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Dieses Blatt enthält die omtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach. . Hauptbkair und ittlksie Zeiiung in dm Ortschaften drs Pulsnitzer AmtsAerichtLbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Niederstem» Anßkach, Ober- und Niederlichtcnau, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf. Lichteitberg, Klcin-Dittuianusdorf, Geschäftsstelle: Pulsnitz, Bisnialckplvtz Nr. 265 Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W Mohr) Schriftleiter: I. W. M o h r i n P n l s n i tz. Nummer 2 Donnerstag, den 5. Januar 1922, 74- Jahrgang mninüs 17, Amtlicher Teil. Auf Blatt 372 des kiestaen Handelsregsstsrs, den Bankverein Bischofswerda, Aktiengesellschaft, Zweigstelle Großröhrsdorf, Zweigniederlassung der Aktiengesell schaft „Bankverein Bischofswerda, Aktiengesellschaft" mit dem Sitze in Bischofswerda derrlssevd, Ist heute eingetragen worben: Das Grundkapital betrügt nach der am LO. Dezember 182t beschlossenen und daraus erfolgten Erhöhung von sün? M'Monen Mark, jetzt sieben Millionen sünshunderttausend Mark, »erlegt in 7500 Aktien zu je eintausend Mark. Z S dcs GesrllsSaftsoerirages ist entsprechend geündrrt worden. Amtsgericht Pulsnitz, «m so. Dezember 1»21. ÄAgeMeme AMatzsteaer 1921. Die Steuererklärungen werden den Pflichtigen im Laufe dieser Woche zugestellt Sie find bis spätestens Ende dss. Mts. sorgfältig cusgefüllt und unterschrieben an unsere Stüdliteueretnnahme zurückzugeben. Bei dieser können die Angaben auch zu Protokoll erklärt werden. Die Nichtrinrcichung kann aus Grund von § 202 der Reichsadgabenordnung erzwungen werden. steuerpflichtige, denen kein Vordruck zugehi, find verpflichtet, sich umgehend bei uns zu weiden. Zuwidethandiunaen können außer mit einer Ordnungsstrafe mit einem Zuschläge zur Steuer in Höhe bis 10 o. H. derselben geahndet werden. Pulsnitz, am 2 Januar 1922 Der Stadtrat als Nmsatzsteueramt. VekanntmachAng. Die monatliche Miete für eine« Elektrizitätsmesser ab 1. Januar 1922 betrügt für bisher lür neu angeschlofsene Messer anzuschlteßende Messer bis zu KOO Watt Anschlutzwert M 180, M 2-, » — 1250 , ' , M 260, Al 3 40, « — 8000 „ , M 3 60, M 4 80, 9000 , M 5 30, M 7-, „ - 15000 , , M 7 20, M soo, 20000 . M 9.-, M 12—, über' 20000 . nach Vereinbarung. Bei Doppeltarifmtssern aelten dieselben Sötzs mit M 210 Zuschlag für bisher angeschlossene und M 2.80 für neu anzuschlietzcnde Messer Pulsnitz, den 5. Januar 1921. Städtisches Elektrizitätswerk Pulsnitz. Amte für alle WtiiWN vermittelt vollständig kostenlos Verlag des „Pulsnitzer Wochenblattes". Das Wichtigste. Der endgültige Entwurf dec söchstschen Gemeindereform soll im Februar dem Landtag aorgelcgt weiden. Von Regierur gssette wird MNgeterlt, doß der E srndahner» streik nunmehr als beendet anzussden ist, nachdem die Verhandlungen mit den Gewerkschaften eine volle Eini» gmg ei geben Haden. In Deutsch Obe-schirfien wird befürchtet, daß Frankreich im Falle der Nichtzahlung Deutschlands bas Gebiet besitzt halten werde. Mil Rücksicht auf den Ernst der Zeit hat dis Württemberg gische Negierung alle Fastnachtsfeiern verboten Der Huuprgrwinn der SpäraMrige ist am Montag gezogen worden. Er betrügt r Million M«rk und fiel auf Grupps 2475 Nr. 23 Ferner wurde gezogen Gruppe 939 Nr. 98 mit 500 000 Mw k. Der Brotprcls ist in Eng'and osn zehn aus neun Pence tzerabges tzt worden. Die russische Sowsitregierung veröffentlicht Dokumente, dis erneut schlagende Beweise sllr die ttriegshcge öes ehe maligen französischen BrSstdentrn Poinc ree liefern Frankreich und Javon sind gegen den englischen Plan, die Ausrichtung Rußlands betreffend. Eine politische Konferenz der indischen Geistlichkeit beschloß den volliiindigcn Bruch mit der anglo indischen Regierung Zum Erscheinungsfest. Das Erjchkinungssest lenkt die Blicke der Christenheit wieder hinaus auf die Völker, die noch in viel Nacht und Ge- bundenheit dahinleben, und hin zu dem Dienste, der ihnen Licht und Freiheit bringen will, wie sie uns durch Jesus Christus zuteil geworden sind. Freilich uns Deutschen ist die Festseier schwer gemacht. Soweit der Arm unserer siegreichen Feinde reicht, sind unsere Volksgenossen von der Missionsardeit weg- geMt und ein besonderer Paragraph im sogenannten Friedens- Vertrag sorgt dafür, daß, wir überhaupt kein Deutscher, j» fortan auch kein Deutscher Mijsionsmann das Recht hat, in ihrem Machtbereich die Arbeit wieder auszunehmen; auch der Grund besitz und alles sonstige Eigentum deutscher Missionen steht dort ganz und gar zur Verfügung derer, die über Deutschland Herren geworden find. Daß die hilfsbedürftigen Heidenvölker von einer so starken Veränderung der unter ihnen arbeitenden Kräfte schweren Schaden haben, liegt auf der Hand; zudem ist früher auch von den Mijsionslculen der uns jetzt feindlichen Völker gerade unseren deutschen Mijsionsarbeitern nachgerühmt worden, wie gründliche Arbeit sie tun und wie die liebevolle Einfühlung in d e Denk- und Lebensweise der fremden Völker ihre besondere Stärke sei Aber auch sür uns Deutsche bedeutet cs eine Einbuße, wenn so viele unserer tüchtigsten Landsleute von dem großen Werk der Völkererziehung ausgeschlossen blei ben sollen, von dem tiefen Heimweh unsrer vertriebenen Missio- l nare nach ihren Pfleglingen und der Arbeit an ihnen gar nicht i zu reden. Doß die christliche Liebesarbeit.an den Heiden durch die > neue politische Einstellung dauernd gelähmt sein soll, das zu glaube» verwehrt uns die Bedeutung des Erscheinungsfestes. Es erinnert uns daran, wie nach Gottes Rat einst das Licht in die heidnische Finsternis zu leuchten begann; Gottes Rat wird sich auch gegenüber der jetzigen Hemmung durchzusetzen wissen. Aber ob die künstige Mtsstonsarbeit auch da, wo man es setzt wehrt, wieder von uns Deutschen mitgetan werden wird? Schon sind Anzeichen einer dämmernden Erkenntnis vorhanden, daß «an uns braucht und einmal wieder zuzulassen gedenkt. Aber bis cs soweit ist, hat er noch lange Wege. Brennender ist die andere Frage, ob hinter dem Arbeits willen der vielen Mijstonsleute auch serncrhin der Wille der Heimat steht, diese Arbeit zu ermöglichen. Wir haben es mit Schrecken erlebt, was für Fieberstürme unser Volk schüttelten und wieviel Schlimmes in unserem Volk groß geworden ist. Hat ein solches Volk das Recht und die Kraft, Vermittler gött lichen Lichts sür die heidnische Finsternis zu sein'? Bemühen wir uns also nicht mit Gewalt um verlorene Außenposten, so lange so viele Heimarbeit bereit liegt, zu der gerade auch unsre zu Hause bcstndlichdn Missionare tüchtig sind I Vergessen wir aber auch nicht, daß auch sür ein christliches Volk sein Christen tum nicht Selbstzweck jein darf, sondern ihm noch immer die alte Prophetenmcijung gilt: „Ich habe dich auch zum Licht der Heiden gemacht, daß du seist mein Heil bis au der Welt Ende." L-setliHe und sächsische ArrgLikgeAhsitsN. Pulsnitz. (Polizei bericht) Am 3 b. M. Wurde von der hiesigen Polizei im Tasihof zum Herrn- haus ein Reichswehlsoldat festgenommen. Dieser hatte sich seit )4 Tagen von. einem Truppenteil entfeint, sich während dieser Zeit in hiesiger Umgegend umher- getrieven und verschiedene Schwindeleien ausgsführt. Unter anderen hat er sich Lei verschiedenen Guts besitzern unter falschem Namen als Knecht vermietet, um dadurch m rechtswidriger Weise Geld zu erlangen Es ist nicht ausgeschlossen, daß er mehr derartige Be trügereien verübt hat und wollen sich Geschädigte in hiesiger Polizeiwache oder der nächsten Bend. Station melden. Selbiger wurde dem hiesigen Amtsgericht zugefgh t. — (ZurUnterstützungderLokalpresse) nahm eine kürzlich in Frankfurt tagende Katholiken- Versammlung folgende Entschließung on: „Die Ver- sammlung macyt b-sonders auf die Vedeu-ung der heimatlichen Lokalpresse aufmerksam, deren ungefchmS- lertes Wsttsrvestehsn das Fundament eines srischpul- fierenden Lebens in den einzelnen Gemeinden ist. Die Heimat ist der nächste und liebste Teil des Vater landes. Die Kenntnis" der Heimat weckt auch das Verständnis und die Liebe zum großen Vaterlands und seinen Kulturgütern. Deshalb ist das Halten des Hsimcttbla'Ues besonders zu empfehlen." — jDsr Achtstundentag.) Durch Nerchsge- richts Entscheidung ist dis rechtlich? Seite des acht stündigen Arbeitstages gi-klart worden, bevor noch der Rnchrtag rin endgülriges Gesstz angenommen hat. Dnss Entscheidung betrifft die Seüs des Ardelt, nehmers. Dan ach isr ein Arbeiter, der freiwillig zur Äufbeslerung ferner materiellen Lag» länger als acht Stunden läng ist, desA^en nicht zu deft aftn. Dagegen kann der Arbeitgeber, kernen Zwang auf sein Ps-pncft aueüben, länger als acht Stunden zu arbeiten. — iHundertprazsutige Erhöhung der Hebam men gebühr en.- Die Gebührensätze für vis berufsmäßigen Leistungen der Hebammen, wie sie letztmalig durch die Verordnung vom 7 August 1920 festgesetzt worden sind, werden nach ministerieller Be kanntgabe mit Wirkung vom S. November 1921 ab bis auf weiteres verdoppelt. — lAngestelltenversicherung) Es wirb nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß die Wah len der Vertrauenr- und Ersatzmänner für d''e An- aestelttenversicherung für den Verwaltungsbezirk der Amtshauptmannschaft Kamenz am Sonntag, den 8. Januar 1922 stattftnden in der Zeit von 2 Uhr nach mittag bis 6 Uhr. Der Stimmbezirk 1, umfassend die Ortschaften Großröhrsdorf, Bretnig und Haus waide, wählt in Großröhrsdorf, RaihauS — Rats keller — Gesellschaftszimmer Der Stimmbezirk 2, um fassend die Ortschaften und Gutebezirke im Amts- gerichtsbezirk Pulsnitz mit Ausnahme der revidierten Stadt Pulsnitz und der Orte Großröhrsdorf, Bretnig und Hauswalde wählt im Gemeindeamt Ohorn. Der Stimmbezirk 3, umfassend die Orte und Gutsbezttke dss NmisgerichtSbezirk Königsbrück, wählt in Königs brück, Ra? Haus — Ratskeller — Jagdzimmer. Der Stimmdezirk 4, umfassend die Ortschaften und Guts- bezirke des Amtegerichtsbezirk Kamenz mit Au-nahme Ler revidierten Dtadt Kamenz wählt in Kamenz, Amts hauptmannschaft, Erdgeschoß Zimmer 2. Wahlberech tigt sind alle volljährigen Deutschen männlichen und weiblichen Geschlechts, wenn sie zu den versicherten Angestellten oder deren Arbeitgebern gehören. Der Wohnort, nicht der Arbeitsort ist maßgebend. Die Wahlen in dec Stadt Pulsnitz finden Sonntag, den L Januar t922, vorm 10—1 Uhr im Ratskeller statt. Die Versicherungskarts gilt als Ausweis. — (Die Post spart weiter.) Als Spar maßnahme -ur Beseitigung des Defizits der Post plant dos Retchsposimtnifterium die mietweise Ad- gäbe von Frankaturmaschinen an Privatfirmen zur selbständigen Frankierung und Ferligmachung der Post. Dis Firmen werden durch dies- Maschinen in bis Lage versetzt, sich bei der Freimachung der Post- fachen aller Act von der Post unabhängig zu machen. Dis Maschinen sind so eingerichtet, dag sie für alle verkommenden Frankaturen geeignet sind und der Postbehörde eine mühelose Kontrolle ermöglichen. — Vom 1 Januar an wird beim Verkauf der Freimar ken in Rotten ein den Selbstkosten der Posioerwal- tung eruP cchend.r Zuschlag oon 1,— Ml. für jede Rolls mit 500 Marken tn einfarbigem Druck und von 1,50 Mk. sür solche "mit zweifä digem Druck erhoben. — (OptLon dsr Zwangcpo! en und Op. tion D an zig — De u rs ch l a n d ) Eo wird noch- mals. darauf hingewiesen, Lag in hriSen Fä len die Frist zur Abgabe dec Opftonserftälung am 10 Ja-