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Bezirksmyelgee Adr. «A»» IUV» T FU 4 4 Bank» Konten: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz und V» TT4T Commerz» und Privat-Bank, Zweigstelle Pulsnitz !«ck.Louto Dresden 2138. PulsuHerFayeblatt WLL L?L^'L'LL'Ä Berirksanzelger .vL/. AnzeigeN'Grundzahlen in Die 41 mm breite Zeile (Moffe'S Zrtlenmefler 14) l mm Höhe 10 in der Amtshauptmannschaft Kamenz 8 <H/; amtlich 1 mm 30 und 24 S-/; Reklame 25 Tabellarischer Satz 50»/» Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebühren durch Klage oder in KonkurSfLllen gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. Bis Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Aufnahme - — - am i«»«« Marttag — - — Zm Kalle h^enr Aenalt. Krieg, Streit oder sonstiger irgend welcher Störung le» Betriebe» der Z^'ung oder der BeförderungSetnrichtunzen, hat der Bezieher keinen Ans. uch »rf Lieferung oder Rachltesening der Zeitung oder auf Rück, uhlung des Bezugspreises. — Wöchentlich O.Ld RM bet fteier Zustellung; bei Abholung wöchentlich 0.55 RM; durch die Post monatlich 2.80 RM freibleibend Das Pulsnitzer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft u. des Finanzamtes zu Kamenz des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der GemeinderLte Grotznaundors und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt Lauptblatt und Llteste Zeitung in den Ortschaft.« des Pulsnitzer AmtSgerichtSbezir»: Pulsnitz, Pulsnitz M. G., Großröhrsdorf, Bretnig, HauSwalde, Ohorn, Obersteina, Niederstetna, Weißbach, Ober- und Riederlichtenau, KriederSdors, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Slein-DittmannSdorf GeschSstSstelle: Pulsnitz, Mbertstratze Nr. 2 Druck und Verlag von S. L. Förster» Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. Mohr in PulSnitz Nummer 144 Mittwoch, de« 1». Juni ISS» 81. Jahrgang Das Wichtigste In Norbfapan ist ein Vulkan in Tätigkeit getreten. Ein star kes Erdbeben suchte die Umgebung des Vulkans heim, dem etwa 100 Personen zum Opfer fielen. Der Ausbruch be drohte auch die Stavt Hakodate. Innerhalb eines Tages flüchteten etwa 3000 Personen oor dem Ausbruch des Vul kans. Die Regierung hat Hilfe entsandt. Nach weiteren Meldungen aus Wellington ist die Zahl der Todesopfer bet der Erdbebenkatastrophe in Neuseeland aus 16 gestiegen. Aus Antrag des Demokraten Tydings (Amerika) wurde im Senat eine Entschließung angenommen, in der Präsident Hoooer ausgefordert wird, eine Weltkonferenz über die Ab rüstung zur See, zu Lande und in der Lust einzuberufen. MliA und sächsische Angelegenheiten Pnlenitz (Pulsnitzsahrt de» Kirchgemeinde, bundes Klotzsche.) Am vorigen Sonntagabend luden die Posau- nisten des KIrchgemerndebundcS Klotzsche Hellerau von unserem Pulsnitzer Kirchturme herab die über 200 Teilnehmer einer Kamenz—Pulsnitz. Fahrt in unser GotteSH-us ein zu einer Feierstunde. Unter der treff lichen Leitung des Herrn Pfarrer Prehn wußte der vorzüglich geschulte Posaunenchor ernste Weisen geistlicher Volkslieder und Choräle zu Gehör zu bringen. Noch einige hstfige Gemeindeglieder waren erschienen und erquickten sich an den machtvollen Akkorden geistlicher Lieder auS Posaunknmund. Auch der Ausklang dieser Kirchgemeindesahrt stand unter dem Zeichen des vorg'tragenen „Näher mein Gott zu Dir!". Der Pulsnitzer Pfarramlsleiter wies in seiner originell gefaßten Ansprache die „Wallfahrer au« Klotzsche" darauf hin, daß „wir Pilgrime und Bürger sind, die den Weg zum Vaterhaus gehen". Der Posaunen chor läßt die Weise ertönen: „Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh," und unser einstiger Hilftgeistlicher, Herr Pfarrer Prehn au» Klotzsche, spricht zu uns von dem Sinne dieser religiösen Abendfeier, die der Kirchgemeindebund nicht misstn möchte. In dankbarer Erinnerung an seine Pulsnitzer Zeit, in der eine Silv sterpredigt über da« Psalm- wort „Befiehl dem Herrn deine Wege..." auf ihn besonderen Eindruck gemacht habe, spielt er mit seinen Bläsern die Weise „Befiehl du deine Wege" :on I- S. Bach. Tiefes Schweigen, andächtige Stimmung! Schlußgebet des Posaunenchorleiiers! Ein Gemeindegesang „Nun sich der Tag gecnd t" beschloß- die Feierstunde, die uns erbaute und stärkte. — Die Klotzschcr waren schon am Nachmittag gekommen. Sie haben im Hotel „Grauer Wolf" auch heitere Volksweisen auf der Laute vor« getragen und gesungen, und Herr Pfarrer Örtel aus Klotzsche bot dabei eine Erzählung in vogtländischer Mundart. Wie gern hätte auch mancher von uns in ihrem frohen Kreise gesrssm! Dem Kirchgemeinde bunde Klotzsche - Hellerau sei aber für die kirchliche musikalische Feier stunde aufs herzlichste hiermit gedankt! ft. — (Aus dem Angestelltenrecht.) Aus einem Urteil des Arbeitsgerichts Hamburg, das von der Geschäfts stelle Hamburg des Gewerkschaftsbundes der Angestellten in einer Arbeitsstreitigkeit für ein Mitglied erstrilten wurde, ist folgender Auszug interessant, der besagt, daß eine Kündigung spätestens einen vollen Monat vor Beendigung des Arbeits- Verhältnisses ausgesprochen werden muß. — Er lautet: Wenn es in § 67 HGB heißt, die Kündigungsfrist dürfe nicht weniger als einen Monat betragen, so hat das die Bedeu tung, daß zwischen Erklärung und Wirksamkeit der Kündigung immer eine Frist von mindestens einen Monat liegen muß. (Vgl. u. a. Hucck-Nipperdky, Arbeitsrecht 1928, Bd. I S. 266, Loewinberg in Gew. Kfm. Ger. 1926, S. 4l2). Diese Frist ist gesetzt zum Sri atz desjenigen, dem gekündigt wird, einer lei, ob dies der Arbeitnehmer oder der Arbeitgeber ist, und sie muß auf jeden Fall gewahrt werden. Für eine Anwen dung der Auslegungen des § 193 BGB. ist demnach gar kein Platz; denn diese Vorschrift spricht nur von dem Ablauf einer Frist, innerhalb derer eine Erklärung abgegeben werden muß. — (Die Kommunalisierungsfrage.) Das Ministerium für Volksbildung gibt bekannt, daß mit Rück sicht darauf, daß die Landesstelle für Gemeinwirtschaft in Dresden in den letzten Jahren eine eigentliche Geschäftstätig keit nicht mehr ausgeübt hat, die Verordnung über die Kom- munalisierungssrage vom 21. Januar 1921 aufgehoben wird. Trotzröhrsdorf. (Elektrischer Antrieb der Kirchenglocken.) Am Freitagabend wurde vom Kirchen vorstand der neu beschaffte, von der Herfurter Firma einge baute elektrische Antrieb der Glocken uuserer Kirche übernom men. In bezug aus Stimmung, Reinheit der Tongebung und harmonischem Zusammenklang der Glocken ist gegen früher durch Aenderung der Klöppel und Einfügung von Bronze- Bolzen in der Klangwirkung eine wesentliche Verbesserung erzielt worden. Die neuzeitliche Anlage beanspruchte einen Kostenaufwand von etwa 6000 Mark. Kamenz. (Leichenfund) Beim Räumen einer Aschengrube im Kasernrment ist am Montag die Leiche eines WM einer WmiM «em MM Deatfchlands Recht last Versailler Vertrag: Rheinlaudräamüng im Januar 1S35 Initiativentwurf der Deutschen Volkspartei zum Sofortprogramm — Der Besuch Stresemanns in Paris Rede Botschafters Dawes in London London. Die englische Zeitung „Daily Telegraph" schreibt, daß in offiziellen britischen Kreisen entsprechend den ^richten aus Madrid und Paris von einer vorbereitenden Konferenz der Außenminister Deutschlands und der Verbün- deten, die im Laufe dieser Woche in Paris stattfinden soll, nichts bekannt ist. Nachdem Henderson, der englische Außenminister, seinen Urlaub beendet und sein Amt angetre- »n habe, werde zweifellos ein Gedankenaustausch zwischen London, Paris, Rom, Brüssel und Berlin über den Ort und das Datum einer Konferenz erfolgen, die den Poung-Be- richt und die Rheinlandräumung behandeln soll. Eine Kon ferenz werde hier überhaupt nicht als notwendig erachtet, mn zu einem Abkommen über die zu ergeifcnden Maßnah men zu kommen. Die gewöhnlichen diplomatischen Wege, unterstützt viel- «eicht durch Aufnahme von Verbindungen zwischen den ein zelnen Finanzministerien, dürsten genügen. In jenen Krei- sen werde jedoch, falls eine Konferenz stattfinden soll, Lon- don als der geeignetste Ort bezeichnet. Man hoffe in Lon don, daß keine der verbündeten Mächte auf der Aufrechterhaltung einer dauernden internationalen Kontrolle des entmilitari sierten und geräumten Rheinlands bestehen werde. Im Versailler Vertrag sei für eine Kontrolle über das Jahr 1934 hinaus keine rechtliche Handhabe zu finden. Man könne von Deutschland nicht erwarten, daß es einem solchen Zusatz zu dem Vertrag zustimmen werde. Die «Rebe des Botschafters Dawes in London London, 19. Juni. Botschafter Dawes erklärte in seiner Rede in London: Die lange Zeit, die nach dem Welt kriege verging, bevor ein angemessener Weg für die Kriegs entschädigungsverhandlungen gefunden wurde, erkläre sich aus dem Unterschied zwischen menschlichem Urteil und menschlicher Natur. Der Redner zitierte ein Wort Edmund Burkes: „Die Politik sollte nicht nach menschlicher Beweisführung, sondern in Uebereinstimmung mit der menschlichen Natur durchgeführt werden, da die Beweisführung nur einen Teil und keineswegs den größten Teil darstellt." Der richtige Weg bestehe darin, ein Abkommen vorzubereiten durch fort gesetzte und einheitliche Zusammenarbeit zwischen wirtschaft lichen Sachverständigen und Staatsmännern. Die nutzlosen Lösungsversuche großer Fragen seien nach dem Kriege so lange fortgesetzt worden, bis Europa am Rande des wirt schaftlichen und politischen Chaos stand. Initiativ-Entwurf dec Deutschen Botts partei zum Sofortprogramm? Berlin, 19. Juni. Nachdem das Kabinett beschlossen hat, das Sofortprogramm zur Reform der Arbeitslosen versicherung auf den Herbst zu vertagen, ist nach dem „Lo kalanzeiger" damit zu rechnen, daß die Fraktion der Deut schen Volkspartei am heutigen Mittwoch in dieser Frage einen Initiativ Entwurf einbrinoen wird, der die Vorschläge der Partei für die notwendige Reform der Arbeitslosen versicherung enthalten wird. Stresemann ans der Heimreise. „Es lebe Katalonien!" Barrelona. Außenminister vr. Stresemann wurde auf der Durchreise in Barcelona auf dem Bahnhof von einer großen Menschenmenge stürmisch empfangen. Als man Rufe hörte „Es lebe das freie Katalonien!" nahm die Polizei einige Verhaftungen vor. Der deutsche Außenminister be sichtigte dann die Ausstellung und fuhr um vier Uhr nach Paris weiter. In der Deutschen Botschaft in Paris soll ein Frühstück stattfinden, zu dem Briand geladen wird. vr. Stresemann wird am Donnerstag wieder in Berlin ein treffen. Dec Besuch Stresemanns in Paris Paris, 19. Juni. Die Begegnung des Reichsaußen ministers Dr. Stresemann mit dem französischen Außenmini ster Briand und dem französischen Ministerpräsidenten Poin- care in Paris begegnet in Pariser politischen Kreisen großem Interesse, lieber ihre Tragweite gehen die Auffassungen, soweit die Pariser Presse hierüber Aufschluß gibt, ziemlich auseinander. Der „Temps" bezeichnet es als einen Irr tum, wollte man in dem Besuche Stresemanns einen Auftakt für wichtige Verhandlungen sehen, die im Anschluß an die Empfehlungen der Finanzsachverständigen notwendig seien. Die Fühlungnahme der drei Staatsmänner könnte in nichts die Verhandlungen beschränken, die mit den anderen in Frage kommenden Regierungen erfolgen sollen, noch irgend eine grundsätzliche Entscheidung über das Verfahren bringen, das für die Regelung der Kriegsentschädigungen und für die an deren geplanten politischen Regelungen zu befolgen wäre. Jede Entscheidung auf diesem Gebiet sei nur in vollem Ein verständnis mit allen Mächten der Genfer Entschließung zu treffen. Diese Entscheidungen niüßten auf dem gewöhnlichen diplomatischen Wege vorbereitet werden, da man sie bei der art heiklen Fragen nicht dem Zufall überlassen dürfe. Reichstagspräsident Löbe in Warschau Warschau, 18. Juni. 'Am Dienstag sind in War schau der deutsche Reichstagspräsident Löbe, der lettische Landtagspräsident Kalnin und der französische Parlamen tarier Locquin als Gäste der polnischen sozialistischen Partei eingetroffen. Zum Empfang war auf dem Hauptbahnhof außer anderen Persönlichkeiten auch der deutsche Gesandte Rauscher erschienen. Vandervelde befindet sich bereits seit Montag in Warschau. Am Dienstag abend fand im hiesi gen Cirkusgebäude eine große sozialistische Versammlung statt, in der u. a. auch der deutsche Reichstagspräsident sprach. Keine Entscheidung über Sanierung -er Arbeitslosenfürsorge. Das Reichskabiuett berät die landwirtschaftlichen Fragen. Berlin. In einer Ministerbesprechung beschäftigte sich bas Reichskabinett mit den landwirtschaftlichen Fragen.. Staatssekretär Heukamp vom Reichsernährungsministe rium wurde beauftragt, nach Stockholm zu fahren, um an gesichts der Notlage der deutschen Landwirtschaft mit der schwedischen Regierung wegen Beseitigung der Schwierigkei ten zu verhandeln, die sich aus dem deutsch-schwedischem Handelsvertrag« für eine Neuregelung der deutschen Agrar wirtschaft ergeben. Weiterhin nahm das Kabir»t zu der Frage der Arbeitslosenversicherung Stellung. Es war der Meinung, daß mit Rücksicht aus die gesamtpolitische Lage, die eine Spätsommertagung des Reichstages erfordert, von einer zweimaligen Gesetzesvorlage Wer die Arbeitslosenversiche rung innerhalb so kurzer Zeit abzusehen ist, und die end- gültige Reform in dieser Sommertagung zur Verabschie- düng gelangen soll. Der vom Reichsarbeitsminister ein berufene Ausschuß soll bis Ende Juli seine Arbeiten beendet haben, so daß für die Spätsommertagung der abschließende Gesetzentwurf vovliegen wird. 200 Millionen Auölandskredit des Reichs? Berlin. Wie verlautet, sind die Deutsche Bank, die Reichskreditgesellschaft und anscheinend auch Mendelssohn «. Lo. bereit, dem Reich eine» 200-Millionen-Kredit aus längere Zeit zur Verfügung zu stelle», für den sic sich ihrerseits 5V Millionen Dollar bei ausländischen Geschäftsfreunden ver schaffen. Die Verhandlungen sollen so weit gediehen sein, daß mit dem Abschluß in Kürze gerechnet werden kann. Ltnklarheiten im Voungplan. Das Urteil eines internationalen Finanzsachverständigen. Stockholm. In der schwedischen Zeitung „Svenska Dag bladet" beschäftigt sich Professor Cassel, der bekannte Sachverständige für internationale Finanzfragen, mit der Neuregelung der Tributfrage. In der Tronsferfrage sei der Boung-Plan sehr unklar.gehaltem Auf der einen Seite sei mehrmals von Deutsch!arids selbständiger und ausschliek-