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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. M.1.SOeinschlietzl. des „JUustr. Unterhaltungsblatts" und der KumoristischenBeilage„Seifenblasen"inder Expedition, beiunserenVotensowiebei allen Ueichspostanstalten. Eibenstock, Larlrseld, Hundshübel, ^UgrUtUbt Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Soja, Unterftützengrün, wildenthal usw. Tel.-Kdr.: Amtsblatt. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. «». Jahrgang. Mittwoch, den 15. März Fernsprecher Nr. NO. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. ISIS Das Verbot des Verweilens außerhalb der Wohnung nach ,11 Uhr abends wird hiermit auf die weibliche Ja gend im Alter bis mit siebzehn Jahren ausgedehnt. Zuwiderhandlung gegen das Verbot wird mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder Haft bis zu sechs Tagen bestraft. Stadlrat Kiöeastock, am 2. März 1916. Pflichtfeuerwehr betr. Der Mannschastsbestand der Pflichtfeuerwehr ist weiter zurückgegangeu. Um die Dienstbeteitschaft aufrecht zu erhalten, wird für die Dauer deS Krieges folgende» be stimmt : 1. Die Dienstpflicht beginnt mit dem vollendeten 17. Lebensjahre und endet mit deni Schlüsse des Kalenderjahres, in dem daS 51. Lebensjahr vollendet wird. 2. Zum Dienste ausgehoben werden hiernach alle Dienstpflichtigen, die in den Jahren 1805 bis mit 1899 geboren sind, die Angehörigen des letzteren Jahr ganges, soweit sie das 17. Lebensjahr vollendet haben. 3. Die in 8 8 der Feuerlöschordnung erwähnten Befreiungen von der Dienstpflicht werden aufgehoben. Befreit bleiben bloß noch aktive Heeresaugehörige, Geist liche, Aerzte, Apotheker, bereits im vorigen Jahre befreit gewesene Beamt« öf fentlicher Behörden, sowie Personen, die wegen augenscheinlicher körper licher oder geistiger Gebrechen untauglich sind. Die hiernach zum Dienste Verpflichteten — also auch diejenigen, die sich bereits im Borjahre einmal zur cheuerwehrstammrolle gemeldet haben — werden hiermit aufgefordert, sich Sonnlag, den 19. März 191V, vormittags von 10', Mr Vis nachmittags 1 Wr in der Ratsbüchcrei zur Feuerwehrstannnrolle zu melden. Etwaige zwingende B«- freiungsgründe sind dabei gleichzeitig anzugebcn, insbesondere ist bei Anträgen auf Be freiung wegen Krankheit ärztliches Zeugnis vorzulegen. Zuwiderhandlungen sind strafbar. Stadtral Kivenkock, den 13 März mm. Zuschutzunterftützung. Der Zuschlag zur Reichsunterstützung kommt Mittwoch, den 15. März 1916, und zwar vormittags von 8—12 Uhr für die Empfänger mit den Anfangsbuchstaben 4—Rl und nachmittags von 2—6 Uhr für die Empfänger mit den Anfangsbuchstaben kV—L zur Auszahlung. Die Zeiten und die Einteilung sind genau einzuhalteu. Schönheide, am 13. März 1916. Der Gemeindevorstand. Es sind Beschwerden darüber angebracht worden, daß von Viehbcsitzern die Bestimmun, gen de» Statutes für die Zuchtgenossenschast Schönheide vom 25. Juli 1897 nicht ge nau beachtet werden, daß insbesondere die von der Genossenschaft zur Haltung von Zuchtbullen getroffene Bezirkseinteilung nicht immer Beachtung findet. ES wird des halb darauf htngewiesen, daß die aus den Viehbesitzern der Gemeinden Schönheide, Schönheiderhammer und Neuhetde zusammengesetzte Vereinigung zur gemeinsamen Zucht bullenhaltung zwei Bezirke eingeführt hat. ES umfaßt der erste Bezirk: die Gebäude Ortsl.-Nr. 1 — 190 und 227—279 der Gemeinde Schönheide, der zweite Bezirk: die Gebäude Ortsl.-Nr. 193—224 und 282—465 der Gemeinde Schönheide, ferner die Gemeinden Schönheiderhammer und Neuheide. Bullenhalter sind: für den 1. Bezirk: Herr Landwirt Hermann Möckel, Nr. 37. für den 2. Bezirk: Herr Landwirt Rudolf Möckel iu Schönheiderhammer, Rote Mühle. Zum Decken der Kühe dürfen nur die angekörteu Bullen der Vereinigung unter genauer Beachtung der Bezirkseinteilung verwendet werden. Besonders wird hervorgehoben, daß es unzulässig ist, ungekörte Bullen, auch im eigenen Stalle, zum Decken der Kühe zu verwenden. Die Beachtung der Bestimmungen wird den hiesigen Biehbesitzeru zur Pflicht ge macht. Schütt hei de, am 10. März 1916. Der Gememdcvorstaild. Dorf «nd Fort Vaux. Cm englischer Hilfskreuzer gesunken. Die Annahme, daß die Franzosen die Wieder- besetzung der Feste Vaux als eineu großen Sieg ihrerseits ausposaunen würden, hat sich wider Er warten nicht bestätigt. Die Gründe, welche sie zu die sem Verhalten veranlaßt haben mögen, werden in folgendem auseinandergesetzt: München, 13. März. Die „Bayrische Staats- zeitung" schreibt: Bemerkenswert ist, wie die Jof fres chen Tagesberichte und die Noten der Agcncc Havas die Vorgänge bei Verdun dar- zvstcllen belieben. Daß sie den Verlust von Dorf und Fort Vaux sofort zugeben würden, hat wohl niemand erwartet, der die französische Berichter stattung über Douaumont und Hardaumont verfolgt hat. Aber man hätte meinen sollen, daß sie nach Wiederbesetzung der Feste Vaux wenigstens nachträg lich die Sachlage einigermaßen zutreffend schildern Würden. Hatten sie doch dabei Gelegenheit, von ei nem nicht unerheblichen Erfolg ihrer tapferen Trup pen zu berichten. Statt dessen liest man in ven Ta gesberichten über die Kämpfe um die Feste unklare, umschreibende Wendungen, und in der Havasuote steht sogar folgendes: „Zu derselben Stunde, als am Donnerstag das deutsche Communique erschien, das- du Einnahme von Vaux meldete, betrat ein französischer Stabsoffizier das Fort und stellte fest, daß es nicht angegriffen worden war." — Die Er klärung für diese befremdliche Ableugnung des — für Frankreich doch vorläufigen günstigen Ausgan ges — des Kampfes um Vaux dürfte in folgendem zu suchen sein: Die Erstürmung der modernen Pan zerfeste durch deutsche Infanterie hat zur natürlichen Voraussetzung, daß ihre Bcsestigungswcrke zusam mengeschossen, die Forts als solche also erledigt waren. Die Tatsache, daß eines der stärksten Boll werke der Verduner Befestigungslinie in Trümmer liegt, glaubt man den Parisern angesichts der so wieso in der Hauptstadt herrschenden kritischen Stim- mung nicht mittetlen zu dürfen, und so verschwieg man ihnen sogar einen unbestreitbaren Erfolg der eigenen Truppen. Die Ruhmestat der Sachsen bei Ville- aux-Bois, die, wenn auch nicht aus dem Kampfge biet um Verdun zum Austrag gekommen, doch km Zusammenhang mit den dortigen Kämpfen steht, inso fern sie dazu dient, Streitkräfte des Feindes von der Festung abzuziehen und so unsere Truppen zu entlasten, ist Veranlassung zu einem regen Deve- schen-Austausch zwischen Ihren Majestäten dem Kai ser und König Friedrich August sowie dem Komman dierenden General gewesen: Dresden, 13. März. Se. Majestät der König hat anläßlich der auch im Heeresbericht er wähnten neuen Ruhmestaten sächsischer Truppenteile dem General der Infanterie d'Elfa, kommandierenden General eines sächsischen Armeekorps, am 11. März nachstehendes Tele gramm gesandt: „Der von Eurer Exzellenz mir gemeldete er folgreiche Kampf har mich mit ungemein großer Freud' erfüllt. In dieser großen Zeit, wo die Augen der ganzen Welt auf die Heldenkämpso nu ferer Armee gerichtet sind, erfüllt cs mich mit stolzer Freude und aufrichtiger Genugtuung, daß auch meine braven Truppen eine ausgezeichnet? Tat verrichtet haben. Ich bitte Sie, allen dabei beteiligten Truppen meine wärmste Anerkennung und meinen aufrichtigsten Dank auszujprechen. Be sonders freut es mich, daß das Regiment, dessen Kommandeur zu sein ich zwei Jahre die Ehre hatte, sich sehr ausgezeichnet hat. Ich hoffe bei meinem demnächstigen Besuch den beteiligten Offi zieren und Mannschaften persönlich meine Auer lennung aussprechen zu können." Nm gleichen Tage ist bei Seiner Majestär dem König folgendes Telegramm des Kaisers einge gaugen: „Zu dem neuen Blatte, das gestern die Tav ferkeir Deines sächsischen Grcnadierregimcnts und des Schützenregiments dem Ruhme der sächsischen Truppen hinzugefügt hat, spreche ich Dir und dem sächsischen Volke Meinen herzlichen Glückwunsch aus. Gott helfe weiter." Hieraus hat Seine Majestät der König Seiner Majestät dem Kaiser telegraphisch wie folgt geant wortet: „Vielen Dank sür Deine freundlichen Glück wünsche zu der herrlichen Leistung meiner Trup pen. Es gereicht mir zur besonderen Genugtu ung, daß in der großen Zeit, in der die ganze Welt aus die Taten unserer Armes blickt, auch meins Truppen alles tun, an ihrem Teile zum Ruhme unserer unvergleichlichen Armee boizu tragen." Seine Majestät der König hat ferner am 12. März von dem kommandierenden General eines preußischen Armeekorps solgendes Te legramm erhalten: „Eurer Majestät glaube ich beim Ausscheiden des Infanterieregiments Nr 105 aus meinem Be fehlsbereich alleruntertänigst melden zu sollen, daß sich das Regiment in schwieriger Lage durch Tap- serkeit und Ausdauer besonders ausgezeichnet hat." Sc ine Majestät der König hat darauf folgen des geantwortet: „Eurer Exzellenz jage ich meinen wärmsten Dank für die so liebenswürdige Anerkennung der Tapferkeit des Regiments 105. Es freut mich, daß dasselbe sich auch jetzt, genau wie bei allen an deren Kriegslagen, besonders ausgezeichnet hat." Am gleichen Tage ist dem Kommandeur des Insanlerieregiments Nr. 105 nachstehendes Telegramm des Königs zugegangen: „Es freut mich, dem Regiment mitteilen zu können, daß mir General v. L. gemeldet hat, daß sich das Regiment in schwieriger Lage durch Tap- serleit und Ausdauer besonders ausgezeichnet hat. Ich spreche dem bis jetzt in allen Kriegslagen hoch bewährten Regiment meinen wärmsten Dani und vollste Anerkennung dafür aus." Au den österreichisch-ungarischen Fronten ist es mehrfach zu kleineren Gefechten g.'- kommen: Wien, 13. März. Amtlich wird verlautbart: Russischer K ri e g s s ch a u p l a ü. Au der bessarabischen Front und am Dnjestr wurden russische Vorstöße ab gewiesen. Sonst keine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Die erhöhte Tätigkeit der italienischen Ar tillerie dehnte sich aus die ganze Jsonzofrvnt ans. Nachmittags wurde ein feindlicher An griff auf Selz abgeschlagen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabe»: von Hoefer, Feldmarjchalleutnant Lugano, 13. März. Es liegen zahlreiche An zeichen vor, daß das italienische Oberkom-