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Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). Abonnementspreis beträgt vierteljährlich 1 Mark 20 Pf. prs-nuiuoraiiäo. Inserate werden vis spätestens Mittags drs vorhergehenden Tages des Erscheinens erbeten und die CokpuSspaltenzcile mit w Pf,, unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. IMM für " 8 Zwönitz und UmgegeM Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. 1S2. Sonnabend, den 25. December 1880. 5. Jahrg. Nieder sinkt zur Erde Düstere Winters Nacht, Daß iin Menschenherzen Bange Furcht erwacht. Wendest du, o Sonne, Gänzlich dein Gesicht? Unsers Lebens Wonne Sinkt mit deinem Licht. Finsterniß auf Erden, Soll uns das erfreun? Kann des Dunkels Schauer Lebensmuth ernenn? Ohne dich, o Sonne, Ohne dich, du Licht, Ohne dich kein Leben, Glück und Wohlsein nicht. Ium Weihnachtsfeste. s? Mitten in des Winters Schauervolle Nacht Fällt als Gruß vom Himmel Hehren Lichtes Pracht. Seliges Weihnachten, s Hochgelobtes Fest, Das den Blick zum Lichte c> Uns genießen läßt. (> Wird es licht auf Erden, Welch ein Freudenschein " Fällt, wie Engelgrüßen In das Herz hinein! s -. Tief in unsrer Seele Weckt des Lichtes Strahl - ? Selge Lustgefühle -- Nach des Schreckens Qual. Sind wir nicht verloren? Nein! Es winkt das Licht: Christus ist geboren, Drum verzaget nicht! Gott, der unsre Liebe, Hilft zu rechter Zeit. Ihm, Geliebte, bleibe Unser Herz geweiht! Auf zum Lichte streben, Das sei unsre Lust! Gott sei Preis und Ehre> Friede sei der Brust! Gottes Wohlgefallen In der Weihnachtszeit: . Das ist Christenwonne, Das ist Seligkeit! ür. Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 22. Decbr. Die „Prov.-Corresp." hebt hervor, unter den noch zu erledigenden Landtagsarbeiten nehme die Frage des Steuererlasses im Zusammenhang mit der Frage der Verwendung der Neichssleuern die Hauptstelle ein. Bekanntlich hätte die Fortschrittspartei einen dauernden Steuererlaß beantragt, man sei jedoch seitdem darüber belehrt worden, daß diesem Antrag eine ernste Absicht nicht zu Grunde lag daß vielmehr die Fortschritts. Partei dem Steuererlaß absolut entgegen sei. Inzwischen hätten die Conservativen, von dem Wunsche beseelt, die Frage des Steuerer lasses in wirklicher, dem Wohle und dem Interesse des Volkes ent sprechender Weise zu löse», die Verhandlungen mit dem Fiuanz- minister angeknüpft, welche möglichenfalls eine dauernde Bewilligung wenigstens eines Theiles des Erlasses herbeizuführen geeignet er scheine. Wenn diese Verhandlungen, wie mau hoffen dürfte, zu dem Resultat führen, würde die Regierung sich darüber demnächst mit den übrigen Parteien, welche sie zu unterstützen geneigt seien, zu ver ständigen suchen. Schweiz. Wir leben hier, schreibt man aus Tessin, in einem völligen Frühling; Alles blüht, Alles keimt, als wäre es April und nicht December. Die Wärme an der Sonne ist so groß, daß man den Schatten aufsuchen muß, um nicht zu schwitzen. In den Thälern ist längs der Berghalden bis zu einer Höhe von 800 Metern die Wärme noch größer als im offenen Lande und in Höhen bis 300 Metern. So ist es z. B. in Giornico, in Faido, in Lottigna wär mer als in Bellinzona. Olivone hat eine paradisische Temperatur. Der Schnee bedeckt kaum die höchsten Gipfel und von Reif ist nichts zu sehen. Man fürchtet aber, daß diese außerordentliche milde Wit terung nichts Gutes bringen werde und daß wir den Genuß des Augenblicks mit einer schlechten Saison theuer werden bezahlen müssen. England. London, 20. Decbr. Eine amtliche Depesche des Gouverneurs von Natal vom gestrigen Tage besagt: Gegen 5000 Einwohner des Transvaallandes haben sich der Stadt Heidelberg bemächtigt und eine republikanische Regierung errichtet. Krüger ist Präsident, Joubert Truppencommandant. Ein Zusammenstoß mit den Aufrührern oder irgend welche Gewaltthätigkeit hat nicht statt« gefunden. Die Verbindung mit der Hauptstadt des Transvaallandes, Prätoria, ist unterbrochen. Ich lasse alle disponiblen Truppen gegen die Anfrüher abgehen und folge denselben unverzüglich. Belgien. Die Ueberschwemmungen an mehreren Orten Bel giens beginnen einen gefahrdrohenden Charakter anzunehmen. Die Stadt Huy steht größtentheils unter Wasser. Die Eisenbahn zwischen Lüttich und Mastricht ist unterbrochen; zwischen Lüttich sind Namur sind mehrere Stationen überschwemmt. Aus Verwiers, Charleroi, Namur, Rious und Mastricht gingen Meldungen über Wasser schäden ein. ' Spanien. Madrid, 21. Decbr. Die Regierung hat be schlossen, von allen nach Spanien kommenden Fremden einen Paß zu verlangen. Rußland. Die russische Negierung bestellte bei Krupp in Essen für 3 Millionen Kriegsmaterial. Griechenland. Die Türkei bereitet sich allen Ernstes auf einen möglichen Krieg mit Griechenland vor, wobei die Erfahrungen der letzten unglücklichen Feldzüge benützt werden. Man weiß, daß die Türken zwar eine sehr gute, aber zu schwache Artillerie besaßen, und daß die Operationsfähigkeit der Armee infolge des mangelnden Trains sehr beschränkt war. Wie" man aus Konstantinopel berichtet, soll nun beiden Mängeln abgeholfen werden. Jedes Armeecorps soll noch ein zweites Artillerieregiment und außerdem noch eine In tendanz nach europäischem Muster erhalten.- Die Einrichtung der Intendanz wird wohl auch die Organisirung eines Armeetrains zur Folge haben. In derselben Richtung bewegt sich das soeben erlassene Pserde-Ausfuhrverbot, das vorläufig bis zum 1. März 1881 in Kraft bleiben soll. : Serbien. Die serbische Regierung beschloß, GeisattdtschcWu in Berlin und Rom zu errichten. Uokales un- Sächsisches. — Die Ziehung erster Klasse 99. königlich sächsischer Laribes- lotterie erfolgt den 3. und 4. Januar 1881. Aus Leipzig wird berichtet: Ein in der Tauchaer Straße