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puIsnitzeMMildlaN Abonnement! Monatlich 48 pk., vierteljährlich Wk. 1 3 bei kreier Zustellung in» Kaus, Zeitraubender und tabellarischer Satz nach bs. ^urch oie Post bezogen Mk. 1.4l. —— 065 l^ONlZt. iNt5 UNO 065 5l20ir0l65 ZU ^Ul5N1tz anderem larik. Erfüllungsort ist p "snitz. UNö ^SllUNg Ielegr.-fldr.: Wochenblatt Pulsnitz H 1 « Inserats kür denselben lag sind bis vormittags 8 v Uhr aukzugeben. Vie tunk mal gespaltene 8 I 8 8 8 8 Zeile oder deren Naum 15 Pi., Lokalprsis t 2 pk. V V V Neklame 30 pk. Sei Wiederholungen Nabatt. §emsprecherr Nr. 18. Vezirks-Nnzslger Lrl cheint: Dienstag, Donnerstag «.Sonnabend. 4 Mit .Illustriertem Sonntagsblatt«, .Landwirt. H schaktlicher Seilage' und .Mode kür NNe". I I R Äni^crbl^itt sii^ Xar, Niilcrnil? umkassend die Ortschatten: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Srotzröhrsdor^ steinig, kauswalde, Ohorn, Obersteina, 'kEder- flllllvUlUlk lUl O6U k»IIlk2^Lk lU^lvvt7)lt I> s^UlÄIlll), steina, Weißbach, Ober- u. Niederüchtenau, §riedersdork-Ihiemendori, Mittelbch Lrotznaundork, Lichtenberg, klein-vittmannsdork. Druck und Verlag von L. L. Sörster's Erben (Inh.: I. W. Mohr). Expedition: Pulsnitz, vismarckplatz vr. 265. V^erantworll er Nedakteur: I. W. Mohr in Pulsnitz. Nr. 42. Dienstag, 8. April 1913. 65. Jahrgang. Aas Wichtigst«. Der König ist mit seinen Töchtern von der Reise nach Lugano gestern nachmittag nach Dresden zurückgekehrt. Der Kaiser empfing gestern die Abordnung des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101, die ihm die Glückwünsche des Regiments aus Anlaß seines 25jährigen Chefjubiläums aussprach. Im Reichstage begann gestern unter gewaltigem Andrange die erste Beratung der Wehr- und Deckungsvorlagen mit einer Rede des Reichs kanzlers, die von den bürgerlichen Parteien mit stürmischem Beifall ausgenommen wurde; KriegS- minister v. Heeringen begründete die Vorlage. Die deutsche Regierung hat der französischen ihren Dank für die Erledigung des Lun^viller Zwi schenfalles ausgesprochen. Der sozialdemokratische Parteitag soll Ende Au gust in Jena stattfinden. Die neue französische Flotten-Vorlage fordert eine Vermehrung des Personalstandes von 10 000 Mann und eine Verstärkung des FlottenavSbaues in Höhe von 501 Millionen Franken. Montenegro hat die ihm von dem Vertreter der Blockadeflotte gestellte Forderung, die Wünsche der Mächte anzuerkennen, abgelehnt. Auch Serbien hat die Zurückziehung feiner Truppen aus Albanien vor dem Friedensschluß abgelehnt. OertNcdes unv Sücbslsckes. Pulsuitz. (Theattr-Aufsührung.) Der Bür ger-Jugend. Verein sah bet seiner Wiederholung de« Volk«schauspiel» .Andrea« Hofer" am Sonnabend ca 300 Besucher, welche fast sämtlich zweite Plätze ein. nahmen; an einen Gewinn bet dieser Aufführung ist daher nicht zu denken. An Reingewinn sind bei der ersten Aufführung M 102.05 erzielt worden, di« dem Bolttbadfond« überwiesen werden. Gespielt wurde wieder sehr gut und die Anwesenden, erfreut über da» herrlich Geboten«, kargten nicht mit wohlverdientem Beifall. Pulsnitz. (Lichtbi lder-V ortrag.) Wir w ei. sen nochmals auf den morgen, Mittwoch, im Hotel »Echützenhau»" stattfindenden Vortrag« - Abend hin. Herr Schriftsteller Ad. Ziesche. Dre«den spricht unter Vorführung von zahlreichen Lichtbildern über .Sach sen vor 100 Jahren". Die Ausführungen de« Vortrag«erstatter« lassen viel Interessantes erwarten, weshalb der Einladung de« hiesigen Verbände« der Sächsischen Fechtschule hoffentlich recht zahlreich ent- sprachen wird. PulSuitz. (Fußb all-Sport.) Bet dem am vergangenen Sonntag stattgefundenen Wettspiel der beiden 1. Mannschaften de» .Sportklub« 191l«r"-Groß- röhrrdorf und de« hiesigen Fußballklubs .Hohenzollern" siegte die Pulsnitzer Mannschaft mit 8:1. Da-Spiel nahm einen interessanten Verlauf und hatte viele Zu- schauer angelockt. — (Vor 100 Jahren - 8. April.) Ueber dir Saale — Davout — Napoleons Truppenmacht. Die außerordentlich verschieden die KriegSsührung vor 100 Jahren von unserer heutige war, geht darau« her- vor, daß die Freikorp« allenthalben eine große Rolle spielten. Diese Freikorps eilten in der Regel, ihrer größeren Beweglichkeit wegen, dem Hauptheere voraus und trugen vielfach wesentlich zur Aufklärung der Truppenstellungen bei. Am genannten Tage über- schritten russische Parteigänger, dem Blücherschen Heere vorauSeilend, die Saale. Am gleichen Tage erhielt Davout die Nachricht, daß ihm unbeschränkte Vollmacht über den 32. DivtflonSbezirk (Hansastädte und Umge gend), über den der Belagerungszustand verhängt sei, gegeben werde. Die Kühnheit und militärische Tat- kraft diese« französischen Generals ist über allen Zwei- fel erhaben; dennoch sah er, da er noch nicht über di« genügende Truppenzahl verfügte, seine Lage in dem allenthalben gärenden Lande al» gefährdet an und er beschränkte sich deshalb aus die Defensive unter Fest- Haltung der Allerlinie. Wie wenig Napoleon den rhein- bündischen Fürsten traut«, geht aus einem Briefe Na poleon» an Ney vom genannten Tage hervor, in dem e» heißt: .Sie wissen, wie wenig man auf die Ver bündeten zählen kann; e» ist also sehr wichtig, sie k«i nem Felschlag au»zusetzen." Die Truppenmacht, die dem Kaiser jetzt zur Verfügung stand, betrug auf dem Papier 760 000 Mann; darunter waren 66 700 Mann neu au»g«hobener Truppen, 100 000 Mann alter Sol- daten und 78 000 Mann Kohorten. In Wirklichkeit schrumpfte diese große Truppenzahl al» wirklich ver wendbar für den Krieg auf ein Drittel zusammen, wie wir später noch sehen werden. — OK. (Meisterprüfungen.) Im Bezirke der Gewerbekammer Zittau haben im ersten Vierteljahre 1913 43 Handwerker ihre Meisterprüfungen abgelegt und bestanden, nämlich: Psesferküchler: Bern- hard Zeiler, Pul»nitz. Bäcker: Hermann Ga. wantka, Großschweidnitz; Richard Nicolai, Bisch- heim Damenschneidertnnen: Lucie Böhmer, Zittau; Frieda Elrbeth Hänisch, Margarete Weise, Seif- Hennersdorf; Margarete Hofmann, Großschönau; Llse Mäke, Neusalza; Lina Schnieb», Eibau. Färber: Ernst Lehmann, Bischofrwerba. Fleischer: Alwin Baase, Kamenz; Paul OSkar Holtsch, Btschof»werda; Erwin Rennau, Kamenz. Gelbgießer: Hermann Albrecht, Bautzen. Glaser: Emil Altmann, Richard Altmann, Alfred Krause, Franz RobakowSkt, Zittau. Klempner: Paul Georg Hoffmann, Zittau; Josef Heinrich Lorenz, Reichenau. Maler: Johanne» Fritz- sching, Rudolf Salm, Friedrich Johann Soika, Bautzen; Max Lischke, Hochkirch, Paul Max Thonig, Oberneuktrch; Karl Wilhelm Vogel, Kittlitz; Kurt Zschirnt, Hirschfelde. Maschinenbauer: Max Dudek, Richard Dudek, Seif. Hennersdorf. Sattler: Alfred Stark, RothnauSlitz; Paul Warnatsch, Kuckau. Schlosser: Albert Teich- gröber, Bautzen. Schmiede: Hermann Wilhelm Leh- mann, Hirschfelde; Ernst Emil Strauß, Dttter»bach a. d. E.; Hermann Urban, OberweigSdorf. Schnei der: Karl Müller, Kamenz; Kurt Turck, Oppach. Schuh- macher: Heinrich Flach, Schmorkau; Ewald Hause, Burkau. Tapezierer: Alfred Mauksch, Großröhr», dorf. Tischler: O»kar Henker, Gaußig; Max Naude, Oberstrahlwalde. Töpfer und Ofensetzer: Paul Opitz, Bautzen. — (Den Landwirten) ist anzuraten, ihr Ge treide auf den Böden jetzt gut umzuschaufeln und die Böden gut zu lüften, da bet der feuchtwarmen Früh- jahrrluft da» Getreide sehr leicht dumpfig wird und dann nicht als gute Marktware angeboten werden kann Er liegt im Interesse der Verkäufers selbst, gute Marktware anzubieten, aber auch im Interesse des Käufer», um ein gute» Mehl und schmackhafte» Brot zu erzielen. — (Ueber die kommenden Schulfeier- tage in Sachsen) hat da» Königliche Ministerium de» Kultu» und öffentlichen Unterricht« bereit» jetzt Entschließung gefaßt und bestimmt, daß am 16. Juni, dem Tage de» 25 jährigen Regierung»jubiläum» Sr. Majestät de» Kaiser», und am 18, Oktober, am Tage der Einweihung de» Völkerschlachtdenkmal», der Schul unterricht aursallen soll. Ohorn. (Al» ein Zeichen der lebhaften Entwickelung) der hiesigen Bandindustrie ist e» anzusehen, daß die Firma C. H. Schäfer in Ohorn die tausendste Spülmaschine abliefern konnte. Die Arbeiterschaft überreichte dem Erfinder der paten tierten Maschine, dem jetzigen Chef der Firma, Herrn Max Schäfer, eine Glückwunschtasel. Am letzten Sonn abend sand nun anläßlich diese» Ereignisses ein Fabrik ball statt, der im Gasthof zur König Albert-Eiche in Ohorn abgehalten wurde. Nach einer BegrüßungSan- spräche mit einem kurzen Rückblick aus die 40 jährige Entwickelung der Firma sand Tafel statt, die durch ein gelungene» Tafellied gewürzt wurde. Hierauf folgten au»gezeichnete komische Vorträge der Arbeiter, nach welchen man dem Tanze huldigte. Erst in frühen Morgenstunden konnte man zur Kaffeetafel schreiten. Der Verlauf des Festes gab ein vortrefflicher Bild von dem guten Einvernehmen, welche» zwischen der Fabrik- leitung und den Arbeitern besteht. Zur Erinnerung an dieses Fest wurde jedem der 50 Arbeiter eine Pho- tographie von dem Gesamtpersonal der Firma mit der Jubiläumsmaschine «»»gehändigt. Möge der Firma auch fernerhin ein stetiger Wachsen beschieden sein! Lichtenberg, (UnglückSfall mit tötlichem Aurgang.) Am Sonnabend ist der bei einem Bau beschäftigte Sohn de« Herrn Gut«besitzer Schöne, hier von einem Gerüst so unglücklich abgestürzt, daß er ei nen schweren Schädelbruch erlitt. Im Stadtkranken. Hause zu Radeberg, wohin man den Bedauern«werten gebracht hatte, ist er an den schweren Verletzungen gestorben. Großröhrsdorf- (Wechsel im geistlichen Amt.) Herr Pastor Krause ist al« Pfarrer von Mittelsayda (Ephorie Marienberg) berufen worden und wird schon in einigen Wochen sein neue« Amt eintreten. Bretnig. (Ein jäher Tod) raffte am Freitag abend den im besten Manne»alter stehenden Fabrikant Bruno Schölzel hin. Auf der Heimreise von einer Ge- schäst«tour wurde er im Eisenbahnwagen zwischen Leip, zig und Dresden von einem Schlaganfall betroffen, der bald nach seiner Ankunft in Dresden seinem Leben ein Ziel setzte. Die Beerdigung de» so plötzlich Heimgegan. genen findet am heutigen Dienstag in heimischer Erde statt und wendet sich sowohl seiner Familie, wie seinen bejahrten Eltern die allseitigste Teilnahme zu. — (HauSwalder Vach.) Herr Molkereibesitzer Ullmann in HauSwalde beabsichtigt die Abwässer au« seiner Molkerei in HauSwalde nach Klärung in den HauSwalder Bach einzufübren. Nach 8 33 Absatz 1 der Wassergesetzes wird dies hierdurch mit der Aufforder. ung bekannt gegeben, etwaige Einwendungen binnen zwei Wochen, vom 4 April an gerechnet, bet der Königl. AmtShauptmannschaft Kamenz anzubringen, widrigen, fall« das Recht zum Widerspruche gegen die von der- selben vorzunehmende Regelung verloren geht. Die auf besonderen prioatrechtlichen Titeln ruhenden Ein- Wendungen werden durch den Fristablauf nicht auSge- schlossen. Kamenz 4, April. (Selbstmord.) Durch die Hoch spannungsleitung getötet wurde in Mittel-Horka der 19 jährige Sohn de« Hausbesitzer« Schäfer. Er hatte die Absicht Selbstmord zu begehen und kletterte tnfol. gedessen an einem Leitungsmaste empor, worauf er die Leitungsdrähte ansaßte. Von einem elektrischen Schlage getroffen, stürzte er zu Boden. Der Grund der Tat ist nicht bekannt. — (Feimenbrand.) In der Nacht zum Mon- tag zwischen 12 und 1 Uhr vernichtete Feuer einen ca. 60 Schock Stroh enthaltenden Feimen der Guts besitzers LouiS Hantsche in Prietitz. Brandstiftung dürfte al« Entstehung«ursache anzunehmen sein. Elstra. (Die Feier seiner 60jährigen Bestehen») begeht am 27. April der hiesige Män- nergesangverein. An zahlreiche Brudervereine sind Ein- ladungen ergangen. Meißen, 7. April. (Dar Ehrenbürgerrecht- der Stadt Meißen wurde dem Kaufmann Hofmann anläßlich seiner heutigen 70. Geburtrtag verliehen. Hofmann hat den städtischen Kollegien 35 Jahre an gehört. Heute abend findet ihm zu Ehren Fackelzug und Kommer» statt. — (Seinen 16. ordentlichen Gautag) hielt hier am 5. und 6. April der Gau Königreich Sachsen im Deutschnationalen Handlung»- gehilsenverband ab, der au» allen Teilen Sachsen» sehr gut besucht war. Am Sonntag nachmittag veranstaltete der Gau eine Kundgebung am Bi»marck- Denkmal. Abend» war Frühling»fest in den Sälen der Geipelburg. — <Die Sitzung des Verbandes deutschnatio- naler Arbeitervereine,) welche am 6. April in Chemnitz stattfand, erfreute sich einer außerordentlich starken Beteiligung. Eine Reihe seit der letzten im Februar stattgefundenen Sitzung neugegründeter Vereine mit ca. 2000 Mitgliedern konnten in den Verband ausgenommen werden. Neben der Erledigung innerer Verbandsangelegenheiten wurde auf Grund eines Refe rats des Herrn Generalsekretär Jäger über das Thema: „Heeres vorlage und Deckungsfrage" nachfolgende Resolution angenom men: Die heute in Chemnitz tagende Vorstandssitzung des Ver bandes Deutsch-nationaler Arbeitervereine erblickt in der Erhö-