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pulsnitzerMckenbiatt und ÄSllUNg 7e!egr.-5ldr.: vv?ochenblcltt Pulsnitz Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be« anderem larit. Erfüllungsort ist Panitz. §ernsprecher: Nr° 18. vezirKs-flNZSiger Kdonnement: Monatlich 45 pk.» vierteljährlich des König!. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz ^r,chsin<: vienstag,Donnerstag u.Sonnsbend. Mit .Illustriertem Sonntagsblatt'. .Landwirt. MIM» HH^U V ichattlicher Beilage' und .Mode kür KUe". H HH Inserate kür denselben lag sind bis vormittags D 10 Uhr aufzugeben. Die fünf mal gespaltene »»UHF S Zeile oder deren Naum 15 pk., Lokalprsis 12Pf. V V Neklams 30 Pf. Sei Wiederholungen Nabatt. 6nilLL»P>NILix^c:f>^in!2 Nulcrn,'^ umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Srotzröhrsdorf, 1 iiulölvlun lUt OLI» fi/Ulrillll), steina, Weitzbach,Ober-u.piederlichtenau,kriedersdork-Ihiemendork, Mitleids Druck und Verlag von L. L. Sörstsr's Lrbsn (Ink.: I. XV. Mohr). Expedition: Pulsnitz» IZismarckplatz Dr. 265. Verantwort! 'reinig, Kauswalde, Ohorn, Obersteina, tneder- Zrohnaundork, Lichtenberg, klein-vittmannsdorf- rr Redakteur: I. XV. Mohr in Pulsnitz. Nr. 38. Sonnabend, 29. März ^913. 65. Jahrgang. IV!I77Ll.vkU78e«k s»KM7 8/^^K »Ki'l^L^SUt.t.sct^k-r /Xkiienkapital unä Keserven: empkieblt lckark 68 000 000.— dlieüerlsssunAen im Könissreick 8»cksen: ^ur iu vresäen, l-siprix, Lbemnltr, /tue, kibenstack, Kamenr, Lommitrzek, eissen, Oeöersn, Kiess, Lebnitr, Ltallberx, wurren, Lii- «Illi Vskilsill von Mechsiilei'eii. kiliiöbung van ÜWM, llivillknüenzctiLinsn unü vseillslen kMtgn bei kostenfreier OeberwaebunA der ^uslosun§. Das Wichtigste. Das Kaiserpaar traf mit der Prinzessin Viktoria Luise in Homburg v. d. H. ein. Die neue Heeresvorlage und die Deckung der Mehr ausgaben wird in großen Zügen in der „Nordd. Allg. Ztg. bekanntgegebm. Sie sieht nach ihrer Mitteilung eine Erhöhung der Friedenspräsenz- stälke von 554 211 auf 661 176 Mann vor. Die fortdauernden Mehrausgaben werden zusam men 393 Millionen, die einmaligen Mehrausga ben zusammen 898 Millionen betragen. Der Flottenverein deutscher Frauen beabsichtigt, dem Kaiser zu seinem Regierungsjubiläum ein Was serflugzeug zu stiften. Die Beschießung Skutaris ist eingestellt. Die türkische Presse rät, den Krieg entschlossen wei ter zu führen. König Ferdinand von Bulgarien empfing in Adria nopel den General Schükri Pascha Die Bulgaren haben, nach einet Nachricht aus Lon don, bei der Erstürmung von Adrianopel 5000 Mann verloren; die serbischen Verluste sind noch nicht bekannt. Die erste Aufstellung der Kriegsbeute von Adria nopel ergibt: 51 000 gefangene Soldaten, 1220 Offiziere, darunter 64 Reichsdeutsche, 600 Ge schütze und 54 000 Gewehre. Die Bulgaren dringen auch an der Tschataldscha- linie siegreich vor. Bulgarien ist nach einer Meldung aus Sofia zur sofortigen Einstellung der Feindseligkeiten bereit, wenn es als Grenze die Linie von Sarosgolf nach Midia erhält. MM WochkMu. Wir stehen augenblicklich noch immer in einer recht beweglichen Zett; beinahe am ruhigsten geht er noch in Deutschland zu, obgleich bet unr recht wich tige Entscheidungen vor der Tür stehen. Der Bundes- rat hat sich in dieser Woche mit der Militärvorlage besaßt und dieser in allen ihren Teilen -»gestimmt. Auch hinsichtlich der Deckung der einmaligen Ausgaben herrscht von Anfang an Einigung, indem man den Vorschlag der Vermögensabgabe allseitig gern aczep- tierte. Hinsichtlich der Deckung der dauernden Aus gaben aber sind die Meinungen anscheinend recht weit auSeinandergegangen, die einen wollten die» nicht, die anderen verwarfen wiederum dar, und so ging der Streit hin und her, zumal man inbesondere eS pein lichst vermeiden wollte, in der bisherigen Finanzhoheit der einzelnen Bundesstaaten einschneidende Verände- rungen einzusühren Nun, die Entscheidung wird ja der Oeffentltchkeit unterbreitet und binnen kurzem wird ja auch der Reichstag sein letzte» Wort sprechen. An der Annahme der Militärvorlage selbst herrscht kein Zweifel, die Abstriche werden kaum sonderlich hoch sein, da man in ParlamentSkreisen gleichfalls der Meinung ist, jetzt reinen Tisch zu machen, um nicht bald wieder durch eine neue Militärvorlage überrasch! zu werden. Aber die Deckung! Da wird e» wohl nicht ohne leb- hafte Auseinandersetzungen abgehen, und ob da nicht die RegierungSvorschläge aus manchen Widerstand sto- ßen werden, steht da sehr dahin. Da man jedoch all- fettig von dem Wunsche durchdrungen ist, dem Vater lande zu geben, was de» Vaterlandes ist, so darf er wartet werden, daß sich schließlich doch ein dankbarer Weg finden wird. „Gestern noch auf stolzen Rossen!' — Mit ziem licher Siegergewißheit ist Herr Barthou mit seinen Kollegen vor die französische Kammer getreten, um dar neue Kabinett dem Parlamente vorzustellen, als aber das Ende der Sitzung da war, gab es recht klägliche Mienen am Ministertisch, denn dar Resultat der Ab- stimmung war trotz der vorhandenen Mehrheit eine blamable Niederlage, da mehr als 200 Abgeordnete sich ihrer Stimme enthielten, mit anderen Worten ihrem Mißfallen über das neue Ministerium in dieser, wenn auch etwas milderen Form Ausdruck gaben. Frank reich ist und bleibt nun einmal da» Land der Ueüer- raschungen, eben ist eine Ministerkrist» erledigt, schon ist wieder eine neue da. ES bleibt Herrn Barthou daher nichts anderes übrig, als einige Mitglieder de» Kabinett», die sich einer ganz besonderen Gegnerschaft bei der Mehrheit des Parlamentes erfreuen, nach we nigen Tagen wieder auSzuschiffen. Daß bet einem der- artigen Stande der Dinge die neue Regierung über eine sehr große Autorität verfügen wird, kann al» au», geschlossen gelten und es gehört wenig Prophezeier- gäbe dazu, der Regierung Barthou» nur eine ganz kurz Lebensdauer vorauszusagen. Da» ist umso be- bäuerlicher, als dadurch die innere Ruhe in Frankreich ungemein beeinträchtigt wird und die Verhältnisse sich immer mehr verwirren müssen. Im Gegensatz zu den kriegerischen Treibereien, die in den letzten Wochen jenseits der Vogesen zu be obachten waren, wirkte wohltuend das Verhalten, da» die englische Regierung seit einiger Zett eingeschlagen hat. Man hat an der Themse sich nicht gescheut, ganz unbekümmert um die Folgen, einen kalten Wasserstrahl nach Pans zu senden und die britischen StaatSmän- ner haben wie absichtlich mehrfach Gelegenheit genom men, die guten Beziehungen zu Deutschland dick zu unterstreichen. Man ist diese Tonart seit langem n cht mehr gewohnt gewesen, man kann sich aber über diese Wendung der Dinge freuen. Selbst Herr Curchill, der durch mehrfache Aeußerungen nicht unwesentlich dazu beigetragen hat, daß sich die Dinge zwischen Deutsch land und England bedenklich zuzuspitzen drohten, schlägt jetzt eine andere Tonart an und erklärt gleichfalls, daß die Beziehungen sich sichtlich gebessert hätten. Diese friedfertige Gesinnung Englands ist auch während der Balkanwirren deutlich zu Tage getreten, wo man von London aus lebhaft bemüht war, ver- mittelnd einzugreisen und einen -möglichst baldigen Friedensschluß zu erzielen. Jetzt wird man wohl nicht mehr allzu wett davon entfernt sein, nachdem Adrianopel gefallen ist. Mit ziemlicher Sicherheit darf angenommen werden, daß der Fall AdrianopelS den Friedensschluß beschleunigen wird, da weiteres Blutvergießen wahrscheinlich keinen Zweck hätte. Dies haben die Mächte sehr energisch auch Montenegro in der Frage von Skutart wissen lassen. Oesterreich hat eingewilligt, daß Djukooa den Serben zufällt, wäh- rend Rußland seine Zustimmung dazu gibt, daß Sku- tari dem neuen unabhängigen Albanien einoerleibt wird. Damit ist die albanische Frage ein erhebliches Stück vorwärtsgekommen und die Gefahr herabgesetzt, daß durch sie neue Wirren heraufbeschworen werden. OertNcdes unv Sücbslfckes. PulSuitz. (Der Spar- und Vorschußoer- ein zu Pulsnitz), eingetragener Verein mit be schränkter Haftpflicht, hielt gestern, Freitag abend im Ratskeller seine von 45 Mitgliedern besuchte ordent- liche Generalversammlung ab. Eröffnet wurde dieselbe durch den Direktor der Vereins, Herrn Hermann Sper ling. Wir erwähnen aus dm Verhandlungen den Vortrag und die Richttgsprechung der Jahresrechnung, die einstimmige Genehmigung der vom Gesamtvorstand vorgeschlagenen Verteilung des Reingewinn«: 5 °/, von M 13 566.05 Reingewinn zum Reservefonds, 7 «/» zu verteilende Dividende von M 122 562.— Dividende berechtigtem Stammkapital, je 5 o/» Tantieme an Di- rektor und Kassierer, Ueberweisung dem Speztalreserve- fonds M 11451.81. Ferner wurde einstimmig be schlossen, Z 56, Abs. 3 de» Statut»: „Eine Beteiligung von mehr als 6 Geschäftsanteilen ist nicht gestattet" dahin abzuändern, daß alrdann die Mitglieder sich bi» 10 Anteile beteiligen können. Die au»scheidenden AussichtSrattmitglieder Herren Arthur Röschke und Paul Menzel wurden wiedergewählt, anstelle de» Herrn Herrn Hermann Sperling Herr O»kar Mütze gewählt. Die Herren Wilhelm Voigt und Alfred Cunradi wer- den in getrennten Wahlgängen al» Kassierer bezw. dessen erster Stellvertreter wiedergewählt. Dem Rechen- schaftSbericht, der gedruckt oorliegt, entnehmen wir die hauptsächlichste GeschäftSbewegung. Einer Einnahme von M 8 709 044.46 steht eine Ausgabe von M 8 611078.27 gegenüber, demnach ein Kassenbestand von M S7 966.19. Der Reservefonds beträgt M 32 006.29, der Spezial- Reservefond» M 30 300.02. An Umsatz wurden im Jahre 1912 erzielt M 6 201093 71 gegen 5 356 263.24 im Jahre vorher. Die Mitgliederzahl ist im Berichts jahre von 264 auf 267 gestiegen. Immer und immer mehr vergrößern sich die Geschäfte der Genossenschaft, ein Beweis, daß die Verwaltung derselben in guten Händen liegt und das volle Vertrauen genießt, wie diese» Votum ja auch in der Versammlung zum Aus druck kam. Pulsnitz. (Schule.) Um Irrtümern und un zutreffenden Meinungen vorzvbeugen, sei hier darauf hingewiesen, daß die Verlegung der Schulklassen nach der Alten Schule und dem Konfirmandenzimmer Heuer unter dem Gesichtspunkte größtmöglichster Platzau». Nutzung geschehen mußte. E» galt, auch die neue Klasse ^Ill b unterzubringen, ohne neue Unterrichts- räume mieten zu müssen. Eine volle Ausnutzung der oben bezeichneten Räume war aber nur dadurch mög- lich, daß sie durch obere ^-Klassen mit der Höchst stundenzahl besetzt wurden. Obere 8 - Klassen mit ge ringerer Stundenzahl hätten gegen das Ende de» Vormittagsunterrichts einzelne, nicht zu verwendende Stunden frei gelassen. Nur so ist er gelungen, alle Klassen unter Dach und Fach zu bringen und zu den plangemäßen Zeiten unterrichtlich zu beschäftigen, ohne die Nachmittage von Mittwoch und Sonnabend zu Hilfe nehmen zu müssen. Nunmehr sind wir aber auch an der Grenze des Möglichen angekommen. ES läßt sich auch nicht eine Elementarklasse mit 16 Stunden mehr unterbringen. Die Beschleunigung des Schul- anbau» ist also eine dringende Notwendigkeit. 2. PnlSnitz. (Erster Schulgang.) Der erste Schul- gang ist einer der vielen Schwellen, über die ein jeder Mensch in seinem Leben schreiten muß. Und wer über eine Schwelle geht, verläßt ein Gebiet und tritt in ein neuer ein. Ist das schon für einen Erwachsenen eigen- tümlich und befremdlich, so für ein Kind in weit hö- herem Grade. Denn das Kind ist unselbständig, ohne eigene Kraft, ohne persönlichen Halt und soll sich nun erst allmählich in den Jahrek der Schulzeit zu einer Persönlichkeit entwickeln. Da sei denn besonder» da- rauf hingewiesen, daß Schule und Hau» nicht verschie- dene Wege wandeln dürfen. Eine» muß vielmehr im anderen und für das andere wirken, denn nur so wird de» Kinde» geistige Entwickelung eine gedeihliche wer- den. Schon au» Gründen der Disziplin muß daS Kind vom ersten Schulgange an merken, daß Eltern und Lehrer einer Ansicht sind, einander ergänzen, zu-