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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn ILgltch 3—0 Uhr nachmittags. Preise und NachlaMtze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmt« Rummem und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungetagen bi» vor«. 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Aüolf-Hitler-Straße S — Fernruf nur ÜS1. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlich« Bonn- «ad Feiertag«. »«MgSpreiL: Bet Abholung tägig 1.— RM., frei Hau» 1.10 RM. einschllL bq.1»Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZeitungSauSgabe für Abholer 93. Jahrgang Donnerstag 20. Februar 1941 Nr. 43 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur VerSffeutttchuug der amtliche« Bekanntmachungen des Laudrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz „England ist verurteilt!" Auch ein langer Krieg bringt keine Rettung — Vergebliche Versuche britischer Propaganda „Popolo d'Jtalia" über die hoffnungslose Lage Englands DNB. Berlin, 20. 2. England ist verurteilt so lautet die lleberschrift eines Aufsatzes im „Popolo d'Jtalia". Sofern in Amerika die Hoffnung vorhanden sei, so heißt es darin, daß England siegen könne, gäbe es doch keinen, der Mr sich einbilde, daß dieser Sieg nahe sei. Deshalb rede dort jeder von einem „langen Krieg". Die Notwendigkeit eines langen Krieges sei offenkundig, wenn man daran denk« -aß die amerikanische Hilfe fjir England erst um die Mitte deS kommend« Jahres ein wesentliches Ausmaß und ihr« Höhepunkt erst 1S43 erreichen könnt. England sei in der Lage «ineS Sterbenden, > der sofort eine Medizin nötig Hobe und höre, daß man ihm für später, wenn er noch am Leb« sei, eine ganze Apotheke derspveche. Da England nicht mehr die Kriegslicserungen bezähle, be deut« ein langer Krieg unbeschränkte Ausgaben von Hun derten von Milliarden, ohne daß man irgendwelche Vorteile halbe. Die britische Propaganda versuche die Amerikaner davon zu überzeugen, daß die Tausende von Tonn« Sprengstoffe, der deutschen Flugwasfe die englische Erzeugung nicht störten, während die deutsche Produktion durch die flüchtig« und zu fällig« englischen Bombardierung« erheblich lahmgelegt sein soll. England werde niemals in der Lage sein, sich gegen große Luftosfensiven zu wehren, die im modern« Krieg die Phase des gegnerischen Zusammenbruches und das Vorspiel des Sieges kennzeichnet«. England fei verurteilt. Auch wenn der Krieg die Form ein« riesenhaften Be lagerung behalt« würde, wäre eine unbeschränkte Ver längerung des englisch« Widerstandes nicht möglich, La die Krise der Seeverdtndung«, die Großbritannien ' mit Ohnmacht mrd Hunger bedrohe, nicht überwunden > werden könne. Zur See fei England ebenso verurteilt wie in den Lüft«. Es könne seinem Schicksal nicht entgehen. ES mühte umkommen- Alle Reichtümer und Hilfs quell« Amerikas sei« machtlos. England liege mit > den Schultern auf dem Boden. enn der Sturm über uns kommt Beruhigungsrede Alexanders enthüllt schwere Sorgen um Englands Schiffahrt Die letzten großen Erfolge des deutschen Handelskrieges, die in der Vcrmchtung eines ganzen Gelcitzugcs im Atlantik gipfelten, haben in der englischen Oeffentlichteit erhebliche Beunruhigung hervorgerufen. Deshalb konnte der Erste Lord der Admiralität, Alexander, nicht umhin, wieder einmal die „Taten" der „seebeherrschenden" britischen Flotte im eng lisch« Nachrichtendienst gebührend herauszustreichen. Dabei hatte er nichts Eiligeres zu tun, als die dumme und längst schlagend widerlegte Lüge seines Herrn und Meisters Churchill wieder aufzuwärmen, daß Deutschland bei den Angriffen auf die britische Mittclmcerslotte nicht weniger als SO Stukas verloren haben soll. Aus der anderen Seite gab Alexander allerdings zu, daß durch das erste Er scheinen der deutschen Sturzkampsflieger „bedeutender Schaden" an Kriegsschiffen verursacht worden sei, um dann wieder großmäulig zu erklären, daß man diese Stukas getrost dem Admiral Cunningham überlassen könne, der diese Bedrohung ausschalten würde (!). — Der mit diesen Vorschuß lorbeeren bedachte Admiral hat bekanntlich gerade vor kurzem den Verzweislungsschrei ausgestoßen: „Reinigt mir den Him mel von der deutschen und der italienischen Pest." Für die immer fühlbarer werdende Knappheit an wich tigen Nahrungsmitteln wiederholte der Erste Lord der Admi ralität die faule Ausrede, daß man so viele Schisse zur Versorgung der britischen Truppen im Nahen Osten einsetzen mutzte. „Sehr ernstlicher Schaden- Ais willkommene Entschuldigung für die schweren Gcleit- rugverluste diente Alexander die Tatsache, daß die Deut sche» heute, wie er zugab, bei ihren Angriffen auf die englische Schiffahrt im Vergleich zum Weltkriege in einer weientlich günstigeren Lage seien, weil ihre U-Boote von Stützpunkten in Frankreich und Norwegen aus operieren könnten. Daß die deutschenFlug zeugangriffe der »nglischen Handelsflotte „sehr ernstlich" schadeten, mutzte Alexander ebenfalls eingestehen. Diese Feststellungen hinderten ihn allerdings nicht, das geradezu grotesk dumme Märchen aufzutischeu, baß „kleinere Fahrzeuge in den letzten vrei Monaten 3000 Schiffe geleitet hätten, von denen nur 9 (!) verloren gegangen seien" — Die nüchternen Zahlen der deut schen und italienischen Wehrmachtberichte und die von ameri kanischen Funkstationen täglich bekanntgegebenen SOS.-Rufe sinkender britischer Dampfer sprechen eine wesentlich andere Sprache. Dies ist dem Erste» Lord im Grunde feines Herzens wohl selber klar. Er warnt deshalb ausdrücklich vor Selbstgefällig keit, denn Deutschland sei immer noch mächtig und verfüge über eine gewaltige Kriegsmaschine. „Der Haupt- susammmprall mit Deutschland steht noch bevor und wir müssen ein tapferes Herz haben, wenn der Sturm über uns kommt." Auch diese zur Beruhigung der britischen Oefsentlichkeit gedachte Rede kann trotz aller Jllusionsmär.hen, Beschönigun gen und Entschuldigungen die schwere Sorge nicht ver bergen, mit der die englische Kriegsverbrecherclique unter den harten Schlügen der deutschen Waffen der Zukunft entgegen steht. Alexander nerweigert Aurlualt Peinliche Frage im Unterhaus — Stockholm berichtet: Kein Frachtgeschäft in London möglich Bezeichnenderweise weigerte sich Herr Alexander, der Erste Lord der britischen Admiralität, eine Erklärung abzugcben, als man, wie Reuter meldet, von ihm Einzelheiten über die Mel dungen aus feindlicher Quelle verlangte, laui welcher dreizehn Schiffe bei einem Angriff auf einen britischen Geleitzug ver- lorn begangen sein sollen. Alexander versuchte, sich mit der dunklen Erklärung aus der Klemme zu ziehen: „Es ist nicht möglich, diese Frage zu beantwort«, ohne dem Feind dadurch zu helfen, was nicht im öffentlichen Interesse liegen würde. Der Abgeordnete, der die Frage gestellt hat, darf aber nicht annevmen, daß die Rund- sunkmeldungen, die der Feind verbreitet, der Wahrheit ent sprechen." Die Abgeordneten werden also weiter an dem leeren Stroh kauen müssen, das dkr Erste Lord ihnen vorsetzt. Deutschland braucht sich die Richtigkeit seiner Rundfunkmeldungen durch Herrn Alexander nicht bestätigen lassen. Peinlich aber wird es für ihn sein, daß in eben diesem Augenblick eine schwedische Zeitung mit dem lakonischen Bericht, „daß aus dem Londoner Frachten markt keine Geschäfte möglich waren, weil für sofort oder später irgendwelche Tonnageangebote nicht vorlagen", die katastrophale Lage Englands auf dem Meere umreißt. Wer fürchtet sich oorm schwarzen Mann? „Furchterregende" Schilderungen Reuters über britische Fall schirmjäger. Vergebens waxtet die Weltöffentlichkeit auf die in Loudon angeküudiglcn näheren Einzelheiten über das „heldenhafte" Fallschirmjäger-Unternehmen in Süditalien. Statt besten gibt Reuter heute folgende „furchterregende" Schilderung bekannt: . „Ich habe", so teilt der Berichterstatter Reuters mit. „eine typische Uebung britischer Fallschirmjäger erlebt. Ihre Fall schirme sind mit einem Spezialapparat ausgerüstet, der das sosortigc Oefsnen ermöglicht. Ein Fallschirm trug einen Sack mit Ausrüstungsmaterial. Ick erhielt den Eindruck, daß, wenn die Operation sich aus nichtverteidigtem Gelände abspielten, die Fallschirmjäger die Chance hätten, zur Ver- fügung zu stehen, ohne bemerkt zu werden. Bei der Uebung. der ich beiwohnte, sah ich, wie ein Maschinengewehr, das auf einen Hügel mit guter Sicht ausgestellt war, imstande war. jeden Mann abzuschietzen, bevor er Zeit harte, sich wieder zu erheben. Dies zeigt die Wichtigkeit des Ucberraschungs- elemcnts bei Fallschirmangriffen." Deutsche Fallschirmjäger, die in Rotterdam ihren wahr haft heldenhaften Mannesmul bewiesen haben, werden sür diese niedliche kindliche Schilderung des Reuter-Koresponden- ten nur ein Lächeln erübrigen. In Deutschland und Italien wird es kaum jemand« geben, der diese» schwarzen Mann nach seinem erst« Auftreten fürchtet und wen» ihn Reuter mit noch so dufter« FaWn matz. Die Unterzeichnung der bulaartsch-türkifcheni Freundschafts- und Friedenserklüruna hat er-! warlungsgemäß in der ganzen Welt grvßes Aussehen erregt und zu eingehenden Betrachtungen Anlaß gegeben. In den! meisten Ländern Hal man die politische Bedeutung dieses Er-, cignistcs voll erkannt. Man begrüßt den Entschluß der Regie-« rungcn in Sofia und Ankara als einen wichtigen Beitrag zur! Befriedung im südosteuropäischen Raum, und dies um so mehr, als gerade diese beiden Länder in der letzten Zeit im Mittel-! punkt aufgeregter Gerüchte gestanden haben. Darüber hinauf erblickt die Weltöffentlichkeit aber in der Friedenserklärung mit Recht eine neue empfindliche Niederlage der britischen Diplomatie. Selbst die nordamerikanische! Presse, die doch sonst aus ihrer Englandfreundlichkeit kein- Hehl macht, gibt offen und ehrlich die Schlappe der britischen Diplomatie auf dem Balkan zu. Diese klaren Feststellungen aber sind begreiflicherweise den Herren in London höchst pein lich. Mit einer verdächtigen Eile lassen sie durch ihre Presse versichern, daß durch das Abkommen zwischen Sofia und Ankara „alles beim alten geblieben" sei und daß die Türkei nach wie vor sich an ihre vertragsmäßig« Verpflichtungen gegenüber England gebunden fühle. Aber selbst in der eng lischen Presse ist inan sich der Sache nicht ganz sicher. Man- spricht von einem „mysie rischen Pakt", von dem man! nicht weiß, was man von ihm hallen soll. Zum mindesten hat man in London das dumpse Gesühl, daß die bulgarisch-! türkische Erklärung den englischen Interessen nicht dienlich ist. Die Folge dieser Erkenntnis ist eine wachsende Nervo sität, denn die britischen Kriegshetzer müssen wieder einmal! erleben, daß ihnen die Felle weggeschwommen sind, und daß der Balkan, der bisher immer wieder Schauplatz bri tischer Jntrigicn war, für einen Flankenangriff gegen das Reich nicht mehr in Betracht kommen kann. Churchills Blutlonto wächst Britisches Sichcrhcitsministerium nieldet im Januar 1503 Tote und 2012 Verwundete. Das Schuldkonto Churchills über seinen frivol angczeltcl- tcn und rücksichtslos fortgesetzten Krieg wächst von Monat zu Mona«. Wie Associated Preß aus London meldet, hat das brit schc Ministerium für innere Sicherheit mitgeteilt, vast bei den Luftangriffen in England im Januar 1502 Zivilist« getütet und 2012 verwundet worden sein sollen. Wie weit diese Zahlen stimmen, ist Sache des britischen Sicherheitsministeriums, das im Dienste Churchills geneigt sein mag, Ziffern zu veröffentlichen, die — wie auch bei den Flugzeug- und Schiffsverlusten — ans die englische Propa ganda abgcstimml werden. Die deutschen Vergeltungsschläge auf kriegswichtige Ziele fordern unabwendbar auch Opfer der Bevölkerung. Der Führer hat wiederholt gewarnt, Churchill ist und bleibt unbelehrbar. Alles Blut, das in Deutschland und auch in England vergossen wird, geht aus Churchills Kouw! Churchill IW jetzt such gedrwlt Er bietet seine Lügen in Buchsorm an — um Geld zu verdienen. Unter dem Gesamtlitel „In die Schlacht" hat Winston- Churchill seine Kriegsreden durch seinen Sohn Randolph zusammenstellen lassen. Sie werden jetzt in London zu dem auch sür englische Verhältnisse recht hohen Preis von 8,5V Mark angeboten. Bezeichnenderweise greift dieses Buch der Churchill-Reden auf seinen Einspruch gegen das Ire-Gesetz voni Alai 1938 zurück. Es ist das Gesetz, das unter anderem die Räumung der irischen Vertragshäfen durch die mgkijche Flotte enthielt und das Churchill als die eigentliche Grund lage sür die Neutralisierung dieser Häsen im gegenwärtigen Kriege betrachtete. Ueber ein Drittel des Buches besteht aus Vorkrieas- reden, und zwar sind dabei solche Red« in dm Vorder grund gestellt, in denen Churchill die USA. um Unterstützung des Kampfes gegen Deutschland aufsorderte und in denen er schärfste Beschleunigung der englisch« Ausrüstung forderte. Ferner ist auch die schamlose „Rechtsertigungsrede" zu dem Ueberfall aus die „Altmart" vertreten. Im letzten Drittel dieser Redensammlung trtsst Churchill eine Auswahl feiner Rundfunkansprachen, Frühstücksreden und parlamentarischen! Kundgebungen. Auch jene Reden, in denen er die englische; Flucht aus Dünkirchen und Calais alS verdievAdoSe! militärische Siege rühmte, sind in der sonderbar« Lügen sammlung enthalten.