Volltext Seite (XML)
Amts- und Anzeigeblatt für den Kmtsgerichlsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. N. 1.50 einschließl des „Jllujtr.Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unserenBoten sowie bei allen Reichspostanstalten. Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel. Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide- Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,MIdenthal usw LrjchdiaL täglich abend; mit Ausnahme der : r So^'^dIeiertagesürdenfolgendenTag. » Ä7«»riasnprets: die ileinspaltigc Seile 12 < t iOfmMZ» ^m amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. «el..«dr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 210. Drucker und Verleger: Amii Hannebohn, veramwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. «4 -1, — Donnerstag, des 19. Mürz L»L4 Die Nr. 13.3 der SchankstättenverbolSliste ist zu stretchen. Gtadtrat Eibenstock, den 17. März 1914. HolzversteMrssg. Eibenstocker Staatssorstrcvier. Hotel „Stadt Leipzig" in Eibenstock Freitag, de« S7. März 1914, varmittagA /,10 Uhr. 6 lm h, 114.» IM w. Arnm scheite, 0,r rm h, 30 IUI Iv. Arennknüpptk. 4 NU h . 30,» IUI w. Aeste, 634 nu w Stöcke. Nachmittags '/.2 Uhr. 7 bu Klöhe 16—61 em stark, 7080 fi. Klöke 7—15 ew stark, 6699 fi. „16-22, , 4019, „ 23-51, „ 92,- NU fi. Ankknüppel, in Abt. 3, 6, 22, 41, 49 u. 74 (Schläge). Egl. Forstrevterverwaltung Eibenstock. Kgl. Forstreniamt Gtbenstock. Die Reichstagswahl in Borna-Pegau. Ein nsues Ruhmesmal in der Geschichte bür gerlich-nationaler Betätigung hat die Wäh lerschaft des 14. sächsischen Wahlkreises dem geeinten Vaterlands geweiht. Nach dem schmachvollen Jahre 1912, da die „rote Woche" zur Heranziehung von — es tft dies ein sozialdemokratischer Ausdruck — „Stimm vieh" noch nicht nötig war, hat sich jetzt das deutsch denkende Volk auf sich selbst besonne,«; hat eingesehen» daß es unter den Phrasen sozialdemokratischer Hetz- apostel tiefer in Ketten geschlagen ist, als je unter dem sürsorgenden und sanftem Szepter einer weise» Volks wirtschaft. Borna-Pegau hat das zu beweisen gesucht. Ans wird telegraphiert: Bor«a,18.MLrz. Betdergestr.Retchs- tagsersatzwahltm 14. sLchs. Wahlkreise erhielten v. Liebert (Reichspartet) 8584, Nitzschke!, (Natl.) 6644 «nd Ryssel («o,.) 1(999 Stimme». Es findet somit Stich» ahl zwischen Exzellenz v. Liebert «nd Ryssel statt. Wir schrieben: „Borna-Pegau hat das zu beweisen gesucht." Ein Exempel wird das plaujioel machen. Die letzte Nachwahl von Jerichow 2 — uur zum Beispiel, um all die anderen nicht erwähnen zu brauchen — hat auf bas Deutlichste bewiesen, daß die unglückliche Partei- Parole: „der Feind steht rechts", die das Bürgertum 1912 irvelsitete, längst von gesundem Volksgesühl als unsinnig anerkannt ist. Ueberall ein Anwachsen der Stimmen der Deutschen. Wie stark der Zuwachs der vaterlandstreuen Stimmen geworden ist, geht aus dem folgenden Zahlenmaterial hervor. Im Jahre 1912 er hielt der Sozialdemokrat Ryssel 11566 Stimmen; er halt also nach der roten Woche nur etwas mehr den« 400 Stimmen mehr auszubringen vermocht. Dahin gegen kann (ich Exzellenz v. Liebert eines Stimmenzu wachses von mehr als 1200 erfreuen. Das ist ein Resultat! Wie auch die Stichwahl aussallen mag. Wir find die letzten, die mit dem prophetischen Pathos einer Kas sandra Möglichkeiten behaupten. Aussichten sind ober vorhanden, sichere Aussichten, daß der 14. sächs. Wahlkreis den bürgerlichen Parteien erhalten bleibt. Es muß anmuten, daß zur Erhöhung der sozialdemo kratischen Stimmzissern schon jetzt ein Teil Oes stark links stehenden Liberalismus' beigetragen hat, ei« Teil der Nationalliberalen aber auch gleich im ersten Wahl gange für von Liebert gestimmt hat. Es liegt somit die Möglichkeit vor, daß die Stimmen, die der nationalliberale Kandidat Nitzschke bekommen hat, zum großen Teil in der Stichwahl auf Liebert fallen und somit der Sozialdemokratie dieser ersehnte Wahlkreis «ach wie vor vorenthalten bleibt. l>. Tagesgeschichte. »«tsMa«P. — Ein neuer Welfensproß. Im Kampf und Streit um Politik und Scaat-wohi versöhnt gewöhnlich ein gemeinsame» Zwischenglied. Da« ist seil heute morgen vor handen. Un» wird telegraphiert: »»»««schweig, 18.«»rz. Die-eri-Hl» kiktsrta Lo«tse von Vra««schweig ist de«te Marge« k«rz nach fünf Uhr va« «iaem Erb» Prinze« glücklich eatbaatzea worbe». Glückauf! dem Bundesstaate Braunschweig! - Retchstagserfatzwahlergebnis. Bci der Reichstagsersatzwahl im zweiten Posener Wahl kreise Obornik-Samter-Birnbaum-Schwerin Marthe), die durch die Mandatsniederlegung des Retchstagsab- gevrdneten Grasen Mtelzynski erforderlich war, wur den abgegeben für Rittergutsbesitzer Haza-Radlitz (konf.) 13019, Prälat KloS (Pole) 16438, Schulz ^Soz.) 636 Stimmen. Zersplittert waren 3 Stimmen. Klos ist somit gewählt. — Der Kronprinz und der ProzetzLenß. Dis „Nordd. Allgcm. Ztg." schreibt: Nachträglich ist uns eine Auslassung des Schriftstellers Hans Leus; über s eine Verurteilung wegen Beleidigung Sr. Kaiser!, und Königl. Hoheit des Kronprinzen zur Kenntnis ge kommen, in der es u. a. heißt „Unmittelbar vor der Verhandlung erschien im Gerichtshause vor dem Ter- minzinnner der Abg. von Maltzahn, der bekanntlich jetzt dem Kronprinzen zugcordnet ist. In der Ver handlung war er nicht anwesend; er ließ sich aber vor her bei dem Vorsitzenden der Strafkammer anmelden. Die Umgebung des Kronprinzen hat also durch Herr« von Maltzahn ein unmittelbares Interesse an diesem Prozeß gezeigt und es dem Vorsitzenden gegenüber zum Ausdruck gebracht." Auf Grund der von uns eingezogenen Erkundigungen könne" wir demgegen über feststellen: es ist unwahr, daß Herr von Maltzahn sich vor oder während der Verhandlung bei dem Vor sitzenden der Strafkammer habe, melden lassen. Eben so unwahr ist die Behauptung, daß die Umgebung des Kronprinzen dem Vorsitzende« gegenüber irgenvwie ein Interesse an dem Ausgange des Prozesses zum Aus druck gebracht hätte. — Staatssekretär von Tirpitz über die Entwickelung von Kiautschou. Bei der Be ratung über den Etat von Kiautschou in der Budget kommission des Reichstages führte Staatsjelretär von Tirpitz aus, daß di« Bemühungen der Regierung, Kiaut schou wirtschaftlich zu heben und Deutschlands kultu relle Verpflichtungen zu erfüllen, durch eine unerwar tet schnelle Entwickelung des Schutzgebietes belohnt worden seien. Das deutsche Eisenbahnwesen in Chin« habe große Fortschritte gemacht. Die endlich zur Aus führung kommenden beiden Schcyrtungbahnbanten hät ten einen großen Einfluß auf die Entwickelung des Schutzgebietes. Der Staatssekretär besprach eingehend die Errichtung eines Eisenwerkes, dessen Vorbedingun gen, Kohle und Erz, vorhanden seien. Die Kohle ent- spveche der besten westfälischen Kohle und werde auf allen deutschen Kriegsschiffen in Ostasien gebrannt- Er besprach auch die Aussichten eines Hüttenwerkes jn Tsingtau. In deutschen Jndustriekreisen sei das In teresse für China im Wachsen, und die Marineverwal- tung bemühe sich, es durch weitere Aufklärung zu för dern, damit Deutschland die jetzige günstige Gelegen heit nicht verpasse. Unterstaatssekretär Zimmermann erklärte, daß einer Verminderung oder Zurückziehung der in China stationierten 500 Mann deutscher Trup pen nicht das Wort geredet werden könne. Man könne zwar volles Vertrauen zu deni gegenwärtigen Präsi denten haben, doch beruhe das Vertrauen i« die Halt barkeit der Zustände wesentlich in seiner Person. Es werde stark gegen ihn gearbeitet, so von der Kuomin tangpartei und der Bewegung des weißen Wolfes. Sollte Juanschikai von oer Leitung der Republik ver schwinden, so würde voraussichtlich wieder alles ins Wanken geraten. Bisher sei nichts bekannt, daß an dere Mächte der Anregung Rußlands, das seine Trup pen zurückziehen wolle, folgen würden. Jedenfalls sei die. deutsche Truppe vorläufig noch nicht entbehrlich. Noch weiterer Debatte über den Ausbau der deutschen Schulen in China, wobei von seiten des Zentrums an geregt wurde, eine Auslandshochschulc in Berlin zur Förderung aller Auslandswissenschaften zu gründen, wurde der Etat für Kiautschou bewilligt. Vesterreich-Ungar«. — König Friedrich August in Wien. König Friedrich August von Sachsen hat Dienstag vormittag das Historische Museum in Wien besucht. Am Abend haben der König und dessen Schwester, Erz herzogin Maria Josepha, mit ihrem Sohne, Erzher zog Max, der Aufführung des „Verschwenders" im Hof burg Theater betgewohnt. Nach der Vorstellung nach- mrn der König, die Erzherzogin und Erzherzog Max an einem Souper teil, welches der sächsische Gesandt: Gras Rex in seinem Palais gab, und zu dem eine größere Zahl Einladungen ergangen waren. Auch der' Minister des Aeußercn, Graf Berchtold und Gräfin Berchtold befanden sich unter den Gästen. Um '/,4 Uhr nachmittags hat der König dem Erzherzog Karl Franz Josef und ressen Gemahlin, der Erzherzogin Zita, im Schlosse Hetzendorf einen längere« Besuch abgestattet. Italien. Lösung der italienischen Kavin etts- trisis. Wie „Giornale d'Jtalia" erfährt, haben Mar tin und Ciusfelli zugesagt, in ein Kabinett Salandra einzntreten. Die Krisis nähert sich daher nunmehr der endgültigen Lösung. Das Blatt bezeichnet folgende Ver teilung der Portefeuilles als wahrscheinlich: Salandra Vorsitz und Inneres, di San Giuliano Aeußeres, Mar tini Kolonien, Rubini Schatz, Millo Marine, General Grandi Krieg. Frankreich. Caillaux' Demission angenommen. Ter Ministerrat ist Dienstag vormittag um 11 Uhr zu sammengctreten, um über das Rücktrittsgesuch des Fi- nunzministers Caillaux und über die für das Kabinett geschaffene Lage zu beraten. Der Ministerrat hat die Demission Caillaux' angenommen. Er wird ersetzt durch deu Minister des Innern Reuoult Das Portefeuille des Innern übernimmt der Hamdclsmini- ster Malvy, das Handelsministerium der bisherige Un terstaatssekretär Peret. - Labori Frau Caillaux' Verteidiger. Frau Caillaux hat Labori zu ihrem Anwalt gewählt Labori war bekanntlich der berühmte Verteidiger Drey fus', auf den zur Zeit des Prozesses auch ein Attentat verübt wurde. — Angriff auf den Vizepräsidenten der französischen Kammer. Der Vizepräsident der Kammer, Augagneur, wurde Dienstag früh, als er sich zu einer Sitzung ins Palais Bourbon begeben wollte, von einer Frau tätlich angegriffen. Es handelt sich um eine Sängerin Pauline Henry aus Lyon. Sie er klärte vor dem Polizvikommissar, der Grund ihrer Aus sinandersctzung liege in einer privaten Angelegenheit. Augagneur hat gegen die Angreiferin Klage erhöbe«. - PoincarSs Besuch am russischen Hof. Nach einer Meldung aus Paris ist der Besuch des Prä^ sidenten Poincars am russischen Hofe auf Slmsang Juli festgesetzt worden. Der Präsident wird den großen Ma- növvrn des Petersburger Militärbezirks beiwohnen und sich ungefähr eine Woche in Rußland aufhalten. England. Eine tätliche Attacke gegen Chur chill. Nachträglich wird bekannt, daß Winston Chur chill am Sonnabend auf dem Bahnhof im Bradford, wo er ein Rede über Homerule gehalten und erklärt hatte, daß die Regierung jetzt alle Zugeständ nisse gemacht habe, die möglich seien, von einem Mamn aus der Volksmenge, die den Minister auf den Bahn hof begleitete, mit der geballten Faust ins Gesicht ge schlagen wurde. Der Mann verschwand sofort i« der Menge und konnte nicht ermittelt werden. Gpasien. Thronverzicht Don Jaimes. Wie de« Blättern aus Madrid gemeldet wird, soll Don Jaime, der Sohn des Don Carlos, auf seine Thronansprüche verzichtet haben. Die Carlisten werden ausgefordert: werden, die Dynastie des Königs Alfonso anzuerkennen und mit der äußersten konservativen Rechtem eine große katholisch Partei unter Führung Mauras zu bilden. Man erfährt auch, daß Don Jaime sich mit erner Prin zessin von Connaught verheirate« werde. Ivo» valka«. - Das erste albanische Ministerium. Nach den neuesten Meldungen hat sich das albanische Kabinett wie folgt gebildet: Präsidium und Aeußeres Turkhan Pascha, Krieg und Inneres Essad Vascha, Landwirtschaft Aziz Pascha, Justiz Mustd Bei, Post und