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Sonnakeud, den 18. Oktober 1902. 54. Jahrgang. IrSnter» miSmuS Sr«««»« >chr»»e» »lag« 8UMIUV. K. I8tj^8tvv ver xrö88- r8vKÜ886 nvkr »18 tdrllod scbnell gcsiiild nelgefährlen." cge, den da-? : Dornen und ' neckend ein-? lcht es wieder Kinde. S-ll eiter, bis jene ldes schon in Wunderbare, >, immer de inen Blätter- Da stehen gemacht und ort hüpft ein anfgeschenchi, ngsam hinter I darauf los am Stannn m von dieser e zierlich der it der roten hat sie noch das Tierchen schaut sie so er überläuft, hier wachsen lein in ihrer 'ft, fühlt sich ist so ruhia. ist so fremd, Hen, z» de» vertttche «uS sächsische Uugetegeuhette«. Pulsnitz. Friedrich Ludwig Jahn'» 50jährigen Todestag hat auch der Turnverein für Pulsnitz M. S. und Böhmisch-Vollung nicht ohne eine Gedenkfeier vorüber- gehen lassen. Er beging dieselbe unter Mitwirkung d«L Gesangverein» ,Mederkranz- am Donner»tag im Saal« de» Menzel'schen Gasthofe«. Die Bereinigung der zwei Vereine zu einem gemeinsamen Wirken war «in« glücklich« Idee, denn nur dadurch konnte da» Programm eine derartige Reichhaltigkeit erfahren und di« Feier sich zu einer erheben den gestalten. Der Vorsitzende, Herr Ziegenbalg begrüßte di« zahlreich Erschienenen und nachdem der feierliche Gesang der Hymne: „Hör un«" von Mehul verklungen war, er hielt der Abend die rechte Würde durch eine längere An sprache de» Herrn Pfarrer Schulze. Der beliebte Redner entrollte ein anschauliche» Bild über Jahn» wechselvolles Leben, sprach al«dann über sein« Hoh« Bedeutung und über sein Vermächtnis, da« er un» hinterlassen; im letzten Abschnitt deutete er den Turnerspruch: „Frisch, fromm, fröhlich, frei!- in der sinnigsten Weise. So verstand «S Herr Pfarrer Schulz« vortrefflich mit seinen Ausführungen große Begeisterung für die edle Turnsache zu erwecken. Nunmehr wechselten für den Abend paffend gewählte, stimm frisch und rein unter der bewährten Leitung des Herrn Ober lehrer Berg« vorgetrag«n« Gesängr mit turnerischen Auf führungen und lebenden Bildern mit verbindendem Text ab. Sämtlich« Turnübungen waren gut auSgeführt und machten den Turnern und dem Turnwart alle Ehre. Besonderes Lob verdienen da» immer gern gesehene Keulenschwingen und die Kürübungen am Barren; letztere bestanden in hervorragenden Kraftübungen, mit einer musterhaften Hal tung und größter Ruhe geturnt. E« waren Fertigkeiten, die nur mit eisernem Fleiß und vollständiger Hingabe zur Turnsache erzielt werden können. Mit bestem Gelingen wurden auch süns lebende Bilder: Der Turnplatz auf der Hasenheide, — Freiübungen aus der ersten Zeit des Verein«- turnenS, — Vater Jahn in seinen letzten LebenStagen, — All deutschland huldigt Turnvater Jahn — Turner» Kommers zur Darstellung gebracht. Alle zeigten sich von lebhaftem Eiker beseelt, um ihr beste» darzubisten. Unter den vielen Anwesenden herrschte nur eine Stimme de« au«zeichnendsten Lobe» und der großen Befriedigung, daß demzufolge der große Beifall ein besonder« herzlicher und andrerseits ein wohlverdienter war, braucht nicht besonder« betont zu werden. Wie aber d:r Name Jahn«, de« großen Schöpfer« deutscher Turnkunst fortleben wird in aller Welt bi» in die fernsten Zeiten, so wird auch der dem Gedächtnis geweihte schöne Abend allen Teilnehmern unvergessen bleiben und in der Geschichte deS Verein« eine wichtige Stelle einnehmen. Pul«nitz. Heute, Sonnabend tritt im Saale de« Hotel« „Grauer Wolf- da» Muldentaler Männerquartett au« Roßwein auf. Wer einen heiteren, dabei aber auch musikalisch genußreichen Abend verleben will, dem ist der Besuch diese« Konzerte» besten« zu empfehlen. — Wer seine Hausliste noch nicht an den Stadtrat oder Gemrindevorstand zurückgegeben hat, versäum« nicht solch«» sofort zu tun, denn die Versäumung der Einreichungs frist zieht Geldstrafe nach sich. — Der sächsische Lehrerverein beabsichtigt, sich erneut mit einer Petition wegen Erhöhung der Lehrergehälter an die Königliche StaatSregierung zu wenden. In der Peti tion soll um Einordnung der Volksschullehrer zwischen die Lehrer an Realschulen und die Beamten mit Realschul- bildung gebeten werden. Ebenso soll eine Petition um Gleichstellung der Pensionsverhältnisse der Volksschullehrer mit denen der StaatSdiener eingereicht werden. E» soll hierbei darum ersucht werden, daß die aktive Militärdienst- zett der Lehrer der Dienstzeit im Lehramte hinzugerechnet wird. — Ei» böse» Maikäf«rjahr soll un» für 1903 bevor- st«h«n. So massenhaft wie in diesem Jahre sind noch selten bei der Ackerbestrllung dreijährige Engerlinge beobachtet wor den. Auch entwickelt« Maikäfer selbst werden beim Pflügen jetzt in großer Menge an» Tageslicht befördert. — Der Mangel an Unteroffizieren, der im vergange nen EtatSjahre bestand, wenn er auch abgeleugnet wurde, hat sich jetzt bedeutend gemindert. Wenn auch, namentlich bei der Linie, nicht alle Stellen besetzt werden konnten, so ist doch die Zahl der Kapitulanten eine sehr große gewesen. Außerdem haben die UnterosfizierSschulen zumeist Unterosfi- zi«re zur Truppe gesandt, während früher viele Zöglinge al» Gefreite zur Truppe eintraten und nach einiger Zeit befördert Wurden. Vielfach sind die Kapitulanten durch Extraprämien gewonnen worden, die außer den 100 Mk. Handgeld in Baar gewährt wurden. Weiteste Ereignisse. Nach einer amtlichen Meldung der „Nordd. Allg. Ztg." werden die amtlichen Kreise von der An wesenheit der Burenführer in Berlin keine No tiz nehmen. In Düsseldorf findet am 20. Oktober die Schluß feier der Ausstellung statt. Reichstage erklärte Graf Bülow, daß die ver bündeten Regierungen sich auf keine weitere Erhöhung der Mindestzölle einlassen können. Die Sympathie-Kundgebungen der Berliner Bevölke rung für die Buren-Generäle bei deren Ein treffen am Donnerstag sind ganz gewaltige gewesen. Moritzburg, 17. Oktober. Gestern Nachmittag besuchte« die drei Söhn« Sr. König!. Hoheit de« Kronprinzen Friedrich August mit Hauptmann Freiherrn O'Birn und der j«tzt bei vr. Lahmann-„Weißer Hirsch" zur Kur weilende Prinz Woldemar von Preußen mit seinem Erzieher unsern Ort. Sie besichtigten die Schlösser, wohnten der Fütterung bei und nahmen in Adam« Gasthof den Kaffee «in. Btschof-wrrda, 14. Oktober. Am 16. d. begeht der Hausbesitzer Karl Berge, hier, da» seltene Fest der diamantenen Hochzeit. Der Jubilar ist fast 90 Jahre, seine Gattin 86 Jahre alt. Herr Berge wird wohl auch der älteste Militär-Veteran der Lausitz sein, er diente 1833—39 beim 1. Ltnien-Jnfanterte-Regiment „Prinz Albert" in Bautzen, er wäre körperlich und geistig soweit gesund und frtkch, doch ist er seit Kurzem fast erblindet. Bischofswerda, 15. Oktober. Der Vortrags abend des Burenoberst Schiel kann wegen Erkrankung des selben bi« auf Weitere« nicht stattfinden. Bautzen, 16. Oktober. Al« Hauptgeschworene für die letzte Vierteljahrssitzung de» Königlichen Schwurgericht« in diesem Jahr« wurden heute durch Herrn Landgerichts- Präsidenten Or. Eberhardt nachgenannte Herren auSgeloost: Prokurist Rodig in Demitz-Thumitz, Rittergut«besitzer Gans auge auf Lawalde, Apotheker Brückner in Löbau, Fabrikant Wehner in Ossel, Gutsbesitzer Wenke in Säurig, Mühlen- befitzer Max Nitschke in Weißenberg, Kaufmann Wiedemann in Zittau, Gutsbesitzer Schönfelder in Kemnitz, Kaufmann Jäger in Bautzen, Hau«- und Fabrikbesitzer Ernst Wilhelm Klippel in Neugersdorf, Privat»« Eysold in Großröhrsdorf, Bäcker Wetzlich in Elstra, Kaufmann Bennewitz in Neustadt, Landwirt Gräfe in Bautzen, Kaufmann Sputh in Zittau, Kaufmann Schneider daselbst, Gutsbesitzer Queißer in DittelS- dorf, MajoratSyerr Freiherr von Vietinghoff-Riesch auf Neschwitz, Maurermeister W-lther in Seifhennersdorf, Blumen fabrikant Lutze in Sebnitz, Kaufmann Gregor in Herrnhut, Fabrikbesitzer Ernst Wilhelm Glathe in Niederoderwitz, Bürstenfabrikant Mahnke in Bautzen, Gutsbesitzer Conte in Radgendorf, Hau«- und Fabrikbesitzer Wilhelm Theodor Herzog in Neugersdorf, Rittergutsbesitzer Jeremias auf Kott- marSdorf, Grundstücksbesitzer Gerlach in Mittelherwigsdorf, Kaufmann Gierisch in Kamenz, Kaufmann Paul Hartmann in Bautzen und Kaufmann und Hauptmann d. L. Geißler in Zittau. — Zu dem Aufenthalte ?r. Majestät deS König« in Leipzig wirb noch das folgende bekannt. Nach der Ankunft am 4. November, Nachmittag» 3 Uhr, in Leipzig erfolgt der Einzug Sr. Majestät in die festlich geschmückte Stadt über den Georgiring, den AugustuSplatz, durch die Grimmaische Straße nach dem Marktplatze. Im Rathause wird sodann dem Monarchen vor versammeltem RatS- und Stadtverordnetenkollegium durch Herrn Oberbürgermeister vr. Tröndlin der HuldigungS- und Willkommengruß der Stadt Leipzig zum Ausdruck gebracht werden. Ueber wei tere Veranstaltungen verlautet noch, daß der König einer Aufführung im Neuen Theater und, wie schon mitgeteilt, einem GewandhauSkonzert beiwohnen wird. In der Uni versität wird Se. Majestät dem Vernehmen nach Vorlesun gen der Herren Geheimer Rat Professor Or. Hi», Geh. Rat Professor l)r. Wach und Geh. Rat Professor vr. Wundt beiwohnen. Auch die Studentenschaft wird dem Monarchen ihre Huldigung darbringen, nach akademischem Gebrauch voraussichtlich in Gestalt eines FackelzugeS; doch ist darüber noch nicht» bestimmt, da bei Weitem die meisten Studirenden noch in den Ferien weilen. Chemnitz, 16. Oktober. Die sächsische kirchliche Konferenz trat am gestrigen Mittwoch im kaufmännischen BereinShause zu Chemnitz zur zehnten Versammlung ur ter Beteiligung von etwa 200 Geistlichen und Laien auS dem Königreiche Sachsen zusammen. Unter den Ehrengästen befand sich Herr Oberbürgermeister vr. Beck-Chemnitz. Nach gemeinsamem Chorgesang mit anschließendem Gebet eröffnete der Vorsitzende, Hr. Superintendent Meyer au» Zwickau, einen Uederblick über die Tagesordnung der Kon ferenz gebend, die Versammlung. AlSdann hielt Hr. Prof, vr. Busset-Göttingen einen wissenschaftlichen Vortrag über die jüdische Apokalyptik, deren religionsgeschichtliche Stellung und ihre Bedeutung für da» neue Testament. Herr Pastor »röber-Leipzig brachte einige Gedanken und Wünsche zur Militärseelsorge zum Ausdruck, die von der Konferenz zum Beschluß erhoben wurden. Hierauf erhob Hr. Supertentendent Kirchenrat Uo. tdsol. vr. Schmidt Annaberg über die finanzielle Lage der Geistlichen und schlug vor, zu erklären, daß die Konferenz im Anschluß an die von der letzten evangelisch-lutherischen Lande-synode einstimmig gefaßten Beschlüsse der obersten Kirchenbehörde folgende dringende irn Keim« I Gesund- I N, S0V- D Mage«- I MMUllg, ! it, sowie I >it, ver- I alle un« I rdauuna, I krank- I änzlicher I häufigen D Kräuter- I gort den I riat und D Kräfte I ilnikon g brilok, 8 lüslrou. T nd mehr I ret. Nie werde« die Würfel für die Zolltarif vorlage falle«? Man mag im Lager der extremen Parteien jede« Tag wütenden oder höhnischen Auslassungen der Zolltarisvor- ein böses Fiasko als Prophezeihung an di« Wand ^»len, Tatsach« blribt doch, daß die Erkenntnis in einfluß- ^4«n Kreisen und mächtigen Parteien sich immer mehr Mchbricht, daß di« vollständige Ablehnung der Zolltarisvor- «in große« wirtschaftliche« und wahrscheinlich auch poli- Unglück für Deutschland sein würd', denn ohne einen Zolltarif find auch keine neuen Handelsverträge mit auswärtigen Staaten möglich und ohne dies« bleibt Utt auswärtiger Handel ohne neuen Unternehmung«geist. die» aber für da« gesamt« wirtschaftliche Leben be- ^kt, da« bezeugt die Krifi«, in der wir un» in Deutsch- seit fast zwei Jahren befinden. Aber auch in politischer glicht muß di« Ablthnung drr Zollvorlage al« ein Unheil ^>4n«t werden, denn wir kommen dadurch entweder in politisch« Versumpfung oder in ganz entgegengesetzte ^'«l« Strömungen hinein. Kommt «« nach dem Scheitern Zoll Vorlage zu einer Auflösung de» Reichstage», so T^oen bei den Neuwahlen die extremen Parolen „Fort den Kornzöllen!" und „Starke Erhöhung aller Schutz- ein« verhängnisvolle Rolle spielen und einer prak- w ? Politik den Boden entziehen. Nun ist ja nicht gerade H.befürchten, daß die Freihändler und Sozialisten eine scheit im neugewählten Reichstage erlangen werden, aber bi.» unter dem Verlangen deS Bunde» der Landwirte, r "ornMr über die Regierungsvorlage hinaus zu erhöhen, die Sozialdemokratie bei Neuwahlen eine Stärkung er- und waS ist denn dann erreicht?! — Dann ^?l«n wir in Deutschland wohl nur noch unfruchtbare Mmps, und vernachlässigen dabei di« dringenden Jn- für dir Industrie, die Landwirtschaft, den Handel di« übrigen Gewerbe l — Die gesunde Einsicht und die ^Mllr P,urt«ilung der Ding« verlangt unbedingt eine Fertigstellung der Zolltarifvorlage, wenn auch nicht «Uz- dach dem Entwurf« drr R«gi«rung, so doch in einer Schutzzoll gewährenden Form, und wir geben di« i,*dng nicht auf, daß sich dazu bei drn Konservativen, bei ^^tionalliberalen und der LentrumSpartei im ent- ij, ^dden Augenblicke doch noch die Mehrheit finden wird, »i^dr mehrfach abgrändrrtr Zolltarifvorlag« im Einvsr- wit der Regierung zu Stande bringt. Die Kund- lu»" der Herren von Frege und Rettich haben gerade ^t«i k bewiesen, daß man auch in der konservativen we Größe der Gefahr zu «»kennen beginnt, dir durch Ablehnung der Zolltarifvorlage entstehen würde. di« nationalliberale Partei den Standpunkt, '''Gerung in der Zollvorlage unterstützt und nur der über dir Vorlage hinaus erhöhten Mindest- aff "Erden müsse. Ferner vertritt die Eentrum«- 'n bar auch di« Meinung, daß da» Zustandekommen ^iiMaufvorlage gefördert werden müsse, denn di« Volkszeitung-, «in führende« Blatt der EentrumS- N m'jfiwahnt ihr« Parteigenossen, zahlreich im Reichstage und den «rnsten Versuch zu machen, da« groß« für Landwirtschaft und Industrie gleichwichtig ist, w'Auß zu bringen. Da können die Würfel immer fallen. trou I h-as««« »r siv ech Gerru- egelmLßtg» nmikationM^" r-fövsler^ Wochenblatt Vtlegeamm - kl-resse: kernsprecbei' woclmblatt putsmk. rß No. iS.H und Umgegend für Pulsnitz Amtsblatt Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 265. Verantwortlicher Redakteur Gtto vorn in Pulsnitz. Druck und Verlag von 2. t. Förster'» Erben. -es IkSnigl. stmtrgeriebk un- -er 8ts-ti»albes vu pulrnit». Amtsblatt für den Befirk de» ASnlgl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz UI. S., Böhmisch-Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalds, Ohorn, Oberstem«, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Lriedersdorf - Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Ul.-Dittmannsdorf, Erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: Jllustr. Sonntags blatt und landm. Beilage. Abonnement: Monatl. 50 H., vierteljährlich z.25, bei freier Austeilung ins Haus sowie durch die Post unter No. «os) z.^o. Inserate für denselben Tag find bis vormittags zo Uhr aufzugeben. Preis für die einspalt. Zeile oder deren Raum zo Reklame 20 Bei Wiederholungen Rabatt. Alle Annoncen-Expeditionen nehmen Inserate entgegen. -l