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Auerchal-Mmg Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue «. Umgehung Mit S AamMeEttern: Arohfiun, Kute Krister, A-itlpie-er. di. einsp°ltA"NNil. 10 Os«. inkl. der3 werthvollen Beilagen vierteliäbrlick amtliche Inserate die Torpu«-Zeile, SS Pf. mit Bringerlohn 1 Ms. Verantwortlicher Redakteur: O»tl Hegeweister A u e (Erzgebirge.) Reklamen pro Zeile SO M. durch die Post 1M». Redaktion u. Expedition «ue, Marktstraße. All« Postanstalten und Landbriefträger nehmen Bestellungen an. No. 110. Mittwoch, den IS. September 18S7. 10. Jahrgang. Bekanntmachung. X" "u--. Maldstraßr, die Straße 20 von der Moltkestraße ab Zirgrlstraße, dte im StadttheUe Zelle befindliche Straße 20 Sch « t - a str, die nach der Auerhammerstraße führende Straße 2l von der Moltkestraße ab Zinnstrahr, die Straße von der Schneebergerbrücke weg GSthrstraßr, sowie die Straße il von der Schneebergerstraße weg Kchiürrstra st e benannt haben. Aue, am 9. September 1897. vr. Kretzschmar E. Realschule zu Aue. Für Knaben, welche im lausenden Schuljahr noch in die Anstalt eintreten wollen, ist der Halbjahrswechsel zu Michaelis der geeignete Zeitpunkt. Schülerzahl in den Klassen VI bis III: 97. Schulgeld jährlich 80 Mk. Pensionen für Aus- wä-ttg- nachg<wi-,-n w-,d-°. g,,, tische vr. Ml. Soldhahn. Aus dem Auerthal und Umgebung. Mitthetlun-e« vo« localem Interesse find »er Nedaction stet- willkommen. Eine praktische nachahmenswerthe Einrichtung hat schon seit Jahren der Kgl. Sachs. Militärverein Aue getroffen. Er will den Soldaten, welche in jetziger Herbstzeit zur Reserve entlassen werden, einen kostenlo sen Arbeitsnachweis in ihrem heimathlichen Bezirk ver schaffen. Dies soll in der Weise geschehen, daß den Re servisten die Auffindung der Arbeitsgelegenheit erleichtert wird, indem ihnen diejenigen Arbeitgeber bekannt gege benwerden, welche Hilfskräfte gebrauchen; dadurch wird ihnen viel Zeit, Mühe und unnöthige Wege erspart und sie haben Aussicht, baldigst wieder in Arbeit und Ver dienst zu kommen. Zu diesem Behufe wendet sich der genannte Verein an alle Arbeitgeber, Fabrikanten, Hand werksmeister, Unternehmer rc. mit der Bitte, ihm die Hülfskräfte, deren sie in nächster Zeit bedürfen, aufzuge ben, worauf dann die Zuweisung der Arbeitsucher — für beide Theile kostenlos — erfolgen wird. Eine Ver pflichtung der Arbeitgeber zur Ausnahme der Zugewie senen wird dadurch selbstredend in keiner Weise einge gangen. Im Interesse des angedeuteten guten Zweckes ist zu wünschen, daß unsere Arbeitgeber von diesem selbstlosen Anerbieten recht ausgiebigen Gebrauch machen. Mit den länger und kühler werdenden Abenden tritt der Familientisch mit der traulichen Lampe wieder in sein volles Recht ein, das ihm die Sommermonate bei nahe entzogen hätten. Dte Abende gehören der Erho lung; im Sommer vornehmlich der Erholung des Kör pers, im Winter insbesondere der Erholung durch gei stige Genüsse. Die tägliche Zeitung, ein gutes Buch bilden den Zeitvertreib an langen Winterabenden. Und wer den Reiz des Vorlesens im gemächlichen Heim je mals empfunden, der fürchtet sich nicht vor den Abend stunden, an denen der Schneesturm heulend an Fenstern und Thüren rüttelt und man keinen Hund aus dem Hause jagen mag. Um so wohliger und molliger ist es im warmen Zimmer, wenn die Lampe freundlich brennt. Das Familienglück mit seinem unvergleichlichen Zauber feiert dort seine festlichen Stunden. Die Jüngsten liegen schon in ihren warmen Bettchen, die übrigen Familien mitglieder sind in dem freundlichen Wohnzimmer ver eint. Es wird vorgelesen. Der Vater hat die Zeitung gewählt, er beginnt auch unter der gespannten Aufmerk samkeit der Seinen mit der neuen Geschichte, dann löst man sich ab, der Reihe nach, und die Stunden bis zur festgesetzten Schlafenszeit vergehen im Fluge. Die Bezirke Chemnitz, Glauchau, Schwarzenberg und Zwickau des Sächsischen Radfahrer-Bundes werden, wie in jedem Jahre, am 19. September eine Muldenthalsahrt nach dem reizend gelegenen Hartenstein unternehmen. Dte romantische Umgebung dieses freundlichen Gebirgs städtchens, die in der Herbstzeit durch ihre farbenprächti gen Laub- und Nadelwälder auf jeden Naturfreund im mer eine große Anziehungskraft ausübt, sowie ein rei ch- halttges Programm, bestehend aus Frühschoppen, gemein schaftlichem Mttagessen, Spaziergang nach der Prinzen höhle, Besichtigung der alten Steiner und Hartensteiner Schlösser und darauf folgendem Tänzchen dürfte nicht verfehlen, eine große Anzahl fröhlicher Radfahrer anzu locken und viele Stunden vergnügt zusamm-n zu halten. Gäste sind wie immer zu dieser Fahrt herzlich willkommen. Die Fahrt, wird bei jedem Wetter unternommen. Schneeberg. Dte diesjährige Abgeordneten- und Hauptversammlung des TrzgebirgSvereinS, die st. Altenberg stattfinden sollte, konnte wegen der Hochwasser, schäden nicht abgehalten werden. Nach einem Beschlüsse de» Gesammtvorstandes des Erzgebirgsvereins soll daher Heuer nur di« Abgeordneten«ersammlung stattstnden. Als Ort füt dieselbe ist Chemnitz und al» Tag der S. Oko- der tzewkhtt morden. — Die neue Eisenbahnlinie Wilzschhaus-Karlsseld trägt vielE-ur Förderung der Industrie in bezeichneter Gegend bei. Das Glashüttenwerk Wetters-Glashütte bei Karls feld war seit einigen Jahren außer Betrieb. Das Werk ist kürzlich von den Herren Ingenieur Busse und Fabri'- besitzer Bela Pock angekauft worden. Die Genannten haben dasselbe nach umfangreichen baulichen Veränder ungen wieder in Betrieb gesetzt. Durch die Bahnver bindung ist das Werk erst wieder konkurrenzfähig gewor den. Für den kleinen Ort Weiters-GlaShiUte, der fast auf dem Kamm des Gebirges liegt, ist das Etablissement von wesentlicher Bedeutung. Aus Sachsen und Umgebung. — Die öffentliche Versteigerung der in diesem Jahre auszumusternden Dienstpferde der Kavallerie, Artillerie und des Trains soll an den nachgenannten Tagen und Orten von Vormittags 10 Uhr ab stattfindcn: Donner stag, den 16. September in Pirna, Freitag, den 17. Sep tember in Großenhain, Montag, den 20. September in Grimma, Montag, den 27. September in Leipzig, Oschatz und Borna, Mittwoch, den 29. September in Dresden (Garde-Reiter-Regiment einsch. Militär - Reit Anstalt) und in Riesa, Donnerstag, den 30. September in Dres den (1. Feldartillerie - Regiment Nr. 12.) und in Königs brück, Freitag, den 29. Oktober, Sonnabend, den 30.Ok tober in Dresden (Train - Bataillon Nr. 12). Das Nähere wird durch die betreffenden Lokalblätter und an den Versteigerungsplätzen bekannt gemacht. — Die Strafanzeige wegen Vergehens gegen die Sonn tagsruhe von feiten eines Gehilfen oder Gesellen gegen seinen Meister oder Prinzipal ist, wie jüngst gerichtlich festgestellt worden, selbst wenn sie begründet ist, als ein Treubruch anzusehen, dem kein rechtlicher Schutz gewährt wird. Ein Gehilfe hatte seinen Herrn heimlich zur An zeige gebracht, weil er nachweisbar mehrmals an Sonn tagen gesetzwidrig ihn hatte arbeiten lassen. Zufällig entdeckte der Prinzipal den wahren Angeber und entließ ihn ohne Kündigung. Die Klage des also Entlassenen auf Entschädigung für die Kündigungsfrist wurde von der ersten Instanz anerkannt, von der Oberinstanz aber mit der Begründung abgewiesen, daß auch die an sich wahre Anzeige eine im Dienste begangene Treulosigkeit darstelle und die Entlassung des Denunzianten vollstän dig rechtfertige. Dieses Urteil entspricht durchaus der Rechtsauffassung, die man auch in weiten Volkskreisen von solchen Angebern besitzt. — (Wie man stirbt.) In der letzten Nummer des „Jour. d. Del».' ergreift ein ernster Mann der Wissenschaft, Professor Henry de Vorigny in Paris, das Wort, um den Nachweis zu liefern, daß der Tod durchaus nicht so grauenhaft sei, wie man glaubt. Der Pariser Gelehrte berechnet, daß an einem Tage 39 000 Menschen sterben, in der Sekunde einer. Angesichts diesesnüchternenRechenexempels,müßte unsdochklar werden, daß wir zum Tode verurteilt sind und nicht auf Be- gnadtgung rechnen können. Ist r m der Tod wirklich das Furchtbarste, was uns beschieden ist, oder hat man den Sci'merz, den uu» der Tod verursacht, nicht durch das übermäßige Grauen davor übertrieben? Betrachten wir un einmal — führt Vorigny aus — Ableben durch Altersschwä che, was allerdings verhältnismäßig selten vorkommt. — Ist diese Art deS Sterben» nicht überaus sanft und leicht? Se hen die Geftchter Entschlafener nicht glücklicher aus al» je- malS bet Lebzeiten? Jin Laufe der Jahre wird unser Or- ganismu« immer kleiner nnd kleiner, er schrumpft zusam- men wie der Geist de» Greises zu dem eines Kindes wird. Die Seele .chwindet und da» Empfinden stumpft ab. Der letzte Lebrnsfunke de» Geiste» verschwindet sacht und lei- se al» For.,etzung de» Lbstrrbep.ozrsses mildem sein Kör- per schon niele Jay.« vor dem Tod« begonnen hat. Und der Tod nach et» ner langwierigen Krankheit — einer Krankheit, die Monate oder Jahre iin Körper des Menschen getobt, die den Körper zerrüttet und zerstört — hat eine leichte Aufgabe zu löser, Hinwegräumen der zerfallenen Ueberreste. Die Aerzte wissen, wie schmerzlos sich diese auflösende Arbeit vollzieht. Eine alte Erfahrung, tausendfach erprobt, lehrt, daß gerade die schwersten Kranken kurz vor ihrem Ende sich in einem seli gen Stadium wohlthuender Erleichterung befinden. Da» läßt sich wissenschaftlich dadurch erklären, daß da» Blut die Koh lensäure nicht mehr auszuscheiden vermag, die e» aus den Geweben schöpft. Der beste Freund de» Sterbenden ist die Kohlensäure. Sie narkotisiert ihn, verseht ihn in eine ge linde Betäubung und läßt jene wohlthuende Ruhe in den Körper einziehen, die nach einem heißen Kampfe, nach der furchtbarsten Anspannung der Organismen im Körper dfe höchste Seligkeit bedeutet. In diesem raüschähnlichen Zustande erscheint dem Kranken vaS Lebe» in der Welt wie weitentfernte, verschwommene Traumgebilde: „Wenn ich die Kraft hätte, eine Feder zu halten," flüsterte der berühmte englische Arzt William Hun ter wenige Minuten vor seinem Tode, „so würde ich mich ih rer bedienen, um darzustelleu, wie leicht und angenehm da» Sterben sei/ ' Eine neue Bewegung iiu Frauenlebcn beginnt jedesmal, wenn di« Herbftnwden wie jetzt wieder, zur Herrschaft gelangen, und die Frage: „Was ist kleidsam? Was ist schic'?" führt meist zu langen erregten Debatten. Eine zutresfeudc Antwort daraus giebt das in Modesachen tonangebend« Wcltmodcublatt „Große Modcnwelt", mit bunter Fächer vignette, Verlag John Henry Schwerin, Berlin, W. 35, welches nicht nur Pariser, sondern auch Berliner und Londoner Moden mit geschmack- vollcrAuswahl in herrlichen Moden-Äcnrebildcr n zur Darstellung bringt. In der That giebt cs kaum ein andeies Modenblatt der Welt, welche« wie „Große Modcnwelt", mit bunter Fächcrvignette, für nur 1 Mk. vierteljährlich eine solche Fülle an Text und Bildern bietet und zwar von Moden, Belletristik (mit vornehmen Bildern, und humoristischen) Schni.nnustirbogen (doppelseitig, zu jeder 14 tägigen Nummer), mehrfi- gürlichcn Stahlsttch-Colorils, Mustcrjrisuren, großen Extra-Handarbeiten- Beilagcn, Haussrauen-Zcitung etc. etc. Die "Große Modenwelt", mit bunter Fächervignette, man achte genau aus den Titel, erscheint in ca. 200 000 Auflage und in mehreren Sprachen und nehmen Abonnement» alle Buchhandlungen und Postanstaltcn entgegen. GratiS-Probenum- mcrn bei ersteren nnd dnrch de» Verlag John Henry Schwerin, Ber lin W. 25. Tie soeben zur Ausgabe gelaugte Nr. 37 des „Reporter", illustrier tes Wcltblatt, Berlin, (Preis 10 Psq., Postzeitungsliste 6038) hat folgenden Inhalt: Unter den Hauern des Ebers (mit 1 Illustration). — Jacques, Skizze von Cora SacerdottiAuit 1 Illustration). — Beim kleinste» Schauspieler der Welt (mit l Illustration)' — Der Zettelver teiler. Großstadt-Skizze von G. Stingl. — Das neuentdeckte Goldland (mit 2 Illustrationen). — Enthüllte Denlmäler (mit 2 Illustrationen). — Ein «teuer Mord und Selbstmord (mit einer Illustration), — Der Stralauer Fischzug (mit I Illustration). — kiszout tiu von Karl Schneidt. — Einsturz im Schloßpark-Friedenau (mit 1 Illustration). G Vexierbild. — Preis-Rätsel. — Mademoiselle Balios (mit 1 Por trät). — Brieskasten. — Anzeigen. WKWK neu Asbrs-uoüd oäsr äissslbs visävraukbsssern vill unä AscvOüot ist, sios baltbarv noä ge- äisgsos 2» iranlso, fioäoo eins relek« ^usvabi »Iler üxuvä IsrtiAASktrböitstöv V^Üeobvartlbvl, aov7i« sSvamtliofisr liseb-, üüviieu-, Kett- ooä TVlrtkgvdakt»- vüsebv, ttaräinvu, Aiibelstokke, Deppivde, Kettvop- Il»8«u, Lotttvävill uvci 8teppävekv» io nur beste» Hualltitvll 20 tbs-tsüobliofi aosssrzevüboliob dif- Iigso k. visso io äsr IVüsebukrtbrlK voo Lk-urro OLeour/tr, Leb« ävr Niobvrxaseo aoä LtostvlHaevUewae A. Suxkln-Iuoks ü I.2S Kitz. pi». ktzslsr. » »,I«e 8mckin-8ftK zum Anzug für M. » 7» Pfg- s „ „ ri»nt»»l« „ „ „ ,, a.00 „ 3,So „ ,, Hornumä „ 4li „ 3,»o „ »«Imont ,, „ 0,3v „ ,, „ 0-1» -> S „ vliovlot In »IIsn ?»rl>«n „ ,, ,, „ 0^0 .. »ovl, V»Ionr», L»wmx»rn», tknoli«, 8o«n nnck V«k»k»I»d»e»t»tk« «I». «o»<I«r «ater <)L»IIUt««i>, moä-rn-tsr v-,,ln> In xrS,»t«r Xn»*»dl l» -In» ««In«n sl«t»kn kein«» in'» 0»n». ft —on>i»k»»ä. «ersandhau»; 0k77IASeü» vd., keaakkae» » Kaia.