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pulsniherTayeblait Bank - Koliken : Pu.Snitzer Bank, Pulsnitz und Commer,, und Privat Bank, Zweigstelle Pulsnitz Anzeigen Grundzablen in L-/: Die 41 mm breite Zeile (Moste'S Zeilenmester 14) 1 mm Höhe 10 in der AmtShauptmannschast Kamenz 8 amtlich 1 mm 30 und 24 ReName 25 Tabellarischer Satz 50°/, Ausschlag, — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebühren durch Klage ober in KonkurSfSllen oelanqi der volle Rechnungsbetrag unter Weg all von Preisnachlaß in Anrechnung TU V-U> Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Taxe Auinabme Fernsprecher 18. Tel.»Adr.: Tageblatt Pulsnitz Postscheck-Konto Dresden 2138. 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S., Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswald?, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Ober- und Niederlichtenau, Ariebersdors, Lhtemendorf, Mittelbach, Großnaundors, Lichtenberg, Kletn-DittmannSdors BeichöstSstrlle: Pulsnitz, Nlb-rtstr-ße »r. 2 Druck und Bei!,« von S. L. Avist ' r 1 Erben (Inh. I W Mohr) Schriftleiter: I. W. M o h r i n 7 » Isnip Nummer 38 Donnerstag, den 14. Februar ES 81. Jahrgang Amtlicher Teil. Zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen des Band und Gurtsabrikanten Robert Emil Schäfer, alleinigen Inhabers der Firma Friedrich Schäfer L Camp, in Shor«, Dorsftratze 163 v, wird heute am 13 Februar 1929, norm. '/,12 Uhr das gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet. Termin zur Verhandlung über den oom Schuldner gemachten Dergleichsoorschlag wird au? Dienstag, de« 5. März, vormittag» S Uhr vor dem Amtsgericht Pulsnitz bestimmt. Al» Verlrauensperson wird der Prloatman Herr Friedrich Paul Peisker 1» Pul«« »itz bestell« Die Unterlagen liegen aus der Geschäftsstelle zur Einficht der Beteiligten aus. Amtsgericht Pulsnitz, am 13. Februar 1929. NWM A«lW M W Ski WMM Untersuchungen ans der Pariser Konferenz Das Wichtigste Wie das „Berliner Tageblatt" berichtet, haben die Frau des verhafteten BolksbundsührerS Ulitz und der Deutsche Volksbund in Oberschlesien «egen das Borgehen des Staatsanwalts telegraphisch Beschwerde beim Völkerbundssekrctariai eingereicht. Wie an der Riviera und in Norditalien herrscht auch in Rom seit den späten Abendstunden heftiges Schneetreiben. Nach Meldungen au« Hongkong sind in Tschifu schwere Unruhen aus» gebrochen. Man befürchtet Meutereien der Truppen. In Mexiko wurden Bomben aufgefunden, mit denen auf Anhänger des früheren Präsidenten Calles Anschläge ausgeführt werden sollten. C lles selbst erhielt Drohbriefe mit der Warnung, daß man seine Tochter entführen werde. Sprechende Zahlen! Ein Beitrag zu den Beratungen der Sachverständlgen- konferenz. Die Sachverständigenkonferenz in Paris ist bereits mitten in der Arbeit. Wenn auch das ganze Spiel sich wieder einmal hinter verschlossenen Türen abwickelt, so verlautet doch immerhin genug, um zu erkennen, worüber man sich gerade in Paris unterhält. Zur Zeit steht ein uns besonders interessierendes Thema im Mittelpunkt der Erörterung. Man scheint die Frage der Leistungsfähigkeit Deutsch, lands mit der Prüfung der deutschen Steuer» belastung ausrollen zu wollen. Ein sehr heikles Thema, vor allen Dingen ein Thema, das unbedingte Unparteilichkeit der Sachverständigen verlangt und das auch den unbedingt no-twendigen Vergleich der deutschen Steuerbelastung mit der steuerlichen Belastung in anderen Landern bringen muß. Was nützen schließlich alle Summen, die man als Leistungs- Möglichkeit Deutschlands nennt, wenn man nicht die Leistungsfähigkeit Deutschlands vou Grund auf prüft. Sie festzustellen, sollte für wirkliche Finanzsachverständige, wie sie ja jetzt in Paris beieinandersitzen, nicht schwer sein. Man braucht eigentlich nur zu untersuchen, wie hoch das Ver mögen eines Volkes ist. Stellt man dem die steuerliche Be- lastung dieses Volkes gegenüber, so wird sich daraus vorerst oberflächlich die Leistungsfähigkeit ergeben, d. h. man wird bei dieser einfachen Gegenüberstellung sich schon ein Bild machen können, wieviel dieses Volk noch an Reparationen aufbringen kann. Wir begrüßen es, daß die Sachverständigenkonferenz die steuerliche Belastung Deutschlands in Vergleich zu der anderer Staaten stellen will. Dabei wird man ein erhebliches Zerrbild bekommen, das sich aus folgender kleinen Uebersicht bereits vorstellen läßt: Amerika, das ja eigentlich auf der jetzigen Passer Konferenz den Schiedsrichter spielen und das die Initiative ergreifen soll bei der Prüfung der deutschen Leistungsfähigkeit, wird sich einen Vergleich im Volksver- mögen und Steuerbelastung mit Deutschland gefallen lassen müssen. Dieser Vergleich liegt um so näher, als die Ver einigten Staaten ähnlich wie Deutschland aufgebaut sind. Genau so wie Deutschland sich aus einzelnen Ländern zu- sammensetzt, werden die Vereinigten Staaten aus den Einzel staaten der Union gebildet. Also vergleichen wir beide Länder: Da ergibt sich z. B. die sehr interessante Tatsache, daß der amerikanische Staatsbürger m der Frage der steuerlichen Belastuna es geradezu paradiesisch hat. Der Amerikaner ist nämlich bis zu einem Jahreseinkommen bis 3500 Dollar — 14 000 Mark steuerfrei. Bis zu einem Einkommen von 7500 Dollar - 30 000 Mark im Jahre hat er nur die ganz geringe Steuerrate von 1,5 Prozent zu zahlen. Aus dieser Feststellung allein mag jeder Leser selbst einen Vergleich zu seinen Verhältnissen ziehen, um den ganz enormen Unterschied festzustellen. Weiter, wie steht es um das amerikanische und um das deutsche Jahreseinkommen? Man berechnet die Gesamtbevölkerung der Ver einigte nStaaten auf etwa 116 Millionen. Ihr Jahreseinkommen wird offiziell mit 90 Milliar den Dollar gleich rund 360 Milliarden Mark geschätzt. Deutschlands Bevölkerung beträgt gegenwärtig 63 Millionen, und das Jahreseinkommen wird auf etwa 50 Milliarden berechnet. Aus diesen Zahlen er gibt sich, daß der amerikanische Staatsbürger durchschnittlich ! jährlich 3200 Mark an Einkommen hat, während der deutsche, j von dem ja noch kürzlich der Reparationsagent Parker Gilbert i Paris. Auf der Pariser Reparationskonferenz kam ein Beschluß zustande, mit der Behandlung fob gender zwei Fragen zu beginnen: Die Steuerlasten Deutschlands im Vergleich zu denen der Ententestaaten und das Realeinkommen der Arbeiter und die durch dieses Einkommen bedingte Kaufkraft. Das arme Deuischland. Pariser Pressesturm gegen vr. Schacht. Paris. Zum Unterschied der letzten Tage ist du Pariser Presse in der Lage, über die Ausführungen des Reichsbankprüsidenten vr. Schacht recht eingehend zu be- richten. Alle Blätter weisen darauf hin, daß der deutsche Delegierte es absichtlich vermieden hat, gegen den letzter» Bericht des Zahlungsagenten Parker Gilbert zu polemi sieren. Der offiziöse „Petit Parisien" unterstreicht daß vr. Schacht zwar nicht in positiver Weise „Die Armut Deutschlands" hervorhob, sich aber bemüht habe, seine Kollegen auf die zweifellos in Aussicht stehende Forderung nach einer Herabsetzung der Dawes-Annuitäten vorzubereiten. Dagegen sei das Problem der Leistungs fähigkeit Deutschlands, die von den Alliierten als aus reichend festgelegt betrachtet werde, angeschnitten worden. Dieser geschickte Schachzug ziele in der Hauptsache darauf ab, die Berechnungen des Wohlstandsindexes, auf dem die künftigen Annuitäten beruhten, in Zweifel zu setzen. Die meisten übrigen Blätter laufen Sturm gegen den Versuch der deutschen Delegation, die Leistungs- fähigkeit des Reiches in den Mittelpunkt der Be ratungen zu stellen. Die Frage der Zahlungsfähigkeit Deutschlands gehöre keineswegs in den Anfgabenkreis des Sachverständlgen- komites. Wenn sie überhaupt eingestellt werden könnte, müßte dies durch die Reparationskommission erfolgen Wenn überhaupt die Rede davon sein könne, die Zahlungs fähigkeit Deutschlands einer Revision zu unterziehen, so würde der Wohlstandsindex zu seinen Ungunsten in Be rechnung gestellt werden. Dawes telegraphiert an die Sachverständigen. Paris. Zu Beginn der Mittwoch-Sitzung des Sach» verständiaenkomitees verlas der Vorsitzende, Owen Young, die Antwort des Generals Dawes auf die Bot- schäft, die in der Eröffnungssitzung des Komitees von den Delegationen an den General gerichtet worden war. Dawes bringt in seiner Antwort zum Ausdruck, daß die Welt ver trauensvoll die glückliche Vollendung der für ihr Wohl befinden so lebenswichtigen großen Aufgabe erwarte, die dem neuen Reparationskomitee gestellt sei. Im weiteren Verlaus der Sitzung gaben Reichsbank präsident vr. Schacht und die übrigen Mitglieder der deut schen Delegation in Beantwortung zahlreicher Fragen der übrigen Sachverständigen und im Anschluß an den letzten Bericht des Zahlungsagenten Parker Gilbert Erklärungen zu der deutschen Wirtschaftslage ab. Gegen die Berwelschung -es Gaargebieies. Protest aller Parteien. — „Saarland ist kerndeutsch". Saarbrücken. Sämtliche politischen Parteien mit Aus nahme der Kommunisten haben als Antwort auf die von der Kultusabteilung des Saargebiets an die Eltern der Schüler herausgegebene Aufforderung zum Eintritt der Kinder in die französischen Schulen eine Er klärung erlassen, in der es u. a. heißt: „Bereits 10 Jahre ist das Saargebiet von seinem Mutterlande abgetrcnnt. In dieser Zeit ist vor aller Welt der Beweis geliefert worden, daß das vaargebiet ein kerndeutsches Land ist. Noch immer aber gibt es Franzosen, die glauben, Frankreich habe ein historisches und moralisches Anrecht auf den Besitz des Saar gebietes. Zu den -Gründen, die neuerdings hierfür ins Feld geführt werden, gehört auch die Behauptung, das Saargebiet sei ein zweisprachiges Grenzgebiet. Jeder Franzose, der im Saargebiet lebt, wird einwand frei bezeugen können, daß dem nicht so ist. Man scheint aber aus der Tatsache, daß einige hundert Kinder die französischen Schulen und einige tausend Kinder in den deutschen Volks schulen dem fakultativen französischen Unterricht beiwohnen, zu folgern, ini Saargebiet sei man dem französischen Annexionsgedanken günstig gesinnt. Diese Schlußfolgerung ist vollkommen irrig. Diese bedauerliche Tatsache bestimmt die politischen Parteien, die Bevölkerung des Soargebietes vor einem Besuch nicht nur der französischen Schulen, sondern auch des fakultativen französischen Unterrichts zu warnen." Volksbun-führer MH von den Polen verhaftet. Auflösung des schlesischen Sejm. — Kattowitz. Der Geschäftsführer des Deutschen Volks- bundes in Kattowitz, Abgeordneter Ulitz, ist am Mittwoch von der polnischen Polizei verhaftet worden. Die Gründe, die zu seiner Verhaftung führten, dürften bereits aus der Erklärung, die der Wojewode anläßlich der Auflösung des Schlesischen Sejm gegeben hat, zu suchen sein. Der Schlesische Sejm hatte seiner Zeit den Antrag des Staatsanwalts auf Auslieferung des Abgeordneten Ulitz, der beschuldigt wird, Militärdienstpflichtigen zur Flucht verhalfen zu haben, ab- gelehnt. Nachdem nun der Schlesische Sejm aufgelöst und das Mandat erloschen ist, hat man dem Staatsanwalt die sofortige Verhaftung des Abgeordneten Ulitz aufgetragen, die auch nach kaum 24 Stunden nach Schluß des Schlesischen Sejms durchgeführt worden ist. Die Auflösung des schlesischen Sejm und die Verhaf tung des bisherigen Sejmabgeordneten Ulitz, des Ge schäftsführers des Deutschen Volksbundes, hat in Ost-Ober- schlesicn nicht nur bei der deutschen Minderheit Bestürzung und Empörung erregt. Man muß wissen, daß der Sejm in diesen Tagen über die Gewährung von Unterstützungen an die Grubenarbeiter im Falle des Streikausbruchs beraten sollte. Die polnische Sanierungspresse hat es immer wieder unternommen, die Streikgefahr und den Streikwillen auf „Machenschaften der Deutschen" zurückzuführen. Offenbar will die Woiwodschaftsregierung, um die Arbeiterschaft von ihren Kämpfen um bessere Arbeitsbedingungen abzulenken, eine Bewegung gegen die Deutschen künstlich hervorgerufen und gleichzeitig für alle Fälle dafür Sorge getragen, daß ein Streik aus Mangel an Mitteln sogleich in sich zusammen- brechen müßte. Das vor kurzem im Warschauer Sejm an geführte Wort Korfantys, daß Polnisch-Oberschlesien einem Vulkan gleiche, hat sich nur allzu rasch bewahrheitet. Die nächsten Tage werden Klarheit darüber bringen, ob bei den zu erwartenden Ausbrüchen dieses Vulkans wieder ein mal, wie so oft, die Deutschen die Leidtragenden sein werden. Coolidge unterzeichnet die Kreuzervorlage. New York. Präsident Coolidge hat nunmehr die Kreuzervorlage unterzeichnet, die damit Gesetzeskraft erhält. Nach den Bestimmungen der Vorlage hat der Be- ginn der Konstruktion von fünf Kreuzern und des Flugzeugmutterschiffes vor dem 1. Juli dieses Jahres zu erfolgen. Die Konstruktion weiterer fünf Kreuzer ist während des Jahres 1930 und die restlichen fünf Schiffe vor dem Juli 1931 in Angriff zu nehmen. Durch den Bau der neuen Kreuzer wird die amerikanische Flotte 33 moderne Kreuzer mit einer Gesamttonnage von 296 000 Tonnen haben gegen 63 englische Kreuzer mit einer Tonnage von 396 636 Ton—! und 33 japanischen Kreuzern mit einer Tonnage vo ' "> Tonnen.