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Amts- und Anzeigeblatt sür den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis vierteljährlich Mk. 1.80 etnschlteßl. de« »Illustrierten UnterhaltungSblaNS- in der Geschäftsstelle, bet unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Fel-Adr.: Amtsblatt. ^?2SL für Eibenstock, Larkfeld, Hundshübel, ^UgkUIUtt Neuheide, Gberftützengriin, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, UnterMtzengrün, Mldenthal nsw. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. «S. Jahrgang. — — Donnerstag, den 9. November Anzeigenpreis: die tletnspaltige Zeile 12 Pfg., für auswärtige 15 Pfg. Im Reklametell die Zelle SO Pfg. Im amtlichen Telle die gespaltene Zelle 40 Pfg. Annahme der Anzeigen bis spätesten« vormittag» 10 Uhr, sür größere Tag» vvrher. Aerusprecher Ar. 11V. ISIS Nachstehende Bekanntmachung des Reichskanzlers wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Dresden, am 1. November 1916. 1871 II 8 II Ministerium des Innern. Verordnung, betreffend Abänderung der Verordnung über Höchstpreise für Hafer vom 24. Juli 1S1« (Reichs-Gesetzbl. S. 826). Vom 26. Oktober 1916. Auf Grund der Bekanntmachung über Kriegsmaßnahmen zur Sicherung der Volks ernährung vom 22. Mai 1916 (Reichs-Gesetzbl. S. 401) wird folgende Verordnung er lassen : Artikel 1. Der § 1 der Verordnung über Höchstpreise für Hafer vom 24. Juli 1916 (Reichs- Gesetzbl. S. 826) in der Fassung der Verordnung vom 18. September 1916 (Reichs- Gesetzbl. S. 1048) erhält folgenden Absatz 3: Der Preis von dreihundert Mark für die Tonne darf bet Lieferungen an die Hee resverwaltung auf Antrag auch noch bezahlt werden, wenn die Ablieferung oder Ver ladung des rechtzeitig ausgedroschenen Hafers aus Gründen, die der Lieferungspflichtige nicht zu vertreten hat und die außerhalb seines Betriebs liegen, bis zu dem im Abs. 1 und 2 festgesetzten Endzeitpunkte (30. September, 15. Oktober 1916) nicht hat erfolgen Annen. Der Antrag muß bis zum 15. November 1916 einschließlich bei den Empfang kellen gestellt werden. Ueber alle Streitigkeiten wegen der Zahlung des Preises ent- cheidet die höhere Verwaltungsbehörde endgültig. Als höhere Verwaltungsbehörde gilt ne auf Grund des 8 24 der Verordnung über Hafer aus der Ernte 1916 vom 6. Juli 1916 (Reichs-Gesetzbl. S. 811) bestimmte Behörde Artikel 2. Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den 26. Oktober 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Dr. Helfferich. Die nachstehende Verordnung über einen Höchstpreis für Weizengrieß wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Dresden, den 6. November 1916. 991 II 8 I b Ministerium des Innern. Bekanntmachung über einen Höchstpreis für Weizengrieß. Vom 2. November 1916. Auf Grund der Bekanntmachung über Kriegsmaßnahmen zur Sicherung der Volks ernährung vom 22. Mai 1916 (Reichs-Gesetzbl. S. 401) wird verordnet: 8 1. Der Preis für Weizengrieß darf beim Verkauf an den Verbraucher 56 Pfennig für das Kilogramm nicht übersteigen. 8 2. Mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu zehntausend Mark oder mit einer dieser Strafen wird bestraft: . 1. wer den in tz 1 bestimmten Preis überschreitet; 2. wer einen anderen zum Abschluß eines Vertrages auffordert, durch den der Preis (8 1) überschritten wird, oder sich zu einem solchen Vertrag erbietet. Neben der Strafe können die Gegenstände, auf die sich die strafbare Handlung bezieht, ohne Unterschied, ob sie dem Täter gehören oder nicht, eingezogen werden. 8 3. Der Reichskanzler kann Ausnahmen von den Vorschriften dieser Verordnung zu lassen. 8 4. Diese Verordnung tritt am 20. November 1916 in Kraft. Berlin, den 2. November 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Dr. Helfferich. Berichtigung. In der Ausführungsverordnung vom 31. Oktober 1916 zur Verordnung über Höchstpreise für Rüben — Sächsische Staatszeitung Nr. 256 — muh Punkt 4 lauten : Verträge, die vor Festsetzung der Höchstpreise unter Punkt 1 und 2 dieser Aus führungsverordnung zu höheren Preisen abgeschlossen und noch nicht erfüllt sind, sind ungültig. Dresden, den 6. November 1916. - 535 II 8 VI Ministerium des Innern. Wegen Reinigung der Geschäftsräume können am 10. und 11. d. M. nur dringliche Sachen erledigt werden. Eibenstock, am 7. November 1916. Königliches HnuPtzollnmt. Wurstverkauf. (Sonderzuweisung vom Vezirksverband.) Donnerstag, den 9. dss. Mts. in allen Fleischereigeschäften. Auf den Kopf entfallen 50 A Wurst — 1 Fleischmarke. Preise: Blut- und Leberwurst 2,10 M., Mettwurst 2,60 M. für das Pfund. Bezugsberechtigt sind sämtliche Haushaltungen. Für die Inhaber der Ausweishefte Nr. 17«« bis Ende gilt Marke 7, für Nr. 1 bis 17«« Marke« von Blatt 5 des Heftes. Verkaufsordnung: H—H in der Zeit von 8—9 A.—„ 9—10 N-y u. D-L „ „ „ „ 10-11 «u. 8 ,, 11-12 Eibenstock, 8. November 1916. Uhr vorm., Z)er Stcrötrcrt. Wom Wettkrieg. Großer Erfolg unserer Bombengeschwader. Ueber den bereits im gestrigen Hieresbericht er wähnten erfolgreichen Bombenangriff eines Flieger geschwaders liegt heute folgender ausführliche Be richt vor: Berlin, 7. November. (Amtlich.) In der Nacht vom 6. zum 7. November griff ein dsut- sch es Flugzeuggeschwader französische Truppen lager in der Mulde dicht westlich des Bois Gressaire und im Bois Celestins (nördlich Ce- risy an der Somme) mit Bomben an. Gute Wirkung tn den Zelten und Baracken, in denen Brände aus brachen, wurden erkannt. — Ein anderes deutsches Bombengeschwader belegte in derselben Nacht den großen Munitionsbahn Hof von Ceri- s y, auf dem lange Güterzüge hielten, mit Bom ben Durch zahlreiche Treffer wurde dieser Bahnhof, der den Mittelpunkt für den Mint- tio ns Nachschub der Franzosen an der Som me bildet, und die umliegenden Munitkonsla- gerräume in Brand gesetzt, aus denen alsbald Helle Flammen emporloderten. Der Brand griff auf das ganze große Munitionslager über, das in ununterbrochenen Explosionen r'n die Luft flog. Die Brandstätte und Scheinwerferstel- kungcn wurden von unseren tapferen Fliegern mit Maschinengewehren beschossen. Eine riesige Rauchwolke bildete sich über der Brandstätte und machte sich noch in 2800 Meter Höhe bemerkbar. Die Explosionen der Geschosse wurden noch in St. Quentin an heftigen Erschütterungen gespürt. Der gewaltige Immer neu auflodernde Feuerschein tonnte unver mindert bis zum Tagesanbruch veobachtet werden. - Durch andere deutsche Flugzeuggejchwadec wur den in derselben Nacht an 20 mit Russen be legte Ortschaften und Lager hinter der feind Uchen Front mit Bomben angegriffen. Auch hier wurde gute Wirkung durch zahlreiche Brände sestg-stellt. Ebenso wurden die Bahnanlagen bei Proyart, Amiens und Longneau durch Bomben tresfer beschädigt. Auf der Strecke Amiens-Poni de Metz vernichtete ein Volltreff'r einer 50 Kilo gramm Bombe einen fahrenden Zug. Der letzte große Ansturm der Italiener wird jetzt im österreichisch-ungarischen Heeresbericht als mißlungen bezeichnet: Wien, 7. November. Amtlich wird verlaut bart: Oestllcher Kriegsschauplatz. Heeressront des Generals der Ka- rallerie Erzherzog Karl. Im Abschnitt des Vörös Torony-(Notenturm-)Passes wurde der Feint durch umfassenden Angriff rou den Höben nördlich von Spini vertrieben, wobei er 10 Of fiziere und 1000 Mann an Gefangenen zurückließ. Nordwestlich von Campolung schlug eine unserer bewährten Gebirgsbrigaden sechs russif.he Stürme ab. Südlich von Kraschna ward: dein Fcind eine Höhe entrissen. Bei Toelgyes haben die Russen unsere Front im Grenzgebirge in mehr tägigen zähen Kämpfen um einige Ki'.omner zn- rückgcdrückt. — Der Berg Bedul östlich von Kirlibaba, wurde vor dem Massenfeuer der russi schen Artillerie wieder geräumt. HeereSfront des Generalseldmar- schalls Prinz Leopold von Bayern. Bei den österreichisch-ungarischen Streitkräften keine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Im Wippachtal und auf dem Karst kam cs gestern zu keinen größeren Kämpfen. Die Lage ist unverändert. Die Italiener verhielten sich ru hig. Ihr groß angelegter Angriff der ersten Novembertage ist mißlungen. Südöstlicher Kriegsschauplatz Nichts Neues. Der Stellvertreter des Chefs des GeneralstabeS: von Hoefer, Feldmarschalleutnrnt. Bo« Balkan kommt die Nachricht, daß die griechische Regierung doch den Forderungen Fvurnets nachgegcben hat. Außer dem bulgarischen Heeresbericht ist noch die Meldung von oer Ankunft des französischen Kriegs- Ministern in Saloniki von Bedeutung: Sofia, 6. November. Bericht des General stabes. Makedonische Front: Südlich des Maliksccs vertrieben unsere Abteilungen feindliche Kavallerie. An der Front vom Prespasee bis zur Aegäischen Küste stellenweise Gefechte zwischen Auf klärungsabteilungen. An der Küste oes Aegäischen Meeres Ruye. — Rumänische Froni: Längs der Küste des Schwarzen Meeres Ruhe. — Do- brudscha: Unbedeutende Gefechte zwischen Auf klärungsabteilungen. An der Donau unbedeuten des Artillerie- und Gewehrfeuer. Paris, 6. November. (Meldung des Reuter schen Bureaus.) General Roques ist in Sa loniki eingetroffen. London, 7. November Eine Drahtung des „Daily Telegraph" meldet, daß rm Sonnabend mit tag im Palast des Königs in Athen ein K^ron- rat zusammcngerufen wurde, an welchem Zaimis, Dragumis, Rhallis, Skuludis, Gunarts, Calegroe- pulus, DemitrakopuloS, der Ministerpräsident und der Mj^i,