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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohom Der Pulsnitzer Anzeiger ist Las zvr Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürg^etM zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Mnan D»ef» Zeitung scheint täglich mit «««nähme der gesetzliche« Son», «nd Feiertag». «<Wg»pret» betrügt bei Abholung wüchentlich Sv Alps., bei Lieferung frei Ha«S « Rpj.. Postbezug monatlich L.SV RM. Die Behinderung der Lieferung reibtfertigt reine» Anspruch auf Rückzahlung b«, Bezugspreises. ZeitungsauSgabe für Abholer rügltch S-0 Uhr nachmittab». Preise und Rachlaßsützr bet Wiederholungen nach Preisliste Rr. S — Für das Erscheinen von Anzeige« in bestimmte« Nummer« «nb an bestimmt« Plütz« k^n« S«»ähr. Anzeigen find °«?« ^ch'iu°^SW«« « 10 Uhr aufzugeb«. - «erlag: Mohr L Hoffmann. Druck: ««l Hoffman« »- ««E Mohr. Hauptschristlettrr: Walter Mohr, Pulsnitz; Stello.- Walter Hoffm«mn, PulS^ Berantwortltch für den Hetmatteil, Sport u. Auzrtg« Walter Hoffmann, PulSnttz. H* Politik, Bilderdienst und den übrig« Teil «alter Mohr,PulSnitz-— D.N. veschäftsstelle: Rn- Ab.lf - Hitler . «trab* - - « Nr 87 amtes zu Kamenz 92. Jahrgang Sonnabend, den I3. April 1940 Die betrübten Lohgerber Der englische Katzenjammer nach der Lügenflut hält an. — Vorwürfe gegen die Urheber der „Erfolgs meldungen". — England hat sich in der Welt lächerlich gemacht. DNB Amsterdam 12 4 Im Zusammenhang mit dem tollen Lügenmeldangen über di« Ereignisse im Norden wird das britische Informationsministerium .darüber hinaus aber auch Chamberlain und Churchill, mit lebhafter Kritik bedacht. Be reits in der Donnerstagsitzunq des englischen Unterhauses wurde Mißfallcndarüber geäußert, hast die Meldungen des britischen Nachrichtendienstes „zu alarmierend" gewesen seien. So erklärt« der konservativ« Abgeordnete Boothby, di.» Art, wie man die Nachrichten über die (bekanntlich mißglückte) Operationen bei Narvik verbreitet habe, sei katastrophal ge wesen Der Labour-Abgeordnete Morrison sparte ebenfalls nicht mit Kritik an den Nachrichten ,die einen völlig falschen Eindruck erweckt hätten Die konservative Abgeordnete Lady Astor nannte di« Nachrichtensendungen „geradezu entsetzlich". Im Volk wachse di« Ansicht, daß Chamberlain nicht die Fähigkeit habe, richtige Leut: für die einzelnen Posten auszusuchen. Di« unab hängige Labour-Abgeordnete Brathbone schließlich meinte, daß Chamberlain sich bei der Besetzung der Posten allzusehr von Sympathien und Antipathien leiten lasse. Die Londoner Presse vom Freitag bemängelt vor asten Sie La fache, daß mit Zustimmung der amtlichen Stellen .am Donnerstag sehr optimistische aber sachlich falsche Meldungen in Bullaus gesetzt worden sind Selbst die „Times" sieht sich rn ihrem Leitartikel zu her Feststellung veranlaßt, die Admiralität trage einen Teil der Verantwortung, daß die Gerüchtemacherei geblüht habe und damit auch die Ungeduld gewachsen sei. Wenn schon keine authentischen Nachrichten hätten freigegeben werden können, um „irreführenden" deutschen Meldungen^ !!) entgegen- trcten zu können, dann hätte es zum mindesten möglich sein soll« einige der unbegründeten englischen Meldungen zu de- mmtier«. Der „Daily Herald" weist darauf hin, daß die Meldungen über die angebliche Besetzung von Bergen und Drontheim Lurch die Engländer von Reuter mit dem Zusatz verbreitet worden seien, sie stammten von maßgebenden britischen Kreisen in Stock holm. Die Veröffentlichung einer derartigen Meldung.sei nur möglich gewesen, weil di« Admiralität das zug«lassen hätte. Sie habe das getan, obwohl sie hätte wissen müssen, daß Zeitungen «nd Rundfunk annehmen mußten, die Meldungen seien richtig. Unter diesen Umständen .habe man ihnen eine grgße Bedeutung beig«mcssen England habe sich damit in der Welt lächerlich ge macht Der,Erste Lord der Admiralität könne di« Verantwor tung hierfür nicht ablehnen, wenn derartige Meldung« von sei nen Ministerien genehmigt würden. Es sei höchste Zeit, daß er sein Nachrichtenbüro durchkämme. Wie me Genauer langer und tanger wurden, schildert der holländische Berichterstatter mit folgenden Worten: „Aber ie Treffen zur See sich entwickelte und vor allem, nachdem er mit Bestimmtheit in Abrede gestellt batte, Last englische Trup ¬ penlandungen stattgefunden hätten, um so mehr verschwand von den Gesichtern der lachende Zug und eine recht ernn Stimmung ergriff die Gemüter. Mehr und mehr gewann mt Gefühl Oberhand, daß ein schwieriger harter Kamp, bevorsteV. Tolles britisches Piratenstück England will dänische Handelsflotte rauben. Von eitlem ungeheuerlichen Anschlag auf die dänische Handelsflotte berichtet die Kopenhagener Zeitung „Fädre- landet". In der Meldung heißt es, wie bekannt, habe die dänische Negierung eine Verordnung erlassen, wo nach dänische Schiffe, die sich im Mittelmeer befinden, neutrale Häfen, hauptsächlich italienische und spanische, aufsnchen sollen. Dieser Erlaß Halle die englische Regierung in eine wahre Raserei versetzt, und sie habe nun durch den englischen Rundfunk einen Aufruf an alle dänischen Kapi täne hcrausgegeben, daß sie der Anordnung ihrer Regierung nicht folgen, sondern britische Häfen anlaufen sollten. Werde dieser Aufforderung nicht nachgekommen, so würden die dänischen Schiffe ohne Warnung torpediert werden. Gleichzeitig seien dir Mannschaften der dänischen Schiffe zur Meuterei aufgeforderi worden, wenn die Offi ziere der englischen Aufforderung nicht Nachkommen sollten. Das dänische Blatt erklärt abschließend, es bestehe nach dieser Aufforderung der Engländer kein Zweifel, daß England die dänische Handelsflotte rauben wolle. Der Hintergrund des ganzen Manövers sei der große englische Tonnageverlust der letzten Zeit, der England offenbar ver anlasse, so weit zu gehen, Meuterei zu legalisieren, um sich wieder Tonnage zum Transport lebenswichtigen Be darfs für England zu sichern. Piraten bleiben Piraten. Daran ändern die Jahrhunderte nichts, und daran hat auch die Kultur, von der England ohne dies manches nicht angenommen Hal, nichts ändern können. Die englischen Kriegsverbrecher sehen ihre Felle wegschwim men. Nach dem künstlich erzeugten Siegesrausch kommt jetzt der aroße KaNcniammer. Winston Churchill und die anderen — Droht mit warnungstoser Versenkung. Kriegsverbrecher Englands erkennen die Aussichtslosigkeit ihres- Krieges. Das deutsche Eingreisen in Norwegen und Däne mark, durch das Rordeuropa vor dem britischen Anschlag auf die Neutralität dieser Staaten geschützt worden sind, bat sämtliche Pläne der Kriegstreiber durchkreuzt. Die Besetzung Norwegens und Dänemarks ist. das fühlen sie, eine gewaltige militärische Und politische Niederlage. Sie sind so ziemlich am Ende mit ihrem Latein und müßen seststellen. daß, was auch immer sie gegen Deutschland nnternehmcn, an der deut schen Initiative scheitert Nun bleibt ihnen nichts mehr weiter übrig als ihre alten Seeräubermethoden, mit denen sie in ver gangenen Jahrhunderten und im Weltkriege operiert haben. In ihrer blinden Wut greifen sie zu dem ersten beste» brutalen Mittel, um sich irgendwie zu rächen. Sie sehen, daß der Krieg vor ihrer Tür steht. Das haben sie noch nie erlebt, und das beunruhigt sie ungeheuer. Sie wissen, daß die Aus wirkung der deutschen Aktion in Nordeuropa sie an ihrer empfindlichsten Stelle getroffen hat, und sie sehen schwarz für ihre Zukunft. Das dänische Blatt hat schon recht, wenn es erklärt, daß der angedrohtc Rand der dänischen Handelsflotte den Ausfall der englischen Tonnage durch die deutsche Scekriegsührnng wettmachen soll. Jetzt Hai London auch gegenüber den Neu tralen die Maske abgelegt und zeigt sich als der brutale Seeräuber und politische Gangster. In der sinn losen Wui verrennt sich England in immer neue Verbrechen und verstrickt sich in seinen eigenen Schlingen. Dori werden wir es fangen und werden dem englischen Kriegstreiberklüngel den Garaus machen. Piellcickn begreift auch nun die Welt, die immer noch Sympaihicn für England Hai, daß cs keinen Frie den in der Zukunst geben kann, solange jene Verbrecherbritt, die mit dem Schicksal von Völkern spielt, nichi ausgerottei ist. Die taste Dusche Enttäuschung und Mißmut in England nach der Churchillrede Die Enttäuschung und der Mißmut, die Churchills Er- Närung vor dem Unterhaus über die Ereignisse im Norden in England ausgelöst haben, kommt in der Berichterstattung der holländischen Presse deutlich zum Ausdruck. Man habe in England nach der vorhergegangenen bombastischen Meldungs flut der Presse mit großen Ersolgsbereichten gerechnet. Um - so mehr hätten dann die Mitteilungen Churchills wie eine kalte Dusche auf die englische Oefsentlichkeit gewirkt. Im Gegensatz dazu stellen die Berliner Korrespondenten hollän discher Blätter fest, daß in Deutschland ruhige Entschlossen heit herrsche. . Der Berichterstatter des „Tclrqraas", emes gewiß nicht als deutschfreundlich bekannten Blattes, schiebt die Enttäu schung der Engländer zum Teil auf die überspannten Erwar tungen, die durch die am Mittwochabend und Donnerstag,rüh verbreiteten übertriebenen und ganz unbegründeten Nachrich ten von englischen Siegen zur See und englischen Truppen landungen in Norwegen erweckt worden waren. Diese Nachrichten hätten nach der düsteren Stimmung, die die Besetzung Dänemarks und die Landung deutscher Trup pen in Norwegen in ganz Britannien erzeugten, der Bevölke rung wieder neuen Mut eingeflößt. Man habe erwartet, daß nun die Deutschen in Norwegen in Kürze in eine kitzlige Lage kommen würden. Die Unterhausmitglieder hatten sich, so berichtet der Trlegraaf" weiter, aus einen triumphalen Empfang vorbe- reitet gehabt. Während der Rede des Ersten Lords der Ad miralität sei dann jedoch die Stimmung im Unterhaus immer m chr^n m gcs ckpn a« Die BIMade war ein Bumerang Zwischenbilanz der nordischen Ereignisse in der russischen Presse Das Blatt der russischen Gewerkschaften „Trud" lenkt die Aufmerksamkeit seiner Leser auf die wirtschaftliche Bedeutung der jüngsten Ereignisse in Skandinavien im Zusammenhang mit der Kriegslage. Die Aktion der deutschen Wehrmacht ge gen Dänemark und Norwegen — so bemerkt „Trud" — sei nickt nur militärisch, sondern auch aus wirtschaftlichem Gebiet für beide kriegführende Seiten von größter Bedeutung Der berüchtigte „Blockadering", den die Westmächte um Deutschland zn schließen versuchten, habe durch die letzten Ereignisse in Skandinavien eine neue Bresche erhalten, wodurch gleichzei tig den Urhebern der Blockade selbst ein schwerer Schlag zu gefügt wurde. Neber 60 Prozent des dänischen Exports und 30 Prozent des norwegischen Exports gehen nach England. Nunmehr haben die Engländer mit Dänemark eine der wichtigsten Quel len für ihr« Volksernährung cingebüßt und die wichtigen Roh- stofsguellcn Norwegens verloren, die der deutschen Wirtschaft als eine bedeutende Ergänzung zugute kommen. Was Schwe den anbelangt, so verliere insbesondere England seine wich Kasten Erzzufuhren, die zusammen mit Holz. Zellulose und anderen Waren im schwedischen Außenhandel ungefähr 30 Prozent ausgemacht haben. „Trnd" bezeichnet den Ausfall der schwedischen Lieferungen an die Wcstmächte als den ernstesten wirtschaftlichen Schlag für diese Länder. Deutschlands Erzznfuhrcn aus Schweden dagegen seien nunmehr endgültig sichergcstellt. Die Moskauer Zeitung „Komsomolskaja Prawda" widmet den letzten Ereignissen fn Skandinavien und ihrer Borge schichte einen bemerkenswerten Artikel. Nachdem der sowjetisch finnische Frieden einen Strich durch die Rechnung der Westmächte gemacht hat, seien sie entschlossen gewesen, die neu tralen Länder nunmehr mit Gewalt in den Krieg hineinzu- ziebcn. Freilich, mit einem so schnellen und vernichtenden Ge- genschlag von feiten Deutschlands hatten offenbar die eng lisch-französischen militärischen Führer nicht gerechnet. In London und Paris hat man anscheinend das alte Sprichwort vergessen: „Wer Wind sät, wird Sturm ernten!" „Deutsche Truppen sind MW" Aisterikanischer Augenzeugenbericht widerlegt englische Greucllügcn Die „Newhork Times" bringt aus Schweden einen Augen- zeugenbcricht, der die englischen Greuelmärchen der letzten Tage widerlegt. Der Korrespondent hebt .die Höflichkeit der deutschen Truppen hervor. „Amerika ist in Ordnung. Wir haben nichts gegen Amerika", habe ein Osfizer versichert. Die Deutschen hätten gesundheitlich und soldatisch den besten Ein druck gemacht. Die Morgenblätter berichten ausführlich über em Interview des Generals Kaupisch in Kopenhagen, der des längeren über die Absicht sprach, das Eigenleben Dänemarks so wenig wie möglich zu stören und über drh Möglichkeit der schnellen Besetzung durch die VorkcnntntS der englischen Pläne. Ein Bericht der „Newyork Times" stellt fest, daß den Zivilisten von der deutschen Wehrmacht kein Haar gekrümmt tverde