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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger ' . , . .>n' . . ' f Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. täglich 3—S Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach vezugSpretS: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Han» 1.10 RDt. ewschl 12 »ez. 1ö Pf. W^W*WWWMDM Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung brr Lieferung rechtfertigt bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungetagen bi« vor«. IA«en Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZritungSauSgabe stir Abholer 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Aüolf-Httler-Gtratz« 2 — Fernruf nur SS1. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnisi «ud Ohor« behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Vulsnitz sowie des Finanzamtes zu Käme«, Nr. 284 Dienstag, S. Dezember 1940 92. Jahrgang Dritter Grotzangriff auf Southampton Explosionen bis nach Nordfrankreich sichtbar Nach beim OKW. vorliegenden Meldungen setzten dsnesche Kampfverbände in der Nacht zum Montag die Angriffe ans Southampton in gleicher Stärke fort und er weiterten die noch anhaltenden Brände systematisch. Ex plosionen in den Lagerhäusern der Hasenviertel waren weit über den Knal bis nach Nordfrankreich sichtbar. Die Schwäche der britischen Abwehr erhöhte die Treffsicherheit unserer Flugzeuge. Radezu ein zweites kooeutry Die Kopenhagener Montagsblätter bringen ausführliche Berichte über die Zerstörung Southamptons durch die deutschen Luftangriffe. „Astenavis" überschreibt ihre Meldungen, die aus Schilderungen neutraler Korrespondenten beruhen wie folgt: „Die grotzen Zerstörungen in Southampton nähern sich der Katastrophe von Coventry". „Exstra-Bladet" spricht in der Schlagzeile von einer Vernichtung grober Teile Southamptons und von einer hoffnungslosen Arbeit, die entfesselten Brände »« löscl^n. Als der Morgen nach dem deutschen Angriff graute, lagen, heitzt es in der United Preß-Melduna von „Exstra-Bladet", grobe Teile der Fabrik- und Eeschästsoiertel Southamptons als «och brennende rauchende Ruinen da. . Den ganzen Tag über sei man beschäftigt gewesen, die Be- völkerung in naheliegende Städte zu schaffen, um die Ausrau- mungsarbeiten zu erleichtern. Det deutsche Angriff auf Sout hampton war einer der schwersten, dem irgendeine englische Stadt bisher im Kriege ausgesetzt war. „Ein lmchwares Drama" Ueber einen Besuch in Bristol und Southampton berichtet der Londoner Korrespondent der „Neuen Zürcher Zeitung": In Bristol und Southampton hat der Vernichtungskrieg viel leicht noch schlimmer gehaust als in den beiden mittelenglischen Industriezentren: jedenfalls scheint der Umfang des Vernich- tungswerkes und der Sachschaden bestimmt wesentlich größer zu sein. Das furchtbare Drama der Auswirkungen der deut schen Luftangriffe präsentiert sich dem Berichterstatter beson ders lebendig in Southampton, wo er zwischen leeren Häu sermauern noch zahlreiche glühende Schutthaufen sah, die dann und wann hell aufloderten. Ein beißender Rauch verbreitere sich wie dichter Nebel über der ganzen Stadt und die Schläuche der mit dem glühenden Element kämpfenden Feuerwehren scheinen alle Straßen zu durchziehen. Wenn in Coventry das Bild der Zerstörung aus den en geren Kern der Altstadt beschränkt war, in Birmingham da gegen die Bombenziele viel viel weiter zerstreut lagen, traf das deutsche Vernichtungswerk in Bristol und Southampton wjeder in starker Konzentration bestimmte innere Stadtviertel. Bristol hat namentlich seine volkstümlichen Kaufhäuser verloren, die sich über ein Areal von nicht weniger als einen» Quadratkilometer erstreckten. Daneben wurde allerdings auch noch in zwei oder drei anderen Stadtteilen beträchtlicher Schaden angerichtet. In Southampton haben am stärksten die Altstadt, namentlich nahe an der Wasserfront, und die Lager häuser gelitten. Hier erstreckt sich ein fast fortlaufendes Bild der Verwüstung über annähernd zwei Quadratkilometer, wäh rend mehrere andere Stellen der Stadt ebenfalls furchtbar zu- gerichtet wurden. " '" ' Die «WfWe M«s«rs»rsm»g Ihre Handhabung »ei Dienstverpflichtung Der Reichsarbeitsminifter hat in der vierten Durchführungs oerordnung zur Verordnung zur Sicherstellung des Kraftebedar- jes für Aufgaben von besonderer staatspolitischer Bedeutung vam W. November 1940 die Frage geregelt, wie die zusätzliche Alters- »nd Hinterbliebenenoersorgung bei Dienstverpflichtung aus einem Keschaftigungsverhältnis «n öffentlichen Dienst oder bei Verpflichtung zu einer solchen Dienstleistung zu behandeln ist. Bei einer zeitlich begrenzten Verpflichtung aus einem Be- ichäftigungsverhältnis im öffentlichen Dienst wird eine zusätz liche Versorgung nach den für die bisherige Beschäftigung maß gebenden Grundsätze» aufrechterhalten (81). Nach einer zeit» uch begrenzten Verpflichtung für den öffentlichen Dienst tritt leine zusätzliche Versorgung be, dem neuen Dienstverpflichteten ein, wenn der Dienstverpflichtete nicht schon vorher in einem Beschäftigung-Verhältnis im öffentlichen Dienst mit zusätzlicher Versorgung gestanden hat (§ 2). Bei. einer zeitlich unegrenften Verpflichtung für de» öffentlichen Dienst richtet sich die zusatz- luhech Versorgung nach der für den neuen Dienstverpflichteten bestehenden Tnenftordnung. Der Dienstverpflichtete hat aber die Möglichkeit, eine zusätzliche Versorgung aus der bisherigen Be schäftigung aujrrchtruuchaW»^^ Gesunder Ls» - siegreicher Loll „Auch den Kampf um die Gesundheit unseres Volkes wollen wir gewinnen" Als Höhepunkt einer Tagung der Gauarbeitsgemeinschast stir Volksgesundheit sprach in Magdeburg Reichsgesundheits- iührer Staatssekretär Dr. Conti in einer öffentlichen Kund gebung über das Thema „Gesundes Volk — siegreiches Volk!" Der Reichsgesundheitsführer zeigte die Aufgaaben des Ge- iundheitswesens im Kriege auf und betonte dabei, die Pflicht ;ur Gesundheit sei heute eine Selbstverständlichkeit geworden gegenüber dem entarteten Begriff der „persönlichen Freiheit" zurückliegender Jahre. Wir alle seien Soldaten, an welche, Stelle wir auch ständen. Wir alle seien Träger der Lebens kraft des deutschen Volkes. Unsere Pflicht sei es daher auch uns gesund zu halten für die großen Aufgaben, die uns gefielst seien. Der Retchsgesunvheitsführer ging dann auf die bevöl kerungspolitische Entwicklung ein. Der Krieg sei oer Entwicklung der Bevölkerung im allgemeinen nicht günstig wenn auch die Verhältnisse ganz anders lägen als im Welt kriege, der einen furchtbaren Geburtenrückgang mit sich ge bracht habe. D,e Erkenntnis, daß der Sieg im Kriege durch die Volkskraft bestimmt werde, sei heute allgemein geworden. Zum Schluß sagte der Reichsgesundheitsführer, die Frage der Ernährung müsse nach dem Kriege genau so sorgsam be- achtel werden wie jetzt. Die große- Zeit der positiven Gesund- hettspflege komme eigentlich erst nach dem Kriege Auck den Kampf um die Gesundheit unseres Volkes wollten wir ^Win nen. Wenn die Gesetze des natürlichen Lebens das Volks leben bestimmten, daun werde es uns gelingen, das deutsche Voll zu ewigem Leben zu führen. Ernste WortedevRerar " „Wir müssen «ns für alle einlretende« Fälle vorberetten" Wie der iriaische Rundfunk meldet, sagte de Valera in einer Ansprache in Waterford u. a.. daß Irland in einer ge fahrvollen Zeit lebe und daher alles tun müße, was zur Ver teidigung des Landes notwendig fei. ^ch erwarte", sagte de Valera", „daß alle jungen Männer zwischen 2« und 25 Jahren den -örtlichen Verte,digungstrupven beitreten werden." Weiter wies de Valera daraus hm, daß Irland nicht, nur militärisch, sondern auch wirtschaftlich vorbeseitet sein müsse. Größte Spar- jamkeit im Verbrauch von Lebensmitteln sei notwendig. Jedes Stück Laud, auch das kleinste, müsse bestellt w«rden<damitauch mehr Futter für die Kühe geerntet werden könne. .Mir müssen »ns für alle eintretende« Falle vorbereiten", erklärte de Vstlera. Menn E das tu«, so Krise LLerwwLem^ Die MatzMpler st» Ehrenmat Bei Reichsminister Dr. Frick und dem ReichSjugenvführer Vor ihrer Abreise in die Heimat statteten di« Freiheits kämpfer aus Elsaß-Lothringen dem Reichsminister des Innern Dr. Frick noch einmal einen Besuch ab. Sie sprachen dabei ihren Dank für die Einladung des Ministers nach Berlin und ihr«! Befriedigung über die in der Reichshauptstadt gewonnenen Ein- vrücke aus. Im Anschluß an den Empfang, an dem auch der Lhef der Zivilverwaltung in Lothringen. Reichsstatthalter Gau le,ter Bürckel, teilnahm, hatte Reichsminister Dr. Frick lein» Gäste zu einer Sondervorführung des Films „Bismarck" e»nae- laden, der auf die verdienten Volkslumstämpfer aus dem Westen starke Wirkung ansübte. Anläßlich ihres Besuches m der Reichshauptstadt wurde Sie Abordnung der Elsaßkämpfer auch durch den Reichsjugend- führer Axmann empfangen. Der Reichsjuaendfübrer wandte sich in einer Ansprache an die Abordnung und brachte seine Begei sterung über die Jugend des Elsaß zum Ausdruck, die er del vielen Besichtigungen kennengelernt habe. Für ihre weitere Auf bauarbeit im Elsaß wünschte er der Abordnung besten Erfolg. Unter Führung des Eeneralreferenten Dr. Robert Ernst batte am Nachmittag die Abordnung am Ehrenmal Unter de» Linden einen Kranz niedergelegt. 22 «Auslandsjornaliften aus Paris in Prag und Pilsen DNB. Prag, 3. 12. 22 Auslandsjournalisten aus Paris, die sich als Gäste der Reichsvegierung auf einer Deutschland- reise befinden, trafen am Sonntag in Prag ein. Nach einer Besichtigung der Sehenswürdigkeiten der Stadt waren , sie Gäste des Pressechefs des Nsichsprotektorats. Am Montag wurden die Journalisten im Czernin-Palais vom Neichsprotektor Frei herrn von Neurath -in Gegenwart des Staatssekretärs Karl Hermann Frank und Les Pressechefs des Neichsproiektorats Minister Dr. Freiherr von Gregori empfangen. Anschließend fuhren die ausländischen Gäste zu einer Besichtigung der Skodawerke nach Piksen. Neuaufbau in Ostafien Nach dreijährigen Kämpfen in China, die sich auf brei tester Front abgespielt haben, ist nunmehr mit dem chinr- fisch-japanischen Vertrag ein erster Schritt zur Wieder- Herstellung des Friedens getan worden. Die Vertrag schließenden sind Japc Mandschukuo und die chinesische Nationalregierung unser Wangtschingwei in Nanking. Das Vertragswerk umfaßt das eigentliche Abkommen, dem ein Zusatzprotokoll beigefügt ist, das die praktische Durch führung regelt. Der Sinn aller dieser Vereinbarungen ist der, an die Stelle des Kampfes gegeneinander die Zu sammenarbeit zu setzen. In diesem Sinne bezeich net die japanische Presse das neue Vertragswerk als ein« großasiatische Friedensachse oder ein groß- asiatisches Friedensbündnis. Durch den neuen Vertrag wird die chinesische Nativ- nalregierung unter Wangtschingwei, die sich im Verlauf des Krieges von den Tschunkingmännern getrenni und in Nanking niedergelassen hat, von Japan offiziell anerkannt. Die Vertragschließenden verpflichten sich zur gegenseitigen Achtung der Souveränität und des Hoheits gebietes und bekennen sich zur beiderseitigen Anwendung von freundschaftlichen Hilfsmaßnahmen auf politischem, wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet. In Anwendung dieses Grundsatzes werden Japan und Nanking in Zu kunft alle Möglichkeiten und Maßnahmen, die der gegen- seitigen Freundschaft schädlich sein können, ausschalten. Im Interesse der Herbeiführung einer engen Zusammen- arbeit und einer kulturellen Harmonie haben Japan und Nanking auch einen Nachrichten. Austausch ins Auge gefaßt. In Anbetracht, daß der Krieg in China einst weilen weitergeht, erlaubt Nanking Japan Flotteneinhei- ten in chinesischen Territorialgewässern zu unterhalten. In der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, für die de, Grundsatz der Gleichheit und der Gegenseitigkeit matz, gebend ist, ist insbesondere auch eine intensive Ausbeutung der Mineralschätze Nordchinas und der inneren Mongalei vorgesehen. In bezug auf die Reichtümer anderer Gegen den Chinas gewährt China Japan und den japanischen Staatsangehörigen alle nötigen Erleichterungen. Weiter- hin soll das beiderseitige Handels- und Geschästsleben ge- fördert werden. Im übrigen wird Japan der chinesischen Nationalregierung auch jede notwenoige Hilfe bei der An passung der Industrie an die Kriegsverhältnisse, bei der Förderung der industriellen Entwicklung und auf dem Ge- biete der Transport- und Verkehrsmittel gewähren. Wich tig ist noch, daß Japan in Anpassung an die neue Ent. Wicklung aus die Exterritorialität verzichtet und China alle Konzessionsgebiete zurückgibt. Nanking wiederum gewährt den japanischen Staatsangehörigen aus dem gesamten chinesischen Gebiet das Recht der Nieder lassung und der geschäftlichen Bewegungsfreiheit. Das Protokoll betrifft in der Hauptsache die Durchführung der grundsätzlichen Vereinbarungen unter Berücksichtigung der Tatsache, daß der Krieg in China einstweilen noch weitergeht, weil die Tschunking-Regierung noch abseits steht. Mit Rücksicht daraus bestimmt das Zu satzprotokoll, daß Japan die militärischen Operationen in China fortsetzt, wobei die chinesische Zentralregierung die besonderen Umstände der gegenwärtigen Lage anerkennt und demgemäß Japan das Recht zubilligt, alle notwendi gen Maßnahmen zu ergreifen. Selbstverständlich wird Japan China dabei jede mögliche Erleichterung gewähren. Für die Zukunft bestimmt das Protokoll, vatz die japa- Nischen Truppen nach demAbschluß des Krieges und nach der Beendigung der Feindseligkeiten mit der Räumung Chinas beginnen werden, wobei die Streitkräfte natürlich ausgenommen sind, die in besonders bezeichneten Gebieten zum Schutz verbleibe« müssen. DieRSumung muß innerhalb von zwei Jahren nach der Her stellung eines dauerhaften Friedens beendet sein. Für die Verluste japanischer Staatsangehöriger, die während der Feindseligkeiten eingetreten sind, verpflichtet sich China in diesem Protokoll, Schadenersatz zu leisten. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die japanisch-chine- fische Einigung den Engländern höchst unerwünscht ist. England hat alles getan, um oen Krieg in China in die Länge zu ziehen und eine Zusammenarbeit der Japaner und der Chinesen zu verhindern. Daß dieses Abkommen