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Memim Anzeiger erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. AbonnementspretS einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Bettagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zkltlllltz sirr V)kralld)SejsekÄdms. Inserate kosten dte Spalten zeile oder deren Raum IO Ps., für auswärtige Inserenten 1S Ps. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Nummer 84. Sernsprecher: Amt Leube« 2120 Donnerstag, den 20. Juli 1911. s-k«spr«cher: «mt L-«b-« 2120 24. Jahrgang. Pflichtfeuerwehr ! 26 Jahre alte Hochstaplerin Emma Wilhelm, die eine ihr im in einem Teiche in Oberccinitz die Gutsausziiglerin Ida Donnerstag, den 20 ^nli 1011 nackm K Ukr 1^09 vom Landgericht Dresden wegen Betrugs im Bauer- Ob Unglücksfall oder Selbstmord vorliegt, ist noch im Nathausaarten Uebuna^er Mickuieuerwelw zuelkannte 7jährige Gefängnisstrafe zu verbüßen nicht festgestellt. — Er h ä n gt aufgefunden wurde in den 9 -ps )l 0 - Natt«- ist Uiipder kestaknmnmpii MarNk-n Kip Natt» N.i Npp aNalNiina.» N>>>- spit pi»ia«-n ?"aa<>n ti.rs^tniinbpnp Nur sechs Kinder sind am Leben, alle andern waren Fehl schaften haben sich unter Anlegung ihrer Abzeichen — Arm binden — pünktlich um 6 Uhr einznfinden. Ausbleiben ohne genügende Entschuldigung wird eben so wie nicht pünktliches Erscheinen aufgrund § 19 der Feuerlöschordnung unnachfichtlich bestraft. Na den an, am 18. Juli 1911. Der Bürgermeister. nach einer 5jährigen Beobachtung in Bezug auf ihre Trag- barkcil, WiederstandSfähigkeit und anderer gewünschter Eigen schaften hin als solche befunden wurden, bezweckt. Von diesen Multerbäumen werden die Eselleiser zur Vermehrung und zum Umveredeln ungenügend erwiesener Obstbäume ver wendet. Es soll somit eine Art Zuchtwahl getrieben, auf deren Grundlage die Ernten regelmäßiger ausfallen und reich licher gestaltet werden, in Betracht kommen. Den Beteiligten werden noch folgende Vergünstigungen kostenfrei zu Teil: Ein jährlich wiederholter Besuch durch den Obstbauwander lehrer des Landes-Obstbau-Vereins, um von diesem an Ort und Stelle Ratschläge über die Baumpfleg'', Verwertung der Obsternte u. s. w. entgegen nehmen zu können, ferner eine e>höhte Einnahme durch den Verkauf von Edelreisern, sowie Bestimmung von unbekannten Obstsorte». Der Vorsitzende des Vereins, Herr Forstgarteninspektor Büttner, Tharandt, leitete die Verhandlungen und Herr Lindner, Geschäftsführer des L. O. V. gab die nötigen Erklärungen zu dem beab sichtigten Unternehmen ab. Die Hauplversammlung beschloß einstimmig, das Ertragssteigerungsverfahren mit laufendem Jahre auszuuehmen. Anmeldungen hierzu haben Mitglieder des Vereins, sowie Obstbaumbesitzer, die sich dem Verein als solche noch anschließen wollen, bis zum 1- August d. I. bei dem Vorsitzenden dcs Vereins, Herrn Focstgarteninspektor Büttner in Tharandt anzubringen. Kleine Notizen. Einen traurigen Aus - gang hatte ein von einer Posamentensirma in Cunnersdorf bei Buchholz unternommener Ausflug nach Tannenberg- Zwei alle verdiente Arbeiter sollten mit Geschirr nach ihren Woh nungen zurückgefahren werden- Auf der Straße zwischen Dörfel und Schlettau wurde das eine Pferd unruhig, der Wagen überschlug sich und stürzte samt Insassen in einen Mühlgraben. Dte beiden, über 80 Jahre alten Männer ver unglückten hierbei schwer und wurden in das Krankenhaus überführt, wo der 83 Jahre alte Arbeiter Richter aus Sehma noch während der Nacht verschied. — Um zwei Damen nut Hoseinöcken bildete sich in Plauen i.V. ein derartiger Menschenauslauf, so daß die eine von ihnen im Trabe die Flucht ergriff, während sich die andere in ein Restaurant flüchtete. Stundenlang standen Hunderte von Frauen und Kinder und wollten die Rückkehr des Opfers der Mode er warten. — Er trun ken ist das 1^/rjährige Kind eines OberschweizerS vom Niltergute Untersteinpleis. — Die,24jähr. Ehefrau des in der Waggonfabrik inBautze n beschäftigten Schmiedes Hermann Vogel hatte eine größere Portion Kirschen gegessen und hierauf Wasser getrunken. Bald stellten sich heftige Magenschmerzen ein und schon am folgen den Tage verstarb die junge Frau. — Ji, der Scheune dcs Ecbgerichts Klemiöhrsdorf brach Feuer aus, wodurch die Scheune und ein Seitengebäude vollständig eingeäschert wurden. Sämtliche landwirtschaftliche Maschinen und Wagen sind mit- vcrbcannt- — In einer Kellerwohnung in dec Uferstraße iir Leipzig ist, während die Bewohner des Hauses abwesend waren, ein Einbruch verübt worden, wobei die Diebe 1200 Mark Bargeld erbeuteten. — Im Schillerhain in Zittau erschoß sich der Bankinspcklor Antonin Palesiy von der Slavischen Bank in Prag. Er hatte seine in Czaslau lebende Frau von seinem Vorhaben benachrichtigt und bestimmte, daß seine Leiche in Zittau eingcäschert wurde. — Auf der Fürstlich Schwarzenbergschen Domäne in Lobositz wurde das dies jährige Obst verkauft. Der Ertrag hierfür betrug 143330 Kronen. — Von Wespen zerstocheir wurde in Berthelsdorf bei Lauban der Arbeiter Rössel, der ein Wespennest von einer Linde entfernen wollte. Der bedauernswerte Mann, der außer dem durch einen Sturz von dem Baume schwere Verletzungen erlitt, war bis zur Unkenntlichkeit entstellt. — Der 20jährige Anstallsinsaffe und vormalige Schweizer Fr. Willy Schramm aus Crottendorf i. Erzgeb., ein Sohn des vormaligen Polizei- Wachtmeisters und Raubmörders Schramm, ist seit dem 4. d. M- aus der Anstalt in Obercunnersdorf flüchtig. — In einer Wanne ertrunken ist in Lausigk ein junges Mädchen im Alter von 20 Jahren. Dasselbe wurde beim Wäschewaschen vor« Krämpfen befallen, stürzte mit dem Kopf in die Wanne und erstickte hierdurch- — Im Scherze versteckte sich der 7jähiige Sohn des Landwirts Lösch in Schönan i. Fichtclgcb. in dem aus einen Wagen geladenen Heu. Der nichts ahnende Vater stieß die Heugabel in die Wagenladung und durchstach dem Knaben die beiden Schultern vollständig. An dem Aufkommen des Knaben wird gezweifelt. — Ertrunken aufgefunden wurde gebürten- — Selbstmord beging am Montag in seiner in der Kügelschen-Straße in Dresden gelegenen Wohnung ein 43 Jahre alter Zeichner in einem Zustande geistiger Depression. — Der beim Baden dieser Tage ertrunkene 21jährige Strickenarbeiter Georg Weinhold aus Berthelsdorf wurde bei Briesnitz aus der Elbe gezogen. — Mit schweren Verletzungen wurde Montag früh der 23 Jahre alte, inMittweida wohnhafte Schlosser Rudolf Friedemann im Straßengraben unweit des Gasthofes „Linde" in Oberaltmittweida ausgefunden. Ec wurde von einem ihm entgegenkommenden Automobil angefahren und in den Straßen graben geschleudert. Außer umfangreichen GesichtSverletzungen hatte er einen Bruch des rechten Oberarmes erlitten. Der Vecsitzte wurde ins Stadtkcankenhaus eingeliefert. Die Auto mobilisten sind, ohne sich nm ihr Opfer zu kümmern, schnell stens weitergefahrcn. — In der Weißenfelser Straße 19 i» Leipzig geriet die Ehefrau dcs Schmiedemeisters Krüger in eine elektrische Wäscherolle. Sie wollte ein Rollholz herausziehen und be merkte nicht, da sie seitlich stand, daß inzwischen der Wagen, ver zur Beschwerung der Rolle dient, Herankain. Der Wagen drückte die Frau gegen die an der Seite befindliche Walze und zerquetschte ihr dabei den Kopf. Sie war sofort tot. — In Kassel begann der 19. Bundestag des Bunde- deutscher Gastwirte. Bei der Absendung eines Hul digungstelegramms an den Kaiser ereignete sich ein Zwischen fall, Der Delegierte Schätz aus Isenburg in Hessen bemerkte: Der deutsche Gastwirtsstand befinde sich heute in einer Lage, die ihm den Gedanken nahelegen sollte, von der Absendung eines solchen Telegramms Abstand zu nehmen. Wie wir von den Vertretern der Behörden behandelt werden, haben wir keinen Anlaß, ein solches Telegramm abzusenden. — Montag früh halb 9 Uhr entgleiste inMüllheim der morgens aus Basel abgehende D-Zug Basel—Frankfurt a. M.—Berlin. Der dem Tender folgende Gepäckwagen fiel rechts, ein Wagen 1. und 2. Klasse links aus dem Gleis 2 Wagen 3. Klaffe wurden ineinander geschoben. 8 Personen sind gelötet, 15 bis 20 schwer und viele leicht verletzt. Als mutmaßliche Ursache des Unglücks wurde eine übergroße Fahrtgeschwindigkeit des EilzugeS fcstgestcllt. Der Bahnwärter vor der Station Müllheim sagt ans, daß er die Geschwindig keit dcs Zuges bei seiner Einfahrt auf 100 Kilometer ge schätzt habe. Dasselbe bekunden 4 andere Zeugen. Von den 7 Schwerverletzten befinden sich 2 in Lebensgefahr. Der Materialschaden wird bahnamtlich auf 120- bis 140 000 Mk. beziffert. — Cambons Vorschläge sollen sür Deutschland wichtige wirtschaftliche Zugeständnisse im südlichen Marokko und die bekannten Konzessionen im Kamerun- und Kongogebiet enthalten. -- Sie konnte ihn nicht leiden, nämlich die Gattin eines älteren Fabrikbesitzers in Berlin ihren Mann. Einen Tag nach dem goldenen Hochzeitsfeste verschwand die Frau und ließ einen Zettel zurück, der lautete: „Ich hab' den Kerl von Anfang an nicht leiden können I" Bis zur eisernen Hochzeit Wills also die Gattin nicht aushalten! — Das Reichsgericht hob die Revision des Redakteur- des „Vorwärts", Wermuth, das Urteil des Landgerichts I Berlin vom 18. März auf, durch das dieser wegen Belei digung der Polizei anläßlich der Krawalle am Wedding zu 200 Mark Geldstrafe verurteilt worden war. Die Auf hebung erfolgte wegen Ablehnung von BewciSanträgen be züglich der Ausschaltung der Polizei. — Eine eigenartige Klage hatte der Agent H. inGera beim dortigen Landgericht angebracht. Ec befand sich vor einiger Zeit in einem Restaurant. Infolge der Einnahme zahlreicher „Genüsse" konnte er nachts nicht mehr heimgehen. Der Wirt ließ ihn deshalb auf dem Sofa schlafen. Als am anderen Morgen die Wirtsleute in die Gaststube traten, lag H. auf dem Boden. Er konnte aber allein nicht aufstehen. Die Wirtsleute halfen H. auf. Schließlich stellte sich heraus, daß er einen Armbruch erlitten hatte. Für seine Gutmütig keit wurde der Wirt auf Schadenersatz verklagt, weil der Wirt die Schuld an dem Unfall haben sollte. Das Land gericht wies die Klage kostenpflichtig ab, da der Kläger allein die Verantwortung für die Beschädigung zu tragen hätte. — Die Schädlichkeit des Reinecke Fuchs zeigte sich in Langebrück bei einer Fuchsbauaushebung, wobei 6 junge Füchse erwischt wurden. In und bei dem Fuchsbau waren an Beute zusammengelragcn 30 Hasen, 2 Wilderpcl, 1 Ente, 1 Nehkizchen, 1 Wiesel, 1 Wasserratte und ein Aal von mehreren Pfund. Hur Nab uns fern. Rabenau, den 19. Juli 1911- — Dar Nabenauer Schützenfest steht abermals vor der Tür und auf dem Festplatze wird jetzt emsig gearbeitet, um alles das fertig zu stelle», was den Besuchern zur Stärkung und Unterhaltung gereicht. Auch in diesem Jahre wird es wieder vielerlei zu s-hen geben und jedermann das finden, was seinem Geschmacke znsagt. Ueberall wird man sich be mühen, allen Wünschen Nechnung zu tragen und jedem die rechte Feststimmung, die er natürlich milbringcn muß, zu er hallen suchen. Der für Montag nachmittag iu Aussicht ge nommene Festzug, der voraussichtlich wieder zahlreiches Pub likum aus der Umgegend unserem Städtchen zusührt, wird diesmal ein „Rheinisches Winzerfest" darstellen, dem noch verschiedene „Überraschungen" angegsiedert werden. In Aussicht gestellt ist auch der Besuch einiger auswärtiger Schützengesell- schaslen. Es liegt nun aber auch an der Bürgerschaft selbst, einer volkstümlich gewordenen Veranstaltung sich mit anzunehmen und mit beizutrageu, daß das Fest gelingt und sich würdig seinen Vorgängern anschließen wird. Dazu ein „Glück ans!" — Am vergangenen Sonnabend unternahmen die hiesigen Chorknaben unter Führung ihres Leiters Herrn Kantor Lange eine 4lägige Wanderung ins schöne Böhmerland. Sie besuchten Turn, Teplitz, den Milleschauer, das Dubitzer Kirchlein, von dessen Südseite man den herrlichen Ausblick nach dem Elbtale genießt, den Schloßberg bei Teplitz und das unheimliche Burgverließ, das mit zwei Fackelträgern besichtigt wurde, die Wallfahrtskirche Mariaschein und das Mückenlürmchen. Ueberall sanden sie freundliche und begeisterte Ausnahme. Am Montag Abend halten sich im Standquartier Wisterschan bet Teplitz die treudeutschen Glanbens- brüder versammelt, um den Gesängen der Chorknaben zu lauschen, und spät abends trennte man sich Mil dem auf richtigen Wunsche auf baldige Wiederkehr. Glücklich und wohlbehalten sind die Knaben Dienstag abend bei uns wieder eingelroffm. — Das nächste BundeSfest des El b g a u s ä n g er blind e S wird in Verbindung mit dem 50jährigen Bundes jubiläum 1914 in Freiberg begangen. — Herr Pastor Vogel in Tharandt, welcher seit einiger Zeit sich auf Erholungsurlaub befindet, gedenkt nicht wieder sein Amt anzutreten. Ec geht mit der Absicht um, sich um eine kleinere Pfarre zu bemühen. — Die M a u l- und Klauenseuche ist am 15. Juli im Königreiche Sachsen in 135 Gemeinden und 350 Gehöften amtlich festgestellt worden- Der Stand ain 1. Juli war 97 Gemeinden und 2l8 Gehöfte. — Srinen Verletzungen erlegen ist der auf der Straße von Burgk nach Döhlen verunglückte Radfahrer Paul Fleischer, auf der Burgwarlstraße 4 in P o t s ch a p p e l wohnhaft. Der Bedauernswerte hinterläßt Frau und sechs noch schulpflichtige Kinder. — In Sadisdorf ist mit dem am 5. Juli verstor benen Kantor Stein seit dem Jahre 1799 erst der dritte Kirchschullehrer der Parochie gistorben. Von 1799 bis 1844 verwaltete diese Stelle Kirchschullehrer Franz, von da an bis 1886 sein Schwiegersohn, der 1910 verstorbene Kantor Schwenke, sodann Kantor Stein. — Der 1877 inBärenstein geborene Kellner Paul Bruno Beck beleidigte kürzlich eines Sonntags morgens eine auf dem W-ge zur Kirche begriffene 19 Jahre alte Haus tochter in Dresden mit Wort und Tat. Wegen Gefährdung der Sittlichkeit wird die Oeffcntlichkcit während der Dauer der Beweisaufnahme ausgeschlossen. Beck ist erheblich vor- a» " w Urteil des Landgerichts Dresden lautet auf 6 Mon. Gefängnis und 3 Jahre Ehrenrechlsverlust. a r. V xU dem inMtthltroff erscheinenden „Volkssreund" steht ein Inserat, aus dem echt vogtländische Grobheit spricht: „Dem anonymen Briefschreiber von gestern, diesen Saulumpen, mochte ich ersuchen, sich erst von seiner unwahren Behaup- tung zu überzeugen. Gerade diese Leute sind von jeher die größten Schufte gewesen; denn wenn ich heute Beweise sür meine Behauptlmgen habe, brauche ich doch nicht anonym zu schreiben". - Das ist sehr richtig. ' — Infolge ungünstiger finanzieller Verhältnisse erschoß sich auf Raschauer Mir der 33 Jahre alte Barbier Gust. Gebert auS O>lsnitz i> V., verheiratet und Vater von vier Kindern. — Die auS der Strafanstalt VoiglSberg entwichene hatte, ist wieder festgenommen worden. Sie hatte sich bei der Zwickauer Waldungen der seit einigen Tagen verschwundene verwegenen Kletterei der Fußbekleidung entledigt und sich da-^Arbeiter Lorenz. bei offenbar Verletzungen zugezogen. ! Dresden. In ciner hiesigen Klinik ist eine 36 Jahre — Der Bezirksobstbanverein Th a ra nd t alte Arbeitersehefrau untergebracht, die mit 17 Jahren hei- und Umgegend hielt kürzlich in Hainsberg eine außerocd. ratcte amd 24mal geboren hat, darunter viermal Zwillinge. Hauptversammlung ab- Gegenstand der Besprechung war die .....— —— Einführung der planmäßigen Ertragssteigerung der Obst pflanzungen im Bezirks Obstbauverein. Mit der Einführung des Verfahrens wird die Festlegung von Mutterbäumen, die