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Link- und Änzeigeblatt Mr den amtsgerichtsvezirk Eibenstock und -essen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld. yundshübel, ^UgkvMU Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide. Schönheiderhsmwer,Losa,Unterstützcngrün.wildenthal usw. EI^Kdr-Kmt^latt- Fernsprecher Nr 2w. Dmcker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. LV. Jahrgang. - - LL8 Domersta«, dti l i. Juli 1»LE vezugspreis vierteljährl. M. 1.50 einschltetzl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Vellage „Seifenblasen" in der Expeditton, bei unseren So ten sowie bei allen Reichrpostanstalten. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltiae Seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Diphtherit'Eera mit den Kontrollnummern: 1168 bis 1173 aus den Höchster Farb werken, 242 bis 251 aus der Merck'schen Fabrik in Darmstadt, 182 bis 187 aus dem Se rumlaboratorium Ruete - Enoch in Hamburg, 234 aus der Fabrik vormals E. Schering in Berlin sind, soweit sie nicht bereits früher wegen Abschwächung po. eingezogen sind, vom 1. Juli 1912 ab wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdauer zur Einziehung bestimmt worden. Das Diphtherie - Heilserum mit der Kontrollnummer 233 aus der Fabrik vor mals E. Schering in Berlin ist seinerzeit wegen Beanstandung bei der Prüfung nicht im Handel erschiene«. Dresden, am 8. Juli 1912. Ministerium des Innern. II. Abteilung. Eingegangen sind: ») vom Gesetz- und Berordnung-blatt sür dar Königreich Sachse« die Nr«. 1« bi» 5«; K) vom Reichsgesetzblatt die Nr«. 14 bi- SS sür das lassende Jahr. Die Gesetzblätter, deren Inhalt aus den im Flur des Rathauses befindlichen Anschlä gen ersichtlich ist, liegen 14 Tage lang zur Einsicht an Ralsstelle aus. Stadtrat Eibenstock, den 8 Juli I9I2. Die Nrn. SV und 52 de- Nachtrag- zur Schankstättenverbot-liste sind zu stretche«. Stadtrat Eibenstock, den 8. Juli 1912. Zugelaufen ist ein Hund, Zwerg-Dobermann-Rasse, Rüde, 35 ein hoch, schwarzhaarig, lieber den Hund wird verfügt, wenn sich der Eigentümer nicht bis zu 12. Juli 1912 meldet. Gtadtrat Eibenstock, am 9. Juli 1912. Jur Errichtung eines sächsischen Werkehrs- minisieriums. Die Frage der Errichtung eines sächsischen Ver kehrsministeriums, die durch die in Nr. 155 unseres Blattes berührte Eingabe des Verbandes Sächsi scher Industrieller nochmals zur Erörterung gestellt worden ist, ist bereits in dem letzten Landtage aus führlich behandelt worden. Die Regierung hat hier zu eine ausführliche Denkschrift veröffentlicht und im Königlichen Finanzministerium hat im vorigen Jahre eine Konferenz mit Sachverständigen aus allen Krei sen stattgefunden, deren Aeußevungen im großen gan zen dahin gingen, daß eine wesentliche Abänderung der bestehenden Verhältnisse nicht geboten sei. Auch im Plenum der Zweiten Kammer hat Herr Finanzmi nister von Seydewitz in der Sitzung am 31. Januar d. Js. den Standpunkt der Regierung dargelegt. Herr Minister von Seydewitz sagte hierbei: „Für einen Staat, wie den sächsischen, ist es von ganz hervorragender Wichtigkeit und zugleich von of fensichtlichstem Vorteil, die Verwaltung der Staatsei senbahnen in unmittelbarer, organischer Verbindung mit der Verwaltung der Staatsfinanzen führen uni da durch auf dem einfachsten, kürzesten und sichersten Wege sowohl den besonderen Interessen oes Verkehrs wie denjenigen der Allgemeinheit der Steuerzahler und des ganzen Landes gerecht werden zu können. In die ser Zugehörigkeit der Eisenbahnverwaltung zum Ge schäftsbereiche des Finanzministeriums ist gerade auch für unsere sächsischen Verhältnisse die erreichbar beste Gewähr oafür gegeben, daß die hier beteiligten gro ßen allgemeinen wie besonderen Interessen gerecht und billig miteinander ausgeglichen werden. Die Abtren nung der Staatseisenbahnen von der Finanzverwal tung müßte uns in Sachsen eines unersetzlichen Vor zugs unserer Staatseinrichtungen, über den wir mit allem Vorbedacht wachen sollen, berauben, müßte mit Naturnotwendigkeit die Entwickelung unseres Staats wesens und den Gang unserer Staatsverwaltung dau ernd erschweren und stören. Es bedarf keiner Aus führung, daß die Eisenbahneinnahmen schonend, die Eisenbahnausgaben vorsorglich zu behandeln sind. Dieses notwendige Erfordernis des allgemeinen Staats interesses ist Um besten in der Hand des Finanzmi nisters gewahrt. Alle Staatsbetriebe — und von ih nen ist derjenige der Eisenbahnen der weitaus bedeu tungsvollste — stehen mit ver Steuerauflage, mit dem ganzen Stande der Staatsfinanzen in einem gar nicht zu trennenden, unlösbaren Zusammenhänge; die Ergeb nisse und Erträgnisse der Betriebsverwaltungen und der allgemeinen Staatswirtschaft verhalten sich zu ein ander wie Ursache und Wirkung. Gehen die Eisen bahnerträgnisse dauernd zurück, so muß unbedingt zu ei ner Erhöhung der Steuern geschritten werden, weil eben die beiden Einkommensquellen, Eisenbahnein nahmen und Steuern, zwingend zusammenhängen. Es ist nötig, daß die Staatseinnahmen und vor allen Din gen die wichtigsten und maßgebendste» unter ihnen, soviel dies nur immer geschehen kann, in der Hand der Finanzverwaltung zentralisiert und konzentriert sind. Die erste Bedingung großer und guter Finanzleitung ist ihre Einheit. Dies alles sind Erwägungen - es tre ten noch eine ganze Reihe weiterer hinzu —, deney man sich bei der wichtigsten Frage der Zugehörigkeit der Staatseisenbahnverwaltung zum Finanzministeri um nach meiner Ueberzeugnng im Interesse des Vater landes nicht entziehen kann. Sie erweisen unwider leglich, daß die seit sechs Jahrzehnten bestehende und bewährte Gemeinschaft nicht gelöst werden darf. Eine solche Maßnahme wäre für die Negierung ungangbar und könnte von ihr nicht verantwortet werden. Ich darf hier noch besonders betonen, daß die Vereinig ung der Finanzen und der Eisenbahnverwaltung auch für die Verkehrsrücksichten ganz gewiß nicht schädlich ist, denn jeder Minister, dem das Eisenbahnwesen un tersteht, faßt mindestens mit der Zeit ein großes In teresse am Verkehrswesen, und er ist dann am einfach sten in der Lage, die Bedürfnisse des Verkehrs zu be friedigen. Er hat nicht erst nötig, schwierige und lang wierige Vernehmungen zu pflegen, wie es der Fall ist, wenn neben dem Verkehrsminister noch ein besonderer Finanzminister steht. Dieser Finanzminister ist, wie man wohl sagen kann, der naturgemäße Gegner des Verkehrsministers, er wird immer die Kinanzfra- ge in den Vordergrund stellen und den Ausgaben des Berkehrsministers nur zn oft Widerstand entgegenset zen. Sind aber beide Ressorts in einer Hand, so sind gleiche Schwierigkeiten nicht gegeben; der Verkehrs minister wird sich dann in der einfachsten Weise mit sich selbst, dem Finanzminister, auscinandersetzen kön nen, und es wird dann sicher in den meisten Füllen — ein großer Vorzug! - der Sache selbst gedient. Auch der Kostenpunkt ist ganz gewiß nicht zu unterschätzen. Die Neubegründung eines ganzen Ministeriums verur sacht unbedingt einen erheblichen Aufwand. Wichtiger aber ist, daß die ganze geschäftliche Gebahrung wesent lich umständlicher wird, und man wird heute, wo wir auf unsere Fahne den Grundsatz der Geschäftsvereinig- ung geschrieben haben, auf eine derartige Maßregel ganz gewiß nicht zukömmen können". Wenn ferner noch der Herr Abgeordnete Dr. Niethammer auf an dere Organisationen hingewiesen hat, insbesondere auf Bayern, so hat die Regierung auch diese Verhältnisse natürlich eingehend geprüft. Ich möchte aber doch bit ten, zu bedenken, daß die Einrichtungen eines anderen Landes nicht ohne weiteres auf unser engeres Vater land übertragbar sind. .Es kommen da so viele Ver schiedenheiten in Frage, daß man mit der Uebernah- me solcher Einrichtungen doch eine gewisse Vorsicht üben muß. Was sich für einen Staat schickt, schickt sich nicht für den anderen, und jedenfalls glauben wir, daß sich die bayerischen Einrichtungen nicht für unsere sächsischen Verhältnisse eignen würden. Die Regierung ist nach alledem ihrerseits der Meinung, daß es doch oas Nich tige ist, es bei dem bisherigen Zustande im wesentlichen zu belassen, selbstverständlich vorbehältlich von Aen derungen und weiteren Verbesserungen im innere» Dienste, und ich würde mich sehr freuen, wenn die Be ratungen schließlich zu dem Ergebnis führten, oaß man endlich zu der langersehnten Beruhigung in unserem Eisenbahndienste gelangen könnte." Tagesgeschichte. Dentfchland. — Zur Nordlandreise des Kaisers Das Kaiserpaar unternahm am Montag nachmittag in Be gleitung der Prinzessin Vittoria. Luise und der Prin zen Adalbert und Oskar eine Rundfahrt auf der Havel nach Wannsee und der Pfaucninsel. Dienstag mittag l Uhr 20 Min. fuhr der Kaiser nach Wildpark, mit dem Hofsonderzug nach Swinemünde und tritt von dort die N'chlandreise am - Keine neuen R e i ch s a n le ih e n. Die „Braunschweigische Landeszeitung" meldet aus Berlin: Den mit der Aufstellung des neuen Reichsetats be- fchäftigten Reichsämtern wurde auch in diesem Jahre "ie Erklärung des Reichskanzlers zugestellt, die Aus lagen innerhalb des Einnahmevoranschlags zu halten. Es ist der Wille der Reichsregiepung, auch für das kommende Etatsjahr an der Ausschließung neuer Reichsanleihen festzuhalten. Auszeichnung desfrüheren Kolonial- Staats sekretärs v. Lindequist. Wie der Deut schen Post soeben mitgeteilt wird, hat im Anschluß an die Harzburger Tagung der Deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft der Regent von Braunschweig und Prä sident der Deutschen Kolonial-Gesellschaft Herzog Jo hann Albrecht zu Mecklenburg dem früheren Staats sekretär v. Lindequist eine hohe braunschweigische Aus zeichnung verliehen. Das Blatt bemerkt dazu: „Die Annahme, daß diese Auszeichnung nicht ohne vorherige Verständigung mit Berlin erfolgte, dürste kaum von der Hand zu weisen sein. Diese Auszeichnung wiro in den weitesten Kreisen, nicht nur in kolonialen, mit größter Freude begrüßt werden. Denn daß unser Ge bietszuwachs in Kamerun nicht das ist, wofür ihn un serc Diplomatie anfänglich ausgab, ist eine nicht mehr zu leugnende Tatsache, der sich die maßgebenden Stel len, auch außerhalb des Reichslölvnialamts, heute nicht mehr verschließen können. — Der damalige Entschluß Lindequists, seine Stellung lieber zu opfern als seine Ueberzeugung, in der er sich eins wußte mit seinen Re ferenten und den anderen Landeskundigen, wird heute in höchsten Kreisen anders beurteilt als vor wenigen Monaten, und das wird, wenn nicht alle Zeichen trü gen, möglicherweise bedeutsame Entscheidungen zur Fol ge haben, so oaß man heute wohl schon mit eiuer dem- nächstigen öffentlichen Rechtfertigung Lindequists reck ncn darf." Rmstland. - Der deutsch eReichskanzlerin Peters burg. Der deutsche Reichskanzler erledigte Freitag vormittag-allerlei Arbeiten und fuhr darauf zur Be sichtigung des Neubaues der deutschen Botschaft und einiger Kirchen; er frühstückte sodann in der deutschen Botschaft. Für nachmittags war eine Fahrt nach Pe- terhof zur Besichtigung der Schloß- und Gartenanlagen vorgesehen. Rücktritt des italienischen Botschaf ters in Petersburg. Der italienische Botschafter Melegar versüßt Petersburg. Er überreicht im Septem ber sein Abberufungsschreiben. Frankreich. Bau französischer Panzerkreuzer. Der am Dienstag unter Vorsitz des Präsidenten der Republik abgehaltene Ministerrat hat nach dem Vor schlag des Marineministers Delcasse die Zahl der im Jähre 1913 zu bauenden neuen Panzer kreu- zer auf vier festgesetzt, und zwar sollen zwei im Mai und zwei Ende des Jahres in Angriff genommen werden. Angriffe auf den englischen Botschaf ter in Paris. Der „Eclair" veröffentlicht eine in aufgeregtem Ton geschriebene Note, in welcher er oe» englischen Botschafter in Paris beschuldigt, sich zu sehr mit 8er inneren Politik zu befassen und im Trüben zu fischen, indem er versucht, die Rückkehr Clemenccaus zu erleichtern. England. — König Georgals Bergmann. Das Kö nigspaar hat sich am Montag nach Yorkshire begebe», wo König Georg in ein Bergwerk einfahren will, um sich persönlich von der Arbeit der Bergleute zu über zeugen. Freiherr Marschall von Bieberstein im Kreise der Londoner Deutsche». Zu Eh