Volltext Seite (XML)
- bevor der hol. itlose! - rgen sind noch -as — Der "eicht dir wstbecei^ Ater. Amts- und Anzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. lll. l.50 einschließl des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblassn" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Eibenstock, Larlsfeld, Hun-shübel, Neuheiöe, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthalusm ktmtsblatt. Drucker und Verleger: Emil Hanaebohn. verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Lricheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn» und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Dm amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 210. E.drnftock. 1/ sss — -— KV. Jahrgang. Dienstag, den 30. September 20 E be, rräe», xsru. n pro —O rill. gkiiarzt. igis Pension, m krLftt- «larllax. ^annebohn. >er blutige n wir vor ieutschland k Deutsch, r Gesetzes- rblatt" vor ird. Doch hen impo» - ganz an- >d u. s. w. Verhau- Beliebtheit >e, Feuille» besonders c noch den laftrierte en Zeitung bonnement rm werden isen weiter >« Brandverfichenwgsbeiträge. Am 1. Oktober diese- Jahre- ist der 2. Termin der La«de-bra«dverstche- »««--beiträge fällig. Er ist mit 1V, Pfg. für eine Einheit zu erheben. Zu seiner Be zahlung ist nach der Dienstanweisung zum Gesetze vom 1. Juli 1910 eine Frist bis zum 15. Oktober d. I. zugelaffen. Hiernach hat sofort dcis kostenpflichtige Rah«- bez. Zwa«g-- vollstreckung-verfahre« einzutreten, da für die Abrechnung mit der LandeSbrandoersiche» rungSanstalt nur eine Frist bis Ende Oktober gegeben ist. Ttadtrat Eibenstock, den 23. September 1913. In dem Konkursverfahren über den Nachlaß der am 4. April 1909 in Eibenstock verstorbenen Schnittwarenhändlerin k'mtvckvmtolLv HVIIKoloat»» verw. Ringer geb. 8ohS»Iger soll mit Genehmigung deS Konkursgerichts die Schlußverteilung erfolgen. Hierzu sind ausschließlich der Zinsen der Hinterlegungsstelle 487 Mk. 35 Pfg. verfügbar, wovon jedoch die Kosten des Verfahren« zu kürzen sind. Der Rest ist auf 75 Mk. 40 Pfg. bevor» rechtigte und 2414 Mk. 73 Pfg. nichtbevorrechtigte KonkurSforderungen zu verteilen. Ein Verzeichnis der bei der Schlußverteilung zu berücksichtigenden Forderungen ist auf der Gerichtsschreiberei des Konkursgerichts für die Beteiligten ausgelegt. Eibenstock, den 27. September 1913. Der Konkursverwalter, Rechtsanwalt Jahrmarkt (nur Krammarkt) am 3. u 4. November 1913 in Eibenstock. Der ballimschc Hexcnlchki. Auf denl Balkan gibt es leine Ruhe. Die Alba ner, ole während des ersten Ballankrieges vom vori gen Winter und Frühjahr erne abwartende Haltung einnahmen, haben sich bekanntlich jetzt gegen die Ser ben erhoben, um ihre eben erst errungene staatliche Freiheit zu wahren. Dieser schon wieder ziemlich blu tige Zwischenfall scheint ja nun allerdings keine ern steren Folgen nach sich zu ziehen, nachdem die serbische Regierung erklärt hat, daß sie nur einen verstärkten Grenzschutz einrichte, nicht aber ihre Truppen in al banisches Gebiet einrücken lassen wolle. Zu gleicher Zeit kommt aber eine Meldung aus Parts, die neue Besorgnisse erregt: Der „Petit Pa- risien", der gute Beziehungen zum französischen Mi nisterium des Aeußeren unterhält, bringt eine In formation aus Konstantinopel, nach der die Türkei die Flicdensverhandlungen mit Griechenland abbrechen will, wenn ihr nicht die Inseln Ehms und Mythi- lene zugcstanden würden- Ganz überraschend ist ja das Aufziehen dieser neuen Gewitterwolle am Bal kanhimmel trotz des anfänglichen Versuches, einen Mo dus vivendi zu finden, nicht; denn mail wußte schach daß das Verhältnis zwischen Griechenland und der Pforre sich in letzter Zeit recht zugespitzt hatte. Griechen land scheint nicht gewillt zu sein, der Türter nachzu- geben. In Saloniki sind in letzter Zeit verschiedene griechische Truppcnnachschübe angelangt, dre ins In nere weiter transportiert wurden, und alles deutet darauf hin, daß Griechenland für alle Eventualitäten Vorsorge trifft. Es ist die alte Geschichte: Der Apperit kommt beim Essen. Das erfolgreiche, aber wirklich nicht sehr schwierige Vorgehen in Thrazien har augenschein lich die Türken dazu bewogen, den Versucy zu machen, gegenüber den Griechen dasselbe Spiel zu treiben, nnd vielleicht sogar Saloniki zurückzuerhalten. Ob dies : Trau ben nicht etwas sehr hoch hängen, steht auf einem anderen Blatte, aber die Zuversicht der Türken ist wieder geschwollen. Sie wollen um ledeu Preis die Gelegenheit benutzen, zum mindesten einen Teil der im Friedensschluß verlorenen Gebiete wieder zu be sehen. Es mögen dabei auch innerpolittsche Grün de mitspielen. Man will die Gegner ocs jetzigen Regimes, die die Kriegsniederlage ausnuhen, um die Regierung zu stürzen, auf diese Weise lall stellen, in der Hoffnung, daß durch etwaige Erfolge die Positi on des jetzigen Regimes erneut gefestigt werde. Frei lich läßt sich nicht leugnen, daß dieOsmancn mit ei ner derartigen Politik vabanque spielen und daß schwe re Rückschläge am Ende nicht ausbleibcn. Es ist kaum anzunchmen, daß die Mächte das so ruqig mit a»- schen werden, obwohl man allem Anschein nach in Konstantinopel etwas derartiges nicht befürchtet, da ja auch bei der Besetzung 'Adrianopels Europa mit den Händen im Schoße untätig zugesehen hat. Dann aber kann die Kalkulation auch leicht an dem Umstande scheitern, daß die Griechen doch ein anderer Gegner sind, als die Bulgaren. Seit 1897 hat man in der griechischen Armee viel gelernt und oer letzte Krieg hat das deutlich gezeigt. Die Bulgaren waren da gegen infolge ihres letzten Mißgeschicks deprimiert und wagten es unter diesen Umständen überhaupt nicht, den herandringenden Türken Widerstand zu leisten. Hier aber Hal man es mit erfolgreichen Soldaten zu tun, die, erneut angegriffen, um so erbitterter losschlagen wer den. Ob es wirklich dahin kommen wird, läßt sich heute noch nicht übersehen, indessen wäre co dringend zu wünschen, daß ein erneuter Kampf vermieden wirb, da dieser leicht neue folgenschwere Komplikationen in sich bergen könnte. Mehr und mehr macht sich aber dach jetzt die Auffassung geltend, daß die Türkei und Bulgarien Hand in Hand gehen werden, um gegen Griechenland und Serbien loszuziehen. Uns werd gcmelvst: Köln, 28. September. Nach einer Athener Mel dung der „Kölnischen Zeitung" fanden vertrauliche Ge spräche zwischen dem bulgarischen Frie0ensu»terhän!d- ler Savanow und den türkische» Militärs ln Konstan tinopel statt. Danach wurden AeußerunglN von bul garischen und türkischen Offizieren über ernen gemein samen militärischen Spaziergang nach Ka lo alla belichtet. Angesichts der Tatsache, daß die türkische Armee noch schlagfertig in Thrazien ver sammelt sei, müsse man auf manche Möglichkeiten ge faßt fein. Anscheinend steht damit die beschleunigte Rückkehr des Königs Konstantin nach Athen im Zu sammenhang. Konstantinopel, 28. September. Aus Dimo- tila sind zuverlässige Nachrichten eingelaufe» daß die Türkei in der Umgebung von Adrianopel irreguläre Truppen und Baschibozuts in Stärke von cd000 Mann zusammenbezogen und mit entsprechender Artillerie, ferner mit modernem Kriegsmaterial, ausgestattet hat. Die Bestimmung dieser Truppen ist angeblich unbekannt. Sofia, 28. September. In militärischen Krei sen versichert man mit Festigkeit, daß Bulgarien nicht untätig bleiben könne nnd äbwartc, wen» Serbiens in Albanien Fortschritte mache. Die Division in Rila soll bereits mobilisiert und zum Kriege bereit sein, jedoch liegt bisher noch keine Bestätigung dieser Pri- vatmeldung vor. Ucberdics soll es den Serben an der albanischen Grenze recht schlecht gehen. Im Ljumutal werden hef tige Kämpfe ausgefochten, wobei die Albaunr bis jetzt im Vorteil sind. Es wird befürchtet, daß die schwa chen serbischen Truppen ganz geschlagen werden, nnd daß dann der Weg nach Prizrend offen steht. Auch nachstehende Meldung klingt für die Serben recht we nig tröstlich: Saloniki, ' 28. September. Es w:rd gemel det, daß Ochrida in der Hand der Albanier sei, die alle Christen der Stadt niedermachten. Tagesgeschichte. re«tschla»d. - Wegfall der Losung cm Heeres ersatzgeschäft. Das „Militärwochenblatt" bringt eine Verordnung über Vereinfachungen im Heeresersatz- geschäft infolge der gesetzlichen Neuerungen Da ist vor allem di« Bestimmung hervorzuheben, nach der das Verfahren der Losung beseitigt ist. Künftig soll für die Reihenfolge, in der die Militärpflichtigen aus- zuhebcn sind, der Grad der Tauglichkeit zum Militär dienste allein maßgebend sein, nicht der Zufall soll also künftig entscheiden, ob ei» Manu zum H eresdienste hecanzuziehen ist, sonder» die Tauglichteil. Für das bürgerliche Fortkommen war diese Unsicherheit sehr störend, da sich ein Ueberzähliger bis zum l. Februar des vierten Militärpflichtjahres dauernd gewärtig hal ten mußte, als Nachersatz eingestellt zu werden. Nie mand stellte gern den Mngrn Mann unter solchen Umständen in Dienst, und auch der Staat verweigerte solchen Militärpflichtigen die endgiltige Anstellung. Nach den seitherigen Veröffentlichungen ist beabsichtigt, beim Eisatzgeschäft eine Sichtung der Tauglichen in zwei Klassen vornehmen zu lassen- Die Tauglichen 1 (zweifellos tauglich) werden voll zur Einstellung kom men, die Tauglichen 2 nur, soweit sie zur Erreichung der Rekcutcnquote nötig sind. Eine Uebertragung von Tauglichen auf das kommende Jahr gibt es nicht mehr, so daß wohl ajnzunehmen ist, baß auch die als tauglich 2 Erklärten schon rm gleichen Jahre ih ¬ re endgiltige Entscheidung erhalten müssen. Zunächst werden sie noch als Nachersatz verfügbar gehalten, ustd voraussichtlich am 1. Februar des der Aushebung fol genden Jahres der Ersatzreserve überwies:» werden- — Die Schwierigkeiten des Kabinett Hertling. Die Schwierigkeiten, denen das bayeri sche Kabinett Hertling bei den Parteien, und selbst beim Zentrum, in wachsendem Maße begegn^, erhalten nun auch noch eine Verschärfung durch lebhafte Unstim- migteiten, die neuerdings im Ministerium selbst her- vortretcn. Die Ursachen hierfür sind weniger in po- litiscycn, als in wirtschaftlichen Gründen zu suchen. Während nämlich der Minister des Innern von So den der Firma Schlickert wegen der Errichtung einer Uebeclandzentrale für Unterjranken bestimmte Zusi cherungen gemacht hat, möchte der Verlehrsmmister vo» Seidlein die Elektrizitätsversorgung dieses Gebietes durch Ausnutzung einiger Braunloylenbergw-rte be treiben, deren Anlauf für den Staat er bereits ins Werk gesetzt hat. Ueber die widerstrebenden Tenden zen dieser Projekte ist es in letzter Zeit zwischen den beiden Ministern zu starke» Differenzen gekommen, die im Ministerrat zu heftigen Auseinandersetzungen ge führt haben. Da Herr von Soden, wie auch Herr von Seidlein als ehemalige Zcutrumsführer im Zen trumslager über persönliche Anhänger verfüge», wird sich der Konflikt wohl auch auf die Reihen der Mehr- heitspartcien übertragen und nicht ohne eigenartige Wirkung bleiben. — Theorie und Praxis. Ein protestan tischer Pfarrer aus einem kleinen Züricher Torf hat, wie der „Vorwärts" freudestrahlend meldet, August Bebel als Vorbild eines Menschen hinge sttllt und in der Predigt gesagt: „Unzählige liebten ihn, weil sein ganzes Leben den A,rmen und Enterbten geweiht war und er wie selten einer vor ihm das Gebot „Liebe -ei nen Nächsten" praktisch betätigt hat." Hierzu bemerkt der „Neichsbote": Diese Darstellung möchten wir nicht vnwidersprochen lassen. Bebel ist nach einem recht be haglichen Leben gestorben und hat fast !?/.. Millionen hinterlassen, aber nicht etwa „den Armen und Ent erbten." Was sagt der „Vorwärts" dazu? Diese Fest stellung genügt, um erkennen zu lassen, daß Bebel wett davon entfernt war, de» von ihm gepredigten Grund sätzen „Eigentum ist Diebstahl" für seine Person nach- zulebeu. Er donnerte in den Proletartervers^mmlungen entrüstet gegen die Besitzende», zu Hause aber gestat teten ihm seine Reichtümer ein recht oehugliches Le ben. Go hat Bebel zwar theoretisch mit den Armen und Elenden gelitte», praktisch aber hat er es mit dem materiellen Wohlstand gehalten. Der oben er wähnte Pfarrer aus dem Züricher Dors hat unrecht. Dem „Vorwärts" ist es allerdings sehr peinlich, daß verschiedene Blätter schon darauf hrngewrese» haben. Er versucht schüchtern seinen Lesern vorzulügen: „Das Märchen von dem Millionär Bebel können wir wohl füglich aus sich beruhen lassen." Dies Märchen ist aber leider lein Märchen, sonder» nackte Wahryeit. Be bel hat über IV4 Millionen Marl hinterlassen, wie gerichtlich festgestellt ist. Belgien. — Teutsch-französisches Verständig ungskomitee. In der am Sonnabend stattgefun denen Schlußsitzung des deutsch-französischc» Verstän- digungskomitees, das in Gent tagte, wurde beschlos sen, im Frühjahr 1914 in Brüssel einen deutsch fran zösischen Journalistenkongreß zu veranstalten, welchen die Mitglieder der belgischen Presse organisieren wer den. Ferner wurde als Mittel der Annäherung eine Studienreise der französischen Pressevertreter durch Deutschland beschlossen. In den Leitsätzen wurde als Aktionsprogramm niedergelegt, daß man chauvinisti schen Ausschreitungen in der Presse entgegcntie<-n wo!