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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohor» Dir», Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich SO Lips., bei Lieferung frei HavS S» Rps. Postbezug monatlich 2.V0 NM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung de, Bezugspreises. Aritungsaukgabe für Abholer täglich 8—6 Uhr nachmittags. Preise und Rachlaßsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmt« Nummer« «ub an bestimmt« Plätzen keine Gewähr. Anzeigen find an den SrscheinungStag« di» »«M. 10 Uhr anfzugebm. — Verlag: Mohr L Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann «. Sebrüt» Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, PulSnitz; Stellv.: Walter Hoffman«, PulSnE^ Verantwortlich für den Hetmattetl, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, PlllLnttz; «tze Politik, Bilderdienst und den übrige« Teil Walter Mohr, PulSnitz. — D. A. VI.r ZV Geschäftsstelle: N»r Adolf-Httler-Stratz« ü — Fernruf nur lUl Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Laudrates zu Kamenz, der Bürgermetfi« zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Nr 80 Freitag, den 5. April 1940 92. Jahrgang Dieser Krieg ein deutscher Reoolutionslrieg Reichsleiter Rosenberg in Hannover DAR Han ov«. r 1 4. Zu c>nrr eindrucksvollen Be kundung deutschen Kampfes- und Siegeswillens gestaltete sich die Kundgebung am Donnerstagnachmittag im Reichsbahnaus- Pesserungswerk Leinhausen, auf der Reichsleiter Rosenberg vor mehr als 8 000 Volksgenossen das Wort nahm. Der Reichsleiter ging u. a. auf die vielfältigen Versuche ein, mit England und Frankreich zu einer Verständigung zu gelangen. In Deutschland seien für die Engländer nach dem Kriege die Türen geöffnet ge wesen, doch es war umsonst. Zu der französischen Haltung betonte der Redner, daß Frankreich heute der einzige Minnesänger des englischen Imperialismus sei. Frankreich wolle die weltgeschicht liche Tatsache nicht anerkennen, daß 40 Millionen Franzosen 80 Millionen Deutschen gegenüberstünden. Me in den veröffent lichten Dokumenten zutage getretene Einkreisungspolitik zeige, daß die Betrachtungsweise und die Bewertung, dis wir 14 Jahre lang über den Einfluß der jüdischen Hochfinanz in die Welt ge ¬ sprochen haben, ein eunerwartete und für viel« peinliche Bekräf tigung erfahren hat. Der Reichsleiter erklärte dann unter großem Beifall, daß dieser Krieg ein großer deutscher Revolutivnskrieg geworden sei. Da Heine Revolution der Disziplin möglich ist. habe man 1033 weder in Paris noch in London begriffen. Ebensowe nig begreife man heute, daß wir vor einer 'Weltwende ste^n, in der die nationalsozialistische Idee Sieger bleiben wird. Der sozialen Fragen sich zuwendenü, betonte Alfred Rosenberg, daß «U nirgends in der Welt eine so rückständige soziale Ordnung wie in Frankreich und so niederdrückende soziale Verhältnisse wie in den englischen Kohlenrevieren gibt. Die soziale Frage, dk Europa beherrsche, werde nicht du ch Mittel des Liberalismus und Marxismus gelöst werden, sondern durch den Nationalis mus In einer wahrhaft grrcchten sozialen Ordnung seiner Wehr kraft und in der rassischen Stärke liegt der Reichtum der Nation, nicht aber in dem Gold, wie man uns einst lehrte. Lebensraum Darre: Wirtschaftliche Neuordnung Reichsernährungsminister R. Walther Darrs hielt vor der Ungarisch-Deutschen Gesellschaft in Budapest seinen mii großem Interesse erwarteien Vortrag über die Deutschland und Ungarn sowie die übrigen Länder des Südostens interessierenden wirtschaftlichen und insbesondere landwirl - schaftlichen Fragen. Zunächst rechnete Darrs ab mit der Welthandelswirtschafi englischer Prägung, die nichts als ein von den Londoner Ciw- bantiers gesteuertes Handelssystem zur Abschöpfung der Reich- lümer der Well war. England habe durch den Weltkrieg und das Versailler Diktat die Konkurrenz Deutschlands ans dem Weltmarkt allerdings geschwächt. Gleichzeitig aber war für England nichi nur die neue Konkurrenz der Agrarländer in Uebersee emstanden, die die Abhängigkeit der Völker vom eng lischen Handel aus das schwerste erschütterte, sondern auch die mit den außenpolitischen Bestrebungen des neugegründeten Deutschen Reiches gleichlaufenden wirtschaftlichen Planungen Deutschlands schufen eine neue Lage, vor allem in dem Deutschland nahe gelegenen mitteleuropäischen Raum. Englands Bestrebungen im Zeichen einer veralieten Wiri- schastsausfassung, den Raum zu erobern, erscheinen dadurch hinfällig. Die Grundlagen eines neuen wirtschaftlichen Ausbaues wurden von Deutschland und Italien ge sunden. die aus dem Strukturwandel der Welthandelswiri- schasi zunächst für sich die ersorderlichen Folgerungen am ent schiedensten gezogen hatten England stehe heute vor dem von ihm nicht gewollten Ergebnis des Weltkrieges, daß Europa zu sich selbes zurück- Mitteleuropa I in planmäßiger Zusammenarbeit gesuyrr worocu uu uno aus «m imon ycraus ie>nr Lvirn»,«,, neu aufbauc» müsse. Darrs stellte hieraus EnglaudsirrigeAufsassung über Deutschlands Widerstandsfähigkeit aus ernährungswirt- schafllichem Gebiet richtig. Das heutige Deutschland sei nicht mehr das Deutschland von 1914. Der Minister wies dabei aus unsere außergewöhnlichen Vorräte, die Fortschritte unserer Erzeugungsschlachlen und besonders aus die mit Kriegs- beginn gepflegte Erhaltung und Sicherung der Produktions kraft des deutschen Bodens hin. Heule wisse der deutsche Bauer, daß sein Bestpreis durch die Einfuhrwaren nicht mehr ge fährdet werde, und er empfinde seinen ausländischen Beruss- genossen nichi mehr als lästigen Wettbewerber nnd Preis verderber. „Deutschland gestaltet", so führte Darre wörtlich aus, „be wußt mit Hilse seiner Marktordnung eine wirtschaftliche Neuordnung Europas, die ja gerade in Mittel- nnd Südosteuropa längst die Feuerprobe bestanden nnd ihre Rich tigkeit erwiesen hat, denn gerade Mitteleuropa ist vom Schick sal zu einer engen wirtschaftlichen Zusammenarbeit im Sinne einer L e b e n s r a n m g e m e i n s ch a s t bestimmt. An die Stelle von Gclegcnheitsgeschäften setzt die deutsche Marttord- uung in Mitteleuropa die Möglichkeit, sich in ihrer Erzeugung langfristig aus die gegenseitigen Bedürfnisse einzustellcn. Wenn sich heute eine planmäßige Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Ländern des Südostens mehr und mehr durchsetzt, so ist diese Entwicklung die logische Folge nüchterner Wirischaftsübcrlcgung." Frag« ohne Antwort — hier beantwortet Zwei Zuschriften an die Zeitsäwift „News Review" ver dienen Beachtung. In der ersten Zuschrift heißt es. daß vor nicht allzu langer Zeit Churchill im Unterhaus erklärt habe, daß in Scapa Flow keine Kriegsschiffe mehr lägen. Das habe sich als falsch herausgestellt, als deutsche Flugzeuge Scapa Flow an griffen. 2n einer zweiten Zuschrift wird die Frage aufgeworfen, warum es der englischen Presse verboten worden sei, die Ret tung eines englischen Eeschwaderfuhrers durch zwei deutsche Flieger in der Nähe von Berwick zu berichten. Man müsse sich fragen, wie Vieser Eeschwadcrführer überhaupt habe gerettet werden können, wenn nach offiziellen englischen Berichten nicht ein einziges Flugzeug über oder in der Nähe Englands im Kamps abgeschossen worden sei. Als die „Altmark"-Eefangenen vor einigen Wochen vor dem britischen Rundfunk interviewt worden seien, sei ein Ma trose voll des Lobes über die Menschlichkeit des deutschen Arztes aus der „Altmark" gewesen. In der englischen Presse sei das jedoch überhaupt nicht erwähnt worden, sondern sie habe nur Geschichten über die Vitalität der Nazis, gebracht. AZarum «ver wnroen oeramge macyricyreu unieroruarr wrwa varuia, «ei! die Regierung ein Haßgesühl gegenüber dem deutschen Volk züchten wolle, nachdem sie bei Kriegsausbruch erklärt habe, nicht gegen das deutsche Volk zu kämpfen? Diese Fragen lassen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Sie sprechen gegen den Mann, der Haupteinpeitscher des Krieges war und noch immer ist. womit den fragenden, nach Wahrheit suchenden Engländern ein Licht aufgehen dürfte Wahr scheinlich werden in Zukunft noch mehr solcher unbeantworteter Fragen zu stellen sein, nachdem W. L. nun zum Oberkriegshetzer avanciert ist. übrigens eine Tatsache die sowohl in italienischen wie russischen Stimmen Beachtung findet. Rußland sieht sie als eine Verschärfung der Kriegspolitik. Italien spricht davon, daß Churchill eine absolute Vormachtstellung gegenüber den anderen Ministerien der Wehrmacht erlangt habe und zu dem geheimen Motor würde, der die Geschicke des Friedens und vor allem des Krieges von Großbritannien leite. Ein Steuerilandal sondergleichen Die unteren Schichten sollen bluten, damit die Plutokraten leben Die enaliicken Blätter veröffentlichten eine offizielle Mit teilung, daß der neue Staatshaushalt die Last der Kriegssinan- »ierung in erster Linie aus die Schultern der „unteren Mittel schicht" legen werde, da eine erhöhte Steoerbelastung der wohl habenden Schichten nicht mehr möglich sei. Begreiflicherweise hat diese Mitteilung größte Erregung hervorgerusen. die sich bereits im Unterbaus in einer Anfrage des Labour-Abgeordneten Willmot äußerte. Schatzkanzler Simon mußte erklären, daß die Mitteilung, die von dem Hauptwirt- schastsberater der Regierung, Lord Stamp, gemacht wurde, unbe fugt abgegeben worden sei. Allem Anschein handelt es sich um eine Indiskretion, die immerhin ein Schlaglicht aus die plutokratische Einstellung der Herren an der Themse wirft. Die wohlhabenden Schichten können keine Steucrbelastung mehr ertragen, also mögen die „unteren Mittelschichten", die ohnehin unter dem Krieg mehr zu leiden haben, unter der Be lastung zusammenbrechcn. Hauptsache: die Plutokratenkaste be hält ihr Geld und ihr Leben. „Daily Expreß". „Daily Mail" und „News Chronicle" sowie „Dany Herold" behandeln diesen Fall als eine erstrangige poli tische Sensation und verlangen von der Regierung sofortige Aufklärung. Man erwartet, baß dieser Fall in der nächsten Un- terhaussitzüng von der Opposition zur Sprache gebracht wird. Im „Daily Herold" warnt der Labour-Abgeordnete Morgan die Regierung vor bevorstehenden Lohnsorderungen. iosern nicht endlich die fortgesetzte Steigerung der Lebensmittelpreise auf gehalten würde. Englands Schiffsraum Bereits über 10 "/v Handelstonnage verloren Italienische M«»ef«hbvmstänL>iGrr widerlegt - Londoner Reklamrzahle«. DNB Rom 5. 4. Entgegen den Reklameangaben der Eng länder über den ihnen angeblich zur Verfügung stehenden Schiffsraum stellt ein Marinesachverständiger des „Giornale dPtalia" fest, daß Großbritannien in Wirklichkeit bei Beginn de« Krieges nicht einmal 10 Millionen Vruttoregisterwnnen verwend baren Schiffsraumes zur Verfügung xhatte. Inzwischen hab« «s m«hr als «ine Million Brnttor«gistertvnnen durch die deutsche See- und Luftkri«gs>führung verloren, also bereits 10 o/«. Wenn England aber heut« aus propagandistischen Gründen behaupte, daß diese Verlusts durch Neubauten sofort ersetzt werden könnten, so sei auch diese Angabe unrichtig, da heute die englischen Werf ten zu 70s/o für die englische Kriegsmarine beschäftigt seren, so daß nur 3üo/a für de» Bau von Handelsschiffen zur Versm gung stünden. Dies «Tatsachen seien übrigens vom Abgeordneten Shinwell im Unterhaus mitgeteilt worden, der dabei sehr ichtig bemerkt hab«, daß, wenn inan einnral die Vorherrschaft zur Se« verliere, man sie nicht mehr so leicht zurückgewinnen könne. „Dis sanze Ws» fass es..." Lcbcnsrecht nnd Lebcnsramn wurden durch Versailles dem deutschen Volt geraubt Alle Begründungen des Landraubes waren nur Vorwände. Dos bezeugte William Harbutt Dawson, Englands Kokonialsachvcrständiger, in Versailles: „Vielleicht ist dem Britischen Reiche noch nie. ein schlechterer Dienst erwiesen worden als durch diese will kürliche Ausdehnung seiner Grenzen und feiner Verbind lichkeiten aus reiner Habsucht. Denn sic lenkte die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf uns als ein un ersättliches Land und forderte zu Vergleichen heraus mit weniger glücklichen Ländern, die keineswegs zu unseren Gunsten ausfallen konnten. Nicht ich bin es, der das sagt — die ganze Welt sagt es, und unsere verflossenen Alliierten sagen es genau so wie neutrale Nationen..." Ein unersättliches Land — von der ganzen Welt erkannt l Tas war in Versailles. Heute wollen sie ein Ucbervcrsailles als Krönung der plutokratische» Habgier und Unersättlichkeit. Ihrer Gier ist heute aber ein Ende gesetzt durch den macht vollen Lebenswillen des Reiches, denn er ist stärker als plutokratische Gier