Volltext Seite (XML)
8 l. r adenauer Ayeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnements»reis einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten - Witzblattes 1,50 Mk. Zeilnug str Wmid, Schkl'Ägrs. Inserate tosten dir Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps., sür auswärtig« Inserenten 1b Ps. Reklamen 20 Ps. Annahme von Anzei g en für alle Zeitungen. Klein- nud Grotzölsa, Odernaundorf, Hainsberg, Somsvorf- Eotzmannssorf, Liida», Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikalionskraft sür amtliche Bekanntmachungen. Nummer 3. Kernsprecher r «mt Deuben 2120 Sonnabend, den 7. Januar 1911. Fernsprecher: Amt Deuben 212« 24. Jahrgang. Hur Nab una fer«. Rabenau, den 7. Januar 1911. — Jin Jahre 1909 erfolgten in Sachsen 1096 Uebertritte und 1739 Austritte aus der Landes kirche. Es sind also 643 Personen mehr aus der ev.-luth. Landeskirche ausgetreten als zu ihr übergetreten. — lieber den Winter vor hundert Jahren berichtet eine thüringisch-sächsische Chronik: 1811 war ein merkwürdiges Jahr. Im Januar und Februar ging man barfuß, im März blühten die Bäume, im Mai war völlige Er rite und im August Weinlese. — Unter freudig begrüßter Teilnahme zahlreicher Mit glieder von auswärtigen Brudervereinen, den Herren Fabri kanten und sonstiger gern gesehener Gäste, beging am Hoh nenjahrstag der hiesige Werkmeister-Verein in einfacher Weise die Feier seines Stiftungsfestes, bestehend in Konzert und Ball. Beides wurde von einem elektrisch angetriebenen Starkton - Apparat der „Kaliope - Werke" in Dippoldiswalde ausgesührt. Ein orgineller Kotilion sowie verschiedene An sprachen trugen mit zur Erheiterung und Belebung des einen harmonischen Verlaufs genommenen Abends bei. — Normal-Uniform für freiw. Feuerwehren. Die Verschiedenheit in der Uniformierung der freiwilligen Feuerwehren im Königreiche Sachsen hat dem Landesausschuß des Landesverbandes Sächsischer Feuerwehren Veranlassung gegeben, sich näher mit der Sache zu befassen. Das Ergebnis dieser Erörterungen war die Ausstellung einer Normaluniform, 15 Januar dieses Jahres Art Hunde (Luxus- oder Zughunde) sie besitzen. 2 Hunde 20 Mark worben. 'Vor allen Dingen wird durch dieses Vorgehen jeder Anlaß zu Witzeleien über das äuß-re Auftreten von Wehren beseitigt. — Die Wahl von 4 Mitgliedern des Bezirksaus schuss s infolge Ablaufs der Wahlperiode, und zwar eines stävusche» Vertreters an Stelle des Herrn Bürgermeisters Wittig-Rabenau, eines ländlichen Vertreters an Stelle des G.-V. Tamme-Fördergersdorf, eines Vertreters der Höchst- besteuerten an Stelle d-.s Fabrikbesitzers Dr. Otto Kaufmann in Niedersedlitz und eines frei zu wählenden Mitgliedes an Stelle des Baumeisters Tmimel - Potschappel erfolgte durch Stimmzettel. Die ausscheidenden Herren wurden sämtlich mit überwiegender Mehrheit wiedergcwühlt. Dem Bezirksausschuß gehören ferner noch an ; Bürgermeister Voigt Tharandt, G.-V Rudelt-Deuben, Fabrikbesitzer Langclolt-Cofsibaude und Freih. v. Kop-herr-Prohtis. In Kreisausschuß wurde wiederum Mühlenbesitzer Eger-DruVen gewählt. — Ueber die Rechnung Über die Verwaltung des Be zirksvermögens auf das Jahr 1909 referierte Bürgermeister Willig-Rabenau in der letzten Bezirkssitzung. Danach betragen die Aktiven insgesamt 671 130,53 Mark, denen an zum Rodeln benützt. So gern man nun auch, namentlich den Kindern, Ver gnügen dieser Art gönnt, so sind doch die öffentlichen, im hiesigen Orte abschüssigen Straßen und Wege, die U»ge- eiguetesten Plätze hierzu, da hier nicht nur die Kinder durch die verkehrenden Geschirre, und letztere selbst, sondern auch die Fußpassanten durch die entstehende Glätte außerordentlich gefährdet werden Es wird daher auf Grund der Ministerialverordnuna vom 9. Juli 1872 das sogen- Rodeln auf den öffentlichen Fahr- und Fußwegen zur Vermeidung von Unglüäsfällen und Verkehrsstörungen erneut verboten, dergestalt, daß Ueber- tretungen unnachsichtlich geahndet und diejenigen Eltern, welche 3 Hunde 40 Mark, sür jeden weiteren Hund 25 Mark, zu entrichten- Die Entrichtung der Steuer hat gegen Empfangnahme der betreffenden Marke, welche am Halsbande des versteuerten Hundes gut zu befestigen ist, bis längstens zum 31. Januar 1911 zu geschehen. Im Falle des Verlustes der Steuermarke ist sofort eine neue Marke gegen Erlegung von 1 M- 50 Pfg. zu entnehmen- Rabenau, am 1. Januar 1911. Der Bürgermeister — Rodelunfälle. Beim Rodeln schwer verunglückt ist der Obersekundaner P. auf der Rodelbahn beim Bismarck- lurm in Dresden-Plauen. — Auf der Rodelbahn in Nieder gorbitz wurde der Invalid B. von einem Rodelschlitten erfaßt und umgerissen. Er erlitt erhebliche Verletzungen. — Einen Selbstmordversuch machte in dec Nacht vom 2. zum 3. Feiertage der Schweizer K. in Burkhardts- Walde. Auf dem Nachhausewege vom Tanzboden hatte ein Mädchen seine Begleitung abgelehnt und dafür dis eines Sol daten angenommen. Aus Verzweiflung darüber schoß er sich eine Kugel in die Schläfe. Schwerveclitzt wurde er iu das Wilsdruffer BezukSkcankenhaus eingeliefert. Bis heute ist cs^ noch nicht gelungen, das Geschoß zu entfernen. Nur seiner j robustenKörperkonstitution ist es zu danken, daß er noch am L<ben ist- Der Betreffende gibt neuerdings einen Selbstmord versuch durchaus nicht zu. Auch vom Erschießen weiß er nichts.! Er ist bei voller Besinnung und befindet sich leidlich wohl? — Der Redakteur des „Meißner Tageblattes" erhielt! dieser Tage, wahrscheinlich als Neujahrsgruß, folgende Postsi karte und schreibt darüber im genannten Blatte: Kritikers Ecdenwallen! Zur Erheiterung unserer Theaterfreunde druck-n wir die nachstehende Postkarte, die uns aus Berlin zugegangen ist, wörtlich hier ab: „Nachdem ich bereits mehreremale die Stiehlblüten ihrer Rezensionen gelesen, rate ich Ihnen, trotz Ihres Professors das Kritisieren zu unterlassen. — Denn Sie sind ein Ochse. Ein Amateurkritiker kann einem Schau spieler seim Existenz untergraben und wollen Sie doch nicht behauptm, Mß Meißen mehr verlangen kann, was dort in folge der miserablen Gagen geboten wird- Sie vergleichen immer Dresden mit Meiß n oder umgekehrt. — Sie Rindvieh Professor Winter. Man müßte Ihnen die Schnauz- blutig schlagen. En Aguri." Sollte dieser Agent der Lieferant sür das Meißner Stadttheatec gewesen sein. — Kleine Notizen. Beim Räumen einer Dünger grube inFreiberg wurde der Leichnam eines neugeborenen Kindes weiblichen Geschlechts geborgen. Die Kindesmutter wurde bereits ermittelt und wegen Verdachts des Kindesmor des vorläufig festgsnommen. — Aus Furcht vor Strafe hat sich der I3j.'hrige Schüler Pötzschig aus der Wohnung seiner punoe^uxus- ooer Zugyunoe- ps oeptzen. gebrochen. Es wurde bas Gußereigebände genannter Fabrik a^ibiö die Umfassungsmauern eing-äschert. Am Brandherde Hundesteuer angesehen und drei Feuerwehren erschienen. H ? des onkogenen Gesetze» mit dem drei- „ Ein vieijähriger Knabe in C-oltuidorf i. E. bemühte facher» Betrage der Hundesteuer bestraft !sich, mit cinerS ch e cr e einen veiknoteten Bindfaden zu lösen. Nach den lokalen Bestimmungen sind an jährlicher ^^bei fuhc er sich mit der Schere derart ins rechte Auge, Steuer für 1 Hund 8 Mark !daß dieses zerstört wurde. Bekanntmachung, cr m 1 T°"mrstag Herr Otto Querner aus O lsa. Aus diesem . des Gesetzes vom 1. August 1863 und wurde dec Jubilar von dec Kgl. Amlshauplmannschast der Ausführungsverordnung hierzu vom selb gen Tage- smd ^ ^m Diplom ausgezeichnet. Für seine der Firma g!- Tieiemgen, welche am 10. Januar 1911 Hunde besitzendem treuen Dienste erhielt er von seinem Chef eine wert- verpflichtet, dieselben zu versteuern. G 4- ubr Es werden daher welche Huude^ Die Stadt Dippoldiswalde stiert im Jahre 1918 ihr besitzen, hierdurch Ke°rd^ 700jähriges Bestehen. kW.- » Jahres ... — Eil» Schadenfeuer ist in der Nacht zum Mitt- m der Ratse^ woch in der Maschinenfabrik von Kutzscher inDeuden aus- Nekanntniaelinttn lbei der alles Uebelflüssige vermieden und allem Zweckmäßigen « k ec. w Rechnung getragen worden ist. Die Einführung dieser Nor- Trotz schon ,w.e^ 8^, Verbaudswehren ur Pflicht gemacht hiesigen Orte die öffentlichen Straßen und Wege immer wieder- - es unterlassen, ihre Kinder von diesem Gebaren abzuhalten mit Geldstrafe oder entsprechender Haft belegt werden. Die Herren Wirtschaftsbesitzer Paul Bürger und Bruno Lorenz haben iu zuvorkommender Weise einen Teil des hinter ihren Hausgrundstücken gelegenen Gartenlandes zur Verfügung gestellt, so daß auf dem Areal hinter dem Rathause unge stört gefahren werden kann- — Außerdem werden die Haus- Pussiwn 422 922,30 Mk. geginübersiehm, so büß ein Ve» bescher gebeten, ihre Gärten, soweit dies möglich ist, den Kindern Mögensbestand von 248 208,23 Mk. gegenüber ursprünglich zum Rodeln zur Verfügung stellen zu wollen. !158681 Mk. zu verzeichnen ist, also ein Mehr von 69 427,23 Rabenau, am 7. Januar 1911. Mark und gegenüber tum Vorjahre ein Mehr von 461 Mk. Der Bürgermeister. Der Abschluß kann als ein sthr günstiger bezeichnet werden. Nach kurzer Debatte wurde die Rechnung richtig gesprochen. — Sein 20jährigeS Wei kmelster-Jubilüum bei der Firma Stuhlfabrik Ernst Wolf u. Cie. in KIeinölsa beging am Angehörigen in Leipzig-Sellerhausen entfernt und wird seitdem vermißt. — Bei einem schweren Schlittenunfall wurden der Gutsbesitzer Rost aus Grunau bei Roßwein lebensgefährlich verletzt, die Ehefrau und ein anderes Ehepaar erlitten leichtere Verletzungen. — Tödlich verunglückt ist der auf dem Stein- kohlcnwerk Vereinsglück in O e l snitz i. E.beschäftigt gewesene 17jähcige Tagearbeiter Dich aus Neudörfel. Ec wurde beim Oelen der im Gange tnfindlichcn Transmission erfaßt und mehrere Male nm die Welle geschleudert. — Von einem plötz lichen Tode wurde der Lokomotivführer Höfe in Bautzen er eilt. Der im 67. Lebensjahre sthende Mann war von einer Leiter gefallen und hatte sich innere Verletzungen zugezogen. — Der 54 Jahre alte Kutscher Pietsch hatte beim Durch gehen seiner Pferde schwere Verletzungen erlitten, die seinen Tod herbeisührten. Ec war bei Stadtgutsbesitzer Jockusch in Bautzen in Stellung. — Der Bahnarbeiter Römisch in Wüsten brand kam beim Rangieren zwischen die Puffer, wobei ihm der Brustkorb eingedrückt wurde. Er starb bald darauf. — — Von der Zittauer Polizei wurde ein 25 jähriger Bäcker geselle aus Chotyn wegen Diebstahls verhaftet. Der Ver haftete soll ferner sich durch Aeußerungen verdächtig gemacht haben, den Ruppersdorf» Raubmord verübt zu haben. Dresden. Allf der Coschützer Straße brach die 54 Jahre alte Renlnersfrau Pauline Kaufmann zusammen und blieb bewußtlos liegen. Man brachte ste nach dem Restaurant „Hoher Stein", wo sie alsbald ihren Geist anfgab infolge eines Herzschlags. — Auf dem Altmarkte in Dresden stieg eine etwa 25 Jahre alle Frau in eine Droschke ein und wünschte nach dem Weißen Hirsch gefahren zu werden. Dort angekommen, äußerte sie zum Kutscher, er möchte sie nun nach dem Haupt bahnhof fahren. Beim Eintreffen der Droschke am Bahnhof sand man die Insassin besinnungslos vor. Sie hatte sich mit Bitterkleesalz zu vergiften versucht. — Die Aviatiker Grade und Kahnt vollführten am Freitag mehrere wohlgelungene Flüge. — Der Abschluß der Sächsisch-Böhmischen Damps- schiffahrtSgesellschaft in D r es d e n dürste sich dieses Jahr günstiger gestatten als in den Vorjahren. Die Dividende wird auf 3—4 Pcoz. geschätzt. — Die während der Hygiene-Ausstellung zu erwartende Nicherfüllung der Dred» er Hotels, Gasthöfe rc. hat u. a. bereits verschiedene spekulative Geister beschäftigt. So tauchen sitzt Persönlichkeiten auf, die mit der Organisation der Ver mietung von möblierten Z mmern Geld verdienen wollen. Sie bieten sich Leuten, die möblierte Zimmer zu vermieten haben, an, ihnen für einen gewissen Betrag jeweils Mieter zu besor gen. Sie führen sich dabei mit der Erklärung ein, daß sie im Auftrage der Ausstellung handelten. Dies ist natürlich unwahr und Anzeigen sind bereits erstattet worden. Die Ausstellung hat selbst eine Organisation inS Leben gerufen, welche die Unterbringung der Fremdm bezweckt. — Die Kreter wollen vom König von Griechenland die Ausdehnung der griechischen Gesetze auf Kreta erbitten. M dllMik Geld können Sie schlechte oder gute Ware kaufen, es kommt nur darauf an, was Sie wählen.'^» Lassen Sie sich durch eine angeblich „eben^ so gute", in Wirklichkeit aber minderwertige Nachahmung täuschen, dann ist Ihr Geld schlecht angewendet. Verlange» Sie aber ausdrücklich Kathreiners Malz- kaffee, dann haben Sie die absolute Garantie dafür, daß Sie sür Ihr Geld die beste und seit über 20 Jahren bewährte Sorte Malz kaffee erhalten. k>8« Vm«M! - Pfarrer Kneipp.