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HUockeMott für Pulsnitz, Königsbrück, Rsöktzerg, Naötlmrg, Moritzburg und Umgegend. Erscheint: Mittwoch» und sonnabends. Abonnementspreis: jekschlietzlich des jeder Sonnabend-Nummer benieaenden SonntagSblaNeö) Vierteljährlich I Mk. 25 Pfg. Inserate werden mit 10 Pfennigen für den Raum einer gespaltenen Corpus- zeile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittag- » Uhr hwr aufzugeben. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Autsnitz und Königsbrück. DreimlÄ-reiszigster Jahrgang. Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwortliche Nedaction, Druck und Verlag von Paul Weber in Pulsnitz. Geschäftsstellen Mr Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. Dresden: Annoncen-Bureaus Haasenstein L Vogler u. Jnvalidendank. , Leipzig: Rudolph Mosse. "on uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken otHk Ulisse Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beiliegen oder nicht. ^XPkälliON ÜK8 ^Mt8dlLUk8. Mittwoch. 80. 5. Octover 1881. Bekanntmachung. Auf Antrag der Erben der Hausbesitzerin Christiane Caroline verehel. gewesene Förster'geb. Naumann in Nie-ersteina soll das zu deren Nachlaß gehörige Hausgrundstück No. 58 des Brand-Catasters 8lld Fol. 76 des Grund- und Hypotheken-Buchs für Niedersteina den 14. October 1881 Vormittags II Uhr freiwillig an hiesiger Gerichtsstelle versteigert werden. Kauflustige werden geladen, gedachten Tags und zu gedachter Stunde an Amtsstelle hier sich einzufinden, über ihre Zahlungsfähigkeit sich auszuweisen und hier auf der Versteigerung des Nachlaßgrundstiicks sich zu gewärtigen. c»,. Die Versteiqerungsbedingungen, Beschreibung des Grundstücks und dre darauf haftenden Abgaben sind aus der Beifüge zu den an Amtsstelle und in der Schänke zu Nied rsteina aushängenden Anschlägen zu ersehen. Pulsnitz, am 17. September 1881. Das Königliche Amtsgericht vr. Krenkel. W. Von dem unterzeichneten königlichen Amtsgerichte soll " den 38. Oktober 1881 das dem Skleme.. Toset Henoig. vormals BürgormMer in Naunhos nmehörine Grundstück, Nr. 15 dcs Katasters >md-Nr. 7 des Grund- und Hvpolhelcnbuchs für Rohna, welches Grundstück am 28. Juli 1881 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf SS85 Mark / / / gewürdert worden ist, notwendiger Weise versteige . werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Königsbrück, den 29. Juli 1881. Königliches Amtsgericht daselbst. i. v.: ' — Carl Sommerlatte, Ass. Bekannt m achung, das Standesamt Cosel betr. An Stelle des mit Tode abgegangenen bisherigen Stellvertreters des dasigen Standesbeamten Johann Gottlob Müller ist Herr Gemeindeältester Johann Gottlieb Jätzold in Cosel in nomgltchen Kreishauptmannschaft Bautzen in Gemäßheit von § 6 Abs. 1 des Gesetzes über die Beurkundung des Personenstandes u. s. w. vom 6. Februar 1875 bestellt, bet der unterzeichneten Amtshauptmannschast in Pflicht genommen und in sein^Amt eingewiesen worden. Kamenz, den 26. September 1881. Königliche Amtshauptmannschaft. — I. V.: Comm.-Nath Bachmann, Bez.-Ass. Moutag, den 10. Oct. 1881, Viehmarkt in Bischofswerda. Der Pla« eines »entsche« Volls- wirthschaftsrathes. >n dm lchtmJahrm -m- ^ .Eiickt aus d? politischen Lage eingetreten und dre KaNkv^?"^ des europäischen ConcerteS hat Ld« sKu^ in Dan»« -in- -»-- I itender Es ist daher erklärlich, daß " > n «sorn inn-^n m"""" sich in hervorragender Weise ? Ä weitere Aus^^l^enheiten beschäftigt und daß 'hm wettere Ausbau sej„er großartigsten Schöpfung, de« deutsch^ Mich^ europäische Friede nach menschliche oraus^ ^uf Jahre hinaus gesichert erscheint, besonders am Herz^ Die Hauptbestreb ¬ ungen des He'chS zlers sind darum in erster Linie auf eine wirthschai w und sinancielle Stärkung des deutschen Reiches Achtet, da es eine Thatsache ist, daß Deutschland gegenüber anderen Großstaaten, namentlich waS England, Frankrelw und die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika «Eangi u, wirthschastlicher und financieller Beziehung bedeutend zurückgeblieben ist. Eine Stärkung Deutschlands nach dieser Richtung gehört aber mit zu den Grundbedingungen für die Erhaltung des Reiches und dies Ziel sucht Furst Bismarck auf allen Wegen zu erreichen; hierbei vertritt Fürst Bismarck die Ansicht, daß die Parlamente, vor Allem der deutsche Reichstag und der preußische Landtag, da sie mehr vom politischen Stadtpunkt und Gesichtspunkt aus constituirt s"d, nicht immer geeignet erscheinen, in Fragen wirth- chaftlicher und financieller Na ur, eine sachliche Ent- ich'-tdung zu treffen. AuS diesem Grunde hat Fürst Bismarck im vorigen Jahre auch den preußischen Volks- wirthschaftsrath ins Leben gerufen, da es ihm als ein Bedürsniß erschien, in Preußen neben dem Landtage ein Institut zu schaffen, welchem eben die sachliche Beurtheil- ung von financiellen und wirthschafllichen Gesetzentwürfen obzuliegen hätte. Der preußische Volkswirthschaftsrath ist aber von vorherein nur als eine vorübergehende Ein richtung ange^ehev worden, welche jetzt in einen deutschen Volkswirthschaftsrath umgewandelt werden soll, da die wichtigen financiellen, wirthschaftlichen und socialpolitischen Reformen doch von Reichswegen zu Ende geführt werden müssen. — Bekanntlich war in der vorigen Reichstags- Session der für die Einrichtung eines deutschen Volks- wirthschastsrathes geforderte Posten abgelehnt worden, aber schon damals hieß es, daß trotz dieses ablehnenden Votums die Reichsregierung nicht gewillt sei, auf die Einführung des genannten Instituts für das ganze Reich zu verzichten; die betreffende Position wird daher bereits in den nächstjährigen Haushaltsetat wieder ausgenommen werden (und in Regierungskreisen ist man der Ansicht, daß es diesmal mit Hülse der Centrumspartei gelingen werde, die Position durchzubringen. Von einer noch maligen Einberufung des preußischen Volkswirthschafts- rathes ist deshalb auch nicht die Rede; geplant ist dagegen der erstmalige Zusammentritt des deutschen Volkswirth- schastsrathes vor der Frühjahrs-Session des Reichstages und zwar höchst wahrscheinlich, um ein Gutachten über den umgearbeiteten Entwurf des Arbeiter Nnfall-Versicher- ungsgesetzes abzugeben. Jedenfalls wäre die endliche Errichtung eines deutschen VolkswirthschaftSrathes mit Freuden zu begrüßen und wir können uns mit dem ab lehnenden Reichstags-Votum nicht befreunden; vor Allem müssen wir der Behauptung entgegentrcten, daß die ge plante Institution eine Herabsetzung der parlamentar- Rechte, eine förmliche Bevormundung des Reichstages sei, nein, der deutschen Volkswirthschaft soll lediglich aus dem oben angedeuteten Gesichtspunkte errichtet wer den: In ihm eine Institution zu schaffen, die über dem Standpunkte der politischen Parteien und ihren Zänker eien steht und daher so recht geeignet ist, in financiellen und wirthschaftlichen Fragen ein unbefangenes Urtheil zu fällen. Wir haben aus den Verhandlungen des vor igen Reichstages genugsam erfahren, wie gerade Fragen der erwähnten Art zu Parteizwecken ausgebeulet und nur vom Parteistandpunkte aus beurtheilt wurden und um dies künftig zu vermeiden, will Fürst Bismarck der deutschen Volkswirthschaft durchsetzen, von dem man mit Fug und Recht annehmen kann, daß er sich bei Prüfung der ihm zu unterbreitenden Vorlagen financieller und wirthschastlicher Natur nicht von Parteileidenschaften, sondern von rein sachlichen Gründen leiten lassen werde und es steht deshalb zu erwarten und zu hoffen, daß der Neichsregierung zu dem gedachten Zwecke nicht nur Männer aus den Reihen der Conservativen und Cleri- mlen, sondern auch aus denen der Liberalen ihre Hülfe leihen werden. Zeitereignisse. Pulsnitz. Noch bis nächsten Freitag, den 7. d. M., liegt die für die diesjährige RcichstagSwahl hier ausgestellte Wählerliste auf der Rathsexpedition zu Jedermanns Einsicht aus. Wer wahlberechtigt ist und von seinem Wahlrechte Gebrauch zu machen beab-