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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger - MM Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen «mm- und Feiertage täglich 3—S Uhr nachmittag». Preise und Nachlabsatz« bet Wiederholungen nach Be^igSpretS: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Hau» 1.10 NM. einschl 1» bez. 1» Pf. Preisliste Nr. S — Für daS Erscheinen von Anzeigen in bestimmte« Nummern unb m» Lrägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen stad an den Srscheinungotagen bi, vor». fMea Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZettungSauSgabr für Abholer " Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Httl-r-Gtratze S — Fernruf nur «1. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnift «ud Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Nr. 283 Montag, 2. Dezember 1940 92. Jahrgang Southampton ein einziges Feuermeer Schwerer Bombenangriff der deutschen Luftwaffe. Großkraftwerk vernichtet Brennende Vorrats- und Lagerhallen. Das Feuer bis Cherbourg sichtbar vdkv. Berlin, 1. Dezember. Nach beim OKW. vorliegenden Meldungen haben in der Nacht zum 1. Dezember starke Kampfvcrbände in rol lenden Angriffen die Hafenstadt Southampton mit Bomben schwersten Kalibers belegt. Während der Nacht konnten Flugzeugbcsatzungen über 6V große und zahllose kleinere Brände beobachten, die sich schließlich zu einem einzigen Feuermeer zusammenschlossen. Ein Großkraftwerk scheint vernichtet zu sein. Die großen Vorrats- und Lagerhallen im Hafen brennen lich terloh. Während der Nacht konnte der Feuerschein von der französischen Kanalküste auS beobachtet werden. Die Brände haben gegen Morgen noch zugenommen. Eine große schwarzgelbc Rauchwolke wälzte sich über den Kanal, die am Tage sogar von Cherbourg aus sichtbar ist. Da der Hasen von Southampton infolge der Zer störung in den Londoner Dock- und Hafenanlagen als Ausweichhafen für London benutzt wird, kommt diesem Angriff aus Southampton besondere Bedeutung zu. London destötigt die Wucht der deutschen Augrisse Wie der englische Rundfunk meldet,. wurde in London ein amtliches Kommunique ausgegcben, das Einzelheiten über die letzten nächtlichen deutschen Luft angriffe mitteilt. Dem Kommunique zufolge hätten sich die deutschen Angriffe in der Nacht auf Sonntag vorwiegend auf Southampton erstreckt. Diese Angriffe feien außerordent lich heftig gewesen, und die Deutschen hätten eine ganz be trächtliche Anzahl Maschinen dabei eingesetzt gehabt. Vor allem das Zentrum der Stadt habe besonders heftig gelitten. Es scheine jedoch, als sei die Zahl der Opfer bei diesem Nachtangriff „nicht so hoch, wie ursprünglich angenommen". Man habe sämtliche Luftschutzorganisationen Southamptons voll zum Schutz der Bevölkerung ein letzen müßen, jedoch seien ihre Arbeiten durch die Heftigkeit des feindlichen Luftangriffs wesentlich erschwert worden. „Londons schwerste Bombennacht fett 14 Tagen" Schwedisch« Zeitungen schildern die letzten deutschen Angriffe DRB. Stockholm, 1. Dezember. Londoner Eigen meldungen der schwedischen Presse berichten von schwersten deutsche Luftangriffen auf Lie britische Hauptstadt in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend. „Stockholms Didningen" Meint, London habe in den beiden vergangenen Wochen keine so schlimme «acht wie dl« letzte erlebt. Die Feuerwehr habe wieder überall in Aktion treten müssen. Der deutsche Angriff habe gleich nach Anbruch der Dunkelheit begonnen und in unverminderter Stärke bis zum Morgen gedauert. Diesmal sei der Angriff mehr als Lei früheren deutschen Angriffen auf bestimmte Stadtteile konzentriert gewesen. Man rechne in London mit einer Teilnahme von zirka 300 deutschen Ma schinen bei diesem Angriff. Oeffentliche Gebäude und Viols andere „Häuser" seien beschädigt worden. Stundenlang habe es geschienen, als ob der deutsche Anariff sich darauf kon zentriert habe, emen brennenden Scheiterhaufen quer über ganz Loudon zu legen, ln dessen Feuerschein die Vernichtung burchgeführt werd« tonnte. „Dagens Ahheter" schildert, wie unter einem winterkalten Sternenhimmel sehr früh am Freitag abend Londons schwerste Bombennacht seit 14 Tagen eingeleitet worden ist. Erst am Morgen erfolgte die Entwarnung. Man befürchtete, daß die Zahl der Verletzten und Toten in gewissen Londoner Be zirken sehr groß sei. Gin förmlicher Regen von Brandbomben sei über einem Außenbezirk Londons niedergegangon. Dis deutschen Flugzeuge hätten durch die ununterbrochenen Feuers brünste sich orientieren können. Auch am Sonnabend hat London keine Ruh« vor den Schlägen der deutschen Luftwaffe finden können. So meldet „Stockholms Tidningen, „daß am Sonnabend morgen deutsche Flugzeuge die Bevölkerung Londons durch Bombenwürfe ge rade während der lebhaften Geschäftszeit auf den Straßen der City überraschte." „Dagens Nyheter" nennt den Angriff vom Sonnabend vormittag den konzentriertesten Angriff auf London in den letzt« Leiden Wochen. Großangriff ans Großangriff Von Kriegsberichter Günter Lrnning PK. Es ist der 29. November 1940. Vor einer halben Stunde sind wir vom Feindflug zurückgekommen. Die deutsche Lustwaffe fliegt wieder einmal Großangriff — pausenlos, mit vielen, vielen Maschinen. Wir Kampfflieger haben in den letzten zehn Tagen Großangriff auf Großangriff geflogen: Da war Coventry, da war Birmingham. Vorgestern nacht schütteten wir die Vernichtung über Plymouth aus, gestern nacht über Liverpool. Wundervoll klar ist die heutige Nacht. Richtiges England- Wetter. Und in dieser Nacht sind Hunderte deutscher Flug zeuge über London. Unwichtig, zu erzählen, wie heute der Anflug, wie die Flakabwehr, wie unser Angriff und der Heim flug waren. Wichtig ist nur: Wir sahen längs der Themse ganze Häuserblocks brennen. Wir sahen an mindestens zehn Stellen zugleich das rote Aufblitzen vieler, vieler zentnerschwerer Sprengbomben, von zehn ver schiedenen Maschinen geworfen. Wir sahen ebenso oft Len gleißenden Feuerregen der Brandbomben auszucten. Wir sahen, wie ans jedem dieser Feuerregen sich rote, weiter- ftessende Brandherde herausschälien. Und doch erlebten wir nur einen Ausschnitt dieses Ver- qeltungsangriffes — knapp zehn Minuten. Sechsmal zehn Minuten ergeben erst eine Stunde. Und zwölf solcher Stun den haben die Nächte jetzt. Und die deutsche Luftwaffe greift die ganze Nacht an . . . Eben kommt wieder eine Besatzung heim und poltert mit schweren Schritten an meinem Zimmer vorbei. Der Beob achter steckt den Kopf zu mir herein: „Weißt du, was wir für einen Gedanken über London hatten?"' Wir sagten: „Und wenn uns auch die Scheinwerfer einfangen, die Flak uns mit ihren Granaten umlodert, und wenn uns auch die Vereisung überfallen kann — tausendmal lieber hier oben als dort unten — dort unten in der Hölle von London. Englische Flieger haben gelogen Reuter gesteht: Der »Großangriff auf Berkin" von AMI auS de« Finger« gesogen. Nach dem Protest, den kürzlich die französische Regterm« wegen der nächtlichen Beschießung vo« Marseille durck die RAF. in London eingelegt hat, scheint man in Errglani einigermaßen ratlos zu sein, welche Antwort Vichy ev teilen solle. Es dürste der englische« Regierung verständlicher, weise peinlich sein, wenn ihre „sorgfältig durchgeführte Uutev suchung" auf die Feststellung hinauslaufe« müßte, daß dk britischen Flieger in der fragliche» Nach« den größten trau zösischen Mittelmeerhaf« lediglich „aus Versehen" bvw> bardiert haben. Peinlich wäre auch ein Eingeständnis ew» der Art, daß man Marseille mtt Genua verwechselt h-*», Wie den, auch sei, wir brauche« uns nicht für da- kuck tische Luftfahrtministerium den Kopf um eine plausible AuS rede zu zerbrechen. Wie sie auch lauten mag, sie wird Heutz in der Weltöffentlichkeit den gleichen Glaube« finden WÜ andere Behauptungen der britischen Luftwaffe, wenn sie as noch immer wagen sollte, von der Ueberlegenheit ihrer Pilotei zu sprechen, oder wenn diese sich eigene Ersolgsmeldnnger ausdenken, wie bei dem jüngsten „Großangriff auf Berlin" Es ist auch einigermaßen peinlich für England, wen« i» diesenl der Welt bekannten Falle Reuter soeben zugcbe« mutz daß die amtliche Untersuchung ergab, daß sich die britische» Flieger diesen ganzen Angriff mit allen Einzelheiten von Ar» fang bis zu Ende einfach ans den Fingern gesogen habe« Dr. Le« sprach in München „Der militärische Sieg ist nur die Voraussetzung für den totalen Sieg des Volles" Der Traditionsgau München-Oberbayern der NSDAP, veranstaltete eine Großkundgebung, in deren Mittelpunkt ein«! Rede des Reichsorganisationsleiters Dr. Ley stand. Mit be sonderem Nachdruck wandte sich der Reichsorganisationsleiter mit einem Appell an die Politischen Leiter. Auf jeden einzelnen komme es an. Es gelte, den Sieg zu nutzen, denn der milii tärische Sieg sei nur die Voraussetzung für jrnen totalen Siegt den Partei und Volk erringen müsse». Im sozialen Leben der Nation werde sich nach dem Kriege alle Hoffnung und Sehlis sucht der schaffenden Menschen erfüllen. Jeder solle nach de« Krieg wissen, daß auch er persönlich zum Siege beigetraaen habe, und solle herabsgehoven werd« aus den Sorgen deq Alltages. Dazu werde die Partei die Voraussetzungen schaffen und ständig ausbauen. vier Jahre AJ.-Sestte „Die Heimat der Jugend ist die Partei." Ans Anlaß des vierjährigen Bestehens de Reichsgesetzes ttber die Hitler-Iu se nd waren d Angehörigen des Führerkorps und der Führermnenschaft d< Hitler-Jugend Groß-Berlins Gäste des ReichsjugendführeU In einer Ansprache erläuterte der Reich singend führer die vke seitigc Bedeutung des Gesetzes vom 1. Dezember 193«. Dies« Gesetz, so sagte er, bedeutete eine demonstrative Anerken nung der Erziehungsgrundsätze der Hitler-Jugeni Viele Fragen der Jugenderziehung seien in den vergangen« Jahren auf staatlicher Grundlage gelöst worden. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen betonte d Reichsjugendführer, daß die Grundsätze der Bewegung auch , aller Zukunft die Richtlinien der nationalsozialistischen Jug« bestimmten. Die Heimat der Jugend sei die Partei, als der« Jungmannschaft die HI. ins Leben gerufen worden sei. D Reichsjugendführer gab dann einen Rückblick auf die ^ugen arbeit der vergangenen Jahre, wobei er vor allem auf v Kriegstauglichkeil der HJ.-Organisation hinwirs. Anläßlich dieses Jahrestages der Verkündung des HJ.-H setzes besuchte dann der Reichsjugendfübrer das Grab des q saüenen Hitlerjungen seiner Gefolgschaft, Herbert Norkus und legte einen Kranz nieder. Daul au „MM.-rrm»v«tftimd«te Surre" Heimkehr nach mehrmonatigem Einsatz im Weste«. Die im westlichen Operationsgebiet eingesetzten Einheit« der „NSKK.-Transport standarte Speer", eine bald nach Kriegsbeginn vom Korpsführer Hühnlein aus gestellten Sondersormation d«s NSKK., sind vor kurzem in di Heimat zurückgekehrt. Bei einem feierlichen Begrüßungsappell vor den Tor« oes Olympiastadions inBerlinam Sonntagvormittaa nalw Korpsführer Hühnlein Gelegenheit, de» Männern seine Standarte seinen besonderen Dank und seine An erkennung, auch namens des Generalbauinspektors Pros Speer und der Wehrmacht, für eine Leistung zum Aus druck zu bringen, die zum glorreichen Siege unserer Waffe, im Westen und zur erfolgreichen Wetterführung des Krieg» gegen den Hauptseind England wesentlich beigetragen hat. In Sonderlehrgüngen mit ihren kriegsmäßigen Aufgabe vertraut gemacht, hat die Standarte monatelang für die Vei sorgung der Front mit Munition aller Art Sorge getrager Endlose Kolonnen schwerbeladener Transportwagen sicherte der Front den notwendigen Nachschub. Bis hinauf an di Küsten des Kanals und des Atlantischen Ozeans ist die „Stan därte Speer" der kämpfend vordringenbcn Wehrmacht in raß losem Einsatz unmittelbar gefolgt. Bei einer durchschnittliche Tagesleistung von 500 Kilometer von 30 000 Fahrkilometcv sind mindestens 20000 unter feindlicher Ein Wirkung zurttckgelegt worden. In den letzten Monate wurde „Fracht für Churchill" verladen, und so manche Bomb hat die persönliche Widmung der Männer der Standarte fii W. C. erhalten. Professor Speer hatte ein Begrüßungstelegramm gesand Die Feier fand mit der Ueberreichung der von Reichsma; fchall Göring für besondere Leistung verliehenen Krieg, Verdienstkreuze ihren Abschluß.