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Amts- und Änzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!.B1.1.50 entschließ!, des „JUustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. für Eibenstock, Carlsfeld, hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Zchönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,Wildenthal usw. Erscheint täglich abends niit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Tel.-Kdr.: klmtrblatt. Fernsprecher Nr. 2l0. Drucker und Verleger! Emil Hannebohn, verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. —- - - - .— - - . — -- - gx, Jahrgang. - - - - - LL, Sonnabend, de» 7. März LVL4 Allgemeine Ortskrankenkasse Eibenstock. Montag, dm 16. Mr, 1911, aSmds '/,9 Mr findet im Restaurant zum A-lerfelsen — 1 Treppe — die erste AuSschußsttzung statt. 1. Wahl eines Ausschuß-Vorsitzenden und eines Stellvertreters. 2. Wahl eines Schriftführers. 3. Beschlußfassung über die Dienstordnung. 4. Beschlußfassung über die Krankenordnung. 5. Kenntnisnahme der ArztvertrLge. 6. Eventuell Weiteres. Eibenstock, den 6. März 1914. Der Borstand. Herma»« Müller, Vorsitzender. Tagesgeschichte. ! DemtMa«». - Das Urteil im Prozeß gegen die Re dakteure der. „Welt am Montag." Zn dem Prozeß gegen die Redakteur? der „Welt am Montag" wegen Beleidigung des Kronprinzen er kannte die vierte Strafkammer des Landgerichts Ber kin I. gegen Huns Leuß Puf sechsMonate Gefäng nis. Ter Angeklagte Alfred Scholtz wurde freige sprochen Der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Hof meister bemerkte in der Begründung: Der Gerichtshof Hat in der Ueberschuift des Artikels „Wilhelm der Letzte" und in der gesamten Abfassung nicht einen Mahnruf an die nächste Umgebung des Kronprinzen um ihn von -weiteren Telegrammen abzuhalten, son dern eine arge Ehrverletzung des Kronprinzen erblickt. Aus dem Artikel geht hervor, daß der Angeklagte! den Kronprinzen nicht für würdig erachtet, den Thron der einst zu besteigen. Der Gerichtshof hat in dem Artikel eine arge Mißachtung des Kronprinzen gesunden, des halb konnten dem Angeklagten, obwohl er erst zweimal vor langen Jahren wegen Beleidigung vorbestraft ist, nicht mildernde Umstände zugebilligt werden. Der Verteidiger Justizrat Dr. Barnau hatte beantragt, den Obersten von Reutter -als Zeugen zu laden, der be künden werde, daß die Telegramme des Kronprinzen! echt waren. Der Oberstaatsanwalt widersprach jedoch dem Antrag, da er glauben wolle, daß die Angeklagten an der Echtheit der, Telegramme nicht gezweifelt haben. Der Gerichtshof lehnte den Antrag ans Vorladung des Zeugen Obersten von Reutter ab. — Ueberfü hr ung der deutschen Reichs- kleinodien nach Berlin beantragt. Dec Pe titions-Kommission des Reichstages liegt eine eigen artige Petition vor. Sie fordert die Ueberführung der in Wien in der K. K. Schatzkammer aufbewahrten Reichskleinodien nach Berlin. Diese Petition wird, Wie das „Hirsch'schc Telegraphen-Bnaeau" erfährt, nicht durch einfachen Uebergang zur Tagesordnung erledigt werden können, da eine ganze Anzahl Fragen staats rechtlicher nnd zivilrechtlicher Natur sich an das Eigen tumsverhältnis der Reichskleinodien knüpfen. Dje In signien, die jetzt in Wien im Besitz der Habsburger find, gehören sowohl nach deutschem wie nach österreichische in Rechte unzweifelhaft dem österreichischen Herrscherhaus, das ihren Besitz ersessen hat, da die Kleinodien seit 1806 sich im Besitze der Habsburger befinden, nachdem Kaiser Franz den deutschen Kaiscirtitcl abgelegt hatte. Die Insignien gehörten früher dem Domschatz zu Aachen und nicht dem alten Deutschen Rcrch. Sie bestehen aus der deutschen Königskwne, die eine sizilianische Ar beit ist und für Kaiser Friedrich II. angesertigt wurde, aus dem Kaiserszepter, dem goldenen Reichsapfel, dem Schwert des heiligen Mauritius, dem goldenen Kajser- schwert, dem Krönungsmantel, den Schuhen, de» Handschuhen, dem Familienbuch Karls des Großen und einem Reliquienkasten. Der Krönungsmantel, die San dalen und Handschuhe entstammen der Beute, die Hein rich VI. nach seinem Stege über die Normannen aus Sizilien machte. Die deutsche Königskrone dagegen be findet sich immer noch im Dome zu Aachen. Häßliche Zentrums-Jntrigue. Die von der „Germania" verbreitet Nachricht über einen angeblich bevorstehenden Rücktritt des Landwirtschafts ministers Freiherr» von Schorlemer oder eine Erschüt terung seiner Stelle ist, wie von zuständigeir Stelle mitgcteilt wird, nicht nur in jeder Beziehung frei er funden, sondern sie erweist sich sogar als eine mjt häß lichen Mitteln betriebene Zntrigue. — Kriegsgerichtliche Verurteilung. Wie die,,Schlesische Zeitung" meldet, verurteilte das Kriegs gericht der 11. Division den Drainsoldaten Paul From mel vom 6. Trainbataillon in Breslau wegen Verrates militärischer Geheimnisse, Unterschlagung, Diebstahls und Fahnenflucht zur Enfernung aus dem Heere, Ver setzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes, 2 Jahren 9 Monaten Zuchthaus, Verlust de-r bürgerlichen Ehrenrechte und Stellung unter Polizeiaufsicht wäh rend 5 Jahren. Deutsche Kolonien. - Eine deutsche Strafexpedition in der Südse e. Das Landungskorps S. M. S- „Cor- moran" hat, wie aus funkentelegraphischem Wege nach Berlin gemeldet wird, Mit dem Stationsleiter und der Molizeitruppe von Kieta aus der Bougainvjsle-Jnsel eine sechstägige Expedition nach dem südwestlichen Teile der Insel ausgeführt als Demonstration und gleichzeitig als Strafexpeditjon. Eine Stammesfehde der Eingeborenen würde dabei unterdrückt. Die Hal tung der Truppen wa!r vorzüglich. Oesterreich-Ungarn. — Die Fahrt he s albanischen Fürsten - Paares nach Durazzo. Der „Taurus" mit dem Fürsten und der Fürstin von Albanien ist Donnerstag nachm. 5 Uhr, begleitet von den Kriegsschiffen „B'ruix" und „Gloucester" unter Geschützsalut des österreichisch- ungarischen Geschwaders von Triest nach Durazzo ab gegangen. Rußland. - M i n i st er w e ch sel in Rußland? In Fi nanzkreisen will man wissen, daß im Kabinett wieder eine Veränderung bevorstehe. Aus verschiedenen zwin genden Gründen könne P. Bark das Portefeuille! -er Finanzen nicht behalten, sondern werde zum Handels minister ernannt werden. Für -je Leitung des Finanz ministeriums sei der Präsident der Budgetkommission der Reichsduma M. Alexejenko iu Aussicht genommen. England. Der britische Militäretat für das Rechnungsjahr 191415 belauft sich auf 28845000PfundSter- ling, eine Zunahme von 625000 Pfund Sterling, wo von 480000 Pfund Sterling auf -re Entwickelung der Militärluftfahrt znrückzuführen sind, für die > Million Pfund Sterling ausgeworfen werden. - A us dem englischen Nntcrhau s e. Die Homerulebilt wurde unter lautem Beifall der Liberalen und Nationalisten im englischen Unterhause wieder ein- gebracht, ebenso der Gesetzentwurf für die Trennung der Kirche vom Staat in Wales und der Gesetzentwurf für die Abschaffung -er Pluralstimmen bei den Wahlen. — Aufforderung an die englische Re gierung zur Beteiligung an der Meltaus stellung in San Franzisca. PrelniÄminiffter Asquith ist eine von 358 Unterhansmitgliedern unter zeichnete Denkschrift zugegangen, in welcher die Re gierung ersucht wird, sich an der Weltausstellung in San Francisco zu beteiligen, da die Ablehnung den britischen Handelsinteressen nachteilig sein würde und aus die Beziehungen Englands zu den Vereinigten Staaten ihr Wirkung ansüben könnte. Schweden. - Auflösung des schwedischen Reichs tag es. In beiden Hammern des Reichstages wurde am Mittwoch folgendes Schreiben des Königs Gustav verlesen: Da ich aus der Sorge für die Sicherheit des Reiches heraus, die meine königliche Pflicht ist, mich veranlaßt gesehen habe, dem Volks Gelegenheit zu qc den, durch Neuwahlen zur Zweiten Kammer seine An sicht über die Berteidigungsfrage auszusprechen, habe ich beschlossen, den Reichstag aufzulösen und im ganzen Reiche Neuwahlen zur Zwüten Kammer anzue-rdnen Ich werde später die Zeit bestimmen, wann der Reichs tags aufs neue zusammentreten soll. Bom Balkan. Die epirotische Bewegung. Die „Al banische Korrespondenz" meldet aus Valona, daß jm Auftrage von Zographos, dem Präsidenten der provi sorischen Regierung in Epirus, durch den aus Delvino eingetrosfenen Pascha Mehmed Äli Verhandlungen we gen Gewährung nationaler Garantien für die griechj schen Minderheiten in Novdepirus begonnen haben. Tie Leiter der epirotischen Bewegung würden bei Erfül lung ihrer Forderungen -er Besetzung der Albanien zugesprochenen Gebiete keine weiteren Schwierjgleitcn machen. Man sehe die Verhandlungen als Folge des Eingreifens der griechischen Regierung an. - Enver Bejs Hochzeit. Mittwoch Abend wurde die Hochzeit Enver Paschas niit der Sultans tochter Prinzessin Nadjie Sultan« gefeiert. Sämtliche Minister, die Generalität nnd andere Persönlichkeiten waren eingeladen. Oertliche und sächsische Nachrichten. Eiben st o ck, 6. März. D as M u st e r u ng s geschäft findet in diesem Jahre hier jn der Zentral- halle am Donnerstag, den.12. un- Freitag, den I3. März statt, und zwar am erstgenannten Tage für die Ge stellungspflichtigen von Eibenstock von mittags 12,50 Uhr ab und am folgenden Tage für die Militärpflicb tigen aus Blauenthal, Hundshübel, Muldenhammer, Neidhardtsthal, Sosa, Wildenthal und Wolfsgrün. Am Montag, den 9. und Dienstag, den 10. März finden die Musterungen in Schönheiderhammcr im Gasthof „Carlshof" statt, und zwar am ersten Tage für die Mi litärpslichtigen aus Schönheide und Schönhejderham mer, am zweiten für die aus Carlsfeld, Nenheide, Obec und und Unterstützengrün. — Schönheide, 6. März. Aus dem Jahre»' berichte deS Erzg e dir g S - Z w eigv e r e i n S zu Schönheide dürften einige Bemerkungen über das ver flossene Geschäftsjahr von allgemeinem Interesse sein. Der Verein, der 170 Mitglieder aufweist, erlitt Ende de» vorigen Jahres einen recht empfindlichen Verlust durch den Tod des Ehrenmitgliedes und tätigsten Mitbegründer-, Herrn Gottlieb Baumann. 20 Jahre lang hatte der Verstorbene die um fangreichen Kassengeschäfte des Vereins versorgt. Ein stiller Dank gelte ihm und dem anderen ebenfalls vor kurzem ver schiedenen lieben Mitaliede, Herrn Felix Raschke, auch an dieser Stelle. — Jn Sachen der Kuhberganlage wäre folgen de» zu berichten: Durch den Turmwart Bauer wurden 3281 Einlaßkarten für Erwachsene und 929 für Kinder ver kauft. (Im Jahre 1912: 2771 für Erwachsene und 1039 für Kinder). Auch der Verkauf an Ansichtskarten ist gegen das Vorjahr etwas zurückgegangen. Wahrend nämlich im Jahre 1912 7804 Ansichtskarten verkauft worden sind, belief sich der Umsatz im verflossenen Geschäftsjahre nur auf 7649 Stück. Außerdem wurden für 474 Mk. Andenken umgesetzt. Erfreulich ist, daß der Besuch unseres KuhbergeS durch Schul klassen infolge der an die einzelnen Schulen verschickten Ein ladungen gestiegen ist. Es wurden 55 Klassen mit 1826 Kmdern gezählt, da» sind 15 Klassen mit etwa 200 Kindern mehr al- im Jahre 1912. — Möge der diesige Erzgebirgs- zweigverein unter der rührigen Leitung seines jetzigen Vor standes immer mehr Freunde finden! Daß die Zahl seiner Anhänger eine recht große geworden ist, bewies der gefüllte Saal des Hotels ,zum Schwan' an dem Hutzenabende am 27. Februar, wo manche erzgebirgische Volkstype den Geist in die früheren Zeiten zurückführte, wo erzgeblrgisches Wort und Lied die zahlreichen Anwesenden bis in die frühe Morgen stunde vereinigte. Jeder wird gern an diesen herrlich ver laufenen Abend zuruckvenken. — Carlsfeld, 6. März. Infolge eines plötzlich ein- getretenrn Witterungsumschlages ist die Winter herrlichkeit auch hier zu Wasser geworden. Seit Donnerstag herrscht starker Regen und Tauwetter. Der Schnee ist infolge dessen stark zusammen geschmolzen und an eine Ausübung dr» Skisportes ist in den nächsten Tagen nicht zu denken. — Dresden, 5. März. DaS Direktorium der Zweiten Kammer hielt am Donnerstag eine Sitzung ab, in welcher auch die Frage angeschnitten wurde, wann e» möglich sei, die gegenwärtige Session des Landtages zu be- enden Man kam zu keinem Entschlusse, da ein Ueberblick über die Arbeiten der Deputationen fehlte. Au- diesem Grunde wird in nächster Zeit das Direktorium unter Zuziehung der Fraktion»- und Depulationsvorsitzenden sich nochmals mit dem voraussichtlichen Schluss« de» Landtag» befaßen Wir uns von zuverlässiger Seite gemeldet wird, ist mit dem Ab-