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Amts- und änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock nnd dessen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, ynndshübel« Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide^ Schönheiderhammer,Zosa,Unterstützengrün,wlldenthal usm und LeAeg«: Emil Han» ib oha, oerantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstack. " -n - 1 , — Gl, Jah«Ga»G. -—- LLL Dimstag, d« 3. Novemba LKL4. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sann» «mb Zeiertage für den folgende« Tag. Siqeigenpreir: die kleinspattig« Seile !2 pfemnge. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. §«rnfprecher Nr. UV. „,,,,i„«eeee»»»»„»»«i «» »«eee—eeeee veMg^rei,vrerteljShkl.M.l.Sveinschli«tzl. Nmtablatt. Drucker Im »tteriuärveztrke Stadt Dreiste« ist die Maul« «»st M»«e»se»che aus« gebrochen. Dresden, den 30. Oktober 1914. Ministerium des Jnieru. Ueber da- Vermögen de» ändert Nledarck V»»t, Inhaber» einer Lohnstickern, in Sihe»fiock wird heute am 30. Oktober 1914, nachmittag» '/.4 Uhr da» Konkurs- nrrfahrerr eröffnet« Der Ort»richter Alban Meich»ner in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen find bis zum 4. Dezember 1914 bet dem Gericht anzumelden. SS wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung de« »nannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eine» Gläubiaerau-schusse- und eintre. tendenfalleS über die im 8 138 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf den 25. Mvernver 1-14, vormittags 10 Mr — und zm Prüfung der angemeldeten Fordemngen auf den 30. Aezemver 1S14, vormittags 10 Mr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zm Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwa» schuldig ist, darf nicht» an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für di« er au» der Sach« abgesonderte Befriedigung bean sprucht, dem Konkursverwalter bis zum 20. November 1914 anzeigen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Emlomsteu- und ErgäMllgsAcucrdeklaratiim bett. Au» Anlaß der im Laufe de» nächsten Jahre» stattfindenden allgemeinen Einschätzung zur Einkommen- und Ergänzungssteuer werden zurzeit Aufforderungen zur Deklaration des steuerpflichtigen Einkommen» und bez. Vermögen» auSgesendet. Denjenigen, welchen eine derartige Aufforderung nicht zugesendet werden wird, steht eS frei, Deklarationen über ihr Einkommen bez. ihr ergänzung-steuerpflichtige» Vermögen bi» zum 18. Mvemöer ds. Is. bei dem unterzeichneten G«metndevorstande etnzureichen. Zu diesem Zwecke werden bet Letzterem DeklarmionSformulare unentgeltlich verabfolgt. Gleichzeitig werden alle Vertreter von Personen, die unter Vormundschaft oder Pfleg schaft stehen, ingleichen alle Vertreter von juristischen Personen (Stiftungen, Anstalten, ein getragenen Vereinen, eingetragenen Genossenschaften, Aktiengesellschaften, Kommanditgesell schaften auf Aktien, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Berggewerkschaflen u. s. w.), sowie die Vertreter von sonstigen mit dem Rechte de» Vermögen-erwerb» auSgestatteten Per sonenvereinen und VermögenSmaffen aufgefordert, für die Vertretenen, soweit dieselben ein steuerpflichtige» Einkommen oder ergänzungssteuerpflichtig«» Vermögen haben bez. in An sehung der Ergänzungssteuer der Steuerpflicht überhaupt unterliegen, Deklarationen bei dem unterzeichneten Gemrindevorstande auch dann einzureichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugehen sollten. Schönheide, am 28. Oktober 1914. Der Gemeindevorstand. Bekauntmachllllg. An Stelle de» durch Wegzug au-geschiedenen Herrn Oberförster SInamiG ist Kerr Werkmeister kils demLKirchenvorstand zugewählt und gestern al« Mitglied deS KircheuvorstandeS ver pflichtet wvrde«. Eibenstock, den 30. Oktober 1914. Der Sirchenvorftand. F. W. Starte, Pfarrer, Vorsitzender. Mische Mche i« WßaMii. Gin Dieg der Oesterreicher. Das türkische Eingreifen. Der Krieg kennt und duldet keine Feiertage und ohne Rücksicht auf solche nehmen die militärischen Ope- ratronen ihren Fortgang. Da ist es kein Wunder, daß nach zweitägiger Feierpause im Lande sich die Nach- richten gehäuft haben, die nun alle regrstriert sein wollen. Vom westlichen Kriegsschauplatz hatte uns un sere oberste Heeresleitung durchweg günstiges zu be richten; sie meldete von guten Erfolgen in Westflan dern und von der Erstürmung Baillys, ferner un ser Vorgehen bei Ypres. Die Meldungen lauten: er schweren Verlusten (Amtlich). Großes Hauptquartier, »1. Oktober, vormittags. (Mitteilung der Obersten Heeres leitung). Unsere Armeen in Belgien «ahmen ge stern Ramscapelle und Brixechote. Der Angriff aus Upres schreitet gleichfalls fort. Tondvoorde, Schloß Hollebeke und Wambake wurden gestürmt. Auch Wetter südlich gewannen wir Bode«. Oest- lich Soiffo«s wurde der Gegner gleichsalls ange- ariffen und im Lause des Tages aus mehreren stark verschanzten Stellungen nördlich von Bailly vertrieben. Am Nachmittag wurde dann Bailly gestürmt und der Feind «nt über die Aisne zuräckgeworsen. Wir machte« 100« Gesangene und erbeutete« 2 Maschi«e«gewehre. Im Argo««er Walde sowie westlich vo« Berd«« ««d «Srdlich vo« Toul brache« wiederholte feind- liche Angriffe ««ter schwere« Verluste« sür die Franzosen zusammen. Die Kämpfe aus dem nordöstliche« Kriegsschauplätze habe« noch nicht zu einer Entscheidung geführt. Westlich von Warscha« fol- gen die Ruffe« langsam sich unseren «eugruppie- renden Kräfte«. (W. T B.) (Amtlich) Große» Ha«ptq«artier, 1. N«- »ember. I« Velgte« werde« die Operationen durch lteb<rschwem««»gex erschwert, die am Nser-Bpre»- Ka«al durch Zerstörung der Schleuse» bet Ntt»- Port herbeigesührt worde» sind. Vei ypre» st»d u»sere Tr»pve» weiter vorgedr«»ge». Es wurde» ust»deste»» 000 Sesa«ge»e gemacht und eiaige Ge schütze der G»glä«der erbe»tet. Auch die westlich Liste kämpfeude« Truppe« sind vorwärts gekom- uw». Sie Zahl der bet Baisty gemachte« Sefa«- geue« erhöhte sich auf etwa 1600. I» der Gege«d vo« Werd«« «ud Toul faude« x«r kletuere Kämpfe statt. Im Nordoste» staade» «»fere Tr«ppe» auch gester» »och t» »»e»tfchiede»eu» Kampfe m« de» muffe». (W. T. v.) Ferner liegen über unsere Kämpf« im Westen noch die beiden folgenden Privatmeldungen vor: Berlin, 31. Oktober. Der „Berl. Lokalanzeig." meldet aus Vlissingen, daß der schwere Kanonendon ner an der belgischen Küste, der in den letzten Tagen abgeflaut war, in der Nacht auf den 30. Oktober süd westlich von Ostende wieder kräftig einsetzte. -- Aus Oostburg wird auch die Wahrnehmung von heftigen Explosionen gemeldet. — Laut „Vossischer Zeitung" hat der englische Gesandte im Haag mitgeteilt, daß auf dem englischen Minenzerstörer „Falcon" vor Ost ende 1 Offizier und 8 Mann durch eine Granate ge tötet worden seien. Deutsche Unterseeboote seien im mer noch an der belgischen Küste tätig. Amsterdam, 31. Oktober. „Telegraaf" meldet aus Sluis von gestern: Gegenüber den Gerüchten über ein Zurückweichen der Deutschen in Westflandern kann ich versichern, daß heute früh die Kampflinie ungefähr dieselbe wie gestern war. Kartryk, Jseghem, Rousse- laere und Hourout sind in deutschem Besitz und Ypern in den Händen der Verbündeten. Besonders heftig war der Kampf um Ypern bei Faßchendals, West- großbeke und Becelaers. Die Deutschen haben die Küste von Ostende bis Knocke vollständig besetzt. In Heyst ist ein Anschlag in drei Sprachen erschienen, wonach die Wohnungen am Seedamm und in den da- hinsührenden Straßen geräumt werden müssen. Eine reizende Ueberraschung ist am Ende der letz ten Woche den Parisern geworden; cs war ihnen ver gönnt, zum ersten Male einen Zeppelin über ihren Häuptern zu sehen und Zeppelinbomben platzen zu hören. Eine weitere Ueberraschung scheint bevorzu- stehen; denn in den letzten Tagen hat sich eine merk liche Spannung zwischen Italien einerseits und Frankreich und England andererseits geltend gemacht, die den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwi schen diesen Staaten zur Folge haben kann. Und überdies hat Italien an seiner Westgrenze seine Trup pen verstärkt. Eine wackere Tat hat wieder ein deutsches Unter seeboot verrichtet, indem es abermals einen englischen Kreuzer von der Bildfläche verschwinden ließ. Darüber wird telegraphiert: (Nichtamtlich.) verli», 1. November. A«s Lo«don wird amtlich «nter dem 01. Oktober ge meldet: Gin de«tfche- Unterseeboot brachte heute t« englische« Kanal de« alte« Kreuzer „HermeS", der vo« Dünkirchen zurückkehrte, durch eine« Tor- pedofchuß zum Sinken. Beinahe alle Offiziere und Mannschaften wurde« gerettet. — Wie u«S vo« amtlicher Seite mitgeteilt wird, liegt eine Bestä tig««- der Nachricht deutscherseits »och nicht vor. „Hermes" stammt aus dem Jahre 1898, hat eine Wasserverdrängung von 5700 Tonnen, eine Geschwindig keit von 40 Seemeilen und 480 Mann Besatzung. (W. T. B.) Ueber unsere Aktionen zur See sind fernerhin noch die nachstehenden Meldungen zu verzeichnen: Kopenhagen, 30. Oktober. Der russische Ma- rtnestab teilt folgende Einzelheiten über den Unter gang des russischen Kreuzers „Schemtschug" mit: Am 28. Oktober 5 Uhr früh näherte sich die „Emden", die durch Aufstellung eines vierten falschen Schornsteins unkenntlich gemacht war, den Schiffen, welche die „Emden" für ein Kriegsschiff der Verbündeten hielten. Die „Emden" fuhr mit voller Kraft gegen die „Schemt schug". Sie eröffnete das Feuer und schoß einen Tor pedo ab, der am Bug des russischen Kreuzers explo dierte. Die „Schemtschug" erwiderte das Feuer, wäh rend die „Emden" ein neues Torpedo abschoß, das die „Schemtschug" zum Sinken brachte. 85 Mann der Be satzung ertranken, 250 Mann, darunter 112 Verwun dete, wurden gerettet. London, 31. Oktober. Der Marinemitarbeiter der „Times" erörtert das Vorhandensein neuer- deutscher Minenfelder an der Nordwestküste Irlands und die Schwierigkeiten, die sich infolge der Privilegien der neutralen Schiffahrt für die Patrouil len in der Nordsee ergeben. Diese Privilegien be ständen hauptsächlich darin, daß die Rücksichtnahme mit der Neutralität zweckmäßig erscheine. Es müsse aber die Zeit kommen, wo es notwendig werde, zu erwägen, ob es nicht wesentlich sei, dem englischen Handel in jenen Gegenden drastischere Beschränkungen aufzuerlegen. Es bestehe kein Zweifel, daß diese „Pestmaschinen" von den Deutschen gelegt würden, um die Bewegungsfreiheit der englischen Flotte lahm zulegen. Damit werde eine doppelte Absicht verfolgt. Die Entfernungen, welche die englischen Schiffe zur Erreichung gewisser Punkte zurücklegen müßten, zu verlängern und die Route gefährlicher zu machen. Wenn daher nicht Gegenmaßregeln getroffen würden, würde England sich in einer unbequemen Lage befin den, wenn die Zeit kommt, einem deutschen Seeangriff zu begegnen. Einstweilen erleidet Ser britische und der neutrale Handel durch deutsche Seeminen fortwährend Verluste. London, 31. Oktober. Die Admiralität gibt bekannt, daß bis auf weiteres alle Schiffahrt in und außerhalb der Themse durch die Edinburgh Channels oder durch das Black Deep südlich von Knock John und den Knob-Bojen und durch Oats Deep gehen muß. Alle anderen Fahrstraßen sind geschlossen. Kein Fahrzeug darf zwischen 7 Uhr abends und 6 Uhr morgens innerhalb der Sunk Head-Boje oder innerhalb der Linie zwischen South Long Sand und den East Shingles-Bojen unterwegs bleiben. Die vor Anker liegenden Schiffe der bezeichneten Punkte dürfen zwi schen 7 Uhr abends und 6 Uhr morgens keine Lichter zeigen. Damit ist die Schiffahrt von und nach Lon don aus eine einzige enge Fahrstraße beschränkt. Sehr wenig erfahren wir von deutscher Seite über die Kämpfe in Rußland, ein Zeichen, daß dort wohl noch nicht mit der Erbitterung gekämpft wird, wie in Frankreich. Desto reichhaltiger ist dahingegen das De- peschen-Material, daS von unserem österreichischen Ver bündeten zu uns gelangt ist. Da ist zunächst ein herr liche: