Volltext Seite (XML)
PulsnitzerAnzeiger Anzeiger Ohorner 93. Jahrgang Donnerstag, den 7. August 1941 Nr. 183 täglich 8—0 Uhr nachmittag». Preise und Nachlaßs-He bet Wiederholungen »ach Preisliste Nr. 0 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungetagen bi» vor» 10 Uhr aufzugeden. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straß« 2 — Fernruf nur öl«. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Gönn- und Feiertag«. Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.— NM., frei Han» 1.10 NM. eiuschl U bq. 1« Pf. Lrägerlohn. Postbezug monatl. 2.80 NM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt Seinen Anspruch auf Rückzahlung LeS Bezugspreise». ZettungSauSgab« für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekauutmachunge« des Laudrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohor« behördlicherseits bestimmte Blatt ««d euthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz MiMMlchem -er Sowjets vernichtet Gigantische Ergebnisse bes Entscheidungsrtngens im Wen / 895 ooo Gefangene, M45 Panzer- kampfwagen, 10M Geschütze und 9082 Flugzeuge erbeutet ober zerstört / Sie blutigen Verluste bes Feindes betragen ein Vielfaches ber Gefangenenrablen / Nie eigenen Verluste auch lm Osten gering / Einleitung neuer Operationen Nach Wochen harter Kämpfe und dramatischer Spannungen hat das Oberkommando der Wehrmacht nunmehr dem deutschen Volk einen Rechenschaftsbericht über den Verlauf des weltgeschichtlichen Ringens im Osten erstattet. Die deutsche Nation hat den Bericht über die neuen Großtaten deutscher Waffen, die den Sowjetstaat in seinen Grundfesten erschüttern müssen, mit einem Gefühl, gemischt aus heißem Dank, freudiger Genugtuung und unein geschränkter Bewunderung, ausgenommen. Unvorstellbar groß sind die Zahlen über die Vernichtung sowjetischen Kriegsmaterials schwerster Art, außerordentlich hoch sind die Gefangenenzahlen und überaus schwer die blutigen Verluste, die die Sowjetwehrmacht unter den harten Schlägen der deutschen Truppen erlitten hat. Zum ersten Mair sind nunmehr die Führer der Heeresgruppen und der Armeen genannt worden, die in der Weite des Sowjetraumes die größten Durchbruchs- und Umfassungsschlachten der Weltgeschichte geschlagen haben. Im Norden steht dir Heeresgruppe des Generalfeldmarfchalls Ritter von Leeb, in der Mitte die Heeresgruppe Des Generalfeld marschalls von Bock, im Süden die Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Rundstedt und anschlie ßend der rumänische Staatsführer General Antonescu mit deutsch-rumänischen Verbänden in siegreichem Kamps mit dem Sowjetfeind. Die deutschen Siegesmeldungen sind mitten hineingeplatzt in die Lügenagitation der Feinde, die die Welt mit erlogenen Berichten über sowjetische Erfolge irrezusüyren trachteten. Gewaltig ist der Raum, den die deutschen Truppen tm Osten erkämpft haben, ungeheuer sind die Menschen- und Materialverluste des Feindes. Diese Ziffern dokumentieren auf das nachdrücklichste, daß Deutschland auch auf den Schlachtfeldern des Ostens dem Feind himmelhoch überlegen ist und daß das Gesetz des Handelns vom ersten Tage an fest in der deutschen Hand lag. An diesen Erfolgen haben alle Waffengattungen der deutschen Wehrmacht ihren vollen Anteil. Das Heer in seinen vielfachen Gliederungen ist aufs tatkräftigste unterstützt worden von den Panzerverbänden, der Luftwaffe und von der Kriegsmarine, deren bedeutsamer Anteil an dem siegreichen Verlauf der Operationen tm Osten noch in einem späteren Bericht eine besondere Würdigung erfahren wird. So haben alle Waffengattun- gen und alle Gaue unseres Großdeutschen Reiches dazu beigetragen, den Feind vernichtend zu schlagen, der uns In das Chaos stürzen wollt«. Smchkmq an drei Brennpunkten Deutsches Heldentum triumphiert über das Massenaufgebot der Sowjets. VIW. Aus dem Führcrhauptquartier, 6. August. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Wie aus zahlreichen Nachrichten hervorgcht, besitzt die sowjetische Führung kein zuverlässiges Bild von der Lage ihrer eigenen Front. Beim Festhalten am Grundsatz der un bedingten Wahrheit war für die deutsche Berichterstattung da- her größte Zurückhaltung geboten, wenn sie dem Gegner nicht wertvolle Aufschlüsse geben wollte. Der berechtigte Wunsch des deutschen Volkes, täglich über den Verlauf der Operatio nen unterrichtet zu werden, mußte demgegenüber zurücktreten. Ja, es mußte selbst in Kauf genommen werden, daß in der Heimat falsche Vorstellungen aufkamen und das feindliche Ausland irreführende Gerüchte ausstreute. Nunmehr ist der Zeitpunkt gekommen, der cs angesichts der Einleitung neuer Operationen ermöglicht, Aufschluß über den Ablauf und das Ergebnis des gewaltigen Ringens zu geben, das mit dem Durchbruch durch die Stalin - Linie begonnen hat. Zwischen Schwarzem Meer und Finni schem Meerbusen ergab das Gelände und die eigene Ziel setzung, daß dieser Durchbruch an drei entscheidenden Stellen erzwungen wurde: Südlich der Pripet-Sümpfe, in der Richtung aufSmolensk und südlich des Peipus-Sees. In den drei nachfolgenden zusammenfassenden Meldungen Wird der Kamps der hierbei eingesetzten Kräftegruppen geschil- dert, in der abschließenden vierten Meldung das Gesamt ergebnis dieser Operationen gewürdigt. Die Operationen an der fi n n i s ch e n Front und der Kampf der Kriegs marine müssen einer späteren Berichterstattung Vor behalten bleiben. Der Vormarsch in den MeelSndern Nachdem die Düna zwischen Dünaburg und Riga in schweren Kämpfen bezwungen und Lettland vom Feinde gesäubert war, stand die Heeresgruppe des Generalfeldmar schalls Ritter von Leeb vor der Aufgabe, die entlang der lettisch-sowjetischen Grenze laufende Stalin-Linie zu durch brechen und gleichzeitig die in Estland stehenden Kräfte der sowjetischen Armee zu schlagen. .In kühnem Ansturm gelang es der unter Führung des Generalobersten Busch stehenden Armee und der in ihrem Abschnitt kämpfenden Panzergruppe des Generalobersten Höppner die stark ausgebautcn und zäh verteidigten Stellungen südlich des Peipus-Sees zu durch- brechen. Ostrow, Porchow und Pleskau fielen nach kurzem, hartem Kampf. Damit war die Voraussetzung ge schaffen, um nach Norden einzudrchen und den Angriff in Richtung Leningrad cinznleiten. Trotz schwierigster Wcgevcrhältnisse, erbitterter Gegenwehr und größter Bean spruchung der Truppe konnte der linke Flügel der zwischen Ilmensee und Peipus-See vergehenden Kräfte bis dicht vor Narwa vorgetriebcn werden, um die Landbrücke zwischen Peipus-See und Finnischem Meerbusen zu sperren. Die in Estland operierende Armee des Generalobersten von Küchler nahm zunächst die stark umkämpften Städte Dorpat, Fell! n und Pernau, schlug in zahlreichen heftigen Einzelgefechten die feindlichen Divisionen und warf sie über Taps hinaus nach Norden zurück. Noch sind die Operationen dieser Heeresgruppe nicht ab geschlossen, trotzdem wurden in diesem Kampfabschnitt bereits wieder Uber 35 990 Gefangene gemacht, 355 Panzer- kampfwagen, 655 Geschütze erbeutet oder vernichtet. An diesen Erfolgen hat die Luftflotte des Generalobersten Keller hervorragenden Anteil. Sic hat in diesem Kampf abschnitt 77 l Flugzeuge des Gegners abgeschossen oder am Boden vernichtet. llmsaylMVlchlacht Mich Kiew Aus dem Südslügel hatte die unter dem Oberbefehl des Gcneralfcldmarschalls von Rundstedt stehende Heeres gruppe von Anfang an besondere schwierige Gelände- und Wittcrungsverhältniffe und einen zahlenmäßig stark überlege nen Feind zu überwinden. In langwierigem, schwerstem, fron talem Ringen mutzten die Armeen des Generals der Infanterie .von Stülpnagel und des Generalfeldmarschalls von Reichenau, unterstützt durch die Panzergruppe des General- obersten von Kleist, sich vorwärtskämpfcn, bis es gelang, den Gegner zum Weichen zu bringen und einen Stotzkeil über Schitomir bis vordieTorevon Kiew vorzutreibcn. Mit diesem weit in den Rücken der Stalin-Linie führenden Durch bruch wurde cs möglich, in breiter Front zwischen Dnjestr und Dnjepr nach Süden einzu drehen, die Rück- zugsverbindungcn des Feindes abzuschneidcn und die Um- sassungsschlacht einzuleitcn, die zur Zeit in vollem Gange ist. In diesen für den Gegner überaus verlustreichen Kämpfen haben ungarische und slowakische Verbände, die in treuer Waffenbrüderschaft Schulter an Schulter mit der deutschen Wehrmacht standen, hervorragenden Anteil. — Gleich- zeitia mit dieser Overation baben die unter dem Oberbefehl Fanfare des Sieges Seit sieben Wochen sind die Augen des deutschen Volkes nach Osten gerichtet, schaut mit uns die ganze Welt auf jenen Maum zwischen dem Nördlichen Eismeer und dem sonnigen Odessa, aus dem am 22. Juni die beiden größten Militär mächte Europas zum Entscheid ungskampf angetreten sind. Unsere Herzen sind bei unseren Soldaten, bei unseren Vätern, Söhnen, Männern und Brüdern, die, getreu dem Befehl des Führers, in unerschrockenem Einsatz jene furcht bare Gefahr abwenden, die ein haßerfüllter, satanischer und fanatischer Feind gewissenlos heraufbeschworen hat. Deutsch land, das Kernstück Europas, sollte zerbrochen und in dem Schlamm und Blutsumpf des Bolschewismus erstickt werden. Zu diesem Zweck hatte Stalin, der Diktator im Kreml, wäh rend seine Kreaturen noch Freundlichkeiten heuchelten, Hun- derte von Divisionen aus der Weite des Ostens zusammen gezogen, um sie in dem Augenblick, der ihm dafür gut dünkte, zum Sturmlauf gegen Deutschland anzusetzen. Tag für Tag haben wir alle auf nähere Nachrichten aus dem Osten gewartet, zumal, wenn die Mitteilungen des Ober kommandos der Wehrmacht kurz und karg waren. Immerhin war jeder im deutschen Volke sich darüber klar, daß, wo das deutsche Schwert zuschlägt, mit Worten gespart werden mutz. Das Schweigen des Oberkommandos der Wehrmacht, das haben wir nun im zweijährigen Krieg bereits mehrfach er fahren können, erschwert dem Feind die Orientierung über die Lage an der Front und ist somit geeignet, operative Gegen maßnahmen zu erschweren, damit aber auch die deutschen Blut- opser zu begrenzen. Die Gründe, die die deutsche Zurückhal tung bestimmten, waren also zwingend genug, um ihnen alles andere unterzuordnen. Erleichtert wurde diese Taktik l «durch, daß das deutsche Volk mit starken Nerven in den Krieg gegangen ist, klar über die Härte des Kampfes, aber auch durchdrungen von dem Bewußtsein, daß die Auseinander setzungen mit der teuflischen Macht des Sowjetstaates zu einer geschichtlichen Notwendigkeit geworden ist. Selbstverständlich hat der Feind in seinem Maulhelden- tnm auch hier wieder die Zurückhaltung des Oberkommandos der Wehrmacht benutzt, um Lügen in die Welt zu schreien, um Schwierigkeiten, ja selbst „Mißerfolge" der deutschen Wehr macht und natürlich auch „sowjetische Siege" zu erdichten. Jetzt, nachdem die Stunde gekommen ist, in der dem deutschen Volk ein Ueberblick über den Verlaüf der Kämpfe im Osten gegeben werden kann, sind diese Lügen zerplatzt wie Seifen blasen im Winde. Am l1. Juli meldete der OKW.-Berichl in einer ersten Zusammenfassung bereits erstaunlich hohe Zahlen, nämlich 400 099 Gefangene, 7615 Panzcrkampswagen. l423 Geschütze und 6233 Flugzeuge, die vernichtet oder er- ieutet worden sind. Und nun haben sich diese Ziffern aber- nals gewaltig erhöht, ja in vielen Fällen mehr als lerdoppelt. Heute erfahren wir, daß die Zahl der Ge gangenen bereits auf 895 900 angestiegen ist und die der ver- lichteten oder erbeuteten Pauzerkampfwagen auf 13145, der Reschütze auf 10 388 und der Flugzeuge auf 9082. Das sind n der Tal Erfolge, die die kühnsten Er- Härtungen des- an militärischen Erfolgen so eichen deutschen Volkes weit übertresfen! lind dabei betragen die blutigen Verluste des sowjetischen Heindes, worauf das Oberkommando der Wehrmacht aus- irücklich verweist, noch ein Vielfaches der Gefangencnzahl. So haben die Verbände unseres Heeres und der Waffen-^, die Luftwaffe, die Kriegsmarine, deren besonderer ilnteil übrigens noch eine nähere Würdigung ersahren wird, rnd die Streitkräfte unserer Verbündeten dem sowjetischen Heind eine Niederlage bcigebracht, deren Folgen einfach latastrophal sein müssen! Verluste an Menschen und Material, wie sie die Sowjetmacht jetzt erlitten Hal, können imrch nichts in der Welt und durch keine An- und Ueberspan- mng der Rüstungsindustrie wieder ausgeglichen werden. Mit lesondcrcr Genugtuung aber erfüllt es uns, daß auch bei den Kämpfen im Osten der deutschen Führung es wiederum ge lungen ist, die eigenen Verluste in diesem gigantischen siingen niedrig zu halten. So vereint sich in diesen histo- lischen Stunden das ganze deutsche Volk im Gesühl des Lankes, den wir dem Führer und unsren Soldaten schulden.