wurde, entkam unversehrt. Anläßlich des Jahreswechsels haben der deutsche Kronprinz und General Joffre Armeebefehle erlas sen, die hier gegenübergestellt seien: Saarbrücken, 5. Januar. Wie der „Saar brücker Volkszeitung" aus dem Armeehauptquartier der 5. Armee gemeldet wird, hat der Kronprinz folgenden Erlaß an die 5. Armee gerichtet: Armee hauptquartier, 1. Januar 1916. Kameraden der 5. Armee! Zum zweiten Male sieht uns der Jahres wechsel im Felde in Feindesland. Das verflossene Jahr hat die Bande, die uns verknüpfen, mich und meine. Armee, noch enger umschlungen. Ich weiß, was ich an Euch habe, ich weiß, daß ich mich auf Euch verlassen kann, wenn, was Gott geben möge, das neue Jahr uns zur Entscheidung ruft. Nur ein Ge danke lebe dann in uns allen! Vorwärts mit, Gott für Kaiser und Reich, einer großen Zukunft entgegen. Wilhelm, Kronprinz des Deutschen Reiches und von Preußen. Paris, 5. Januar. Das Militärblatt veröf fentlicht einen Armeebefehl des Generals Joffre zum Jahreswechsel, in welchem es u. a. heißt: Im Artois, in der Champagne, im Woevre und in den Vogesen haben wir dem Feinde gewaltige Niederlagen (!) und blutige Verluste, stärker als die unsrigon, beigebracht. Die Truppenbestände des deut schen Heeres vermindern sich täglich. Sämtliche deut schen Kolonien sind entweder von der Welt abgeschnit ten oder in unseren Händen. Dagegen verstärken sich die Alliierten fortwährend. D'e Mitte machte sind finanziell und wirtschaftlich er schöpft. Während unsere Feinde von Frieden spre chen, denken wir nur an Krieg und Sieg. Die braven österreichisch-ungarische« Truppen haben im zähen Aushalten sowie im An griff neue Erfolge aufzuweisen: Wien, 5. Januar. Amtlich wird verlaut bart: Russischer Kriegsschauplatz. Unsere Truppen in Ostgalizien und an der Grenze der Bukowina kämpften auch gestern an allen Punkten siegreich. An der beß arabi schen Front setzte der Feind in den ersten Nach mittagsstunden erneuert mit stärkstem Geschütz feuer ein. Der Jnfanterieangriff richtete sich aber mals gegen unsere Stellungen bei Toporvutz und an der Reichsgrenze östlich von Rabrantsche. Der Angreifer ging stellenweise in 8 Reihen bis ge gen unsere Linien vor. Seine Kolonnen brachen vor unseren Hindernissen, meist aber schon früher, unter großen Verlusten zusammen. Kroatische und jüdungarischo Regimenter wetteifern in zähem Aus harren unter den schwierigsten Verhältnissen. Auch Angriffe der Russen auf die Vrückenschanze bei Uscziotschko und in der Gegend von Jazlowize er litten das gleiche Schicksal wie jene bei Toporoutz. Weiler nördlich keine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Infolge besserer Sichtverhältnisse war die Ar- tillcrietätigkeit gestern nachmittag an der ganzen küstenländis chen Front lebhafter. Im Krn- gcbiet und namentlich bei Oslavija erreichte sie große Heftigkeit. Ein neuer Angriff auf den von unseren Truppen genommenen Graben nördlich Dvlje u. im Handgranatenangrisf auf unsere Stcl- lung nördlich des Monte San Michele wurden abgewiesen. Unsere Flieger warfen auf militärische Bauten in Ala- und Strigno Bomben ab. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine Aenderung. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Wien, 6. Januar. Amtlich wird verlaut bart: Russischer Kriegsschauplatz. Die Kampftätigkeit in Ostgalizien und an derbeßarabifchen Grenzchat gestern: wesentlich nachgelassen. Der Feind hielt un sere Stellungen zeitweise unter Geschützfeuer. Seine Infanterie trat nirgends in Aktion. Auch an allen anderen Teilen der Nordostfront fielen keine Er eignisse von besonderer Bedeutung vor. Italienischer Kriegsschauplatz. An der küste nländif che n Front nahm das feindliche Geschützfeuer stellenweise neuer dings zu. Nördlich Dolje wiesen unsere Truppen wieder mehrere Angriffe blutig ab und behaupteten so die eroberte Stellung. Im Tiroler Grenzgebiet fanden in den Abschnitten von Bu chenstein und Riva lebhaftere Artille riekämpfe statt. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Beranc und westlich von Rozaj sind die Truppen der Armee des Generals von Kö- veß im günstig fortschreitenden Angriff gegen die Montenegriner. Im Gebiete von Bocche di Cattaro trat in den letzten Tagen