Volltext Seite (XML)
Pulsnitz, am 84. März 1808. 0 2l 01 8 5 3l tigt Der Stadtrat. Or. Michael, Bürgermeister. 38—481 SS—6t 56-66 50-63 62-6S 65-67 48-63 57—62 62-67 sind noch Das fernere Echuttabladen in der früheren Sandgrube an der alten Ohornerstraße wird hiermit untersagt. Desgleichen wird jedwedes Ablagern von Schutt, Müll oder dergleichen auf öffentlichen Straßen oder Plätzen hiermit verboten. Zuwiderhandlungen werden nach Z 366,'° des Reichsstrafgesetzbuchs mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder im Uneinbringlichkeitsfalle mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. üsnitz un o den neu«- lags: l2—1 Uhr Mittags e. Beschäftigung von Hehükfen und Lehrlingen in Hast- und Schankwirtjchaftw. Nachdem auf Grund von ß 120« Absatz 3 der Reichsgewerbeordnung vom Bundesräte über die Beschäftigung Von Gehülst« nutz Lehrlingen in Gasts und Gchauls Wirtschaften unter dem 83. Januar 1902 Bestimmungen getroffen worden sind, wird hierdurch nochmals darauf hingewiesen, daß diese Bestimmungen mit dem 1. April 1002 in straft treten, und daß Zuwiderhandlungen nach § 147 Ziffer 4 der Gewerbeordnung mit Geldstrafe bis zu 300 Mark und im Unvermögensfalle mit entsprechender Haft zu ahnden sind. Im Uebrigen werden die Inhaber von Gast- und Schankwirtschaften daraus aufmerksam gemacht, daß in dem Formular-Magazin der Buchdruckerei von Arthur Schönfeld in Dresden-A., Zinsendorsstraße Nr. 23. ein praktisches und übersichtliches Verzeichnis der Ruhezeiten sowie ein Verzeichnis der Tage mit Uebkrarbeit der Gehülfen und Lehrlinge in Gast« und Schankwirtschaften erschienen ist und direkt von dort bezogen werden kann. Die betreffenden Verzeichnisse gelangen in einem Hefte zur Ausgabe. Der Preis eines solches Heftes beträgt je nach dem Umfange des Betriebes 1, 3 und 3 Mark. PulSnitz, am 24. März 1802. Der Stadtrat. Or Michael Bürgermeister. Kompos. v- zu bestätigen, zumal wenn sie am 8. April enden etser- istor Schulze. (Psalm l ) K-ltx Au- len Form) Zeug- Preisen'' >on HrUU tellung nach ak t nächstens srdttt» Zur zollpolitischen Lage. Der Reichstag ist in seine Osterferien gegangen, ohne daß vorher die bestehende unerquickliche inner« politische Lituation, wie sie durch den bisherigen Verlauf der Zoll« tarifangrlegenheit geschaffen worden ist, irgend welche Klärung «fahren hätte. Noch immer bleibt e» einstweilen in den Lchkier der Ungewißheit gehüllt, ob eine Verständigung be züglich der Höhe der künftigen Getreidezölle, also über den stttnpunkt der gesamten Zolltariffrage, zu Stande kommen wird, oder nicht, wenigstens verlautet noch nichts davon, daß man sich in den Kreisen der Agrarpartei des Reichstages zu einem Verzicht auf den regierungsseitig nun einmal für un annehmbar bezeichneten Kompromißvorschlag geneigt zeigen wolle. Die hie und da gehegte Annahme, daß vielleicht die parlamentarisch« Osterpause zu Unterhandlungen zwischen der Regierung und Vertraucnüpersonen der schutzzöllnerischen Mehrheit de« Reichstages hinter den Kouliffen ausgenutzt werdrn könnte, scheint sich auch nicht z.. „ ' der Reichskanzler Graf Bülow seinen angekündigten öster lichen ErholungSauSflug nach Italien angetreten hat. So wird denn wohl die Zolltarifkommission, wenn sie am 8. April chtt Arbeiten wieder aufnimmt, noch den von ihr allerdings sklbft mitverschuldeten unerfreulichen Stand der Dinge vor- sinden, und «S wird dann die Quälerei mit der Beratung der einzelnen Positionen des Zolltarifentwurfs weitergehen, ahne daß man recht wüßte, was daraus eigentlich werden soll. Denn wenn die verbündeten Negierungen dabei ver bleiben, daß sie den von der Tarifkommission in erster Le- sung beschlossenen Erhöhungen der Getreidezollsätze der Re gierungsvorlage nicht zuzustimmen vermögen — und daran ist Idoch wohl nach den wiederholt abgegebenen bestimmten Erklärungen aus dem NegierungSlager nicht gut mehr zu zweifeln — so würden die weiteren Beratungen d r Kom- wission ja nur eine Arbeit „pro nidilo", eine unnütz« Zeit perschwendung sein. E« heißt nun freilich, daß man in der Kommission bei «r zweiten Lesung der Zolltarifvorlagr wahrscheinlich zu den RegierungSvorschlägen hinsichtlich der Getreidezölle zurückkehren Und daß dann alle« noch gut werden würde. Aber selbst vorausgesetzt, daß ein« solche günstige Wendung in der Zoll tarifangelegenheit in der That «»treten würde, so müßten °is dahin immerhin noch lange, lange Wochen vergehen, Man braucht nur zu bedenken, daß die Kommissionsberatungen, trotzdem daß sie schon seit Januar d. I. dauern, erst bis Position 42 d«S ZolltarisentwurfeS gediehen sind, indeß lehter« etwa tausend Positionen umfaßt. Selbst wenn dem» Auch die Tariskommission während der Sommerferien des ReichStagSplenumS weitertagen und hierbei notabene endlich "N raschere» Tempo in ihren Verhandlungen einschlagen ^llte, so wäre eine definitive Entscheidung in ihr betreff« °kr neuen Getreidezölle wohl erst gegen Ende de» eigent lichen Sommer» zu erwarten. Eine solche Hinzögerung ledoch liegt weder im Interesse von Handel und Industrie p°ch in jenem der Landwirtschaft, denn offenbar können alle vr« große Erwerbsgruppen nur wünschen, daß nunmehr bal- l«e Klarheit darüber geschaffen werde, wie der neue deutsche Earjsentwurf in seinem Hauptstück schließlich auSsehen wird Der in der Tage»p«ffe bereit« angeregte Gedanke, lk Zolltariskommisfion möge di« weitere Beratung de« Zoll- zurückstellen und statt dessen gleich die zweit« Lesung die Pferdevormusterung wie folgt statt: Am 1. April in HauSwalde mit ForsthauS Luchsenburg 8» Uhr vorm. am Restaurant von Ringel, in Bretnig mit Rittergut 10 Ubr vorm. am Gasthof zur Klinke, PulSnitz M. 8. und Böhmisch - Vollung 12 Uhr mittag- an der OrtS- mitte; am 2. April PulSnitz (Stadt) mit Rittergut 7« Uhr vorm. am SLießhau«, Mittelbach 10»° Uhr vorm. am Gasthof von Mager; am 3. April Ohorn mit Rittergut 7»° Uhr vorm. am Gasthof von Weitzmann, GroßröhrS- darf sl) 9»° Uhr vorm. am Osteingang, Großröhrsdorf (II) 11 Ubr vorm. Mitlelaasthof; am 4. April Großnaundorf 8>» Uhr vorm. am Gasthof von Lunze, Höckendorf mit Freigut 9" Uhr vorm. am Gasthof von Megel, Kleinditt- mannSdors 11" Uhr vorm. am Gasthof von Hegemann, Lichtenberg 12" Uhr nachm. am Mittelgosthof; am b. April FriederSdorf und Thiemendorf 7" Uhr am Gasthof zur goldenen Aehre, Oberlichtenau mit Rittergut 8" Uhr vorm. am Gasthof von Schreier, Niederltchtenau 9»° Uhr vorm. am Gasthof, HäSlich mit Rittergut 10»» Uhr vorm. am Gasthof, Bilchheim 11»° Uhr vorm. am Gasthof von Lau, Bischheim-Rittergut 12>» Uhr nachm. am Rittergut; am 7. April Niederfteinä 8 Uhr vorm. am Gasthof von Oswald, Obersteina 9" Uhr vorm. am Gasthof von Freu denberg, Möhrsdorf mit Rittergut 10" Uhr vorm. am Gast hof in Möhrsdorf, Gersdorf (Gemeinde), ObergerSdorf (Rittergut), NiedergsrSdorf (Rittergut) 11" Uhr vorm. an der Brauschänke von Miehle, Weißbach bei PulSnitz 12»° nachm. am Gasthof zur weißen Taube; am 8. April Reichenbach mit Rittergut 8»« Uhr vorm. am Gasthof von Guhr, Reichenau mit Rittergut 9»° Uhr vorm. am Gast hof von Gäbler. Die Vferdebefitzer werden aufgefordert, ihre sämtlichen Pferde mit Ausnahme ») der Fohlen warm blütiger Schläge unter 4 Jahren, b) der Fohlen kaltblü tiger oder kaltblütig-gemischter Schläge unter 3 Jahren, o) der Hengste, ä) der Stuten, die entweder hochtragend sind — d. h. deren Abfohlen innerhalb der nächsten 4 Wocken zu erwarten ist — oder welche nicht länger al- 14 Tage abgefohlt haben, o) der Vollblutstuten, die im Allgemeinen deutschen .Gestütbuch" oder den hierzu gehö rigen offiziellen — vom Unionklub geführten — Listen eingetragen und von einem Vollbluthengste laut Deckschein belegt sind, auf Antrag des Besitzers, k) der Pferde, welche auf beiden Augen blind sind, z) der Pferde, welche in Bergwerken dauernd unter Tage arbeiten, d) der Pferde, Welche bei einer früheren Musterung al» dauernd kriegS- unbrauchbar beze chnct worden sind und i) der Pferde unter 1,50 m Bandmaß in den oben genannten Orten zu den bestimmten Tagen und Stunden und an den bezeich« neten Gestellung!platze dem Kommissar vorzuführen. Von.» der Beipflichtung zur Vorführung ihrer Pferde sind auS-g genommen: die aktiven Oifiziere und Sanitätsoffiziere be- züglich der von ihnen zum Dienstgebräuche gehaltenen Pferde, Beamte im Reichs- oder Staatsdienste hinsichtlich der zum Dienstgebräuche, sowie Aerzte und Tierärzte hinsichtlich )er zur Ausübung ihres Berufs notwendigen Pferde, die Posthalter hinsichtlich derjenigen Pferdezahl, welche von ihnen zur Beförderung der Posten kontraktmäßig gehalten werden muß, und die Königlichen StaatSgestüte. Ohorn. Ter von der hiesigen freiwilligen Feuer wehr am Sonntag Abend veranstaltete Familienabend hatte de« von den Getreidezöllen handelnden Teiles desselben vor nehmen und somit eine Entscheidung über den springenden Punkt der grsamten Zolltariffrage schon weit eher herbei- führen, at« die« bislang zu erwarten fleht, wäre daher wohl einer ernstlichen Erwägung wert, große praktische Schwierig keiten dürfte der Plan schwerlich bereiten. Wa« die schwebende Epezialfrage der Gewährung von Diäten für die Mitglieder der Zolltarifkommission sür den Fall einer Extrasession während de« Sommer« anbelangt, so ist hierin vorerst auch noch nicht« entschieden. Doch soll noch vor der Ostervertagung de» Parlaments eine Verständigung zwischen dem Reichskanzler und dem ReichStagSpräsidcnten Grafen Ballestrem über die Grundzüg« de« in dieser Diäten- angeleaenheit einzuschlagenden Verfahren« erzielt worden sein. Die Nachricht, die Parteien der Linken des Reichstage« seien gesonnen, einen Beschluß de« Plenum« über die der Zoll- tarifkommisfion zu gewährenden Diäten nötigenfalls durch Obstruktion zu verhindern, ist kaum ernsthaft zu nehmen, die Linke würde sich ja nur lächerlich machen. vertliche ««d sSchfiWe Angelegenheiten. PulSnitz. Im Familienleben der evangelischen Christen spielt der Palmensonntag, al« KonfirmationStog eine große Rolle. ES ist der Tag, der den Eltern die Freude bringt, ihr Kind leiblich und geistig soweit gefördert zu sehen, daß eS ansangcn darf, selbstständig sich den Er wachsenen anzureihen; es ist der Tag, der Freunde und Verwandte in warmer Teilnahme um da« Kind schaart, das nun die Hoffnungen der Seinen erfüllen und in recht- schoffenem Wandel sich der ihm bewiesenen Liebe würdig beweisen soll. Co gestaltete sich auch der vorige Sonntag zu einem Tage froher Bewegung des Herzens und dank barer Festfreude. In Begleitung ihrer Lehrer wallte die junge Christenschaar bei feierlichem Glockengeläut« zum SotteShause, um daselbst am Altar deS Herrn das heilige Gelübde der Treue im Festhalten an Gottes Wort, das Glaubensbekenntnis abzulegen und den Segen zu empfangen. Der feierlichen Handlung wohnten zahlreich die Eltern und sonstigen Angehörigen der Konfirmanden bei. In die christ- liche Gemeinde wurden 123 Knaben und 104 Mädchen ausgenommen. Wolle doch der Seist von oben einkehren in die deutschen Christenhäuser und die jungen Christen mit den alten vereinigen in einen fröhlichen Glauben und in einer kindlichen Furcht Gottes! Dann wird ihr Sang durchs Leben gesegnet sein. Die FesttazSsreude wurde noch gehoben durch daS schöne Frühling-Wetter, welches am Nach mittag einen Spaziergang ins Freie gestattete. PulSnitz. Dem hiesigen GebirgS- und Verschö- nerungSverein sind von verschiedener Seite recht ansehn- liche Beschenke zugegangen. Her, Fabrikbesitzer Hugo Hauffe schenkte dem Verein 190 Mark zur VercinSzimmereinrich- tung, Herr Rentier Karl Kühne zur Dekoration eine Sammlung auSgestopfter Vögel und Herr Fedor Hahn verschiedene Gesteine. Den Gebern sei auch an dieser Stelle herzlichster Dank ausgesprochen. Weitere Spenden (Mineralien, Geweihe, ouSgestopfte Tiere rc.), welche sich zur Ausschmückung de» Zimmer» eignen, werden dankbarst an- genommen. PulSnitz, Nach einer Bekanntmachung der König, lichen Amt-Hauptmannschaft Kamenz findet in diesem Jahre rz 1902 Preis. Schweine 60—66 59-64 53-62 55-62 48-60 40-45I 59 -70 58-63 56-64 60-65 55-63 56-66 53-61 55-65 rten Deutsch' tvieh-Pretst- uck verboten.) htgewicht bezw en. Die erste öchsten für di« el, u. er 0 >5 i1 >5 Ä !5l 2l !8 17 8 0 6 3 5 54. Jahrgang. Dienstag, den 25. März 1902. Wochenblatt Kelegpamm - g-resse: kei'nspi'ecbei' lvocßenblaff siul-M. H rs: No. iS. :s: H und Umgegend für Pulsnitz verantwortlicher Redakteur Gtto vorn in Pulsnitz. Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz' Nr. 26S. Druck und Verlag von L. L. Förster'» Erben. Amtsblatt für den Bezirk des ASnigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz Ul. S., Böhmisch. Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalds, Ohorn, Gbersteina, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf - Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Ul.-Dittmannsdorf, Inserate für denselben Tag sind bis vormittags xo Uhr aufzugeben. Preis für die einspalt. Zeile oder deren Raum zo Reklame 20 Bei Wiederholungen Rabatt. Alle Annoncen -Expeditionen nehmen Inserate entgegen. Amtsblatt -es Königl. Kmtsgenickts und -es §ta-tnatkes 2» Pulsnitz Erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: Jllustr.Sonntags- blatt und landm. Beilage. Abonnement: Monatl. so H.. vierteljährlich 4.25, bet freier Zustellung ins Haus sowie durch die Post unter No. SOSA ^4 t.40.