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lr. ors. d ni». Amts- un- Anzeigeblatt Mr öen Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Eibenstock, Carlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Zernsprecher Nr. 210. und Verleger: Emil Hannrbohn, vcranrwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. i.——-—.—-——.—. «1. Zaür^ng. ———— —————...— M 4 Dienstag, des 6. Januar LSL41 ' vezugspreisvierteljährl.1N.1.50einschließl :: des „ollustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der - > Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Hel.-Kdr.: ktmtsblatt. Drucker : Erscheint täglich abends mit Ausnahme der : Sonn- und Feiertagefür den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile !2 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene > Zeile 30 Pfennige. Beraulaguug des Wehrbeitrags. Auf Grund deS 8 36 des Reichsgesetzes über einen einmaligen außerordentlichen Wehr beitrag vom 3. Juli 1913 (R. G Bl. S. 505) werden alle im hiesigen Gemeindebezirke woh nenden Personen, die ein Vermögen von mehr als 20 000 Mark oder die bei mehr al» 4000 Mark Einkommen mehr al» 10000 Mark Vermögen besitzen, oder die Personen mit solchem Vermögen und Einkommen zu vertreten haben, aufgefordert, die Vermögenserklärung nach dem vorgeschriebenen Vordruck in der Zeit vom 10. Januar vis einschließlich 31. Januar 1S14 an den unterzeichneten Stadtrat schriftlich unter der Versicherung abzugeben, daß die Angaben nach bestem Wissen und Gewissen gemacht sind. Ueber das Vermögen von Kindern, auch wenn e» der elterlichen Nutznießung unter liegt, find von gesetzlichen Vertretern besondere Vermögenserklärungen abzugeben. Die oben bezeichneten Personen find zur Abgabe der VermögenSerklarung verpflichtet, auch wenn ihnen eine besondere Aufforderung oder ein Vordruck mcht zugegangen ist. Auf Verlangen werden die vorgeschriebenen Vordrucke von heute ab von dem unterzeichneten Stadtrate kostenlos verabfolgt. Die Einsendung schriftlicher Erklärungen durch die Post ist zulässig, geschieht aber auf Gefahr de» Absenders und deshalb zweckmäßig mittels Einschreibebriefs. Wer die Frist zur Abgabe der ihm obliegenden BermöaenberklSrung versäumt, ist gemäß 8 38 de- Gesetzes mit Geldstrafe bi- z« 508 Mark zur Abgabe auzuhalte«, auch hat er eine« Zuschlag vo« 5 bi- 18 °/, de» geschul dete« WehrbeitragS verwirkt.» Wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben in der Vermögenserklärung sind in den 88 66 bis 58 des Gesetzes mit Geldstrafen und gegebenen Falles mit GefLngni- bi- zu 6 Monaten bedroht. Gibt ei« Beitrag-pflichtiger bet der Veranlagung z«m Wehrbeitrag oder i« der Zwischenzeit seit dem Inkrafttreten de- Gesetze- bei der Veranlagung zu einer direkte« Staat-- oder Gemei«deste«er Bermöge« oder Einkommen a«, da- bi-her der Besteuerung d«rch de« Staat oder die Gemei«de entzogen worden ist, so bleibt er von der lande-gesetzliche« Strase ««d der Verpflich tung zur Nachzahlung der Stener für frühere Jahre frei. Als Beitragspflichtiger im Sinne dieser Vorschrift ist jeder anzusehen, der nach 88 10 und 11 deS Gesetzes die Voraussetzungen der subjektiven Beitragspflicht erfüllt, ohne Unterschied, ob er nach der Höhe seines Vermögens oder Ein kommens Wehrbeitrag wirklich zu entrichten hat oder nicht. Wegen der Vorauszahlung von Beiträgen wird auf die Bestimmungen in 8 51 Abs. 2 des Gesetzes verwiesen. Freiwillige Beiträge werden von der hiesigen Stadtsteuereinnahme angenommen. Eibenstock, am 30. Dezember 1913. Der Stadtrat. Das Stadtverorduetenkoflegtum setzt sich im Jahre 1914 wie folgt zusammen: I. Drittel. Herr Kaufmann Hermann Albert Drechsler, ans. . Stickmaschinenbesttzer Ernst LouiS Funk, ans. „ Kaufmann Karl Richard Kunz, ans. „ , Paul Viktor M «ichßner, ans. „ Oberforstmeistereiexpedient Karl Arthur Ott, unans. , Landwirt Emst Emil Rau, ans. , Stickmaschinenbesttzer Emst Paul Zeuner, unans. n Drittel. Herr Hauptzollamtsrendant Karl Ernst Clauß, unans. „ Malermeister Richard Paul Flemmig, ans. „ Rechtsanwalt u. K. S. Notar Paul Haßfurther, unans. „ Kaufmann Alfred Moritz Hirschberg, ans. „ , Gustav Emil Schlegel, ans. Herr Kaufmann Julius Paul Schmidt, ans. „ „ August Gustav Robert Wendler, ans. 111 Drittel. Herr Buchbindermeister Carl Otto Grohs, ans. „ Kaufmann Hans Leopold Höhl, ans. „ Baumeister Guido Leo Kieß, unans. „ Stickmeister Hermann Anton Lorenz, unans. . Kaufmann Carl Gustav Pestel, ans. „ , Felix Hermann Rockstroh, ans. , Stickmaschinenbesitzer Karl Hermann Seidel, unans. Herr Haßfurther ist als Vorsteher und Herr Cla«ß ist als Vice-Borsteher des Stadtverordnetenkollegiums gewählt worden. Gtadtrat Eibenstock, den 3. Januar 1914. Bekanntmachung, die Erhebung der Hundesteuer betreffend. In Gemäßheit deS Gesetzes vom 18. August 1868 und der hiesigen Hundesteuer-Be stimmung vom 27. Oktober 1909 erhalten alle diejenigen, welche in der Gemeinde Carlsfeld und den Gutsbezirken Hunde besitzen oder au» irgend einem Grunde in ihrer Obhut haben, Aufforderung, diese spätestens, den 2). Jav«or b». Jahre- schriftlich oder anher münd lich anzuzeigen. Die Unterlassung der Anzeige wird bestraft. Die Aufzeichnung wird außerdem noch von hier aus vorgenommen werden. Die Hundesteuer beträgt 5 Mk. für einen Hund, 10 Mk. für jeden weiteren Hund, in den zugehörigen Ortsteilen Weiterswiese, WeiterSglaShütte, Biechhammer, Wilzschmuhle und WiesenhauS jedoch nur dann 3 Mk. für jeden Hund, wenn derselbe zur Bewachung des Ge höftes und zwar fo gehalten wird, daß er das Gehöft nicht verlassen kann. Die Hundesteuermarken sind vom 25. bis zum 31. Januar 1914 gegen Erlegung der Steuer und Bezahlung von 30 Pfg. Gebühren für jede Marke — Punkt 29 deS Verwal tungskostengesetzes vom 30. April 1906 — hier zu entnehmen. Carlsfeld, am 3. Januar 1914. DerGemeindevorstand. Lt-bi«g. Realschule mit Progymaasium zu Aue. Anmeldungen für die Ostera«f«ahme 1914 werden bis Ende Januar 1914 entgegengenommen. Beizubringen sind Geburts- oder Taufschein, Impfschein, Schulzeugnis. Persönliche Vorstellung deS Schülers ist erwünscht. Sprechstunde« des Unterzeichneten im neuen Schulgebäude an der Gabelsbergerstraße: Dte«-tag- 4-5 Uhr, So««ade«d- 18—11 Uhr, ferner Sonntag, den 11., den 18. und 25. Ja««ar 11—12 Uhr vormittag-. Professor D* «olckv»», Direktor. Realschule mit Progymuaswm za Auerbach i.B. A«meid»«ge« z«r Oftera«fnahme werden von jetzt ab entgegengenommen und «-glichst bald erbeten. An Zeugnissen sind beizubringen: 1. Geburt»- oder Taufschein (Familienbuch), 2. Impfschein (Wtederimpfschein), 3. das letzte Schulzeugnis (Zensurbuch): für Konfirmierte außerdem der Konfirmationsschein. Unter gewissen Voraussetzungen, über die der Unterzeichnete bereitwilligst mündlich oder schriftlich genauere Auskunft erteilt, ist für die Klassen III, II und I auch die Aufnahme von Mädchen zulässig. Persönliche Vorstellung aller Anzumeldenden ist erwünscht. Anmeldungsstunden: Montag» und Donnerstag» 11—12, Dienstag» und Freitags 3—4, Mittwochs und Sonnabends 12—1 Uhr. Professor Dr. Direktor. Tagesgefchichte. De«tsWla»d. — Die Txauerfeier in Sigmaringen. Schon lange vor der festgesetzten Zeit begaben sich die Teilnehmer an der Trauerfeier für die verstor bene Fürstin-Mutter am Sonnabend in die Erlöser- Uvche KU Sigmaringen. Kurz vor 10 Uhr betraten dqv Kaiser und der Fürst von Hohenzollern, sowie die übrigen Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften die Kirche und nahmen die für sie bestimmten Plätze ein Dex mit rotem Samt ausgeschlagene Katafalk mit der Leiche her Fürstin verschwand beinahe unter dem Berg von «kostbaren Kränzen. In der Mitte lag der prächtige, aus weihen Rosen bestehende .Kranz des Kaisers mit den Kaiserlichen Initialen. Unter den Anwesenden bemerkte man den Prinzen Ferdinand von Rumänien, den König vrn Sachsen, Prinzessin Mathilde jund Prinz Max von Sachsen, Exkönig Manuel von Portugal nebst Gemahlin, den König der Belgier and den Fürsten Hohenlohe-Langenburg. Das Pon tifikalamt wurde vom Erzbischof Schuler in der üb lichen Prachtentfaltung zelebriert. Das Requiem sang der Konvent der Benediktiner von Beuron Die Trauerrede hielt Pater Thimotheus Granisch van Beuron. Nach der Einsegnung der Leiche wurde der ^0^9 von 8 fürstlichen Lakaien unter großem Vo'trilt in die Gruft getragen und an der Seite des verblichenen Gemahles der Fürstin Leopold beigesetzt. Der Leiche folgten nur die Anverwandten der Verstorbenen. Nach Beendigung der Feier erfolgte die Abfahrt zum Schlosse, wo dann Defiliercour stattfand. — Die Zaberner Schieß rffä re. Sei tens der Staatsanwaltschaft des Kaiserlichen Land garichts Zabern wird dem Wolff-Bureau mitgeteilt, die Ermittelungen ergeben zweifellos, daß die Schüsse nicht, wie die Militäcpersonen angenommen, aus ei ner Entfernung von dreißig Metern hi«ter der Ka- sernenmauer her, sonder« aus einer Entfernung von über 90 Metern jenseits des Kanälhafens abgegeben wurden. Daß es allerdings scharfe Schüsse waren, steht fest Aus den ganzen Umständen muß aber ge schlossen weaden, daß ein Attentat auf de,, Posten nicht in Frage' kommen kann Es dürfte sich ledig lich um unüberlegtes Ziel, also zwecklose Knallerei, handeln. Serbien. — Das neue serbische Kabinett. Der König hat Pasitsch mit der Bildung des neuen Kabi netts betrput, in welches alle bisherigen Minister, mit Ausnahme des Kriegsministcrs Bojanowitsch, cintreten. Türkei. - Envev Bei türkischer Kriegsmini ster. Oberst Enver Bei ist zum türkischen Kriegs minister ernannt worden. Oberst Dschemal Bei, der mit der Führung oes Ministeriums der öffentlichen Arbeiten betraut ist, wurde zum Brigadegeneral be fördert. Die Berufung Enver Beis als Kriegsmini ster dürfte in den militärischen Kreisen Deutschlands besonderes Interesse erregen, da er in Deutschland seine soldatische Ausbildung erhalten hat. Als Mi litär Attache bei der Berliner türkischen Botschaft hat er in Berlin längere Zeit geweilt, nachdem er als Erlümpfer der Konstitution sich einen Namen gemacht hatte. Von Berlin rief ihn der italienisch-türkische Krieg nach Tripolis. Cs ist noch in aller Erinnerung, wie ea- dort aus dem Mchts den Widerstand gegen die Italiener organisierte und sich behauptete, bis, der Friede von Lausanne dem Feldzuge ein Ende machte. Inzwischen war sein Vaterland von einer größere« Gefahr bedroht: Die Bulgaren standen siegreich vor Konstantinopel und Wrianopel tvar von den osmani schen Diplomaten in London de„ Siegern so gut wie preisgcgeben. Da griff Enver Bei ein, indem er durch einen Handstreich den Großwesir Kiamil Pascha stürzte. Es ging bei dem Putsch leider nicht ohne Blutvergie ßen ab; eines der Opfer war der Kriegsminister. Dieser Haüdstrcich wäre jedoch erfolglos geblieben, ohne den zweiten Balkankrieg. Das von seine« früheren Verbündeten bedrängte Bulgarien tonnte das ihn: zugesprochene Adrianopel nicht halten, und mußte die Stadt vor den unter Führung Enver Beis an- rückenden Türten räumen. Nach seinem Einzug in Adrianopcl wurde bekannt, daß Enver Beis Gesund heitszustand geschwächt sei. Einmal hieß es, daß er