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Seometv» lIIlINA . 1012. xoläene en unct ns'Lnäe. «cd Lus in^ cter ct. pk. — dl ack - ciat «les Bestien, cien mit kten. 4er Oe Vvcken- tectiener >k ' * i«! gen Sie ste über le davon, eelle Ve- e Preise. Idsiir Ztr. 12. I ciuktencie li e« 6w»r bei Ipt aesevr lo. »I. kr»x ltlll. pulMitzerWcbeilbiati Fernsprecher: Nr. 18. Vozirks-Nnzeigsr erscheint: Dienstag,Donnerstag u-Sonnabend. » Mit „Illustriertem Sonntagsblatt", „Landwirt- stattlicher Beilage' und „Mode kür Lille". I I I I R Abonnement: Monatlich 45 pk., vierteljährlich und Teilung I'elegr.-Ndr.: XVochenblett Pulsnitz Inserate kür denselben lag sind bis vormittags 8 W I 10 Uhr aufzugeben. Die fünf mal gespalten«. I I Zeile oder deren Naum 15 pk., Lokalpreis 12 pk. Reklame 30 pk. Sei Wiederholungen Nabatt. Mk. t 30 hgs kreier Zustellung ins Saus, durcb die Post bezogen Mk. 1.41. des König,. Amtsgerichts und des Stadtratss zu Pulsnitz Amtsblatt kür den Nmtsgerichtsbezirk Pulsnitz, ">ruck und Verlag von S. L. Förster s Erben (Inh.: I. XV. Mohr). Expedition: Pulsnitz, vismarckplatz Nr. 265. Verantworll 'reinig, bausrvalde, Ohorn, Obersteina, >ueder- Zrohnaundork, Lichtenberg, klein-vittmannsdork. m Nedakteur: I. XV. Mohr in Pulsnitz. Nr. 123. Donnerstag, 17. Oktober 1912. 64. Jahrgang. Das Wichtigste. Die Zwischendeputation der Zweiten Kammer zur Vorberatung des Volksschulgesetzentwurfs hat ihre Verhandlungen bis aus weiteres vertagt. Der Rat der Stadt Dresden hat eine Vorlage fer tiggestellt, die sich mit der Anlage eines Luft schiffhafens und Flugplatzes befaßt; die Vollen dung der Luftschiffhalle ist für Juni 1913 zu erwarten. Das Reichsgericht hat die Revision aller drei An geklagten im Methylalkoholprozeß verworfen. Zum deutschen Botschafter in London ist Fürst LichnowSky auSersehen worden. Auf einem Bankett zu Ehren der internationalen diplomatischen Ausstellungskonferenz sprachStaats- sekretär v. Kiderlen-Wächter die Erwartung aus, daß der Balkankrieg lokalisiert bleiben werde. Major v. Massow, Generalstabsoffizier der 16. Di vision, wird sich auf Befehl deS Kaisers in das bulgarische Hauptquartier begeben. Italien erklärte durch besondere Botschaft den Bei tritt zur Aktion der Großmächte auf Aufrechter- erhaltung des Statusquo am Balkan. Das österreichische Rote Kreuz hat beschlossen, nach Bulgarien und Montenegro Sanitätspersonal und Material zu entsenden. Frankreich hat die Einberufung einer Konferenz nach Konstantinopel angeregt. Vorgestern abend sind in Ouchy die Friedenspräli minarien zwischen Italien und der Türkei unter zeichnet worden. Die Türkei hat ihre Gesandten aus Belgrad, Sofia und Athen abberufen. Die Türkische Regierung hat beschlossen, die Note der Balkanmächte nicht zu beantworten. Der Krieg. Der Krieg ist tot, e» lebe der Krieg I Der türkisch, italienische Krieg ist zu Ende, der Balkankrieg beginnt. Mit zwingender Notwendigkeit trieb der Ausgang da- hin, die Balkanstaaten wollten es nicht anders, sie stellten Forderungen aus Forderungen, die die Türkei niemals erfüllen konnte, er sei denn, daß sie ihr Ehr- gesühl gänzlich beiseite gelassen hätte Lange genug freilich hatte die Pforte gezögert, allerdings mit gutem Grunde: Man wollte erst den FriedenSschluß mit Italien abwarten, um freie Hand zu bekommen. Was über die Friedensbedingungen bekannt wird, entspricht den im Großen und Ganzen öfters gemachten Mit- teilungen. Die Bedingungen sind folgende: 1. Tri» poliS und die Kyrenaiko werden als von der Türkei unabhängig erklärt, wodurch das italienische Gesetz be treffend die Erstreckung der SouveräniiätSrechte Ita liens indirekt die Zustimmung der Türket erhält. 2. Die türkischen Truppen werden au» Libyen zurück- gezogen. 3. Die Türkei erläßt eine Proklamation an die Araber in Tripoli», von weiteren Kämpfen abzu» sehen. 4. Erst nach Erfüllung dieser Bedingungen wer- den die von Italien im Lause de» Feldzüge» besetzten Inseln an die Türkei zurückgeben. 6. Die Türkei er hält von Italien al» Ersatz für die türkischen Staat»- domänen eine noch näher sestzusetzende Geldentschädi- ung. 6. Italien erkennt die religiöse Oberhoheit de» Sultan» für Libyen an. Schwer genug mag ja der Aberlaß für die Türkei sein, aber immerhin bessert sich dadurch die Situation für die Türkei ungemein, da beträchtlichere Truppeumafsen zur Verwendung auf dem balkanischen Kriegsschauplätze nunmehr frei werden. E» hätte auch wenig Sinn gehabt, den Krieg mit Italien noch weiter zu führen, da der eventuelle Er folg — wenn überhaupt — doch nicht» erfreuliche» mit sich gebracht hätte. Allerding» ist der Anfang der kriegerischen Operation kein sehr verheißungsvoller für die Türkei, aber da» Blättlein dürste sich gründ- lich wenden, wenn erst die großen Operationen ihren Anfang nehmen werden. Schon im Kriege gegen Grie chenland zeigten die türkischen Truppen ihre Ueberle- genheit. und seitdem haben ste unter den deutschen Instrukteuren weitergelernt, und die mehrfachen Besuche des Generalseidmarschall» von der Goltz Pascha in der Türkei dürsten nicht ohne Früchte für diese gewesen sein. Immerhin sind die Bulgaren keine zu verachten- den Gegner und namentlich im Hinblick aus da» Ge- birgSgelände dürften überaus schwere Kämpfe zu er warten sein. Ueber den definitiven Aurgang heute schon Betrachtungen anzustellen, hätte wenig Zweck, man wird den weiteren Verlauf der Dinge abwarten müssen, die Kanonen haben jetzt da» Wort. OertNcdos unv Sücvslscves. PnlSnitz. (Wiewirdka» Wetter am Sonn- tag sein?) Der Oktober hat sich bisher durch schöne Tage ausgezeichnet, dafür find natürlich in diesem Monat die Morgen meist sehr kühl und vielfach stark neblig, wir standen bisher meist unter Eindruck von hohem Druck. Die kleine Entschädigung für den mi. serablen August und September war un» zu gönnen! Nun scheint eine Aenderung sich wieder zu vollziehen, schon am Montag hatte da» isländische Minimum ein Teiltief entwickelt, da» fast in ganz Deutschland Regen veranlaßte. Wenn nun auch vorübergehend da» im 8Ak befindliche „Hoch" — die Lage derselben ist wenig günstig — noch etwa» günstigere Bedeutung erlangt, so wird im allgemeinen doch der niedere Druck mehr und mehr Uebergewicht erlangen und wir haben des halb für Sonntag voraussichtlich wechselnd bewölkte», ziemlich milde» Wetter mit etwa» Regen zu erwarten, können dazwischen aber auch aus einige sonnige Stun- den rechnen. Pulsnitz. Herr Fabrikant Alexander Strothbaum, Mitinhaber und Geschäftsführer der Firma C. S. Hübner, G. m. b. H, hier, wurde gestern als sächsischer Unter- tan verpflichtet. Pulsnitz, (Die Frist zur Bezahlung der Staats- und Gemeindeabgaben) läuft am 21. Oktober 1912 ab. — (Die Einstellung Einjährig-Frei- williger) am 1. April 1913 erfolgt beim 12. Ar- meekorp» im Schützenregiment, jedoch nur für Studie- rende der Technischen und der Tierärztlichen Hochschule zu Dresden, die im Frühjahr 1913 das für ihr begin- nende» Studium erforderliche Examen bestanden haben, und im 103. Infanterie-Regiment (Bautzen); beim 19 Armeekorps in Chemnitz beim 181. Jnsanterie-Re- giment, in Zwickau Seim 133. Infanterie Regiment und in Leipzig bei den Jnsanterie-Regimentern 106 und 107, und zwar bei diesen beiden nur eine beschränkte Anzahl unter besonderer Berücksichtigung der Söhne Leipziger Bürger. — (St. Gallustag war gestern.) Der 16 Oktober ist im Glauben unseres Volke» von hoher Bedeutung, denn man darf nun noch eine Reihe von warmen Tagen, einen kurzen Nachsommer erwarten. Da» diesbezügliche Sprüchlein lautet: „Am St. Gallus- tag den Nachsommer man erwarten mag." Das Wet- ter, da» am Gallurtage herrscht, soll ferner künden, wie sich dasjenige der nächsten Wochen gestalten wird. So heißt eS: „Wenn St. Gallu» Regen fällt, der Re gen sich bi» Weihnacht hält." Ja, aus dem Wetter de» St. Gallurtage» soll man sogar schließen können auf die Art des nächsten Sommers. ES heißt: „Gießt St. Gallur wie ein Faß, ist der nächste Sommer naß." Der Gallurtag ist auch der letzte Termin für dar Ein ernten der Aepfel. Ein alter Sprüchlein sagt: „Aus St. Gallurtag muß jeder Apfel in seinen Sack." Von den Rüben heißt eS: „An St. Galli ist die Rübe reis." Nun ist auch die Zeit gekommen, da unr die letzten Zugvögel verlassen haben, da die naßkalte Jahreszeit ihren Anfang nimmt. Bezüglich der letzteren sagt da» Volk: „Galle kommt der Dreck alle" und bezüglich der ersteren: „An St. Galle sind die Vögel alle," d. h. find ste fort nach dem warmen Süden. — (GesuchteErben.) Zirka 300 Mark liegen Vereit für Nachkommen und Anverwandte einer Mufik- lehrerr Heinrich Bohn (ll 48) E» liegen ferner be reit Erbschaften für Nachkommen und Anverwandte der nachfolgend verstorbenen Personen, einer Arbeiter» Christian Friedrich Sommer (L 49), einer Friedrich Heinrich Barz (k 50), einer Parzellisten Madr Da nielsen, dessen Mutter die Dienstmagd Karen Marie «nderrdatter war oder noch ist, da von ihr keine Toderurkunde vorliegt (ll 51), einer Kaufmann» Karl Klappert, Sohn de» Kaufmann» Heinrich Klappert und seiner Frau Albertine, die eine geborene Schem per war (k52), eine» Landwirte» Friedrich Tagerster (k 53), einer ledig verstorbenen Marie Schröter (fi 54), einer Witwe Maria Schlaadt, einer Tochter von Jakob Friesenhahn und seiner Frau Katha rine, die eine geborene Mau» war (fi 55), einer Uhv- macherSwitwe Marie Knütter, geborenen Rumpf (ll 56), eine» Eisenbahndiätar» Hugo Loose (ll 57) und einer Witwe Johanna Bojanow»ki, geborenen Siefert (L 58). Wer von unseren Lesern sich erb berechtigt glaubt, dem erteilen wir gegen Einsendung von 50 Pfennigen in Marten für un» entstehende Porto- und Schreibkosten nähere Auskunft, an wen man sich wegen der Erbschaft zu wenden hat. Jeder Anfrage ist aber unbedingt die beigedruckte Nummer beizufüoen. — 8.L.K. (Selbstmorde im Königreich Sachsen.) Der bekannte Moralstatistiker A. von Oettingen bezeichnete Sachsen als „das selbstmordreichste Land auf rein deutscher Erde". Ganz trifft das heute nicht mehr zu, wenn auch freilich die Selbstmordziffern für Sachsen immer noch sehr hoch sind. Allein vom Jahre 1909 auf 1910 stieg die Zahl der Selbst- mordfälle von 320 auf 334 (auf 1 Million Einwohner). Am niedrigsten ist die Zahl für die Kreishauptmannschaft Bautzen (229), am höchsten die für die Kreishauptmannschaft Dresden (3SSI. Auf die einzelnen Erwerbszweige verteilen sich die Zahlen folgendermaßen: in Landwirtschaft .... 363 Fälle Industrie 2219 „ Handel 655 „ freien Berufen, Beamten 240 „ häuslichen Diensten . . 139 „ Berufslose 628 „ Gegenüber dem Durchschnitt des Reiches steht Sachsen aller dings in seiner Selbstmordziffer ungünstig da. Diese betrug im Reiche 223, in Sachsen 320 (für 1909). Aber der Höhe punkt des „Selbstmordgebirges" liegt nicht in Sachsen, sondern in Thüringen, besonders in Koburg-Gotha, das dauernd die höchsten Zahlen aufweist (z B. 1896 bis 1900 : 420!) Bedenkt man, daß Sachsen viel mehr als alle Nachbarländer einen in- dustriellen und großstädtischen Charakter trägt, so erscheint seine Selbstmordzahl, so traurig sie ist, keineswegs als überraschend hoch. Das Steigen der Selbstmordfälle darf wohl auch für unser Land nach den sonstigen Erfahrungen als eine Begleit erscheinung der steigenden Kultur betrachtet werden Gewiß ist es nicht die Kultur an sich, die den Selbstmord verursacht, son dern die mit ihr verbundenen Uebelstände: Entwurzelung aus dem Heimatboden, Halbbildung, Rückgang fester Sitte, gestei gerte sittliche Versuchungen und nicht zum mindesten das Schwinden religiösen Sinnes. Stark ins Gewicht fallen auch die mit steigender Kultur immer zunehmenden Geisteskrankheiten, ee/rke muss cüle krauen. — Fer/rn 770.