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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. M. 1.50 einschlietzl : : des „Illustr.Unterhalkmgrblatts" und der ' l humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der < l Expedition,bei unserenBoten sowie bei allen Reichspostanstalten. für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Tel.-Kdr.: 5tintsbla1t. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Lrlcheint täglich abends mit Rusuahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile.12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Zernfprocher Nr. 21V. Eibenstock, —.. d.- - - ' — - - - —- 8». Jahrgang. — — — — — 4- Somabciid, dcv 1. Miirz LAIL. Der RatShilfSexpedient und verpflichtete Protokollant Kerr Linst Alsx SILutr hier ist zum SkatSexpedienten ernannt und die Ratsschreiber Herren üottkrieä Lodert LLommix, Lrust LLodsrä Lrauss und Lurt knul Luns hierfelök sind als Rat-hilf-expedieute» und Protokollanten verpstichtel worden. Eibenstock, den 27. Februar 1913. Der Stadtrat. Verschwörung gegen den Sultan. Aufs neue scheint sich in der Türkei eine Umwäl zung yorzubereiten. Das Jungtürkentum scheint abgewirtschaftet zu haben und nun erheben sich die Geg ner dieses Regimes, um den Sultan zu stürzen Uns wird gemeldet: Konstantinopel, 27. Februar. Um die Ord nung zu sichern und jedem Versuche, einen Umsturz herbeizuführen, vorzubeugen, trifft die Regierung stren ge Vorsichtsmaßregeln. Das Amtsblatt veröffentlicht eine neue Polizeiverorduung, nach welcher die Polizei beamten befugt sind, von der Waffe Gebrauch zu ma chen, wenn dies zur Abwehr von Angriffen oder zur Verhinderung der Flucht von Verbrechern notwendig erscheint. Falls zur Aufrechterhaltung der Ruhe dir vorhandenen Polizeimannschaften nicht ausreichen, kön nen die Wali resp. in Konstantinopel der Minister des Innern durch schriftlichen Befehl an die Kommandanten Militär requirieren. Petersburg, 27. Februar. Dem „Golos Moskwy" wird angeblich aus zuverlässiger Quelle aus Konstantinopel mitgeteilt, daß dortselbst eine Verschwörung gegen die Jungtürkeu aufzedeckt wor den sei. Das von Lcherif Pascha organisierte ge heime Komitee verfolge oen Zweck, den Sultan zu stürzen und an seine Stelle den Prinzen Sebach Edin zu setzen. Den unbehaglichen Eindruck, den der Widerspruch Mischen der Aeuherung des Grafen Stürghk und dem Artikel des Wiener „Fremdenblattes" allenthalben hec vorgerufen hat, sucht das „Fremdenblatt" selbst jetzt möglichst zu beseitigen, indem es erklärt, daß ein Ge gensatz zwischen der Erklärung des Ministerpräsidenten und dem Inhalt seines Artikels nicht bestehe. Daß Rußland sowohl wie Oesterreich an eine Demobilisier ung denken, bestätigt sich und die rumänisch-bulgari schen Verhandlungen scheinen, wie aus nachstehender Meldung hervorgeht, recht in Fluß zu kommen: Paris, 27. Februar. Der „Temps" meldet aus Petersburg, daß Rumänien und Bulgarien sich damit einverstanden erklärt haben, daß Petersburg als Konferenzort zur Schlichtung der rumä nisch-bulgarischen Streitfrage erwählt wird Entgegen allen hossnungssrohen türkischen Berich ten, daß Adrianopel sich noch monatelang halten könne, behaupten heute die Bulgaren, daß nur noch für zehn Tage Brot in der Festung vorhanden und Adrian opel daher wohl vor dem Fall stehe: Sofia, 27. Februar. Im Gegensatz zu Privat- nachrichten aus türkischer Quelle wird hier auf Grund der neuesten Meldungen von der Belagerungsarmee ver sichert, daß die Widerstandskraft der Verteidiger von Ndrianopel im äußersten Maße geschwächt ist. Die zu letzt gemachten Gefangenen waren ganz hinfällig und das in ihren Feldsäcken gefundene Brot war fast un genießbar. Es ist auch bezeichnend, -aß die Türken seit acktzehn Tagen keinen der früher so häufigen Aus fälle gemacht haben. Von dem letzten am 8. Februar unternommenen Ausfall an der Ostfront wird bekannt, daß die Truppen vor dem Kampfe mit stark alkoholisier tem Tee gestärkt und — der erste Fall tttrkischerseits vor Adrianopel — zum Bajonettangriff geführt wur den Minder verläßliche Informationen wollen wissen, daß in der Festung Brot,nur noch für zehn Tage vor-- Hansen sei und daß täglich viele Fälle von Hungertod vorkommen. Tagesgeschichte. Deutschland. — Der König uno die Königin von Dänemark sind am Donnerstag um 8 Uhr 10 Mi nuten vom Stettiner Bahnhof abgereist. Der Kai ser geleitete den König, die Prinzessin Eitel Fried rich die Königin in Vertretung der Kaiserin in Au tomobilen zur Bahn. Mit dem Gefolge erschien der Ehrendienst zur Verabschiedung. Ebenso waren auf dem Bahnhofe der Gesandte Graf Moltke, die Damen und Herren der dänischen Gesandtschaft, sowie Ver treter der dänischen Kolonie erschienen. , Der Kaiser trug die Uniform des Gardekorps, der König diejeni ge seines Husarenregiments. Die Verabschiedung war sehr herzlich. Die deutsche M i l i t ä r v o r l a g e. Wie dem Hirsch'schen Telegraphen-Bureau von zuverläs siger Seite mitgeteilt wird, ist die Militärvorla ge im Kriegsministerium nunmehr f e r ti g g e st ell t und wird sofort dem Reichsschatzamte zugestellt wer den. Die finanziellen Forderungen belaufen sich auf etwas über 200 Millionen Mark Sommertagung des Reichstages. Der „Kölnischen Zeitung" wird ans parlamentarischen Kreisen mitgeteilt, daß die Budgetkommission schwer lich vor Pfingsten die Wehroorlage und die Deckungs frage verabschieden könne. Es müsse mit einer Som mertagung des Reichstages nach Pfingsten gerechnet werden. Die verbündeten Regierungen würden unter keinen Umständen eine Verschiebung der Wehrvorla gen auf den Herbst zulassen Beschlüsse des Bundesrats. In der Donnerstag-Sitzung des Bundesrates wurde der Ent wurf eines Gesetzes, betreffend Aenderung der Para graphen 56 und 56 c der Gewerbeordnung den zustän digen Attsschüssen überwiesen. Die Wahl von Mitglie dern der Neichsschuldenkommission wurde vollzogen. Der Entwurf von Bestimmungen für die land- und forstwirtschaftlichen Aufnahmen im Jahre 1913 wurde genehmigt und der Vorlage, betreffend die Prägung von Fünspfcnnigstücken, die Zustimmung erteilt. Oberbürgermeister Sch ustehr us ist am Donnerstag morgen gestorben. Der Stadt Charlottenburg ist ein Beileidstelegramm des Kaisers zugegangen. Vesterreich-Ungarn. Versetzung des Konsuls Prochas ka. Der österreichisch-ungarische Konsul in Prizrend, Prochaska, der sich bereits einige Zeit auf Urlaub be fand, ist nunmehr in gleicher Eigenschaft nach Rio de Janeiro versetzt worden. Statte«. - Ausbau der italienisch eil Luftflot te. Die italienische Regierung wird einen außeror dentlichen Kredit von 12 Millionen für die Errich tung beM. Ausbauung einer Luftflotte auswerfen. Am Adriatischen Meer sollen drei Luftschiffstationen er richtet werden. kkußlanv. — Agitation zur Erhöhung der rus sischen Heeresmacht. Auf die Meldungen von den neuen Hccresvorlagen in Deutschland und Frailk- reich wird in der russischen Presse ebenfalls lebhaft für eine Erhöhung der russischen Heeresmacht agitiert. Es wird der Vorschlag gemacht, -die nötigen Mittel da durch aufzubringen, daß die Erneuerung der russi scheu Flotte hinauögeschoben wird. Frankreich. — Die französische H e e r e s v o rl a g e. In oer französischen Kammer brachte der Finanzmi nister eine Regierungsvorlage ein, die 500 Milli onen Francs zur Deckung der neuen Heeresvor lage fordert. England. Besprechung der Botschafter in Lon don. Staatssekretär Grey und die Botschafter traten am Donnerstag nachmittag im Ministerium des Aeu- ßern zu einer Besprechung zusammen Türkei. Tue Geld in deinen Beutel! Zu verlässigen Meldungen zufolge, wird Italien in drei bis vier Tagen die im Vertrage von Lausanne als Kapital der Einkünfte von Dette Publique aus Tri polis vereinbarte Summe von 50 Millionen Frank an die Türkei abliefern. Gemäß einem zwischen der Pfor te und dec Dette Publique abgeschlossenen Uebereinkvm inen fließt ein Drittel dieser Summe dem türkischen Staatsschatz zu, welcher nach Abzug des bereits emp fangenen Vorschusses von 300000 Pfund noch ungefähr 9 800000 Frank zu erhallen hat. Das Finanzmini sterium hat bei zwei Banken Vorschußgeschäfte zu je 500 000 Pfund abgeschlossen. Tie Unterzeichnung der Verträge steht bevor Es verlautet ferner, daß Dscha wit Bey der mit dem früheren ersten Sekretär des Sultans Halio Zia nach Paris und London abreist, über eine größere Anleihe verhandeln wird. Dscbawid Bev hat keine offizielle Mission. Amerika. — Abgelehntes Marineprogramm. Das neue Marineprogramm, das die amerikanische Regier nng dem Senat in Washington vorgclegt hat, wurde am Mittwoch in der Kommission abgelehnt OerMche und sächsische Nachrichten. — Elbenstock, 28. Februar. Der Referendar beim König!. Amtsgerichte Eibenstock, Herr Kurt Perls, ist vom 1. März ds». I. ab an das Kgl. Armsgericht Glauchau ver setzt worden. Dem Kgl. Amtsgerichte Eibenstock ist vom glei chen Zeitpunkte ab der Rechtskandidat Herr Rudolf Hinkel mann aus Zwickau zugewiesen worden. Eibenstock, 28. Februar. Vorigen Frei tag abend führte Herr Pfarrer Kersten aus Alt Fratautz in der Bukowina seine im Saale der Ge meinschaft zahlreich versammelten Zuhörer in seinem Lichtbildervortrage über „Die evangelische Lie bestätigkeit in den östlichen Karpathenlandern" nicht nur nach Galizien und in die Bukowina, sonderiu auch aus die schöneren Gefilde blühender christlicher Liebes arbeit Die zum Teil von ,dem Vortragenden selbst an Ort nnd Stelle hergestellten Lichtbilder zeigten uns ebenso waldreiche und bergige Landschaften, wie cha rakteristische Typen der Bewohner und Lebensgewohn- heiten dieser Länder. Rumänen und Ruthenen, der Stamm der Bevölkerung, sind kräftige, schlichte Leute. Ihren einstöckigen Häusern fehlen die Feueressen. Ih rer Frauen geschickte Hände fertigen kunstvolle Stik- kereien. Sie ernähren sich meist vom Ackerbau. Wenn es auch in oer Bukowina zmier 8<V)000 Einwohnern nur 60000 christliche Deutsche gibt, so ist doch das Deutschtum, sowohl dort, wie in Galizien tonangebend. Czernowitz, die galizische Hauptstadt mit 80000 Ein wohnern öffnet der lernbegierigen Jugend außer den Pforten dreier Gymnasien auch die einer deutschen Universität. In der Bukowina gibt es fast rein deutsch- evangel. Dörfer: wie zum Beispiel das Pfarrdorf des Vortragenden. Dort waltet neben dem Pfarrer eine Diakonissin ihres Amtes. Sie mag manchmal auf ihren Fahrten zu entferntwohnenden Kranken bei ei ner Kältetemperatur, die dort bis zu 22 Grad Reau mur sinkt, recht gefroren haben Da schaffte die er finderischc Liebe Hilfe: Preisend nm viel schönen Reden eine« Pelze« Eleganz, Satz jüngst in dem lieben Dachsen beim Kaffee ein Dameukranz. Lerrlich", sprach Frau Präsidentin, „ist der Pelz, an den ich denk, Welcher einer lieben Freundin ivard zu Weihnacht al« Beschenk." Alle waren voll Bewunderung und bekannten hochentzückt, Daß noch keine ihre« Ureise« je solch edler Pelz geschmückt Nur Frau Odersürster stimmte nicht mit in da« Loblied ein, „Köstlicher u. edler", sprach sie, „ist da« Pelzwerk, da« ich mein. Haben fern im duchenland«, wie die Tochter grad mir schrieb, Deutsche u. Rumänen einig, »»«geführt »in Werk der Liev. Sahen ihr» Krankenschwester fahren ost bei großer Kält, Sammelten au« freiem Antrieb eine schöne Summe Geld. Wird'« auch nur »in Schafpelz werden stlr die Schwester aus der Fahrt, Dünkt mich doch, daß keiner Fürstin je solch edler Pclz noch ward." Und e« ries Frau Präsid»ntin. Frau Amt«richter, R»Lnima«mt „Schmelter, du bist doch die reichst«, erntest schönste Li»be«saat." 1891 hielt in der stattlichen, wohl 70000 Ein wohner zählenden, galizischen Sladt Stanislav The odor Zöckler, ein junger, evangelischer Theologiekandidat seinen Einzug in der heiligen Absichr, dort Juden zum beseligenden Glauben an den Heilanü zu bringe^ Als er jedoch schon in den ersten Tagen anläßlich des Br^