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Pulsnitzn Anzeiger Anzeiger Ohorner » 94. Jahrgang Nr. 15 Montag, den 19. Januar 1942 Diese Zeitung erscheint täglich mit Au»«ahra« d« ^setzüch« G«i»> »ad yeterNW» Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., fmtH«M 1.10NIX. »tuschl 12 bez.1»P^ Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.ÜV NM. Di» vehiuberung le« Lieferung rechtfertigt reine« Anspruch auf Rückzahlung bei vezuglprNß««. ANNmgNmSgabr für Abhol«« täglich »-» Uhr nachmittag». Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen »ach PreUlike Nr. 6 — Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und a« bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstage» bi, vor«. 10 Uhr aufzuzeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-HMer-Straße 2 — Fernruf nur SSI. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn V« Pulsnitzer Anzeiger ist » s »» VrrDffrNUichnns der ««Mche« Beknnntmachnnge« des Landrate- z« Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnitz «nd Ohorn »ehördlicherseits bstzimmt« Via« «nd enthüU Vekanntmachnnge» dsa Amtsgerichts Vnlsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Britische Flucht in die Lüge Niederträchtige Verleumdungen sollen ablenken von den Katastrophen auf allen Kriegsschauplätzen vw Wei, verens mn ver Nacyrtcht in Schrecken versetzt, unter den deutschen Truppen in ganz Europa, in Finnland. Serbien. Holland und Belgien herrsche der Fleckt» pHus. und der Londoner Nachrichtendienst suchte dieser Parole noch eine gröbere Glaubwürdigkeit zu sichern, indem er „Masten erkrankungen an Flecktnphus in Leipzig", „durchschnittlich 18 Fälle in einer Woche in Nürnberg" und in Warschau „täglich 3ÜV Menschen" an Flecktyphus sterben läßt. Es ist unmöglich, die verlogenen Meldungen, die in den letzten Wochen von den Hetzern ini Ausland wider besseres Misten verbreitet worden sind, auch nur annähernd vollständig zu verzeichnen. Immerhin wollen wir noch erwähnen, daß New Aork am 2. Januar zn berichten wußte, in Berlin hätten sich aus dem Anhalter Bahnhof Frauen vor die Züge gestellt, nm den Nachschub nach dem Osten zu unterbinden, so daß schließlich nichts anderes übriggeblieben sei, als diese Frauen — mit Maschinengewehren niederzuschieben! Ins besondere hat es dem Feind auch die enge Zusammenarbeit Deutschlands mit seinen Verbündeten angetan, gegen die man deshalb mit „Meldungen" von Unstimmigkeiten und Zu- sammenstößen anzurennen versuchte So verkündete New Bork am 5. Januar, in Helsinki seien „21 deutsche Soldaten von den Finnen ermordet worden", und tollpatschig behauptete Sche- nectady, in Norwegen seien sogar „Tausende deutsch« Trans portschiffe in die Luft geflogen". Wollsammlung eine Lettiou für den Feind! Noch nicht vergessen hat das deutsche Volk die Hetze gegen die Woll- und Pelzsammlung für unsere Soldaten. Man ver- schlotz im feindlichen Ausland bewußt die Augen vor der Wirklichkeit und phantasierte davon, daß „Militär patrouillen der deutschen Zivilbevölkerung die warmen Sachen direkt vom Leibe gerissen hätten" Und dabei hat das deutsche Volk gerade diese Sammlung aus freien Kräften zu einem gigantischen Erfolg der Gemeinschaft gemacht, zu einer Demonstration der Soli darität und des Stegeswillens. wie sie in dieser Wucht einzig in der Geschichte dasteht! Wie hier, so wird der Feind auch sonst überall dort eine Lektion erhalten, wo er die Geschlossen heit Deutschlands anzutasten wagt! Die Schuld, die die Kriegshetzer allein durch Lügen und Verleumdungen auf sich gehäuft haben, war bisher schon riesengroß. Durch lächerliche Verdrehungen haben, woraus Reichspreffechef Dr. Dietrich in seiner Rede in Wien nach-, drücklichst hingewiesen hat, die Pressejudrn Churchills und Roosevelts die öffentliche Meinung in den Vereinigten Staaten bis zur Hysterie aufgepettscht. Aehnlich haben diese Subjekte in den Jahren zuvor in anderen Ländern dir Vernunft in Wahnvorstellungen erstickt und so Frank reich und viele andere Länder durch Lügen in das Verderben gestürzt. Wie aber die deutschen Soldaten auf den Schlachtfeldern die militärische Macht eines haßerfüllten FcindeS gründlich zertrümmert haben, so wird Deutschland auch das System der Unmoral und der Lüge, durch das die Kriegshetzer, die ihr Spiel völlig verloren haben, sich noch über Wasser zu hatten versuchen, zerschlagen. Auch hier wird eS für die von Roosevelt, Churchill und Stalin terrorisierten und irregeführtcn Völker einst ein schreckliches Erwachen geben, indem diese Völker eines Tages erkennen werden, in welches Unglück sie von Männern gestürzt worden sind, die durch ihr Werk und ihre Taten vor der ganzen Welt gebraudmartt dastcheu als abgefeimte Lügner und schurkische Verbrecher! AI» England, in den Vereinigten Staaten und in de, Sowjetunion wird die Bevölkerung durchrüttctt von Entsetze« über die Katastrophen, zu denen der Kamps gegen Deutschland und die mit ihm verbündeten Mächte geführt hat- War bereits dir Lage in Europa für die Feinde Deutschlands dank de» Ucberlegenheit der deutschen Waffen verzweifelt, so ist mit dem Eintritt Japans in den Krieg sehr rasch auch in Ostasten eine Lage entstanden, dir die Briten und die-Nordamerikaner nur mit Grauen an die Zukunft denken läßt Angesichts dieser Eueren Krise der Unzufriedenheit, der Besorgnis und der Erschütterung hm Churchill es für angebracht gehalten, einen vittgang nach Washington anzutreten, um persönlich den Bei stand Roosevelts für die Wicderbefcstignng seiner Stellung zu erlangen Gleichzeitig wurde der britische Außenminister Eden nach Moskau entsandt, um dort durch einen niederträchtigen verrat an Europa Großbritannien neue Blutopser der Sowjet- »nion zu sichern. Ueberall knistert und kracht cs im Gebälk deS britischen Reiches, denn wenn es möglich geworden ist, daß britische Dominien sich über den Kopf Londons hinweg mit Roosevelt und Stalin direkt in Verbindung gesetzt haben, dann ist das ein Gefahrensignal erster Ordnung! Zn allem Aeberfluß sind nun auch noch Schwierigkeiten in der britischen Lebensmittelversorgung in Erscheinung getreten. In dieser Situation, tn der Churchill nicht mehr ein noch auS weiß, haben die Kriegshetzer nun erneut ihre Zuflucht zu infamen Lügen genommen Durch schamlose Verleumdungen sollen die Achsenmächte in der Welt mit Haß überschütte« werden, während zugleich die eigenen Volker zur Fortsetzung des Kampfes aufgestachelt werden sollen. London hat ein Ventil gebraucht, um den Ucberdruck der Erbitterung deS englischen Volkes über die bankrotte Kriegführung der sogenannten Alli ierten abzulaffen und das in einer neuen Lügenhochflu« ge funden. Wie jedoch die alten Hetzlügen das Geschehen in der Wett nicht beeinflussen konnten, so werden sich auch den neuen Lügen gegenüber die militärischen Entscheidungen, die Deutsch- land, Italien, Japan und die Schulter an Schulter mit ihnen kämpfenden sreiheitlievenden Staaten bereits errungen haben, a»S stärker erweisen! SMnUole Irreführung der Wett Seit am 16. Dezember 1941 von New Aork aus die „Nach eicht" in Umlauf gesetzt wurde. Deutschland sei „der Gefahr einer Revolution ausgesetzt", ist auch nicht ein Tag vergangen, an dem nicht die feindliche Agitation sensationelle Meldungen von der „Front der inneren Zwietracht", die angeblich über Nach» in Deutschland entstanden sein sollte, gebracht hat. So überraschte am 8. Januar Schenectadv die Wett mit der Nach richt, „in der Reichshauptstadt seien Maschinengewehre aus gestellt worden, um einen Staatsstreich gegen die Hitler-Regie rung zu verhindern" Noch mehr wußte am gleichen Tage der Londoner „Dail» Herald" zu berlchten. der in alter Unver frorenheit folgende Meldung verbreitete: „Die Dächer der Hotels und der Warenhäuser Ber kins sind mit Maschinengewehren gesichert worden. Die Revolutionsregierung wurde von dem Chef der Spionage abwehr, Admiral Canaris, sowie von General Marsch ner gebildet Diese beabsichtigen, die Truppen aus Norwegen und der Sowjetunion zurückzuziehen" Um die schönen Ge schichten um Berlin noch gruseliger zu machen, „meldete" New Bork, und das gleichfalls am 8. Januar: „Die Nazis haben 25Ü00 deutsche Offiziere in Rußland e r - fchoslen..." Am Tage vorher hatte die „New Bork Times" rgritisüie Admiralität der Lüge überführt Richtigstellung erlogener Behauptungen Die britische Admiralität glaubt die Berichterstattung der Achsenmächte über den Seekrieg dnrch die Behauptung Lügen strafen zu können, daß das deutsche und das italienische Ober kommando seit Kriegsbeginn bis zum 31. Dezember lS41 die Versenkung folgender britischer Kriegsschiffe belanntgegeben hätte: 44 Schlachtschiffe, 20 Flugzeugträger, 1S8 Kreuzer, 183 Zerstörer, SS Unterseeboote. Demgegenüber wird amtlich feftgestellt, daß ch vom deutschen Oberkommando 2 Schlachtschiffe, 4 Flugzeugträger, 17 Kreuzer, 62 Zerstörer, 47 Unterseeboote, d) »om italienische« Oberkomma«d» I Schlachtschiff (als wahrscheinlich). 11 Kreuzer, 18 Zerstörer, 42 Unterseeboote als versenkt gemeldet wurden. * Die britische Admiralität, deren merkwürdige Wahrheits liebe und deren Verschweigetaktik bereits im Weltkrieg be- rüchiigt waren, Hal es jetzi für angebracht gehalten, den deut schen und den italienischen Wehrmachibcrichtcn zu unterstellen, sie hätten bis zum l. Januar 1942 bereits mehr Kriegsschiffe versenkt oder ernstlich beschädigt, als England überhaupt be sessen habe. Durch die deutsche Richtigstellung ist nun die bri tische Admiralität sehr rasch der Lüge überführt worden! Einmal sind die Angaben, die Deutschland und Italien unter stellt werden, erlogen, zum anderen bedient sich die bri tische Admiralität eines plumpen Tricks, indem sie jede Be schädigung eines Kriegsschiffes einfach als eine Einheit nimmt, während selbstverständlich ein Kriegsschiff mehrmals beschützt werden kann, wie es denn auch häufig genug vorgekommen ist, daß feindliche Kriegsschiffe nach der Durchführung der durch Venn Singapur füllt (Von unserem militärischen Mitarbeiter) Wenn ein englischer Feldwebel über den Rundfunksend« von Schanghai sich über die verrotteten, Zustände in Singapur! äußert«, so komint einem solche» Ereignis doch immerhin die Bedeutung zu, daß sich in der englischen Fernostarmee — wen» man diesen Begriff einmal gebrauchen darf — di« Leute über» Dinge unterhielten, die offen zutage getreten waren. Es scheint sich — vielleicht unter dem Eindruck der besonderen klimatischen Verhältnisse — «ine merkwürdige Dienstauffassung nicht erst seit gestern in der britischen Verwaltung von Malaya und Singapur cingeschlichen zu haben. Herrschen normale Zustände, brall- chen solche anfälligen Dinge nicht sichtbar zu werden. Im Falle der Belastung durch den Krieg werden sie aber an allen Stellen sichtl^ar. Die Engländer haben allerdings das Pech, daß sie keine Zeit mehr zur Verfügung haben, um die schlampigen Verhält nisse zu bessern, denn der Japaner steht vor der Tür Singapurs. Er ha- sich bereits bis in die Provinz von Johore varzear» beitet. Si« bildet« das Vorfeld der Festung von Singapur^ Gerüchte wollen wissen, daß sich in diesem Raum noch irgendwo eine befestigt« Linie befinden soll. Da diese Linie jedoch den Na men Pownall-Linie trage» soll und Pownall erst im Dezember seine Berufung nach Singapur erhalten hatte, fällt die Ver mutung in sich zusammen, daß es sich dabei um ein« wirklich stark« Befestigungsfront handeln könne. Heute operieren die japanischen Trllppen in einem leichter passierbarem Gelände durch das schon das gute Straßenfyst«m strahlenföNnig au? Singapur weist. Menn Singapur fiel« .... Dieses Moment wird gerade in England lebhaft erörtert, und zwar mit großer Sorge. Nach dem Ausfall der britischen Schlachtschiffe hat Singapur ftine Rolle als Kriegshafen und Reparaturwerkstätt« «ingebüßt. Ls ist nur noch Landfestung, deren Landverbindung allerdings offen liegt »nd nur durch die schmal« Straße von Johor« unkAbro- chen ist. Wenn Singapur fiele, wäre der Weg nach Sumatra, frei und auch der Eintritt in den Indischen Ozean. Wenn Sin gapur fiele würde Australien di« letzte britische Insel in Ost asien sein. Daß Singapur fällt, ist «ine Frag« von Wochen, oder Monaten. Die stärkste Festung der Welt scheint nicht z» halten, was sie einmal versprach. Es ist die Schuld ihrer Ed- bauer, wenn die Voraussetzungen eines Kampfes um diese Festung von den Japanern völlig auf den Kopf gestellt werdeck konnten. Damit erweist sich die britische Sicherung in Ostasien überhaupt als aus den Angeln gehoben. Militärrovoentio» zuMen rentsMand, Italien undIavau In Berlin ist am Sonntag eine Militärkonvention zwischen Deutschland. Italien und Japan unterzeichne« worden, welche die Richtlinien der gemeinsamen Opcraiionen gegen di« geme»n» samen Gegner sejtgelegt hat. Für Deutschland unterzeichnete der Ches des Oberkomman dos der Wehrmacht, kür Italien ein Bevollmächligier des Ober kommandos der italienischen Wehrmach«. für Japan ein Bevoll- mächtigler des Chefs des Eeneralstabes des japanischen Heeres und ein Bevollmächtigter des Chöss des Admiralstabes der japa nischen Marine. x,e,umviguugrn nvlwenoig gewordenen Reparaturen et« zweites oder gar ein drittes Mal geiroffen worden sind. Im übrigen ist die britische Admiralität bei ihren „Berechnungen" von der Behauptung ausgegangen daß die britische Kriegs flotte zu Beginn des Krieges 15 Schlachtschiffe, 7 Flugzeug, träger, 62 Kreuzer, 185 Zerstörer und 58 U-Boote gezählt habe. Seither sind jedoch fast zweieinhalb Jahre vergangen, tn denen Großbritannien neue Kriegsschiffe sertiggestellt. alte wieder tu Dienst genommen, Kriegsschiffe von anderen Ländern über nommen und schließlich Handelsschiffe in Kriegsschiffe umge- wandelt hat. Die Empire-Kriegsflotte, gegen die Deutschland ankämpft, ist also wesentlich großer als die in den Listen vom l. September 1939 ausgewiesenen Bezeichnend für die Un verschämtheit der Briten ist die Kluft, die zwischen de« deutschen und den italienischen Feststellungen und den bri tischen Unterstellungen klafft. Während jedoch die deutschen und die italienischen Angaben von jedermann nachgeprüst werden können, stellen die britischen Behauptungen reine Phantasie- Produkte dar. Es ergibt sich also daß die bnttsche Admiralität angesichts der ernsten Beunruhigung, die die schweren Ver luste der Kriegsflotte Großbritanniens mit der Vernichtung von drei Schlachtschiffen, vier Flugzeugträgern, 28 Kreuzern. 80 Zerstörern und 89 Unterseebooten im Empire verursacht hat- wieder einmal in die Lüge geflüchtet ist. ,