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Mts- md Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!.IN. 1.50 einschließl -es „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Reichspostanstalten. für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Zchönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn» und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Sm amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Tel.-Udr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 210. Drucker und Verleger: Emil Hannebohv, verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. LEI» - - — - 60. Jahrgang. ... - Donnerstag, de« 24. April In dem KouEursverfahre« über das Vermögen des Handelsmanns O«kr»r Hax ckvut-svL in Eibenstock ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalter-, zur Erhe bung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksich tigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren VermögenSftücke der Schlußtermin auf den 16. Wai 1913, vormittags '.10 Ayr oor dem Königlichen Amtsgerichte Eibenstock, Nordstraße Nr. 1, bestimmt worden. Eibenstock, den 19. April 1913. Königliches Amtsgericht. In dem Konkursverfahren über den Nachlaß de» am 22. Oktober 1910 in Hunds hübel verstorbenen Viehhändlers I'rnu» Ott» Httal in Stützengrün wird zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf den 7. Wai 1913, vormittags '210 Mr vor dem Königlichen Amtsgerichte Eibenstock, Nordstraße Nr. 1, anberaumt. Eibenstock, den 21. April 1913. Königliches Amtsgericht. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Ulttag L L-lvI» in Eibenstock wird zur Abnahme der Schlußrechnung deS Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu be rücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 26. Wai 1913, vormittags 10 Mr vor dem Königlichen Amtsgerichte Eibenstock, Nordstraße Nr. 1, bestimmt. Eibenstock, den 21. April 1913. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister ist heute auf Blatt 110 — Stadtbezirk — (Firma: Hivockor in Eibenstock) eingetragen worden, daß der Mitinhaber Daul Lugon Seliudsrt ausgeschieden ist. Eibenstock, den 22. April 1913. Königliches Amtsgericht. Dem Ende entgegen. Langsam zwar, recht langsam geht der BEmkrieg seinem Ende entgegen. Aber man empfindet doch jetzt. Laß der Waffengang trotz des rasenden Ajax von Montenegro vor seinem Abschluß steht. Wie verlau tet, ist die Waffenruhe, die laut der mündlichen Ver abredung am heutigen Mittwoch abliefe, in einen zweimonatigen Waffenstillstand umgewanbelt, und zwar betreffe dieser Waffenstillstand die Türkei, Bulgarien und Griechenland. Daß Montenegro nicht mit ehnor- griffen ist, darf weiter nicht wunder nehmen, stutzig möchte man aber werden ob Serbiens Haltung, zumal gestern gemeldet wurde, daß serbische Truppen in montenegrinischer Uniform am Kampfe bei Skutar» beteiligt sind. Auch eine weiter unten stehende De pesche deutet auf aktive Teilnahme der Serben am Feld züge auf dem westlichen Kriegsschauplatz? hin. In bul garischen Kreisen aber ist man sehr hoffnungsvoll ge stimmt: dort nimmt man an, der Krieg sei schon be endet. Uns wird gemeldet: Konstantinopel, 22. April. Hier verlautet, daß das mündliche Uebereinkommen betreffend des kur zen Waffenstillstandes zwischen Bulgarien, Griechen land und der Türkei demnächst auf einen Waffenstill stand für zwei Monate ausgedehnt werden wird. Sofia, 21. April Das Regierungsorgan ,Mir" hält den Krieg mit der Türkei für beendigt und erklärt, man könne die Unterzeichnungder Frie denspräliminarien und die Demobilisierung der feindlichen Armeen als bevorstehend an sehen Das Blatt ist fest überzeugt, daß die Ver bündeten ihre gegenseitigen Verpflichtungen genau einhallen werden und daß auf dem Balkan dauernder Friede eintreten werde. Sehr energisch bläst man gegenwärtig in Oester reich ins Horn und fordert dazu auf, daß endlich ein mal den Querulanten am Balkan gezeigt wird, daß Europa's Gebiß intakt ist: Wien, 22. April. Zu den hier eingelausenen Nachrichten über den bevorstehenden unmittelbarcn Fall von Skutari schreibt die „Neue Freie Presse": König Nikolaus von Montenegro setzt die Beschießung von Skutari mit Unterstützung der serbischen Truppen fort. Das kann Europa unter keinen Umständen dulden- Das Belgrader Kabinett wird in jeder Bczreh- hung verantwortlich gemacht werden, da cs von der offenbaren Absicht geleitet wird, die europäi schen Großmächte irre zu führen. Während ein Teil der serbischen Truppen von Skutari zurückgezogen ist, nimmt ein anderer weiter an der Belagerung teil. K ö- nig Nikolaus wird durch die Ser ben ermuntert; wenn dies nicht der Fall wä re, hätte er sich längst dem Willen Europas gebeugt. Serbien hat den Montenegrinern Belagerungsgeschüt ze überlassen, während es andererseits seine Loyali tät bezeugen möchte. Für die österreichisch-ungarische Monarchie kann solch ein Wechselspiel niemals ecu „Ja oder Nein" bedeuten. Was in Skutari ge schieht, ist der größte europäische Skan dal, der sich noch niemals zugetragen hat Wirr staunen über die Geduld der europäischen Mächte. Es werden ganz andere Maßregeln nötsrg sein, als die angedrohte Besetzung dreier .Häfen. Ruhe kann nur dann eintreten, wenn sobald als möglich das Ottern ne st ausgeräumt wird. Das wird und muß geschehen, wenn der König Niko laus mit seinen serbischen Hilfstruppen sich nicht dem Willen Europas fügt. Trotz des angekündigten Waffenstillstandes, von dem im Anfänge dieses Artikels die Rede war, braucht man die nachstehende Meldung nicht direkt als aus der Luft gegriffen zu betrachten. Auf jeden Fall scheint sich Griechenland vorsehen zu wollen: Mailand, 22. April. Der „Corriere della Se ra" meldet aus Brindisi: Die Griechen sind in den Bezirk Vallona einmarschiert und haben die Dörf-r Cucci und Branisti mit 4000 Mann besetzt. Kurz vor Redaktionsschluß geht uns schließlich noch die Meldung vom Zolle Skutaris zu. Wie nach diesem neuen Ereignis sich die Lage gestalten wird, bleibt abzuwarten, daß aber König Nikolaus jetzt alles daran setzen wird, Skutari auch zu behalten, wird wohl niemand abzustreiten wagen. Das Telegramm, das wir schon durch Aushang be kannt gaben, lautet: Cettnje, 23. April. Soeben wird amtlich bekannt gegeben, daß die Montenegriner SEn tart eingenom men habe«. JnderStadt herrscht unbeschreiblicher Jubel. Alle Häuser find beflaggt. Air abermalige Landung deutscher Wilttär- flieger in AranKreich. Nachgerade fällt das einem auf die Nerven! Kaum daß. die Zwischenfälle von Lunsville und Nancy als abgetan gelton können, muß schon wieder vojn einem solchen Malheur berichtet werden und man kann an gesichts dieser Tatsache wirklich nicht anders sagen, wie einer der an der Unglücksfahrt beteiligten Flie ger: „Zum Teufel, das ist unangenehm!" Uns wird berichtet: Nancy, 22. April. Ein von zwei deut schen Offizieren besetzter Doppeldecker ist heute morgen 7 Uhr 45 Minuten nördlich von Arracourt gelandet. Der Führer des Flugzeuges, Haupt mann von DewaN, der Leiter des Flugübungs platzes Darmstadt, erklärte, er sei in Darmstadt zu einem Flug nach Metz aufgestiegen und habe aus Mangel an Benzin landen müssckn, wöbe» er ge glaubt habe, über deutschem Gebiet sich zu be finden. Lunsville, 22. April. Ms der Aeroplau dec beiden deutschen Offiziere in Arracourt landete, war nur die kleine Tochter des Bürgermeisters von Ar racourt zugegen. Einer der Offiziere fragte sie: „Wo befinden wir uns?", worauf das Mädchen ant wortete: „In Frankreich." Der Offizier sagte da rauf: „Zum Teufel, das ist unangenehm." Paris, 22. April. Der Unterpräfett von Lu- neville hat die deutschen Offiziere, die mit ihren: Zweidecker heute früh an der Grenze niedergegangcn sind, verhört und ihre Reiseroute festgestellt Die Militärbehörde hat drei französische Fliegeroffizierc aus dem Bezirk'Tonl-Berdun und einen Fliegerhaupt mann aus Nancy beauftragt, sich an Ort und Stelle zu begeben, um den Apparat einer einge henden Untersuchung zu unterwerfen. Man hat bereits die Ueberzcugung gewonnen, daß es sich um eure unfreiwillige und unver meidliche Landung handelt; es ist daher wahr scheinlich, daß die deutschen Offizier? bereits heute Nachmittag die Erlaubnis zur Heimreise erhalten. - - Der heutige Ministerrat hat sich bereits mit dieser An gelegenheit befaßt und beschlossen, den französischen Botschafter in Berlin zu beauftragen, bei der deutschen Regierung Schritte zu tun, um ähnliche Zwischenfälle für die Zukunft zu vermeiden. Der Botschafter Cam bon hat ferner den Auftrag, die deutsche Regier ung auf d»e ernsten Unannehmlichkei ten aufinerksam zu machen, welche sich be» häufiger Wiederholung solcher Landungen an der Gren- zo einstellen müßten. Die beiden Regierungen sind übri gens schon seit einiger Zeit in Verhand lungen eingetreten, um ein Reglement auH- zvarbeiten, welches für die Zukunft solche sich allen falls cinstellende Unfälle der Lustfchifsahrt nach festen Regeln erledigt. Zum Glück ist diesmal der Zwischenfall ziemlich glatt und schnell erledigt worden und die Offiziere sind bereits wieder in Deutschland eingetroffen: Nancy, 22. April. Die „Ngence Havas" mel det: Die in Arracourt gelandeten deutschen Off'i ziere haben sich mit Benzin versehen. Wie gemeioer wird, wurde ihnen vom Unterpräfektrn vonLuno- ville gestattet, um 5*/» Uhr Arracourt auf dem Luftwege zu verlassen. Nancy, 22. April. Der deutsche Militsr- doppeldccker, welcher heute früh bei Arracourt ge landet war, ist nachmittags 5 Uhr 35 Minuten wie der aufgestlegen. Der Unterpräfekt von LunsviUe der Gendarmeriehauptmann und andere Vertreter der Behörden wohnten der Abfahrt bei. Der Aera plan hat die Richtung nach Chateau Salins ein- geschlagen, um nach Metz zu gelangen. Metz, 22. April. Die beiden in Frankreich gelandeten deutschen Offiziere sind um 7 Uhr bei der Metzer Fliegerstation eingetroffen. Die Orien tierung war ihnen bei ihrem Fluge über Saar brücken durch Hüttenrauch und schließlich aua/ durch Nebel sehr erschwert. Tagesgeschichte. Deutschland. Der angebliche deutsche Ordens regel» für die Sieger von Admanizpel dementiert. Das „Hirsch'sche Telcgraphen-Buccan" wird zu dcr Erklärung ermächtigt, daß .die aus So fia stammende Meldung, Kaiser Wilhelm hab: 14 Or den unter die Teilnehmer an der Erstürmung vow Adrianopel verteilt und ein anerkennendes Telegramm au König Ferdinand gerichtet, auf Erfindung beruht. Reichstagsersatzwahl in Oberfran ken. Bei der Reichstagsersatzwahl für den Prälaten Schädler wurde Domprediger Leiche (Zentrum- mit überlegener Mehrheit gewählt. Scha rlacherkrankungen in Hana-u. Nachdem die Typhusepibemie beim dritten Eisenbahn- Regiment fast erloschen, ist nunmehr bei dem rn Ha nau garnisoniercnden U!anckn-Regim?»t Nr. ti Schar lach ausgebrochen. Bisher sind vier Mann der vier ten Schwadritt von der Krankheit befallen word?n. Die Schwadron wurde vollständig isoliert; alle Var führ» ngen gegen eine Weitcrverbrcttung der Krankheit