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PulsnitzerAnzeiger Anzeiger Syorner täglich 8—v Uhr nachmittags. Preise und Nachlabsätze bet Wiederholungen «ach Preisliste Nr. 8 — Für baS Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und a» bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungotagen bi» vor» 10 Uhr aufzugrbeu. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur »St. Liese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn« ««b Feiertag«. «vezugSprei»: Bet Abholung 14 tägig 1.— NM., frei HauS 1.10 NM. etuschl 12 be». 18 Pf. Trägerlohu. Postbezug monatl. 2.S0 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung beS Bezugspreise«. ZettungSauSgabe für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« BeLanutmschunge« des Laudrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthält Bekannt«achuugen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 181 Dienstag, den 5. August 1941 93. Jahrgang Der Zweck der Schwarzen Listen Deutschland soll für die Nachkriegszeit vom Südamerikahandel ausgeschaltet werden „Die Schwarze Liste der USA. kann den Handel der Achsenmächte nicht schädigen, weil ein Handel mit Südamerika zur Zeit kaum besteht und Deutschland und Italien auf die Zufuhr aus Südamerika nicht angewiesen sind", schreibt die brasilianische Halbmonatsschrift „Nocas Diretrices". Die wahre Absicht Washingtons ist nach Ansicht der Zeitschrift vielmehr, den deutschen Handel in Südamerika derart zu treffen daß für den USA.-Haudel die Eroberung der südlichen Märkte eine Kleinigkeit wird. Die nord- amerikanische Regierung denke dabei weniger an die Gegen wart als an die Nachkriegszeit, wenn Deutschland wie der als gefährlicher Konkurrent austreten könne. Diese sür die USA. wenig angenehme Aussicht führe sie dazu, die „Politik der guten Nachbarschaft" zu vergessen und Handlun gen zu begehen, durch die die Freundschaft mit den südameri kanischen Staaten aufs Spiel gesetzt werde. Die Schwarze Liste bedeute einen wesentlichen Eingriff in die Souveränität des betroffenen Landes, das dadurch auf die gleiche Stufe gestellt werde, auf der einst die Türkei stand und heute noch China steht. In Brasilien ansässige Kaufleute, so erklärt die Zeitschrift, werden vor die USÄ.-Konsulate zitiert und dort regelrecht verhört. Neben diesen politischen gebe es aber wirt- schastliche Wirkungen, wegen deren Argentinien die Schwarze Liste kategorisch ablehne. „Es gehl mit England vergab" Ein anderes brasilianisches Blatt, „Meio Dia", beschäftigt ich mit der britischen Agitation und schreibt. England werde auch nicht einmal durch den Telegraphen den Krieg gewinnen, weil seine Agitation jämmerliche Fehlschläge erleide. Der Grund für diese Mißerfolge liegt nach Meinung der Zeitung darin, daß England dauernd Sensationsmeldungen in die Welt schickt, die bald als Lügen entlarvt werden. Die Zeitung erinnert daran, wie oft nach englischen Meldungen die Sieg sriedlinie durchbrochen wurde, ferner daß ausgehungerte Ber liner Kinder angeblich bereits die Havelmöven verspeisten und daß neuerdings deutsche Generale und sonstige bekannte Persönlichkeiten am laufenden Band Selbstmord begingen. Mit derartigem Geschwätz jedoch, so meint das Blatt, gewinnt man kemen Krieg, sondern nur mit harten Tatsachen, blutigen Schlachten und entscheidenden Siegen. Die britische Agitation habe denn auch, und das selbst bei den gutgläubigen England- freunden, jedes Vertrauen zu ihr selbst untergraben. Der Aerger über die fortdauernden Mißerfolge verleite die britische Agitation jetzt zu immer neuen Erfindungen, die jedoch schnell entlarvt werden. „Es gehl mit England bergab, denn es hat sogar schön die alte Kunstfertigkeit im Lügen verloren", schließt die Zeitung ihre Ausführungen. „Besetzung selbst gegen Widerstand" Nordamerikanischer „Uebcreifer" bei der Hemisphären- Verteidigung. „In Kreisen des nordamerikanischen Generalstabes besteht ein gewisser Mangel an Verständnis gegenüber dem Problem der Verteidigung der westlichen Hemisphäre", stellt in-der in Rio de Janeiro erscheinenden Zeitung „Gazeta de Noticia" Wladimir Bernardes fest. Der Verfasser geht aus von den nordamerikanischen Behauptungen über einen deutschen Expan- sionsdrang, der angeblich in Dakar mit einem direkt gegen das Herz Südamerikas gerichteten Pfeil installiert sei. Die Kriegs agitation, so fährt Wladimir Bernardes fort, habe einen aus gezeichneten Vorwand gefunden, um die Wirtschastskontrolle Jbero-Amerikas und die militärische Besetzung verschiedener Punkte auf brasilianischem Gebiet zu fordern. Die Meinung des Senators Clark über das Aufgeben der Gutnachbarschafts politik durch die USA., um dem übrigen Amerika als Vasallen nationen die Kriegshegemonie aufzuzwingen, sei keineswegs so extravagant, wie man es in der englandsreundlichen Presse glauben machen wolle. Sein Standpunkt werde von bedeutenden Militärtechniken« geteilt, die wahren Mißbrauch damit trieben, in nackter Offen heit über Lösungen für Amerikas Verteidigung in Brasilien zu sprechen. Bernardes weist aus einen Artikel von Hanson W. Baldwin in der Julinummer von „Readers Digest" hin, der sür den Fall, daß man kein Abkommen über USA -Stützpunkte in Recife unter dem Kommando nordamerikanischer Offiziere erziele, vorschlägt, „brasilianisches Gebiet zu besetzen, selbst gegen Widerstand, wie wir das auch für den Fall Dakar vor gesehen". Dieser Uebereifer bet der Hemisphärenverteidigung, ver bunden mit der Politik wirtschaftlichen Drucks — wie mit den Schwarzen Listen —, so schließt der Artikel des bekannten bra silianischen Journalisten, könnte sehr wohl die Atmowbare des Panamerikanismus grundsätzlich wandeln. „Wem wünschen Sie den Siez?" Unverschämte Erpresscrpolitil der USA. in Südamertka Bezeichnend für die erpresserische wirtschaftliche Durch dringung Südamerikas durch Agenten der USA. ist die Tat sache, daß der Handelsattache der Vereinigten Staaten in Guatemala, William E. Dunn, in gewissen Abständen an deutsche Reichsangehörige die Frage richtet: „Wem wün schen Sie den Sieg im gegenwätigen Krieg, Deutschland oder der Demokratie? Was werden Sic tun, wenn Sie von der deutschen Gesandtschaft Weisung erhallen?" Es handelt sich bei William E. Dunn offensichtlich um einen jener von Roosevelt nach Südamerika entsandten Quig leys, die die Ausgabe haben, Handelsspionage zu be treiben und damit einen politischen Auftrag zu verbinden, der, wie auch in diesem Falle, in das diplomatische Gewand eines Handelsattaches Meidet wird. Man kann sich vorstellen, welche Absicht mit der Vorlage solcher Fragen an Reichsdeutsche ver bunden wird. Selbstverständlich werden von ihrer Beantwor tung Zugeständnisse irgendwelcher Konzession, die als Existenz minimum notwendig sind, abhängig gemacht. „Systematische LesHleuntgung der Einkreisung* Japan in ruhiger Entschlossenheit abwehrbereit. In einer Betrachtung über die Einkreisungsplänc Eng lands und der Vereinigten Staaten gegenüber Japan gibt „Tokio Asahi Schimbun" der Meinung Ausdruck, daß es zwi schen diesen beiden Ländern und Japan keine Möglichkeit sür eine Verständigung mehr gebe. Je weiter Japan in seinen Bemühungen zur Schaffung einer Neuordnung in Ostasien gehe, desto stärker werde die englisch-nordamerikanische Oppo sition, da beide Länder nach wie vor am Traum der Aufrecht erhaltung der alten Weltordnung festhielten. Es gebe hier auch keine Basis, aus der sich Japan, England und die USA. treffen könnten. Wie die Sperre der Oelaussuhr durch Roose velt zeige, seien die Vereinigten Staaten entschlossen, ihre feindselige Haltung gegenüber Japan immer mehr zu ver stärken. England, die Vereinigten Staaten und Tschung- ling hätten sich bereits im antijapanischen Bündnis zusam mengefunden und versuchten nunmehr auch die Sowjetunion in diese Allianz einzuspannen. Ja, in der letzten Zeit ver suchten England und die USA. ihre Einkreisung gegen Jewan zu Lande, zur See und in der Luft mit größter Be schleunigung zu vollenden. Japan, so bemerkt das Blatt, fei jedoch auch auf die schlimm st e Entwicklung der Dinge vorbereitet und könne daher in ruhiger Ent schlossenheit der Zukunft entgegensetzen. Dabei sei sich das japanische Volk gleichzeitig im klaren, daß n u r d u r ch K a mp f gegenüber all diesen Hindernissen Schwierigkeiten beseitigt und auch der Chinakonflikt beendet werden könnte. Ein anderes Blatt bemerkt in diesem Zusammenhang, China sei als erste Offensivbasis gegen Japan gedacht. Im einzelnen sehe das englisch-nordamerikantsche Programm neben der Einbeziehung Tschungkings und Moskaus in die anti japanische Front den Bau zahlreicher Flugplätze im südwest lichen China, die Entsendung von Flugzeugen sowie britischen, nordamerikanischen und Sowjetpiloten und den beschleunigten Bau einer Eisenbahnlinie zwischen Sibirien und Landschau vor. Der Bau eines großen Flughafens in der britisch-indi schen Provinz Bengalen durch die USA. zeige gleichzeitig mili tärische Vorbereitungen für Indien und den Nahen Osten. Revolte in einem USA.-Militärlager Wie United Preß meldet, kam es in dem 35 000 Mann umfassenden Militärlager in Fort Knox (Kentucky) zu einer regelrechten Revolte von 350 inhaftierten Soldaten. Die Posten hätten scharf über die Köpfe der meuternden Soldaten hinweg- gcschossen. Dabei sei ein Soldat durch eine abprallende Kugel getötet worden. Bei den Inhaftierten habe es sich fast durchweg um straffällige wegen Urlaubsüberschreitung, Trunkenheit oder Glücksspielens gehandelt. Die Revolte habe sich entwickelt, als die Posten aus drei inhaftierte Soldaten schossen, die versuchten, einen Stacheldrahtzaun zu überklettern. Die übrigen Gefan genen hätten darauf die Posten und die Offiziere mit Steinen beworfen. Front gegen Verräter ' Im Fortgang der militärischen Operationen ist die Maste der ostwärts Smolensk eingeschlossenen sowjetischen Ver bände vernichtet worden. Ebenso erfolgreich verlaust der Kamps im Süden, wo — der OKW.-Bericht spricht hier von einem Umfassungsslügel in der Ukraine — schnelle deut sche und ungarische Verbände wichtige Eisenbahnverbindungen des Feindes abgeschnitten haben. So wird die sowjetische Heeresmacht systematisch zerschlagen, wird die Zukunft Euro- Pas gesichert. Denn darüber darf es nirgendwo auch nur den leisesten Zweifel geben: das offene Bekenntnis Moskaus zur Weltrevolution, das begleitet wurde von der Zusammenballung starker Heercsverbände mit der Front gegen Mittel- und West- europa, bedrohte unsere Kultur in ihrer Existenz! Der Bolschewismus ist nach seiner Geschichte und nach semxr Wirkung eine hundertprozentigeVerneinung der europäischen Kultur, ja, schlimmer noch, er stellt eine Verhöhnung Europas dar. Europäisch sind Ordnung, Ar- beit, Aufbau, Kultur. Kunst, Freude, die Steigerung des Le- bens, die Familie. Das Leben im Sowjetstaat dagegen wird gekennzeichnet durch Unordnung, Zerstörung, Schund und Schmutz, den organisierten Massenmord und die Auflösung aller Familienbande. So spricht denn auch aus den Feldpost briefen unserer Soldaten ehrliche Verwunderung über die Verkommenheit, die das „Paradies" der Arbeiter und Bauern kennzeichnet, über die Armut, in der die Masten in diesem Zuchthausstaat ihr Dasein hinbringen müssen. Trotzdem bringt die Londoner „Times", die sich so gern In vornehmen Gebärden gefällt, es fertig, den Gedanken zu Ventilieren, es sei das Einfachste, nach dem Kriege Europa sen Sowjets zu überlassen! Nach Ansicht der „Times" soll ser neue Frieden aus der militärischen Macht beruhen und ,on einer Großmacht kontrolliert werden. Da die Engländer «nd die Nordamerikaner jedoch zu weit von Europa entfernt md, um jederzeit zur Stelle zu sein, wenn einer aufmuckst, vill man dem Sowjetstaat die Ausgabe übertragen, den Gen tarm des europäischen Kontinents zu spielen. In Erinnerung an die furchtbaren Greueltaten und die schreck- ichcn Erfahrungen der Sowjets in Liequidierungen un- i>eliebt gewordener Menschen glaubt man offenbar in London, >aß Moskau für ein solches Amt am besten geeignet ist. Deut scher hätten die Briten nicht dartun können, daß sie legitime Interessen in Europa nicht haben. Mag Europa darben oder Pingern, mag Europa verelenden oder in grauenhaften Zuckun zen absterben — alles das wird einen britischen Lord nirgend- vie stören oder beunruhigen. Wenn Europa nur schwach »leibt! Wenn Europa nur nicht zu einer Gefahr für England vird, das heißt, wenn Europa nur nicht eine Entwicklung ünschlägt, die England in der Ausbeutung der Welt behindern iönnte. So entspricht das englisch-sowjetische Bündnis einer vergehenden inneren Uebereinstimmung beider Mächte. So iroß die äußerlichen Unterschiede zwischen den plutokratischen Neldsäcken und den Bolschewisten sind, weitgehend einig sind «eide sich in der Feindschaft gegen Europa. Zum Glück für die Staaten und Völker Europas ist die Zukunft unseres Erdteils nicht abhängig von den Plänen ,er britischen Plutokratie und erst recht nicht von den Ziel- etzungen bolschewistischer Mordbrenner. Im nationalsozialisti- chen Deutschland ist Europa eine Macht erstandest, die in für allemal unserem Erdteil die Freiheit und Entwicklung rkämpfen wird. Unsere Soldaten sind ja nicht wie die «ritischen in das Feld gezogen, um die Geschäfte einer nach «er Weltherrschaft lüsternen kapitalistischen Clique zu besorgen, lnd ebenso kämpfen unsere Soldaten nicht wie die Sowjets, veil sie „politische" Kommissare mit der Pistolenmündung m Genick vorwärtstreiben. Wir kämpfen, weil wir der Jn- rigcn unserer Feinde satt sind, und endlich unserem Reich, mmit aber auch den europäischen Völkern, eine lange Zeit chöpserischer Arbeit verschaffen wollen. Im Gegensatz zu Deutschland ist den Briten und den Sowjetmachthabern dieser Krieg nur ein großangelegter Raubzug. England wollte den europäischen Völkern -ie Unabhängigkeit und die Selbstbestimmung rauben. Mos- au aber gedachte durch den Krieg den Weltumsturz bewerk- lelligen zu können. Nicht bester sind die Absichten, die den Präsidenten der Vereinigten Staaten, Roosevelt, bestim men, England Waffenhilfe zu leisten und dem Sowjetstaat Hilfe in Aussicht zu stellen. Es ist nicht die Liebe zu England, tzie den Präsidenten Roosevelt veranlaßt, mit dem Schicksal seines Volkes zu spielen, sondern Roosevelts wahres Ziel be seht eben nur darin, den Krieg in die Länge zu ziehen, um Sie Aussichten Nordamerikas, sich an der britischen Erbmaste m bereichern, zu vergrößern. Ebenso nüchtern denkt Noose- selt in seiner südamerikanischen Kampagne, die, wie man auch in diesem Erdteil anerkennt, eben nur daraus an gelegt ist, der nordamerikanischen Wirtschaft neue Märkte zu sichern. Interessant ist nun, daß Roosevelt auch der Sowjet-