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Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohom Diel» Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich KV Rpf., bei Lieferung frei HauS 2S Rpi. Postbezug monatlich 2.bO SM. Die Behinderung der Lieferung recktfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung der Bezugspreises. Zettungrauegabe sür Abholer täglich S—6 Dhr nachmittags. Preise und Rachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für daS Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Bewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bi» vor» 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr Sc Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann «. Bebrüt» Mohr. Hauptschrtftletter: Walter Mohr, PulSnttz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSni^ Verantwortlich für den Hetmattetl, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, PulSnttz; Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnttz. — D. A. VI., Geschäftsstelle: Nur Adolf - Hitler - Straße 2 — Fernruf «ur E Der Pulsnitzer Anzeiger ist Las znr Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthalt Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Nr. 69 Donnerstag, -m 21. März 1940 92. Jahrgang erfolgreicher Fliegerangriff vor Zcapa Now Mehrere Sckiffe versenkt oder schwer beschädigt DNV Berlin Ä>. 3. Auf der Höhe von Scapa Flow wurde am Mittwoch gegen Abend ein durch Kreuzer und Zerstö rer stark gesicherter britischer Geleitzug erfolgreich von deutschen Fliegern angegr^scn »ird versprengt. Mehrere Schiffe wurden versenkt oder schwer getroffen. Unsere tapferen Besatzungen be finden sich aus dem Rüc^lug. Eine Nitzinngene SernhignimWe Der Zweck des Angriffs aus Sylt durchschaut Schon am Dienstagabend kurz nach 21 Uhr meldete der Londoner Rundfunk den Angriff englischer Flugzeuge aus Sylt. Man hatte es also sehr eilig und wollte offensichtlich die Rede »es Oberkriegmachers Chamberlain unterstreichen, der sich be mühte. die Schlappe von Scapa Flow zu beschönigen. Aber die Sache hat einen Haken. Um 21 Uhr waren Meldungen über den Luftangriff aus Sylt noch gar nicht zn London. Der Angriss begann gegen 2ü Uhr und dauerte bis 2.40 Uhr. Der Zweck einer Propagandaaktion^ und Beruhigungspille ist also ofsen- jichtlich. Nun aber süblt sich der Londoner Rundiunk soaar bemüniat. einen ausführlichen Bericht über den Luftangriff "zu geben.' Er spricht von der brennenden Insel Sylt, sogar davon, daß die ganze Insel Sylt in Brand gestanden habe. Man könnte darüber lachen wenn die Angelegenheit nicht solchen ernsten und bitteren Hintergrund hätte, die Insel, die brannte, war nicht Sylt, sondern eine dänische Insel. Es brann ten nicht deutsche, sondern dänische Fischerhäuser und die Wir kungen der britischen Bomben haben wir nicht auf Sylt gefun den. Wohl aber wird aus Dänemark von den verheerenden Folgen einer neuen Neutralitätsverletzung durch die Briten berichtet. Bis etwa hundert Kilometer nördlich der deutsch- dänischen Grenzen und weit landeinwärts sind die Krater der britischen Bomben zu finden Aher es ging in London nicht um Militärische Ziese, son dern man wollte den niederschmetternden Eindruck des deutschen Luftangriffes aus Scapa Flow verwischen. Darum erfand man den Sieg der britischen Luftwaffen zu einer Zeit, als noch kein britischer Flieger im Heimathafen gelandet war und obgleich — wie es der Londoner Rundfunk schließlich selbst seststellt — der Angriff sich „wenige Stunden nach der Rede Chamberlains über Scapa Flow" ereignet habe. Britische Bomben auf Dänemark Auch Anlagen der dänischen Wehrmacht beschossen Brutaler Völkerrechtsbruch Englands — Die Mitteilung des Oberkommandos der Wehrmacht, daß im Zusammenhang mit dem Angriff britischer Flugzeuge aus Sylt auch dänisches und niederländisches Hoheitsgebiet über flogen worden ist, werden ergänzt durch Meldungen auS Kopenhagen, aus denen hervorgcht, daß es sich bei diesen bei- rischen Neutralitätsvcrlchungcn um brutale Gewaltakte han delt. Es sind nicht »nr Bomben ans dänisches Gebiet abge- worsen worden, es sind nicht nur dänische Fischerhäuscr in Flammen aufgegangcn, sondern die englische» Flieger haben sogar Anlagen der dänischen Wehrmacht beschossen! So wurde in der Nacht zum Mittwoch über Esbjerg gegen 20.30 Nhr in etwa 1000 Meter Höhe ein englisches Flugzeug gesichtet. Als Daraus die dänische Luftabwehrbatteric einen Warnungsschuß abgab, gab das britische Flugzeug Schüsse auf die Schein- werferanlage der dänischen Batterie ab, die jedoch zum Glück nicht getroffen wurde. Neber Holmslands Klit, einer Landzunge an der westjütischcn Küste, die den Ringköbing-Fjord (etwa 75 Kilometer nördlich von Esbjerg) von der Nordsee trennt, wurden dann kurz nach Mitternacht von zwei Flugzeugen Brandbomben abgcworscn. Glücklicherweise handelt es sich um eine wenig bewohnte Gegend Knrz darauf wurden, wahr scheinlich von einen, anderen Flugzeug, über Sondre, Lyng- vig zwei Bomben abgcworfcn. Durch die Detonationen wur den in Hvidc Sande sämtliche Fensterscheiben der Häuser zer- irümmcrt. Mehrere diinWe FMerhöuler völlig zerstört Bei den nächtlichen Angriffen auf Holmslands Klit sind, wie später bekannt wurde, mehrere Fischerhäuscr völlig zerstört worden bzw. in Brand geraten. Wie durch ein Wunder find Menschen nicht zu Schaden gekommen. Die Erregung an der gesamten dänischen Westküste steigt immer mehr. Aus Kopen hagen traf ein Sonderflugzeug ein, in dem sich Vertreter der dänischen Heeresleitung nnd der Kopenhagener Polizeidircltion befanden. tzvide zweimal bombardiert In weiten Kreisen Dänemarks spricht man ganz ossen von systematischen Angriffen auf dänisches Gebiet und das um so mehr, als die Engländer auch am M i t tw o ch v o r- mittag ernrm dänisches Gebiet angegriffen haben. Gegen AM Uhr richteten die Flakbatterien Esbjergs, die bereits zwei mal im Laufe der Nacht englische Flieger abwehren mutzten, itz, Feuer gegen englische Flieger, die versuchten, ihre Böm- ben abzuwerfen Weiter wird bekannt, datz in der Nacht znm Mittwoch britische Weger Hvide Sande zweimal mit Bom ben belegt haben. Mittlerweile find verschiedene Krater auf- gefunden worden sowie Bombensplitter. Inzwischen sind weitere Meldungen über Bombenabwürfe der britischen Flieger eingelaufeu. Wie an anderen Orten der dänischen Westküste wurden auch in Oelgod, einem Ort etwa 28 Kilometer nördlich von Barde, nachts Bombeucxplosionen gehört. Mittwoch vormittag durchgeführte Ermittlungen er gaben, datz die Bomben über der Valluudheide abge worfen worden sind. Einschlagkrater würden bet Oester- gaardc gefunden. * Die Orte, aus die die britischen Brandbomben in Däne mark niederkrachten, liegen derart weit von der Grenze ent- fernt, datz ein Versehen einfach unmöglich ist. Auch in diesem Falle handelt es sich also um eine bewußte Provokation und um eine freche Verletzung der dänischen Neutralität. Die Bomben, die englische Flieger auf dänisches Gebiet ab geworfen haben, zeigen der ganzen Welt, wie ernst die Ge fahr ist, die den Neutralen von den Engländern droht. Wäh rend der Angriff auf die deutsche Insel Sylt in dem Feuer der deutschen Abwehr zusammengebrochen ist, haben die Eng länder ihre Bomben wahllos auf Dänemark abgeworfen. Mag die englische Regierung angesichts der Empörung, die dieses Verbrechen in der Well auslösen wird, auch zu faulen Ent schuldigungen ihre Zufluch, nehmen, so zeigen doch diese Ge waltakte, daß der Neutralitätswille der Staaren und die Hoheitsrechte anderer Länder den britischen Fliegern und auch der britischen Regierung gänzlich gleichgültig sind! Stärlste Erregung in Esbjerg " Der unerhörte nächtliche Bombenangriff der britischen Luftpiraten auf die dänische Westküste hat vor allem in der Stadt Esbjerg stärkste Unruhe und Erre gung hervorgerufen. Dies ist um so verständlicher, wenn man siH daran erinnert, datz diese Stadt bald nach Beginn des Krieges bereits — angeblich „versehentlich" — von der briti schen Luftwaffe bombardiert worden ist. wobei eine Frau ge tötet und mehrere Häuser zerstör, wurden. Hatte schon das Erscheinen englischer Flieger über der Siadr, zuletzt um 1.30 Uhr. große Beunruhigung ausgelöst, so riefen die verschiede- nen Bombenerplosionen deren Ori zunächst nicht er mittelt werden konnte, eine wahre Panik unter der Bevölke rung hervor Später wurde scstgestelll. datz die Bomben über T a l ii m bei Esbjerg abgeworfen wurden. In Esbjerg wur den die Polizei und das Retiungswesen alarmiert. Die Be völkerung strömie lrotz der nächtlichen Stunde aus die Straße, einander folgende Explosionen sleigerren die Erregung, nnd erst gegen Morgen trai langsam wieder Ruhe ein Nich! weniger als-dte Esbierger wurden auch die, Bc- woyuer von yvioe Lause vurm sie nomveuaowurie in Erregung versetz!, die in der Nachl. wie berichlcl, über Holmslands Klii erfolgten Feige vriMche Viralenmeitzodev Von der nördlich Trift gelegenen dänischen Insel Röm wird berichtet, datz die englischen Flugzeuge immer wieder von dieser dänischen Insel aus ihre Angriffe vorgelragen haben Die Bevölkerung der Insel ist über diese un erhörte Neutralitätsverlctzung der britischen Luftpiraten auf das äutzer sie erregt. Man ist aus Röm überzeugt da von, datz die Engländer sich bcwusft und planmäßig immer wieder in den Schutz der dänischen Insel begeben, um die völlige Entfaltung der deutschen Abwehr zu verhindern Chamberlain brauchte einen „Erfolg" Ter Londoner Rundfunk nimmt den. mißlungenen Angriff britischer Luftstreitkräste aus die Insel Sylt zum Anlatz, um in einem Bericht in den höchsten Tönen einem angeblichen englischen Luftsieg' ein Loblied zu singen In allen Einzel heiten wird über die siebenstündige Dauer des Angriffs be richtet, werden Brände ausgeführ, und schließlich u. a. auch festgestelft, datz „die ganze Insel Svlt in Brand gestanden" habe Was in Wirklichkeit gebraum Hal, ist ein Boolshaus aus Sylt gewesen. Es brannlen nich» deutsche Gebäude, son dern dänische Fischerhäuscr Soweil die englischen Bombe« nichl ins-Wasser fielen, liegen die Krater ihrer Einschläge nicht aus deutschem, sondern aus dänischem Gebier Der Haupr angrifs der Engländer Hal sich aus neutralem dänischen Gebret abgespielt, und nach der An und Weise dieses Angriffs ftehl es fest, datz es sich um eine systemalische Aktion ans neutrales Gebt el gehandelt har Das Rebenunterneh- men auf Svlt sollte nur ein propagandistisches Gegengewicht gegenüber der niederschmetternden Niederlage Englands in Scapa Flow bilden Das englische Volk konnte durch Herr» Chamberlain nur noch durch eine eigene „Erfolgsmeldung" beruhig! werden, und Mr Chamberlain beeilre sich in seiner bcgreislichen Ausregring so sehr, datz er den britischen „Sieg" bereits hinausposaunte, als noch gar kein britischer Flieger wieder in seinen Heimathafen zurückgckehri war. Es wäre ein leichtes, den ganzen Vorfall ins Lächerliche zu ziehen, wenn er nicht durch die frechen Uebergrifse gegenüber Däne mark eine so ernste und tragische Bedeutung erlangt hätte Dir englische« Schifssverlufte Wieder ein 1585 Bruttoregistertonncn-Dampser verloren. Der 1585 Vrutioregistertonncu grohe englische Dampfer „Abbotsford" ist seit einer Woche überfällig und gilt, wie Reuwr meldet, als verloren. Marschall Graziani beim Ducc. Der Ducc hat den Ge- neralstabsches des italienischen Heeres, Marschall Graziani, empfangen und sich mit ihm eingehend über einige Probkeine der militärischen Vorbereitung Italiens, unterhalten. Nur veven Hiller... Englands Parolen nnd Methoden sind immer die gleichen. Zu Beginn des Krieges hieß cs: „Der Krieg geht nur gege» Hitler . . ." 1914—1918: „nur gegen den Kaiserismus!" 189S bis 1900: „nur gegen den KrügeriSmus!" So hat England alte seine Kriege geführt. Sein Kampfmittel war die Entzweiung, und Zersetzung der Völker. „National Review", London, war im Oktober 1939 ansnahmstvcisc ehrlich: „Es mutz endlich Schlutz gemacht werden mit dem dummen Geschwätz von den lieben gute» Deutschen. l»ie von dem verruchten Hitler verführt worden seien . . ." Inzwischen haben alle Gegner des Reiches begriffen: Wer gegen Hitler kämpft, kämpft gegen das ganze deutsche Völk. Sic haben die Maske fallen lassen und den Vernichtung-^ lampf gegen das deutsche Volk proklamiert. Wir aber wisse»: ' Ansere stählerne Gemeinschaft ist starker