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pennspl »cker W WWW W W i^eleqsamin - Messe: ^D HI I t, 11 ^ß HLHHH ^EM. 7 Erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: Dllustr.Sonntags- l blatt und landw. Beilage. Abonnement: Monatl. so^, vierteljährlicb z.25 bei freier Zr t^uung ins bsaus, ! durch die Post bezogen unter ! Nr. 4602 ^.^0. für Pulsnitz und Nmgrgend Amts Blatt -es König!. Nmtsgepickts rin- -es §ta-tpalkes 2» pulsnttL. Inserate für denselben Lag find bis vormittags xo Uyr aufzngebe». Preis für die einspalt. Zeile oder deren Raum zo H. Reklame 20 Bei Wiederholungen Rabatt. Alle Annoncen-Expeditionen nehmen Inserate entgegen. Amtsblatt für den Bezirk des Aönigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. s., BLHmisch-vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, hauswalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdors-Thieiuendorf, Nüttelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Rlein-Dittmannsdors. Druck und Verlag von E. k. Försters Erben. Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 265 Verantwortlicher Redakteur Mtto vorn in pulsnin. Wl. 19. SoMabend, den 14. Keöruar 1903. 55. Jahrgang. Lctndwirtschaftl'icbe LeHranstal't zu Wautzen. DaS nächste Sommer-Semester beginnt Dvvuerstag, deu 16. April 1963. Anmeldungen zur Aufnahme neuer Schüler nimmt die Direktion der Lehranstalt entgegen, welche auch gern bereit ist, Auskunft über Pensionen rc. zu erteilen. Professor vr. Gräfe, Direktor. Sonnabend, deu 28. Februar 1903, nachmittags V,3 Uhr Die Tagesordnung hängt in der Amtshauptmannschast aus. Königliche Amtshauptmanns ch7a ft K a m e n z , am 12. Februar 1903. von Erdmauusdorff. Neueste Ereignisse. In den Versuchen, zu einer gütlichen Verständi gung im Venezuela-Konflikt zu kommen, ist ein Schritt vorwärts zu konstatieren. In der Nähe der Ortschaft Strzyszow (Galizien) ertranken 40 Personen beim Uebersetzen über den Wislokafluß. Nach einer Meldung aus Rom soll das bevorste hende Konsistorium einen Wechsel in der Nun tiatur in München bringen. Die Regelung der Venezuela-Frage soll endlich zu Stande gekommen sein. Duuller Möchte Hand soll neuerdings an der Arbeit sein, um gefährlichen Kriegs« brand zu entfachen. Makedonien soll insurgiert werden, da mit Polen seine Wiederherstellung erleben kann. Kein Ge ringerer, wie Oesterre'chS leitender Minister, der Pole Go- luchowSky, soll Hand in Hand mit dem Jesuitengeneral in Rom die ganze Angelegenheit, an die wir persönlich noch nicht so recht zu glauben verwögen, betreiben. Es dürften doppelt interessant folgende neuesten Zeitungsmeldungen sein, die den von vielen gehegten „Verdacht" bestätigen und für dm völ kisch bewußten Germanen eine düstere Perspektive eröffnen. Im „Tag" heißt er: „Alle neueren Nachrichten von der Val- kanhalbinsel stimmen darin überein, daß die im letzten Herbste durch die Wachsamkeit der Türken unterdrückte revolutionäre Bewegung in Makedonien unter der Oberfläche des Tage« in ein neue« Gärungsstadium zu geraten droht. Die Dinge müssen schon weit gediehen sein, wenn sich die Nachricht be stätigt, daß die bulgarische Regierung bereits die Verhängung de« Belagerungszustande» über mehrere Distrikte de» Fürsten tum» in Erwägung gezogen hat, um eine Beteiligung der bulgarischen Bevölkerung an den Unruhen in Makedonien zu verhindern. Von anderer Seit« wurde in diesen Tagen der Türkei die Absicht zugeschrieben, größere Truppenmaflen nach ihren makedonischen Gebietsteilen in Bewegung zu setzen, wa» der bulgarischen Kriegsverwaltung wieder den Gedanken einer teilweisen Mobilisierung ihre« Heeres nahe gelegt haben soll. Richtig ist an diesen unzweifelhaft absichtlich aufgebauschten Meldungen nur, daß die Pforte die Errichtung zweier neuer Kavallerie-Regimenter in Makedonien angeordnet hat, weil «» ih, dort bisher an genügender Reiterei gefehlt hat. Immer hin ersieht man, daß di« leit«nden Kreise in Konstantinopel auch jetzt wieder auf der Hut sind, um sich von den Ereig nissen nicht überraschen zu lassen." Prompt ist von den .Deutschen" im österreichischen Reichsrate gestern bereit« auch eine Interpellation über die makedonische Angelegenheit Angebracht worden, welche die Ge fahr eine« Kriege« al« sehr in di« Nähe gerückt behandelt. Die Deutschen Eis«nkolb und Genossen interpellierten den Minister präsidenten wegen der in Serbien und Bulgarien vorbereiteten Mobilisierung und der infolge der Verhältnisse in Makedonien drohenden Verwickelung Oesterreich-Ungarn« in einen Krieg. Alle Anzeichen wiesen, wie der Interpellant aussührte, darauf hin, daß in Makedonien schon in der nächsten Zeit «in gro ßer Aufstand auSbrechen werde. Es bestehe der gegründete Verdacht, daß dieser Aufstand von Oesterreich au« angezettelt und geschürt werde und zwar von mächtigen Parteien, an deren Spitze der Minister GoluchowSky stehe, der, wie sein Vater 1866 erklärte, von J«suit«n zu patriotischen Polen erzogen worden ist. Persönlich sei er mit der polnischen Schlachta und durch seine Gattin mit dem französischen Adel legitimistischer und bonapartistischer Richtung vielfach ver schwägert. Er vereinige in seiner Person den Einfluß aller gefährlichen Elemente, welche eine gewaltsame große Um wälzung zur Erreichung ihrer Volks- und kulturfeindlichen Ziel« («nötigten. Zu diesem Zweck solle die Wiederher stellung Polen« erfolgen. Die Jesuiten feien die Bun desgenossen GoluchowSkyS und des allpolnischen Adel», und die Jesuitenhrrrschaft solle sich vom Baltischen bi« zum Schwarzen Meere erstrecken. Diesem Zwecke diene in Oester reich di« allpolnische und allslavische Propaganda. Krieg be deute e», wenn Oesterreich-Ungarn die Initiative ergriffen und Rußland mitbewogen habe, der Türkei mit der gewaltsamen Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten zu drohen, wenn die vielbesprochenen Reformen in Makedonien nicht baldigst durchgeführt würden. Die Leitung dieser daS Wohl der Völker Oesterreichs bedrohenden Umtriebe liege im Vatikan in der Hand de» Jesuiten-Generals! So die Deutschen Oesterreichs, die durch ihr stete« Kämpsenmüflen für ihr Volkstum eine besonder» empfind» liche und feine Nase für alle» bekommen haben, wa» anti national vom deutschvölkischen Standpunkte au« ist. Die Deutschen innerhalb der schwarz-weiß-roten Grenzpfähle küm mert all da« natürlich zunächst so gut wie gar nicht. Im Gegenteil, sie haben Dank der Weisheit eine« Bernhard von Bülow ja außerdem da« Vergnügen, die Herren Jesuiten bei sich wieder offiziell Einzug halten zu sehen. Früher war man halt in Oesterreich gemüetli, jetzt ist mans am j-ünen Strand der Spree. Freilich, wie lange wird man da« sein und bleiben können?! DaS ist die Frage, vor die Graf Bülow urplötzlich al« ein zweiter Hamlet gestellt wrrden könnte, wenn nämlich tatsächlich der Jesuitenzögling Golu- chowsky da« Spiel spielt, da« man ihm zuschreibt. vertliche und sächsische Augelegeuhette«. Pulsnitz. Herr Stadtmusikdirektor und Stabs trompeter a. D. Wachsmuth, der am Donnerstag Abend mit 32 Zöglingen seiner in Radeburg bestehenden Militär- Vorschul« im Saale de» Hotels „Grauer Wolf" ein Konzert gab, hatte wohl in der Aufnahme de« Gebotenen «inen vollen Erfolg errungen, nicht aber im Besuch, denn die Zahl der Erschienenen erreichte noch nicht einmal ganz hundert. Die Inanspruchnahme de« Publikum» durch Vereinsver gnügungen re. und vor Allem der aufgekommene Zweifel an der Tüchtigkeit der Kapelle, weil aus einer kleinen Stadt, mochten viele von dem Bezuch zurückgehalten haben. Ganz anderer Ansicht werden jedoch die sein, welche dem Konzert beiwohnten und die guten Leistungen der jungen Musiker schar wahrzunehmen Gelegenheit hatten. E» lag etwa» Schneidige«, Exakte«, der Militärmusik entsprechende« in dem Auftreten. Schwierige Werke, wie di« Ouverturr zur Op«r „Die Italienerin in Algier", die Paraphrase über da« Lied „Wie schön bist Du", die große Phantasie au« der Oper „Lohengrin", sowie die Ouvertüre zur Oper „Maritana" wurden mit Bravour wiedergegeben. Al« sehr beifällig aus genommene Gaben seien da« Idyll: „Am Mühlbach" und da» Potpourri „Mit allen Finessen" besonder» genannt. Eine Bereicherung erfuhr da« Programm durch mehrere Einlagen, die meist au« Märschen bestanden. Die Kapelle hat sich somit die Sympathien de« Publikum« erworben und e« ist nur zu wünschen, daß dem ersten Debüt ein zweiter folge; ihr Wiederkommrn wird mit Freuden begrüßt werden. — Morgen Sonntag Nachmittag veranstaltet Herr Barthel, Böhmisch-Vollung in seinem geräumigen Saale ein große« Frei-Konzert. AuSgeführt wird dasselbe von der HauSkapelle (Musikchor de« Herrn Alwin Schäfer« Großröhrsdorf). ES erübrigt wohl besonder» auf die Tüchtigkeit der Kapelle hinzuweisen, da dieselbe hier gut be kannt ist. Wir wünschen dem Veranstalter einen regen Zuspruch. Ohorn. Die Kapelle de« 4. König!. Sächs. Feld« artillerie-Regiment» Nr. 48 au« Dresden konzertiert morgen Sonntag im Saale deS Gasthof« zur König Albert-Eiche. Auch an dieser Stelle sei auf da« einen hohen musikalischen Genuß versprechende Konzert, worüber alle« Nähere au» dem Inserat ersichtlich ist, hingewiesen. — Für die nächste Zeit lautet nach Mitteilungen der „L. N. N." die Fald'sche Wetter-Prognose: 15. bi« 18. Februar: Die Regen lassen etwa« nach, verschwinden jedoch nicht gänzlich. Schneefälle treten nicht ein. Die Temperatur hält sich noch immer ziemlich hoch über der normalen. 19. bis 23. Februar: DaS Wetter ist trocken. Die Temperatur beginnt zu sinken, steht aber noch immer über der normalen. 24. bis 28. Februar: ES tritt ein Umschlag deS Wetter« ein. Die Trockenheit hält zwar an und nimmt noch etwa« zu, die Temperatur jedoch sinkt tief unter die normale. Vereinzelt treten auch Schneefälle ein. Der 27. ist ein kritischer Termin zweiter Ordnung, der jedoch wegen der herrschenden Trockenheit nicht zur Geltung kommen kann. 6. L. Der Umstand, daß mancher Handwerker und Gewerbtreibender trotz angestrengten Schaffen« und man cher Entbehrungen doch nicht in seinem Gewerbe den „gold- nen Boden" findet, daß bei Submissionen und Kostenanschlä gen so kolossale Schwankungen zwischen dem Höchst, und und Niedrigftangebot vorkommen, findet zumeist seine Ursache darin, daß der betreffende Handwerker oder Gewerbtreibende es nicht versteht, seine Kostenberechnung richtig vorzunehmen, daß er falsch „kalkuliert". Ein Büchlein,^welches in aus führlicher und leicht verständlicher Weife die Methoden der Kostenberechnung und der einfachen Buchführung vor Augen führt, ist daS vom Vorstand der Wieslocher Gewerbeschule, Herrn Julius Emele, bearbeitete Buch „Die einfache Buch führung und daS Koftenberechnen für Gewerbetreibende", welches im Verlag von I. I. Reiff in Karlsruhe erschienen ist und in 49 Beispielen die einfache Buchführung und daS Kostenberechnen erläutert. Die Erklärung der einzelnen GeschästSvorfälle bei der „einfachen Buchführung" vermag dem Handwerker und Gewerbtreibenden sichere Aufklärung über olle bei der ordentlichen Führung der Bücher auftau chenden Fragen zu geben. Bei dem „kostenberechnen" sind die Geschäftsunkosten nicht nur andeutungsweise und neben bei behandelt, sondern diese Geschäftsunkosten zum ersten Male als ein Grundfakior der Preisberechnung zahlenmä ßig belegt und dann gezeigt, wie sie bei allen Kostenberech nungen entweder bei der Arbeitszeit oder beim Umsatz zu verrechnen sind. Aber n cht nur für den selbständigen Handwerker oder Gewerbtreibenden ist dies Büchlein, — dessen EinzelverkausSpreiS 80 Pfennige beträgt — ein schätz barer Freund, sondern auch für den noch nicht selbständigen, angehenden Arbeiter. Handwerker und Gewerbtreibende, die in jungen Jahren die grundlegenden Kenntnisse in der Buchführung und dem Kostenberechnen sich erwerben, dann während der Gesellenzeit bei aufmerksamem Beobachten und Vergleichen mit anderen, fremden und neuen Verhältnissen erweitern und ergänzen, werden noch einer Reihe von Jah ren ein Maß von geschäftlichen Kenntnissen besitzen, daß ihnen die tüchtige Führung eimS eigenen Geschäfts und auch dtssen Erfolg verbürgt und die Ablegung der Meister prüfung ermöglicht. — Auf Ersuchen ist die Zittauer Ge-