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nur Entschließung ,Zehntaufende deutscher Männer und Frauen, die heute im nen Zweck mehr. Di« Lage verlangt die Energie, den Weitblick, den Mui und die Intelligenz der Besten, die jede Nation geben kann. Im Welthandel befinden wir un» in einer Zwangsjacke Seit mehreren Monaten steht die Welt in einem wirtschaftlichen Kriegszustand«. Nicht mehr lange und dieser Zustand wirtschaft lichen Kriege» wird in Europa und in der Welt allgemein sein. Zum Schluß tritt Mussolini für «inen Abbau der Zolltarifmauern bei allen Nationen ein. Sine besondere Rote erhalten diese Lu,, führungen Mussolini» durch den Bericht de» römischen Korrespon denten de» „Observer". Dieser schreibt: In der italienischen Hauptstadt bestehen ernst« Besorgnisse wegen der europäischen Lage in der nahen Zukunft, wenn die augenblicklich« Krise während dies«, Jahves fortdauert. In Rom ist man der Ansicht, daß di« Völker Europa» keinen Arbeitslosenwinter mehr hinnehmen und seine Not so ruhig ertragen werden, wie st« ste in diesem Winter erduldet haben. Diese Befürchtungen werden eine« der Argu ment« Italiens für Streichung der Schulden bilden, wenn die Lausanner Konferenz zusammentritt. Breitscheid gegen Reparationen Berlin, 17. Jan. Der Vorsitzende der sozialdemo kratischen Reichstagsfraktion, Dr. Breitscheid, erklärte in einer Versammlung des Reichsausschusses für sozialistische BtlidungSarbeit zur RoparationSfrage, daß die Sozialdemo kratie mit der Unterstützung der GrfüllungSpMtik niemals die moralische oder die politische Berechtigung der Repara tionen anerkannt, dagegen immer die Grenzen dieser Er- süllungSpolitik aufgezeigt habe. Wenn Reichskanzler Brü ning in Lausanne erklären werde, daß Deutschland heute und in Zukunft keine Reparationen zahlen könne, werde er der Zustimmung LeS ganzen Volkes sicher sein. menden Lander auf Rosen gebettet werde. Deutschland müsse wie jedes andere Land« auch, an den Kosti».» d-r Weltrs-rlung partr- -»pissen. Dansbury für Streichung der Reparationen 1b. Jan. LanSbury, der Führer der Arbeitsropposition im Unterhaus, wandte sich gestern in scharfen Worten gegen die Beibehaltung der Reparationen. Der Regierung muß gesagt wenden, so bemerke er, daß diese ReparattonSangelegvnheit ein Lude haben soll. Wir müssen Amerika sagen, daß wir weder Schulden einsammeln noch zahlen wollen. Die Wüt weiß, daß die Zeit der Reparationen vorüber ist. Man kann nicht wagen, die deutsch« Nation zu minieren, ohne gleichzeitig sich selbst zu minieren. Line neue Mahnung Mussolinis London, 17. Januar. Mussolini, der seinen Ansichten in der Frage der Kriegsschulden und Reparationen in den letzten Tagen in unmißverständlicher Weise Ausdruck gegeben hat, schreibt heute in einem vom „Sunday Dispatch" veröffentlichten Artikel: Die Weltkrise hat den Punkt erreicht, wo fie die raschesten und wirksamsten Heilmittel erfordert. Halbe Maßnahmen haben kei- Erst Moratorium «ad Wahlen? — Weitere BerWepW«,sma«övkr Frankreichs _ . Angst vor der Isolierung Der krsnMche Vresteseidzng in der Revarationssrage 2anuar. Tn „Temps" vertritt heute ven Standpunkt, daß nur eine endgültige Berständi- Mäubigermstchte auf eine bestimmte For- mel, die auch als Vorläufer der von den Italienern eu'-opätschen Einheitsfront .gelten könnte, einige Aussicht für den Erfolg der ReparattonSkonfe- r englische Formel, wonach Deutschland '1933 ein vollständiges Moratorium ge nährt und während dieser Zeit eine endgültige Re- ^Evnsregelung vorbereitet werden soll, sei äußerst gefährlich. Damit würde man de facto auch den Vor- ^alt aufgeben, den Frankreich betreffend die gründ- faßliche Zahlung der ungeschützten Annuitäten habe machen müssen. LaS heiße, vor der radikalen These Berlins zu kapitulieren, derzufolge Deutschland über haupt keine Zahlungen mchr leisten könne und wolle. „TempS' sucht die Engländer Mr seine Auffassung zu gewinnen, indem er behauptet, durch di« englische Lö sung werde Deutschland in eine durchaus bevorzugte Lage gebracht, um auf dem Weltmarkt dem Handel der länderen Länder. Konkurrenz zu machen. Das Wohl- »ergehen Englands würde ganz besonders bedroht wer- Iden. Dann aber tritt das Blatt Mr die europäische «Einheitsfront ein, die von Amerika die Streichung der iSchulden verlangen soll. ,Hournal des DebatS" er- Klärt, ob die Konferenz zusammentrete oder ob man Die vertaget Die französische Regierung müsse jeden falls den unverrückbaren Entschluß zum Ausdruck bringen, sich nicht ausplündern zu lassen. Eventuell »müsse man Deutschland die ihm bewilligten Kredite labschneiden. Keine Warnung werd« von Deutschland Mer verstanden werden al» diese. .Mbertee" ist Mr Ibis Vertagung. Sie erklärt, niemand habe ein Znter- lesse daran, nach Ouchh zu gehen. London und Lausanne London, 17. Januar. Unterrichtete Kreise sind nach wie stör skeptisch, ob die Lausanner Konferenz zu dem festgesetzten vermin stattfinden wird. Es heißt, daß England besttobt sein «ird, auf der Konferenz eine bedingungslose sechsmonatige Ver längerung de» Kriogsschuldenmoratoriums durchzusetzen, um so Wenigstens einige der akutesten Schwierigkeiten zu beheben. Man Dosft, Frankreich werde sich in den nächsten Tagen dazu bereit er- Wären, eine solch« Regelung anzunehmen. Paris hat sich indessen Lis jetzt noch nicht geäußert. „Sunvay Times" läßt sich nun von Ihrem Pariser Korrespondenten berichten, die Ausstchten auf «ine wanzösisch-englische Verständigung seien keineswegs günstig, un,- «mehr, als die britisch« Regierung darauf bestehe, daß Deutsch land überhaupt keine Zahlungen mehr leiste, auch die nicht, welche I- seit dem 6. Juli zahlen mußte, während Frankreich auf den Vorschlägen beharre, die es in der vergangenen Woche den Sach verständigen unterbreitet hat. ,L)bserver" hingegen ist optt. Dnistisch. Sein diplomatischer Korrespondent stellt die Sachlage so Mr, al» ob zwischen Deutschland, Frankreich, Italien urd Eng- Mnd bereits eine Art Einvernehmen erzielt worden sei. Ts sei Msblossrn worden, die Lausanner Konferenz nach einigen Tagen Won zu beendigen, die dort vertretenen elf europäischen Länder R-ürden Amerika'den Vorschlag unterbreiten, da» jetzt bestehend« Moratorium um weitere st Monate zu verlängern und di« Be. Miungen Ende des Jahre» wieder aufzunehmen mit dem Ziel, endgültige Regelung de» Reparation»- und Schuldenproblem, U suchen. Im Leitartikel der Zeitschrift wird diese Mitteilung Ammentirrt. T» sei unmöglich so heißt e, hier, innerhalb der Mchsten Wochen «in« dauernd« Regelung »«treffen, ««»halb eine Wiche „Au-Htlfepolitik" ratsam erscheint. Mussolini wird wegen Mner Haltustg zu diesen Fragen gelobt: Er habe damit den Ratio- Mn «in« moralische Führung gegeben. Die Erklä^de, drut. Wen Reich,kanzle», Deutschland sei an der ^«n^e ^»rkllrn Ad moralischen Au»dauer, werden al» vmtige S°rtu charak Mristert die d«,halb gegen ihn erhobenen Angriff« s«I«n unge« Acht denn der deutsche^ sei bet der verzweifelt«» Mge sein«» Lande» gezwungrn, «ine klare Warnung zu "last«». As Blatt unterstreicht die Konzilianz be-deuten ^»wnz- »ls und meint, er habe keineswegs die Absicht gehabt Fvann«,« I brü.kieren. Es sei nur -Mch gewesen und sein« Wort^wären Mld verglichen mit den Gefühlen de» deutsch«« Volk«. «« Meßend beschäftigt sich ,Meiner" mit den Angriffen deutscher Mütter gegen di« Erklärungen Layton, und Kqnei ^ umst^b«. RuerlichVr seien, al, st« stch E^E^tch^ W-rsfeickillftand zu d«n tapfersten und beständigsten v«uno«n MuMndV7»»lt«n. «o ».rzwetfett auch «ug«nbttLtch di« W-«dm d*uU" Voll« st», «-» ttn^E MAtchm» mit d«n Eltmwqachlnn dea -Memn m wmo-wi wm- haltlose Eeriichte über die Kassenlage Für Recht, Sicherheit, md Gleichberechtigung! Kundgebung des KyffhSuserbundeö im Berliner Sportpalast Die vom Deutschen Reichskriegerbund „Kyffhäuser" am Sonn tag anläßlich der 81. Wiederkehr de» Reich«gründung«tage» im Berliner Sportpalast veranstaltete Deutsche Weihestund« nahm in Gegenwart de« Ehrenmitgliedes de» Preußischen Landes-Krieger- verbände», Generalf«ldmarschall von Mackensen, und zahlreicher führender Persönlichkeiten de» neuen und alten Heere, «inen über all» eindrucksvollen Verlauf. Im Mittelpunkt der machtvollen Kundgebung stand di« von den 18 OVO den Riesenraum bis auf den letzten Platz füllenden Kyffhäuserkamerwden, Freunden und An- hängern de» Kyffhäusergedankens begeistert ausgenommen« An sprache des 1. Kyffhäuser-Bundespräsidenten General d. Art. a. D. zurück. Ste ist als unhaltbar erwiesen und darf nicht länger Bor wand sein für die dauernden Demütigungen und unmenschlichen Belastungen selbst kommender Generationen. Sie fordern gleiche Pflichten für alle, also Abrüstung der an- deren in gleichem Umfange und nach gleicher Methode wie ste un» aufgezwungen find. Sie fordern gleiche Rechte für all«, also auch in der Sicher, heits- und Wehrfrag«. Keinem Staat darf gestattet sein, was Deutschland verboten ist. Deutsche Selbstachtung, nationale Ehre, deutsche Leben«, lnteressen gebieten, daß dem Zustande minderen Recht», in dem wir un« noch immer befinden, ein Ende gemacht wird. Si« for dern Recht und Freiheit! Mögen stch unsere Vertreter in Genf der ungeheuren Verantwortung bewußt sein, die ste Volk und Vaterland gegenüber für Gegenwart und Zukunft tragen. Stegerwald: Rückkehr r« dm Realitäten Recklinghausen, 17. Jan. Auf dem Kreis- Parteitag der ZentvumSpartei des Bezirkes Recklinghausen erklärte ReichSarbeiiSminister Dr. Stegerwald u. a.: Da» Jahr 1932 wird für die Zukunft Deutschland» und die Geschicke der Welt ein LntscheidungSjahr ersttr Ordnung werden. Im letzten Jahrzehnt sind ohne Zweiftl nicht in der Wettpolitik, sondern auch in der deutschen Politik arobe Kehler gemacht worden. Letztere warm kaum-u ver- meiden, da wir zu lange den halbabsolutistischen Staat der Vorkriegszeit erhalten haben und nach dem Zusammenbruch Ler Uebergang zur Demokratie zu schroff war. Gegenwärtig sind wir nach vielen JrrunM und Wirrungen auf dem besten Wege, zu den politischen und wirtschaftlichen Realitäten zurückzukehren. In den nächsten Monaten steht da» deutsche Doll vor der Entscheidung: soll dies« Weg planvoll «Her -Erwerben Iwtv uns erneut auf den Weg btt Irrungen und Wirrungen Auer Tageblatt LZM Anzeiger Mr öas Erzgebirge — Dienstag, äen ig. Januar ISZ > 27. Jahrgang BerWeppungsbemlihlmgen um Lausanne des Reiches Berlin, i7. Jan. Amtlich wird mitgeteilt: Durch verschiedene Zeitungen gehen Meldungen, nach denen die ReichSregievung infolge ungünstiger Kassenlage beabsichtige, die Gehälter der Reichsbeamten zu kürzen oder nicht voll auszuzahlen. Diese Gerüchte sind au» der Luft gegriffen. In der ReichSregterung schweben keinerlei Erörterungen über derartige Maßnahmen. llbzeichenverbot aufgehoben Berlin, 18. Jan. Amtlich wird mttaeteilt: Auf sprühe Les'l. Kyffhäuser-BundesprästVenten General b. S Grund deö Artikels 48 Absatz 2 der Reichsverfaffung wird von Horn. Am Schluß dieser Ansprache wurde folgende folgendes verordnet: „Bom Inkrafttreten dies« Verord nung an gilt das in der 4. Notverordnung zur Sicherung angenommen: von slöirtschaft und Jinanzen und zum Schutze der öffent- .. ... lichen Ruhe und Ordnung vom 8. Dezember 1931 auS- Sportpalast zu Berlin versammelt sind, und weit über diese Zahl gesprochene Verbot deS Tragens von Abzeichen nicht mehr hinaus weisen erneut mit Entrüstung die Kriegsschuldlüge Mr Nadeln, Rosetten und ähnliche kleinere Abzeichen in «rwt«s«n und darf nickt lanaer Bor- der Form und Größe, wie fie bisher von politischen Ver einigungen üblicherweise getragen wurden. Eine Erllünmg Killers an Brüning München, 18. Januar. Im Anschluß an die Verhandlungen, die zwischen Brüning und Hitler we- gen der 'Verlängerung der Amtszeit de» Reichsprä sidenten stattgefunden haben, hat Hitler bekanntlich dem Kanzler eine längere Erklärung übergeben, die jetzt veröffentlicht wird. CS heißt darin u. a., Hitler sei au» verfassungsmäßigen und politischen Erwägungen heraus nicht in der Lage, die Aktion de« Reichskanz ler» zu unterstützen. Lite Zweifel daran, ob «ine par lamentarische Verlängerung der Amtszeit de» Reichs präsidenten zulässig sei, wenn di« Verfassung «in wtrMche» Fundament de» staatlichen Lebens sei« solle, könnten nicht beseitigt werden. Sollte aber trotzdem die Auslegung, daß ein Beschlust der Zweidrittelmehr- bett de» Parlament» entgegen den Bestimmungen der Retchs-verfassung einer Volkswahl gleichgestellt werden könne, zugestimmt werden, so müßte die Voraussetzung erfüllt sein, daß der Reichstag in seiner heutigen Zu- sammensetzung dem Willen de» volle» entspreche. Alle anderen Gründe innen- oder außenpolitischer Art könn ten nicht den Freibrief abgeben Mr di« Verletzung der Verfassung. Zum Schluß erklärt Hitler, daß e» auch eine Frage der Moral sei, ob e» erträglich erscheine, jahrelang als Staattfetnde verfemt zu werden, um darm als Menschen zweiter «lasse plötzlich mit einem Herantritt bei einer Rettungsaktion beehrt zu werden. Auch dieses Moment bestimm« dis Mehnende Haltmr set«« »artet.