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Auerlhal Heilung Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue «. Umgehung. »ZLÄ. Mit»A-Min.°»kitt«, - s-t- s-ttr-i-e-t. .. amtliche Inserate di« Torpus-Zeile, 25 Pf. inkl. der» werthvollen Beilagen vierteljährlich Verantwortlicher Redakteur: Emil Hogomolftor Aue sErzgebirges Reklamen pro Zeile 20 Pfg. mit Bringerlohn 1 Mk. Redaktion u. Expedition Ast«, Marktstrahe. Alle Postanstalten und Landbriesträger durch die Post 1 Mk. nehmen Bestellungen an. No. 72. Freitag, den 18. Juni 1897. 10. Jahrgang. Nachstehende Bekanntmachung wird hiermit mit dem Bemerken in Erinne rung gebracht, daß Zuwiederhandlungen unnachsichtlich bestraft werden. G«e, den 4. Juni 1897. Der Watb der I. A. Rathsassessor Taube. Hermann. Nachdem wahrg enommen worden ist, daß Erwachsene und Kinder dein derlei Geschlecht» in fittenverletzender Weise sich im Schwarzwasser und der > Stadt. Mulde in der Nähe von belebten Straßen und bewohnten Orten gebadet haben, wird hierdurch unter Androhung einer Geldstrafe bi- zu 50 Mark ev. entsprechen der Haft da» Vaden i« Lchwarzwasser »nd der Mulde im Gereiche der Stadt Blue strengsten» verdate». Ane, am 14. Juli 1893. Der Wctty der Stadt. I. V. Bochmann. Aus letzter Woche. Die Zeit der Kongresse beginnt oder hat vielmehr begon- mn, Parteien, Beruf-Körperschaften, Wissenschaft, Kunst und Industrie rufe» ihre Vertreter zusammen, um über wichtige Fragen berateu.zu lassen und den Bestrebungen der einzelnen neuen JinpulSzu geben. Skat-, Kegel., Sanges- und sons tige Brüder vereinigen sich ebenfalls zu festlichen Veranstal tungen, die bisher von der Hitze noch nicht gar so übel be einträchtigt wurden, die Falkschen Wettervorhersagen machen ihr Fehl vom vorig»»» Jahre wieder gut; die Regenschirmfa- brikanten schmunzeln vergnügt und die Kürschner sehen ihrer Saison mit Behagen entgegen; wenn die alte Mutter Erde von neuem in eine Eisperiode einträte — ihnen und den Koh lenhändlern wäre es recht: ihr Geschäft erhielte dadurch eine neue Blüte. Trotz der kühlen Witterung wird übrigens über Mangel an Raupen und sonstigem schädlichen Gewürm nicht geklagt und die Singvögel sehen dick und fett aus, und wie die Raupen gierig an den Blätiern nagen, so nagen die Blätter gierig wie die Raupen an den der Zahl nach dürftigen Zeitereignissen, an deren Spitze immer noch der ori entalische Konflikt steht. An Interesse Hal derselbe allerdings erheblich «jngebüßt, nachdem inan über England erfahren, daß die Verhandlungen über die Friedcnsbedingungen einen wider Erwarten glatten Verlauf nehmen. Unangenehme Ueberrasch- ungen sind bisher nicht aufgetreten und wenn sich Fürst Fer dinand wirklich follte.zum König ausrufen lassen, so wirkt das auch nicht gerade wclterschütternd, denn was Rumänien und Serbien recht, das muß für Bulgarien billig sein, wenn auch für Ferdinand nicht, dem sein Fürstenthorn viel kostet. Man braucht nur an den König Milan zu denken: der arme Mann regiert nicht einmal und muß doch Schulden machen, während Fürst Ferdinand aus dem Regieren keinen Augen blick herauSkommt. Daß Regieren Geld und zwar p.el Geld kostet, davon weiß der verflossene italienische Ministerpräsident Erispi ein Lied zu fingen und wenn er das nicht Ihm, jo pfeifen eS doch die Spatzen von den Dächern. Die römische und dir Bank von Neapel wissen auch davon, auch derUn er- suchungsrichter, gegen e essen Einmischung sich Cr-spi bisher mit großem juristischen Geschick gesträubt hat. Auch ein an derer vielgenannter Politiker ist in finanzielle Bedrängnis ge raten: Herr ühlwardt. Nach seinem kürzlichen Auftreten in Magdeburg wurde er wegen lumpiger 600 Mk. „ausgepfändet", wir die böse Fama behauptet. Ahlwardt bestritt dies feier- lichst und seine grimmigsten Gegner haben auch nichts feststel len können, als daß der Gerichtsvollzieher zwar bei ihm war, daß die Zwangsvollstreckung aber erfolglos geblieben ist. Es gehört eine eiserne Stirn dazu, angesichts dieser einfachen Thal- fache von einer „Auspfändung" zn sprechen. Aber die Welt ist eben zu böse und gibt damit die Existenznotwendigkeit der „Weltverbesserer' selbst zu. In unsere inuerpoiltischen Verhältnisse haben Wiesbaden und Königsberg einiges Leben Erbracht, wenn auch nur in örtlich begrenztem Rahmen. In Königsberg ist die Sozialdemokratie ohne Stichwahl glatt durchgekommen, in Wiesbaden dagegen hat sie solche Stimmen einbuße erlitten, daß ihr Kandidat nicht einmal, wie bei der vorigen Wahl, in die Stichwahl komm:. Das dem preuß. Landtage vorliegende VereinSgesrtz hat auch eine gewisse Be wegung verurjacht; dieselbe ist aber bei weitem nicht so nach haltig und so tiefgehend, wie s. Z. beim Zedlitzschen Schul- gesrtz- Entwurf. Nur erscheinen jetzt auch die Frauen der verschiedenen Richtungen auf dem Plane und fordern ihre Recht«. Bekanntlich find die Frauen nicht staatsfeindlich, im Gegenteil: die meisten von ihnen schwärmen für den „Staat", und am meisten diejenigen, die eigentlich am wenigsten dafür «auSzugebrn haben. Es wäre ja ganz hübsch, wenn neben -dem Herrrnhause auch ein Damenhaus errichtet würde I Die Menschheit schreitet siegreich vor, wir brauchten um ihre Zukunft keine Sorge zu tragen und auch die Erfindungen werden immer imposanter und großartiger. Während man bisher zum Beispiel unbrgrrislichrrweise dem Uhrmacher die Arbeit der Uhrenherstellung überließ, wird die» in Zukunft von den — Kahrradfabrikantrn mit besorgt werden. Ein inge niöser Mann in Pari- hat eine erste Uhr hergestellt, deren Materialien ausschließlich aus Fahrradteilen besteht. Dadurch erhöht sich der Nutzen des Fahrrads sehr wesentlich. Hat man so ein Ding kaput gefahren, so läßt sich noch immer eine Uhr daraus machen. Der Erfinder ist der Pariser Uhr- Mich« Duhamel (sprich: Düamehl, nicht etwa: Du Hammel). Wir werden nächstens von Rechenmaschine» aus Teilen alter Baßgeigen und von gezogene» Kanonen au« Küchenabsällen hören: Eisenbahnräder aus Papierstoff haben wir ja längst. Aus. dem Auerthal und Umgebung, «tttheituag«» von localem Jntcressc find »er ««»actio« stets willkommen. Das Königliche Amtsgericht Lößnitz macht bekanni: Auf dem den sächsische» Privatblaufarbenwerksverein zu Psannenstiel betreffenden Fol. 62 des hier geführte» Handels registers ist verlautbart worden, daß a., Herr Rechtsanwalt Justizrath Oskar Feodor Oehme in Leipzig als Vorsitzender des Vorstandes der Bevollmächtigten ausgeschieven ist, b. Herr Rechtsamvalt vr. Georg Kvrmann daselbst Vorsitzender des bezeichneten Vorstandes und c., der unter a genannte Herr Justizrath Oehme daselbst dessen Stellvertreter ist. Sonntag, den 20. Juni wird in hiesiger Stadt eine Mij- sronstonjeceuz abgehallen werden, Nachm. 3 Uhr findet Fest gottesdienst statt; Prediger ist Herr Br erschneider au« Flem mingen (L.-A). Am Montag wird Herr?. von Schdcwitz aus Leipzig euren Vortrag hallen über: Dir Notwendigkeit und der Wert der Mission sür das Christenieben des Einzel nen wie sür die Gemeinde. Alle Versammlungen sind öffent lich. Gäste sind herzlich willkommen Der allgemeine Turnverein beschloß in seiner letzten Ver sammlung für alle Miigtreder, welche das KceiSturnsest in Plauen (18. und 19. Juli) besuchen und sich am Turnen der Freiübungen betheiligen, die Fcstkarten aus VereinSmittelu zu bezahlen. Weiter gelangten die sür die Sieger bei dein gelegentlich der am 2. Mai nach Wildenfels auSgeführlen Tur,»fahrt, veranstalteten vvlkSthümlichcn Welturnen gestifteten Jahnbrlder zur Vertheilung. Diese Auszein-nungen erhielten sür die besten Leistungen iin Lteinstoßett Aenst Bretschneider, im Wettlaufen Emil Mädler und im Weniprung Oswald Lei». Die Versammlung beschloß weiter, Freitag, den 18. Juni einen Familienabend zu veranstalten und an der am 27. Juni nach Lößnitz geplanten Gaulurnfahrt sich zahlreich betheiligen. (Erzg. Vfd. — Die neue Eisenbahn WilzschhauS -Carlsfcld, welche am 22. d. eröffnet wird, erschließt einen neuen Theil unseres schönen Erzgebirges drin Verkehr. Die Strecke Wilzschhaus- Carlsfeld (U/z Stunde zu Fuß) wird in 40 Minuten durch fahren. Sie hat Steigungen von 1:22, sogar einmal von 1: 20. Man erblickt zwar keine schauerlichen Abhänge, lange Tunnels, Seen rc., wohl aber Wald und saftige Wiesen, be- vor man Carlsfeld, den Ursprungsort der Fainilie Schnorr v. Carolsfeld, erreicht. Herrliche Wege bietet der Wald. Wer aber die verschlungenen Waldpfade nicht liebt und die Straßen vorzieht, der findet ebenfalls sein« Rechnung, denn Waldstraßen giebl'S hier, wie sie nicht schöner anzutresfen find. Bergauf, bergab zeigen sich wundervolle Fernblicke über die Hügelwellen und auf den Gebirgskamm. Herrliche Schluchten, blauschimmernde Farbentöne und köstliche WaldrSruhel Nach kurzer Zeit erreicht man den Aschberg. Er ist kein hoher iinpo- sanier Kegel, der Berg erhebt sich schon aus einen» hohen Plateau Hier ist der Wald zu Ende. Das böhmische Wie sen- und Flachland nach Graslitz zu breitet sich vor dem Au ge aus. Ersteigt man ein dort errichtetes Gerüst, so blickt man aus die Berge an der sächsischen Seile, die sich wie mächtige blaue Wolkenräume aneiuanderreihen. Für gute Fuß- gänger empfiehlt sich noch ein Abstecher nach dem Kranichsee; das ist das einzige Hochmoor des Erzgebirges: ein düsterer, großer, bebuschter Sumpf, hochgelegen, einsam, todtenstill. Führerlos hindurchzudringen ist nicht rathsam, aber man fin- det hier eine seltene Flora. Schneeberg, 11. Juni, Ein tragisches Ende ereilte heute einen frühere»» Beamten hiesiger Stadt, Herr»» Obertelegra- phist a. D. Besser. Derselbe hatte einige Tage hier zu Besuch verweilt und hatte sich heute Vormittag zur Heimreise nach dem Bahnhof begeben, als er plötzlich, vom Herzschlag ge- troffen, todt zusammenbrach. Aus Sachsen und Umgebung. — Neukirch, 7. Juni. In der vierten Morgenstunde ertönten hier Feuersignale. Zuerst brannte das Bert- holdsch, Hau- an der Baltenhauserstraße, unweit de- Erbgsrtcht». Mn dort wohnendes junge» Ehepaar hat sämmtliche Habe verloren und sein Leben nur durch einen Sprung au- dem Fenster retten können. Das verheerende Element verbreitete sich nun, unterstützt von westlichem Winde, unaufhaltsam über die dicht daran stehenden Wirtschafts- und Wohngebäude. 9 Familien, darunter 3 Witwen, stehen obdachlos und fast mittellos da. 7 Wohn- gebäude und 2 Scheunen sind ein Raub der Flammen geworden. s Im Schlafe hat sich am Donnerstag abend das nicht ganz zweijährige Kind eines Schlossers in Gera erdrosselt. Das Kind hatte ein Hemdchen mit Zugband an und hat im Schlafe das Band zugezogen, so daß es ersticken mußte. König!. Klaudrsamt r« Ane. vom 1. bis 15. Juni 1897. Geburten: Dem Geschirrführer Gustav Hermann Keßler e. S. — Dem Fabrikarbeiter Paul Oskar Becher e. S. — Dem Eisengießer Karl Gustav Möckel e. S. — Dem Etsenbohrer Friedrich William Müller e. T. — Dem Wagenrücker Ernst Friedrich Fischer e. S. - Dem Comtoirdiener Carl August Baumann e. S. — Dem Sattlermetster Ernst Paul Oefer e. S. — Dem Möbel- polirer Robert Clemens Schenke e. S. — Dem Gürtler u. Meiallschleiser Arthur Adalbert Deierlein e. S. — Dem Fabrikklempner Paul Richard Schmiedel e. S. — Dem Eisenbahnbremser Hermann Eduard Winter e. T. — Dem Glasermeister Karl Ernst Häcker e. G. — Dem Fabrikschmied Eduard Heller e. T. — Dem Metallschlei fer Paul Hermann Tawcher e. S. — Dem Lagerist Victor Hugo Ament e. T. — Dem Materialwarenhänd ler Hermann Richter e. S. —Dein Werksührer Friedrich Alban Fuchs e. S. — Dem Kaufmann Friedrich Otto Steinbach e. T. — Dem Hilfsweichensteller Max Julius Weigel e. S. Dem Zimmermann Ernst Oskar Kunz e. T. — Dein Handarbeiter >Karl Heinrich Solbrig e. T. — Dem Fabrikklempner Friedrich Theodor Paul Kurtze e. T. — Der unverehelichten Stepperin Emilie Minna Voigt e. T. — Dem Fabrikarbeiter Emil Glörfeld e. T. — Dem Werkmeister Theodor Friedrich Rehm e. T. — Dem Bahnarbeiter Karl Gustav Weihrauch e. S. — Dem Schlosser Karl Leberecht Salzer e. T. Aufgebote: Der Handarbeiter Karl Arthur Heinicke mit der Plätterin Olga Ida Seidler. — Der Eisenboh rer Paul Max Espig mit der Plätterin Emilie Rosa Viertel. Eheschließungen: Der Maschinenfabrikarbeiter Gustav Albrecht Bochmann mit der Weberin Helene Clara Lindner. — Der Fabrikschlosser Paul Emil Renatus mit der Weißwaarenstepperin Marie Minna Beier. — Der Schuhmacher Louis Albin Jrmisch mit der Plätterin Anna Auguste Ebert. — Der Eisengießererarbeiter Karl Ernst Graupner mit der Schneiderin Elwine Sophie Reinhold. Der Postassistent Ernst Emil Friedrich Eisen traut mit der Haustochter Antonie Lina Fischer. — Der Maschinenbauer Ernst Gustav Friedrich mit der Dtrec- trice Minna Marie Hempel. — Der Handarbeiter Karl Klenowsky mit der Weberin Marie Rosalie Böhme. Sterbefälle: Emma Auguste, T. d. Schuhmacher- Josef Groß, 1 Mon. 12 T. alt. - Max Otto, S. d. UebergangSwärterS Friedrich Hermann Vieweg, 1 I. 8 T. alt. — Olga Martha, T. d. Schlossers Gustav Adolf Thiele, 1 I. 3 Mon. 17 T alt. Anna Martha, T. d. Klempners Ernst Louis Heyde, 1 I. 1 Mon. 10 Z. alt. — Paul, S. d. Eisenbohrers Karl Anton Schmidt, 3 Mon. 20 T. alt. — Der Fabrikarbeiter Anton Oswald Loße, 65 I. io Mon. alt. — Johanne- Curt, S. d. Kutschers Ernst Moritz Kellig, 2 I. 3 Mon. 18 T. alt. — Der Hausbesitzer Ernst Hermann Abendroth aus Hohn ¬ dorf b. Lichtenstein, 44 I. 6 T. alt. — Olga Hedwig, T. des Zimmermanns August Heinrich Richter, 1 Mon. 4 T. alt. — Oer Tischlermeister Friedrich Moritz Härtel, 57 I. 1 Mon. 1 T. alt issiävnLlk. 1.35 bi« 18.65 »er Mttn— sowie schwarze, wehe und farbige, H««»«»««G, G«t»« vv>, 66 Pf. p. Meier glm, gestreift karrten, gemuuer», « a- iiiafte etc. »ca. 210 verich. Qual, und 2600 versch. Farben. Sesüns eir.t, oseto- >ws »leuerkroi in, Mw». Mu,1er umgeh«»», vnrotwötwitst. : «». 2 Wllwwn PoUk.