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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Mittwoch, den 19. November 1941 93. Jahrgang Nr. 272 Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonu- und Feiertage. Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Hau» 1.10 RM. einschl 12 bez. 15 Pf. Trägerlohu. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung deS Bezugspreise». ZeitungSausgabe sür Abholer täglich 3—« Uhr nachmittags. Preise und Nachlabsätze bet Wiederholunge« «ach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bi- vor«. 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Ger Pulsnitzer Anzeiger ist das znr Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachnnge« des Landrates z« Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnitz und Shor« behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Bnlsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Das Alarmsignal Zum sechsten Jahrestag der Sanktionen AS Als Vor sechs Jahren, am 18 November 1935, die Genfer Liga unseligen Angedenkens die Sanktionen gegen Italien beschloß, da war das ein Al a r m s ia n a l 52 Staaten, allen voran England, hatten sich damals bereitgefunden, gegen Italien, das sich ln Abessinien ein Imperium erkämpfte, die wirtschaftliche Blockade zu proklamieren. Ein Staat jedoch stand diesem Treiben fern: das nationalsozialistische Deutsch land unter seinem Führer Adolf Hitler. Wie Italien selbst, so war sich auch Deutschland darüber im klaren, daß der Sanktionsbeschluß. für den die Demo-Plutolratien und der iudvolfchewismus verantwortlich waren, nur darauf abzielte, das "Ninge italienische Volk abzuwürgen, um dafür England weiter- hin die Ausbeulung der Welt zu ermöglichen. Mit dem Sank- tionsbeschlutz hatte England sich offen bekannt zum Kampf gegen die jungen Völker Von jenen Staaten, die damals als Vasallen Englands der Zukunft den Krieg ansagten, sind einige wegen ihrer Eng- landhörigkeit inzwischen von der Landkarte verschwunden, andere wiederum haben selbst erfahren müssen, daß sie aus der falschen Seite standen nämlich in der Front der alten und morschen Staaten, und einige andere, die England in ihrer Not kaltblütig verraten hat, haben wenigstens heute begriffen. Laß die britische Politik heute noch ebenso treulos ist wie in der Vergangenheit jene Institution in Genf aber, die angeb lich den Hüter der internationalen Ordnung und der Gerech tigkeit bilden wollte und ein willfähriger Büttel der briti schen Plutokratie gewesen ist. Es war Mussolini selbst, der, vor einem Jahr nämlich, den Tag des SanktioBsbeschlusses als ein entscheidendes Datum der europäischen Geschichte bezeichnet hat. Damals haben die jungen Völker Europas, Deutschland und Italien, volle Klarheit erlangt über ihre Feinde. A>ls dem gleichen Geist, aus dem England die Sanktionen gegen Italien betrieben hat. hat die britische Plutokratie vier Jahre später Polen aufgeputscht und Europa in den Krieg gestürzt. In ihrem Hochmut maßte die britische Politik sich die Entscheidung über das Leben der europäischen Völker an Während die britischen Besitzungen unantastbar und die übrige Welt gleichfalls ein Reservat Englands bilden sollte, wurde den Ländern ohne Rohstoffe und ohne ausreichenden Lebensraum von London die Unterwerfung unter England oder der Untergang angesonnen. Von England zum Kriege herausgefordert, hat Deutschland im Sep tember 1939 das Schwert gezogen. Hai später Italien sich an die Seile Deutschlands gestellt, sind andere Völker in die Front des kämpfenden jungen Europas eingeschwenkt, sind Frei willige aus allen Ländern unseres Erdteils herbeigeströmt, um Europa endlich eine freie Entwicklung und die lang er sehnte Arbeilsfreiheit zu erkämpfen. Gewaltig sind die Erfolge, die die Truppen der jungen Völker in diesem Ringen vollbracht haben. Ebenso wie die Geschichte über den Sanktionsbeschluß des Völkerbundes hinweggeschritten ist, ebenso sind jetzt olle Anschläge unserer Feinde an der Wehrkraft Deutschlands und seiner Verbündeten zuschanden geworden! Deutschland und Italien haben das Alarmsignal vom 18 November 1S3H ver standen. sie haben ihrem Feind fest in das Auge geMmt und rechtzeitig alle erforderlichen Vorkehrungen gegen seine Heimtücke getroffen. Wieder begeht das italienische Volk den Jahrestag der Sanktionen mit stolzer Genugtuung. Die gleiche Ener gie. die damals den Sieg verbürgt hat, garantiert auch heute den Sieg; denn heute kämpft Italien, wie „Corriere della Sera" in einem Rückblick bemerkt, noch entschlossener, noch härter, noch erbitterter. An der Seite Italiens aber steht, wie alle italienischen Zeitungen anerkennend bemerken, das »nächtige deutsche Volk! Die damals begonnene Auseinandersetzung, die jetzt, mit dem „Messaggero" zu sprechen, auf den Schlacht feldern ausgetragen wird, wird nun die endgültige Ent scheidung bringen. Verzweifelte sowjetische Segenangriffe Schwere Verluste der Sowjets an Menschen und Material Verzweifelte Gegenangriffe der Bolschewisten brachen wb bereits an den Vortagen auch am 17. 11. im Kampf raun um Moskau im deutschen Feuer blutig zusammen. Ein deutsche Division drang am gleichen Tage in ausgebaute uni lies gestaffelte bolschewistische Feldbefestigungen ein. Nach Ueberwindung von zahlreichen Bächen und kleineren Flüssen, und nachdem die deutschen Pioniere zum Teil unter feindlichen Beschuß weite Minenfelder ausgebaut hatten, brachen die deut schen Soldaten in die sowjetischen Stellungenein und nahmen In wenigen Stunden 28 Erdbunker Die bolschewistischen Verbände haben nicht nur durch den wetteren deutschen Angriff Hohe Verluste an Gefallenen nnl Material, sondern erleiden insbesondere bei ihren völlig erfolg losen Gegenstößen schwere Einbuße an Menschen und Gerät aller Art So verloren die Sowjets in den letzten vier Tagen! tm mittleren Abschnitt allein iin Bereich einer deutschen Armee 124 Panzert« in pfwagen Die deutsche Luftwaffe unter stützt diese Kampfhandlungen des Heeres an allen Abschnitte« und vernichtete allein am 16. 11. gleichfalls im mittleren Front- teil durch kühn geflogene Stnkaangriffe weitere 15 Sowjet panzer. Zahlreiche deutsche Kampflugzeuge setzten darüber hinaus ihre wirkungsvollen Schläge gegen Nachschublinien und Eisen- bühnstrecken der Bolschewisten fort. Auch die Zerschlagung der bolschewistischen Luftstreitkräste am Boden und in der Luft wird von der deutschen Luftwaffe täglich mit guten Er folgen weitergesühn Allein am 16 11. verloren die Sowjets in Luftlämpfen 20. durch Flakartillerie 4 und durch Bombar dierung ihrer Flugplätze 19 Flugzeuge. Das bedeutet einen Tagesverlust von 43 Maschinen. Durch Kommissare zum Angriff vorgrtricben. Nachdem Truppen einer deutschen Division tm mittleren Abschnitt eine Ortschaft tn Besitz genommen hatten, unter nahmen zwei sowjetische Regimenter einen Gegenangriff Die in den bisherigen Kämpfen schwer aeschwäcknen bolsche wistischen Truppen wurden durch die politischen Kommissare immer wieder mit Schußwaffen zum Angriff voracirieben. Ter Angriff der beiden sowjetischen Regimenter brach im deutschen Abwehrfeuer völlig zusammen Nach Aussagen von Ueberläufern bestanden die beiden Regimenter infolge der schweren blutigen Verluste an den vorhergehenden Tagen nur noch aus je 600 Mann. Leningrads Südteil ein Kralergeiände Die Bombardierung der kriegswichtigen Anlagen, Nüstungssabriken und Versorgungszentren von Leningrad Hai die eingeschossenen Bolschewisten zu einer vollständigen Evakuierung des südlichen Stadtteils ge zwungen. Unter dem Druck der katastrophalen Verhältnisse sind tn den letzten Tagen wieder zahlreiche Einwohner zu den deutschen Truppen geflüchtet. Sie berichteten, daß der Kirow- Bezirk bis zum Narwator und der Moskauer Bezirk bis zum zerstörten Kraftwerk Elektro-Sila wegen der Einsturzgefahr der schwergetrosfenen Industriebauten geräumt werden muß ten. Die ganze Gegend sei in ein Krater gelände verwandelt. Die Mehrzahl der Zivilbevölke rung dieser Bezirke wurde aus dem Wassiljewski Ostrow unter gebracht. Tausende von Männern, Frauen und Kindern seien in Schulen zusammengepfercht worden. Erneute Bomvardierung der Murmanvada Wie aus Helsinki gemeldet wird, haben die finnischen Luststreitkräfte die Bombardierung der Murmanbahn fort gesetzt. Dabei wurden Volltreffer sowohl aus Gleisanlagen als auf bewegliches Material erzielt. Ferner wurden feindliche Artilleriestellungen sowie Amo- und Pferdefahrzeugkolonnen unter Feuer genommen. Im Luftkampf wurde ein feindliches' Jagdflugzeug abgeschossen Die Bodenabwehr Hal in Ost karelien zwei feindliche Jäger zum Absturz gebracht. Aus der Karelischen Landenge mutzte ein finnischer Jäger eine Not landung auf feindlichem Gebiei ausführen. Der Flugzeug, führer wurde verletzt, konnte sich aber trotzdem zu den eigenen Linien retten. Im Sonezbogen neue Angriffe Wirkungsvolle Einsätze der Luftwaffe Nach einer Regenperiode. die das Gelände über weite Ge biete in Schlamm verwandelte, Und nach einem starken Kälte- einbruch hat jetzt die Wetterlage neue deutsche An ariffe gegen bolschewistische Feldstellungen im Raum ses Donezbeckens zugelassen. An verschiedenen Stessen bra chen die deutschen Truppen zähen Feindwiderstand und dran- gen so. rasch tn die stark verteidigten Stellungen der Sowjets ein, daß sie sogar mehrere znr Abfahrt vereltsteyenve velavene Güterzüge in ihren Besitz bringen konnten , . ,, . Der unerschütterliche Drang des deutschen Soldaten, die Bolschewisten zu Magen, läßt ihn alle Widerwärtigkeiten des Äeländes und der Witterung überwinden. Kein Umstand kann die Ausdauer und den Angriffsgeist des deutschen Sol daten mindern. Ein Beispiel sür diese Haliung gaben deutsche Infan teristen jetzt im mittleren Frontabschnitt, die nach vorange gangenen schweren Kämpfen am 15. November von morgens 5 Uhr bis nachts 10 Uhr ununterbrochen im Gefecht gestanden. Als die Sowjets nach hartnäckigem Angriff der deutschen Truppen gegen Mitternacht endlich geschlagen zurückfluteten, ließen sie etwa 500 Leichen gefallener Sibirier auf dem Kampf feld um die Ortschaft zurück. Es waren Angehörige einer frisch aus dem Fernen Osten herangeführten sibirischen Schützen divisionen, die von der Eisenbahn weg sofort in den Kampf um Moskau geworfen wurde. MaMMAe Ziele durch die Luftwaffe angegriffen Die deutsche Lustwasfe hat von Sewastopol bis zur Eismeerküste ihre wirkungsvollen Einsätze gegen sowjetische Stellungen, Trnppenkolonnen und Versorgungshe- triebe fortgesetzt. Nach einem Tagesangriff auf Moskau am 17. November belegten deutsche Flieger auch in der Nach» zum 18. November die sowjetische Hauptstadt erneut mit Bomben. Stärkere Kräfte der deutschen Lustwasse griffen im Kampf raum um Moskau in die Erdkämpfc ein und erzielten beson dere Erfolge bei der Zerstörung sowjetischer Stellungen vor den deutschen Linien. Dabei wurden wiederum weit mehr als achtzig.Fahrzeuge aller An vernichtet. _ Im mittleren Teil der Ostfront griffen die deutschen Flie ger wieder mit guter Wirkung in den Kamps der Erdtruppen ein. Außerdem bombardierten sie bei Tag und Nacht die sowje tische Hauptstadt. Im Norden waren mit Truppen belegte Ort schaften, Transporte und Marschkolonnen der Sowjets das Ziel deutscher Bombenangriffe. Hierbei wurden mehrere Strecken durch Eleiszerstörungen unterbrochen und weitere Züge ver nichtet oder beschädigt. Sewastopol abgeschnittea Nachdem Kertsch von den deutschen Truppen eingenommen worden ist, verbleibt den Bolschewisten aus der Krim nur noch Sewastopol. Aber die zur See gerichtete Festung, die die Sowjet union gegen Süden schützen sollte, muß sich jetzt zu Lande nach Norden hm verteidigen. Durch die Deutschen und ihre rumäni schen Verbündete» ist Sewastopol bereits von seinem Hinter land abgeschnitten, die Eroberung der Stadt ist nur noch eine Zeitfraa'e, bei der es für den größeren Zusammenhang gleich, gültig «ft, ob sie sich gleich oder erst später ergibt. Denn der Krieg macht es für den Hafen unmöglich, die Funktion wahr- zunehmen, für die er schon durch seine natürliche Lage durch seinen Ausbau vorbeftmimt war, nämlich ein« Basts für die bolschewistische Schwarzmeerflotte abzugeben. DmMitiaMr in Mörla» Ein Flüchtling über seine Erlebnisse in der Sowjethauptstadt Wer es sich leisten kann, kehrt Moskau den Rücken und geht auss Land, so erklärt der Moskauer Mathematikprosessor S. P. Jming. der vor einigen Tagen in einem Ort südlich von Moskau angetrossen wurde. Der Professor haue Pech ge habt, denn nachdem er hier drei Wochen lang seine Zuflucht genommen hatte, waren die deutschen Soldaten in das Dorf gerückt, Er sand sich aber sehr schnell mit der neuen Lage ab und meinte, daß er nun erst recht vor den deutschen Bomben sicher sei, die ihn aus Moskau vertrieben hätten. „Ein Alarm sagt den anderen, ein Luftangriff löste den nächsten ab", so berichtete der gekliichiete Professor. Tagelang brannte in den Wohnungen kein Licht. An den Bahnhöfen stauten sich die Familien der bolschewistischen Funktionäre, me aus Angst vor weiteren Lustangrissen in die Landgebleke flie hen wollten. Da aber die Bahnhöfe vielfach zerstört und die Strecken durch Bombenkrater unterbrochen waren, konnte nur ein besonders ausaesuchter Teil, darunter zahlreiche jüdische Kommissare, abreisen. Die Schulen sind feit Monaten geschlos sen. Tie Schüler wurden zu öffentlichen Arbeiten heranae- zogen und müssen Barrikaden errichten. Zum Schluß beklagte sich Professor Jming über die Unmverläff^eit der sowjeti schen Rundfunk- und Presscnachrichten, denn sonst hätte er sich mit mathematischer Genauigkeit ausrechnen können, daß sei« Zufluchtsort bald in die Hände der Deutschen sallen mußte. Aolenberg vor der Weste Anläßlich seiner Beauftragung durch den Führer, die im Kamps gegen dN Bolschewismus besetzten Ostgebiete in die Ztvtlverwalmng des Reiches zu übernehmen, empiing Relchs- minister Rosenberg am Dienstagnachmittag Verrreter der deutschen Presse und der Pressestellen der Reichsbehöroen. Z - Der Reichsmintster gab dabei einen zusammenhängende« Ueberblick über me geschichtlichen Voraussetzungen und über die ihm aus seinem Führungsauftrag erwachsenden Aufgabe«, untr denen an erste« Stelle die Beseitigung des bolschewistischen Ehavs vnd damit die Zurückgewinnung dieser Länder für eine neue Ordnung Nebt.