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Amts- und Anzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock um- -essen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, yundshübel« Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide« Schönheiderhsmmer,Sosa,Unterstützengrün,wildemhal usw, Fernsprecher Nr. 11V. und B«rl«g«ri E »il H««a»bohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. —»i«» - -- —Hl. Jahrga«g. -Mi-S- ! l SSL. Donnerstag, den 29. Oktober LVL4 444444444444 «LgchÄnt täglich abends mit Ausnahme der Sonn- and Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die Neinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. 4»<X»4«444444 444444444444444444444 Sel^Kdru Amtsblatt. Drucker In Trünzig (Amtshauptmannschaft Zwickau) ist die Mani- «nb Alanenfenche ausgebrochen. Dresden, den 27. Oktober 1914. MlNlsteriUM hts I N N t l N. Vie Deutschen aus -er Linie Gsten-e—Arras im Vordringen. 10000 Russen vei Iwangorod gelangen. Ein japanischer Dampser von der „Emden" versenkt. Mit steigender Erbitterung werden die Kämpfe von der Kanalküste bis nach Lille und Arras auf beiden Seiten fortgesetzt. Es darf daher nicht verwundern, wenn die Ereignisse dort nicht so schnell ihrem Ende zutreiben, wie man es allgemein ersehnt und wie es aus den meisten Berichten hervorleuchtet. Immerhin aber sind die von den Deutschen auf unserem rechten Flügel erzielten Fortschritte nicht zu unterschätzen. So haben z. B. die Deutschen bei Arras sich festzusetzcn verstanden und befinden sich somit in der Umgehung der bei Ypern stehenden verbündeten Armee und auch im Uebrigen haben die Deutschen weiter Terrain ge wonnen. Denn anders wird man den Sinn der Mel dung vom Großen Hauptquartier, daß die deutschen Truppen Fortschritte gemacht, nicht auffassen können. Einige ausführliche Meldungen über die Schlacht an der Küste, von denen eine von feindlicher Seite selbst zugibt, daß der deutsche rechte Flügel Fortschritte macht, mögen hier folgen: Rotterdam, 27. Oktober. Nach übereinstim menden Meldungen der Kriegsberichterstatter von Rotterdamer und Amsterdamer Blättern sind die Deut schen auf der ganzen Linie von Ostende bis Arras in stetigem Vordringen begriffen. Sie konzentrieren ihre Kräfte besonders bei Arras, wo die Verbündeten im mer mehr nach Westen zurückgehen. Der Widerstand der Franzosen und Belgier beginnt sich sichtbar zu verringern. Sie haben keine Reserven mehr ins Feld zu führen, während die Deutschen, gestützt auf das vielmajchige Eisenbahnnetz hinter ihrer Front, immer frische Verstärkungen nach dem entscheidenden Punkt werfen. Das Feuer der englischen und französischen Kriegsschiffe wird durch die schweren deutschen Batterien im Schach gehalten, teils reichen die Schüsse nicht bis an die deutschen Stellungen heran. Rotterdam, 26. Oktober. Der Kriegskorrejpon- dent des „Daily Telegraph" berichtet in einer Depesche, die er am Sonnabend aus Veurne absandte, über die Kämpfe an der User von Nieuport bis Dixmuiden: Die Deutschen richteten seit Mittwoch ihre Angriffe auf die Verschanzungen bei Dixmuiden. Im Feuer von beiden Seiten wurde aus der Stadt jetzt nur noch ein rauchen der Schutthaufen. Der Kampf ist nunmehr hauptsäch lich ein Artilleriegefecht geworden. Von französischer Seite wurden zum ersten Male neue schwere Haubitzen den deutschen schweren Geschützen in guter Deckung ge genübergestellt. Die Deutschen richteten sich aber sofort durch Errichtung neuer verstärkter Stellungen darauf ein. Einzelheiten, die der englische Korrespondent über die Sturmangriffe der Deutschen mitteilt, beweisen, mit welcher Bravour die neuen deutschen Verstärkungen (un ter denen sich auch zahlreiche Freiwillige befanden) kämpften. Die Deutschen unternahmen ungeachtet des Feuers der von französischen Marinesoldaten bedienten Maschinengewehre mit größtem Mut hintereinander^ Bajonettangriffe. Später richteten die Deutschen ihre Aufmerksamkeit mehr auf Nordwesten, wo sie Zentrum u äußersten linken Flügel der Belgier angriffen. Der An griff wurde durch heftiges Artilleriefeuer eingeleitet, daraus ging Infanterie zum Angriff über, nnd Don nerstag nacht gelang es den ersten deutschen Abteilun gen, den Yserfluß, sowie den Kanal nach der Äser und den Kanal nach Ypern zu überschreiten und einige starke belgische Stellungen zu nehmen. (Am Sonntag teilte der Bericht aus dem deutschen Hauptquartier mit, daß am Sonnabend weitere starke deutsche Abteilungen den Yser-Ypern-Kanal überschritten haben.) Am Sonn abend sind große Verstärkungen für die französische In fanterie eingetroffen, offenbar, um die ganz erschöpften Belgier abzulösen. Der englische Kriegsberichterstatter versichert noch, daß die Anwesenheit der Franzosen und Briten jene Belgier ermutigt habe, da sie vor allem nun nicht mehr allein auf ihre eigene Artillerie, die der deutschen gegenüber hoffnungslos minderwertig rst, an gewiesen gewesen feien. Der Bericht schließt mit der Beschreibung der schrecklichen Wunden, die die deutschen Artilleriegeschosse verursachen; in Veurne wurden Men schen eingebracht, die von Granaten säst zerrissen waren, aber trotzdem noch atmeten. «Besonders zuversichtlich für die Verbündeten klingt dieser Bericht gerade nicht. D. Red.) Rom, 26. Oktober. Pariser Meldungen bestätigen die Fortschritte des deutschen rechten Flügels, der mit unglaublicher Heftigkeit gekämpft habe, um den Usber gang über die Yser zu erzwingen. Der Artillerie und Jnfanteriekampf habe Tag und Nacht mit gleicher Wut getobt. Wien, 27. Oktober. Der gestrige Bericht des deutschen Generalstabes über die Kriegslage an dec Nordsee macht hier einen sehr günstigen Eindruck, da er von dem offensichtlichen Fortschreiten des deutschen Angriffs Kunde gibt und einen entscheidenden Erfolg auf diesem Teile des westlichen Kriegsschau Platzes iu nicht langer Zeit erwarten läßt. Besonders freudig begrüßt wurde die Meldung, daß sich die eng lische Flotte vor den deutschen Geschützen schweren Ka libers zurückziehen mußte. Bei Iwangorod muß eine große Schlacht zwi schen Oestevreichern und Russen im Gange jein, darauf lassen die letzten eingegangenen Berichte des Generalmajors v. Hoefer schließen. Ob sich bei dem österreichischen Korps auch deutsche Kräfte befinden, wird nicht gejagt, sondern nur kurz gemel det, daß reiche Beute an Gefangenen gemacht wurde. Uns wurde telegraphiert: (Nichtamtlich.) Wie«, 27. Oktober, mittags. Die Situation in MittelgaUzien ist unverändert. Südwestlich Iwangorod stehe« unsere bravourös fechtende« Korps, vo« welchen eines allein 1VV00 Gefangene machte, im Kampf gegen überlegene Kräfte. (W. T B.) Ferner ging folgende vom Tage vorher datierte amtliche österreichijche Mitteilung ein: W ien, 26. Oktober. Amtlich wird verlaut bart: 26. Oktober, mittags: In den Kämpfen vor Iwangorod machten wir bisher 8000 Russen zu Gefangenen und erbeuteten 19 Maschinengewehre. Nächst Jaroslau mußten sich ein russischer Oberst und 200 Mann ergeben. Bei Zalucze «südwestlich Suiatyn) und bei Pajienicza (südwestlich Nad- worna) wurde der Feind zurückgeworfen. Die Lage im ganzen ist unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes, v. Hoefer, Generalmajor. Aus den beiden Telegrammen geht nicht hervor, ob in den oben erwähnten 10000 Gefangenen die unten genannten 8000 enthalten sind. Iwangorod ist bekanntlich ein Hauptstützpunkt der Russen auf der Front von Galizien vis über Warschau hinaus und wenn hier bereits der Kampf lebhaft ein setzt, darf man schließen, daß im Osten die Kämpfe sich nicht sc lange hinziehen werden als im Westen. Uebri- gens scheint auch bereits Warschau kräftig angegriffen werden zu sollen und als Borbereiter dieses Angriffes verrichten Zeppeline dort bereits ihre Arbeit: Kopenhagen, 27. Oktober. Stockholmer Blätter melden aus Petersburg: Eine deutsche Luftflotte, bestehend aus mehreren Zeppelinen u. Flugzeugen beschoß seit gestern früh Warschau. Der Angriff wurde mit Majchinengewehrfeuer von verschiedenen Kirchtürmen erwidert. Von den österreichischen Erfolgen über die Serben wird schließlich noch berichtet: Wien, 27. Oktober. Amtlich wird gemeldet: Die aus der Romanja Planina geschlagenen serbisch-mon tenegrinischen Kräfte wurden nach viertägiger, unaus gesetzter Verfolgung bei Visegrad und Gorazde über die Drina zurückgedrängt. Unsere Truppen erbeuteten hierbei in der Schule bei Haust Jenica viel Infantecie- u»d Artilleriemunition und eroberten in den Nach hutkämpfen auf Beliko-Brdo Vracevica Majckünenge- wchre und Gebirgsgeschütze. Ostbosnien ist hiermit bis an die Drina vom Gegner gesäubert. Am selben Tage, an welchem die Serben und Montenegriner über die Drina zurückgedrängt wurden, haben auch unsere in Serbien stehenden Truppen einen namhaften Erfolg errungen. Zwei feindliche Stellungen bei Ravnja in der Macva wurden im Sturm genommen, hierbei vier Maschinengewehre, 600 Gewehre und Bomben erbeutet und viele Gefangene gemacht. Damit müssen wir die europäischen Schlachtfelder verlassen und uns zu den weitverzweigten Ausläufern dieses Weltkrieges begeben. Auch von diesen lauten die eingelaufenen Nachrichten durchweg günstig für uns. Zunächst ist die erfreuliche Meldung zu verzeichnen, daß der deutsche Kreuzer „Emden" einen japanischen Dampfer versenkt hat: Frankfurt«. M., 27. Oktober. Die „Frank furter Zeitung" meldet aus Zürich: Die Schang Haier Versicherungsagentur „Jangtsekiang" gibt bekannt, daß der große japanische Dampfer „Ka- majata-Yaru", der von Kope nach Singapore un terwegs war, vom deutschen Kreuzer „Emden" versenkt worden ist. Die Gesellschaft erklärt, für Fahrten über Singapore keine Versicherung mehr anzunehmen. Des weiteren erfahren wir, daß die Nuisen in den Persern einen immer ungemütlicheren Nachbarn bekommen: Frankfurt a. M., 27. Oktober. Wie nach einer Konstantinopeler Meldung der „Franks. Zeitg." iu dar tigen gut unterrichteten Kreisen versichert wird, sei zwi schen der Türkei und Persien ein Bündnisvertrag abge schlossen worden. K 0 n st a n t i n 0 p e l, 26. Oktober. Persische Blät ter berichten von der Zurückweisung der russischen Truppen aus Saudjchbulck südlich des Urmiasees. Un ter der Bevölkerung herrscht große Freude. Uud ähnlich wie den Russen, geht cs den Japanesen, dre von chinesischer Seite Unannehmlichkeiten zu erwar ten haben: Petersburg (indirekt», 26. Oktbr. Die „Rietsch" meldet aus Irkutsk: Die japanische Regierung teilte Juanschikai mit, daß, falls revolutionäre Wirren in Schantung ausbrächen, die japanischen Truppen sie unterdrücken würden. Die Spannung zwischen den chinesischen und den japanischen Truppen hat den höch sten Grad erreicht. Eine weitere recht unerquickliche Nachricht für den Dreiverband bringt die „Südslawische Korrespondenz". Die indischen Truppen meutern: Wien, 26. Oktbr. Die „Südslawische Korre jpondenz" meldet aus Konstantinopel: „Tanin" berichtet aus Alexandrien von blutigen Zujam menstößen zwischen indischen Truppen, die nach Frankreich bestimmt waren, und der englischen Garnison. Die indischen Truppen wollen nicht für Frankreich kämpfen. 7 englische Soldaten wur den getötet, 30 indische Soldaten deshalb zum Tode verurteilt. Daß im Burenlande Pieter Maritz gegen die Eng länder aufgestanden ist, muß den Briten derart in die Knochen gefahren jein, daß sie nach dem ersten Schreck ganz vergessen zu haben scheinen, einen Lügen Snges bericht an die peinliche Nachricht zu hängen. Nun, den holen sie jetzt nach: Kapstadt, 27. Oktober. Meldung des Reuter scheu Bureaus.) Oberst Maritz ist geschlagen und ver wundet auf deutsches Gebiet geflüchtet. Inwieweit der Meldung Glauben zu schenken ist, muß abgewartet werden: wir legen ihr keine «Nzugroße Bedeutung bei. * * Der Norweger Björn Björnson, der sich als war mer Deutschenverehrer im neutralen Ausland unserer Sache des öftern angenommen, har neuerdings seinen Ansichten über den Krieg Ausdruck gegeben. Darüber verlautet: Kopenhagen, 27. Oktbr Einem Journalisten gegenüber äußerte sich Björn Björnson über seine Be richterstattung, deren volle Unabhängigkeit er betonte, es sei seine innerste Ueberzeugung, daß das deutsche Volk de» Krieg nicht gewollt habe. Er glaube auch be stimmt, daß Deutschland gegen Ost und West erfolg