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Blatt Amts und des Stadtrathes des Aönigl. Amtsgerichts Zs. Januar 1896 Mittwoch aushängenden Anschläge zu ersehen. an den Unterzeichneten einzmeichen. per er- irn SLLS LSI eit - so- applaudirt. Am Ansprache an die Dieselbe lautete: Der heutige Abend festlicher Weise den Gleichen Sinnes kennt, 'o erscheint er gewiß als der geeignetste Mann, der Nachfolger Martinez Campos auf dem j tzt so ver antwortungsreichen Posten eines Generalgouverueurs von Cuba zu werden. Aber freilich inzwischen haben sich die Insurgenten zu Herren von fünf Sechsteln der Insel gemacht, ihr Selbstbewußtsein ist durch die von ihnen ge machten Fortschritte und errungenen Erfolge ganz bedeutend gehoben worden, außerdem erhalten sie fortgesetzt Verstär kungen, sowie Zufuhren von Waffen, Munition und sonstigem Kriegsmaterial aus den Vereinigten Staaten, den cubanischen Kriegsschiffen zum Trotz. General Wcyler findet also bei seiner Ankunft auf dem Schauplatze der cubanischen Rebellion noch mehr Schwierigkeiten vor, als seinerzeit Marschall Martinez Campos, die ferner noch dadurch eine bedenkliche Erhöhung zu erfahren drohen, daß in der nordamerikanijchen Union der Wunsch nach einer offenen diplomatischen Unterstützung der cubanischen In surgenten in Gestalt ihrer Anerkennung als kriegführende Partei seitens Nordamerikas immer entschiedener hervortritt. Immerhin ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß es dem neuen spanischen Oberbefehlshaber gelingt, die Aufständischen wieder zu Paaren zu treiben und die Insel Cuba dem Mutterlande noch einmal zu erhallen. Aber selbst dann würde es sich doch nur um eine zeitweilige gewaltsame W-cderberuhigung Cubas handeln, die schon bei nächster Gelegenheit einem abermaligen RevolutionS- sturme weichen könnte. Das Mittel für Spanien, sich Cuba zu erhalten, liegt eben nicht im Schwert, sondern auf einem ganz anderen Gebiete! Es müssen der Insel Selbstverwaltung und womöglich ein eigenes Parlament gewährt werden, die jahrhundertelange Mißwirthschaft der spanischen Beamlen-Bureaukrarie auf dem herrlichen Eilande muß aufhören, an ihre Stelle hat eine durchgreifende > Neugestaltung der politischen, sozialen und wirthschaftlichen s Verhältnisse der großen Antillen durch Einführung ent- < Das Revolutionsdrama auf Cuba. In dem nun schon beinahe ein Jahr dauernden ver heerenden Jnsurrektionskampfe auf der Insel Cuba ist insofern eine neue Wendung eingetreten, als die spanische Regierung den Marschall Martinez Campos von Cuba abberufen und dafür den General Weyler zu seinem Nach, folger im Posten eines Generalgouverneurs und obersten Truppencommandanten dieser wichtigsten spanischen Colonial- besitzung ernannt ist. Als Martinez Campos vor einigen Monaten nach der „Perle der Antillen" entsandt wurde, um dem Aufstande endlich den Garaus zu machen, da geschah dies seitens der Madrider Regierungskreise in der festen Hoffnung, daß ein so bewährter Kriegsmann die ihm gewordene Aufgabe gewiß Pünktlich lösen würde. Aber gerade unter der Oberleitung des berühmten Marsch M find die spanischen Truppen von den cubanischen Aufstän dischen immer weiter zurückgedrängt worden, die Jnfur- gentenbanden erschienen jetzt in Gegenden der Insel, wohin die Wogen früherer Erhebungen noch niemals gedrungen Waren und sogar die Hauptstadt Havanna sah sich nun mehr von den Aufständischen direkt bedroht, was bei allen bisherigen Revolutionskämpfen auf Cuba ebenfalls noch nie vorgekommen war. Diese fortgesetzten militärischen Mißerfolge des Marschalls Martinez Campos bewogen die spanische Regierung schließlich ihn wieder heimzuberuien, wozu freilich auch unverkennbare Jntriguen der dem alten Haudegen feindlich gesinnten conservativen Partei auf Cuba mit eingewirkt haben. General Weyler, der bisherige Commandeur des cita- lonischen Armeecorps, gilt nun allerdings als ein ebenso energischer wie befähigter Militair, der sich in verschiedenen colonialen Kriegen Spaniens und dann auch in den letzten Carlisten - Kriegen hervorragend ausgezeichnet hat. Da General Weyler außerdem Land und Leute aus Cuba sprechender Reformen zu treten. Eine solche Reform- und Versöhnungspolitik allein wäre im Staude das so lose gewordene Land, welches Spanien und Cuba umschlingt, wieder zu festigen, aber noch jede spanische Regierung hat sich bislang entschieden geweigert, diese Bahn zu betreten, die Folge wird der endgültige Verlust Cubas für Spanien vielleicht schon im kommenden Jahrzehnt sein. Druck und Verlag von E. L. Försters Erden in Pulsnitz. Hierbei werden die Herren Bürgermeister und Gemeindevorstände veranlaßt, diejenigen Gestellungspflichtigen, deren häusliche Verhältnisse eine Zurückstellung wünschenswerth machen, an rechtzeitige Einreichung von Zurückstellungsanträgen zu erinnern. Kamenz, am 24. Januar 1896. Der Civil-Vorsitzende der Königlichen Ersatz-Co in Mission des Aushebungs-Bezirkes Kamenz. von Erdmanusdorff, Amtshauptmann. und en. a- r bis , zu Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Beiträge für diesen Theil werden gegen Vergütung dankend an «nommen. Pulsnitz. Der hiesige Kgl. Sächs. Militärverein feierte am vergangenen Sonntag Abend im Saale des Schützenhauses den Geburtstag Sr. Maj. d«s Kaisers durch Coucert und Boll. Erschienen waren außer den vielen Kameraden und ihren Frauen hierzu auch die Spitzen der kaiserlichen, königlichen und städtischen Behör- den, Stadträthe und Stadtverordnete. Das Concert bot reiche Abwechslung dar, Orchesterstücke wechselten mit Gesangsvorträgen des Militärgesangvereins, der unter der Leitung seines Dirigenten Herrn Lehrer Schleinitz viel Lob und Beifall für die stimmreinen und ausdrucksvoll belegt, ortsgerichtlich auf 4500 Mark geschätzt, mit Hypotheken nicht belastet rin ar vorgetragenen Lieder erntete. Auch die Leistungen unseres Stadtmusikchores waren recht lobenswerthe und wurde jedes einzelne Musikstück, von denen mehrere neue, hier noch nicht gespielt, am Schluffe lebhaft Schluffe des ersten Theiles erfolgte eine Versammlung durch den Vorstand. Inserate sind bis Dienstag und Freitag Vorm. S Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor- Puszeile loder deren Raum) 10 Pfennige. OefcHäftsstelren: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, Carl Daberkow,Groß röhrsdorf. Annoncen-BurcauS von Haasin- stein L Vogler, Jnvalidendank. Rudolph Moffc und G. L. Daube L Comp. Donnerstag, den 30. Ja Wormittags 10 Mr im Gasthofe „zur Schäferei" in Großröhrsdorf zur freiwilligen öffentlichen Versteigerung gelangen. Die Versteigerungsbedingungen sind aus dem am Gerrchtsbrett und im Gasthofe „zur Schäferei" Pulsnitz, am 20. Januar 1896. Die Befreiung vom Unterrichte in der Fortvildungsfchule vetresfend. Die Schulvorstände werden für Beurtheilung der Gesuche um Befreiung vom Unterrichte in der Fortbildungsschule auf die gesetzlichen Bestimmungen hingewiesen, namentlich werden folgende zur Beachtung eingeschärft: " Lef'brung von dem Besuche der Fortbildungsschule darf nur ausnahmsweise in besonderen und wirklich dringenden Fällen von dem Schulvor- . ^hm'gt. werden. Häusliche und w.rthschaftliche Geschäfte bilden keinen Befreiungsgrund. 2) Als besondere Falle sind anerkannt worden: " " n) die Erlangung der nach dem Ziele der betreffenden Fortbildungsschule erforderlichen Reife. D irübec, ob diese Reise des Schülers vorhanden ist, entscheidet in jedem einzelnen Falle der Lehrer mit dem Ortsschul-Jus-cktor. Hierbei ist zu beachten, daß di- Reife auch die Heranbildung des Schülers zu einem sittlichen Charakter zur Voraussetzung hat. Wenn die erlangte Reife den Entlassunqsgrund bildet, hat dis Entlassung nur am Schlüsse des Schuljahres zu erfolgen. d) besondere Lebens- und Erwerbsverhältnisse, die die Befreiung wünschenswerth machen, borausaesclzt daß der betreffende Schüler das 17. Jahr erfüllt hat. 3) Die Gesuche müssen schriftlich begründet und vom Lehrer Und Ortsschul-Jnspektor begutachtet sein. Der Beschluß des Schulvorstandes mit Gutachten ist rechtzeitig an dre Bezirksschulinspektion einzusenden. Das Censurbuch des Schülers it beizulegen. Königliche Bezirkssch ul-Jnspektion Kamenz, aml7. Januar 1896. von Erdmaunsdorff. Fink. zu WuksniH Die Einreichung der Rekri.tirmigSstammrollca betreffend. Abweichend von der Bestimmung in ß 46 Ziffer 11 der Wehr-Ordnung sind die Nekrutirungsstammrollen bei Vermeidung einer Ordnungsstrafe von 3 Mark bis zum 5. Februar dieses Jahres Als Beiblätter- 1. Jllustrirtes Sonntagsblatt (wöchentlich); 2. Landwirthschaftliche Beilage (monatlich). Abonnements - Preis Vierteljährl. 1 M. 28 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. Bekanntmachung Auf Antrag der Erben des am 13. December 1895 zu Großröhrsdorf verstorbenen Bandfabrikanten Friedrich Ludwig Höfgen soll das zu dessen Nachlaß gehörige, auf Fol. SI8 des Grund- und Hypothekenbuchs für Großröhrsdorf eingetragene, aus Haus, Hofraum und Garten bestehende Hausgrundstück, Nr. 344 des Brandversicherungskatasters und Nr. 612 des Flurbuchs, nach dem Flurbuchs 5,9 a Fläche enthaltend und mit 18,72 Steuereinheiten ' ' - - - - - - -- Königliches Amtsgericht. , Weise. Auf dem die Firma Reinhold Borsdorf Genossen in Pulsnitz betreffenden Folium 232 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute eingetragen, daß Frau Therese verw. Mirisch geb. Czech in Pulsnitz als Mitinhaberin — durch Tod — ausgeschieden und daß Herr Friedrich PüNl Mirisch, Töpfermeister daselbst, Mitinhaber der Firma, aber von deren Vertretung ausgeschloffen ist. Pulsnitz, am 27. Januar 1896. Königliches Amtsgericht. Weise. Hochverehrte Anwesende! Liebe Kameraden! hat uns hier zu dem Zwecke vereinigt, in Geburtstag Sr. Maj. des Kaisers zu feiern mit uns wissen wir Millionen Deutscher, die sich heute und mor gen zu gleichartigen Veranstaltungen in kleinerem oder größerem Krerse zusammenfinden und dabei ihren Gefühlen für den kaiser lichen Herrn Ausdruck verleihen. In diesem Jahre gestaltet sich aber auch das Kaisergeburtstagsfest zu einer ganz besondere» Mchtuudvisrzigltgv Jahrgang. Verantwortlicher ^ak^Gu^ Häberlein