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Ohorner Anzeiger Haupt- und TaßcsMung für die ELadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dtel» Zetwup erschein, täglich mir Ausnahme der peietzlichen Sonn- «nb Feiertag». Ler Bemrg^prriS betrügt bei Abholung wöchentlich 50 Rps., bei Lieferung frei Hau« SS Rpi. Postbezug monatlich L.öO RD,. Tie Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung de« TezngrpreticS. ZettungrauSgabe sttr Abholer töglich S—« Uhr nackvittogS. Breisr und Nachlos sfp» bei Wiederholungen nach PretSlffie Vir S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nuurmeru und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis vorm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann «. Gebrüder Mohr. Hauptschrtftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz, verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnitz. — D. A. VI.: Geschäftsstelle: Nur Adolf» Hitler »Straße 2 — Fernruf nur LSI Der Pulsnitzer Duzei^er ist das zur DeröfientMimp der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Nr. 11u Freitag, den 24, Mai 1940 92. Jahrgang Für England verlorene Nordsee Der von England erneut gewollte Krieg gegen das um sein Lebensrecht ringende Grohdeutsche Reich verläuft in allen seinen Phasen so ganz anders als ihn die Drahtzieher an der Themse vorbereitet und erträumt haben. Heute steht die Welt ganz unter dem gewaltigen Eindruck der kühnen Entschluß kraft Les Führers und dem blitzartigen Zugriff aller Wehrn: acht teile in Belgien und Holland. Noch können wir die Auswirkung dieses Geschehens in ihrer vollen Tragweite nicht begreifen und können kaum ermessen, in welch entscheidendes Weise Ler Kriegswille Englands getroffen worden ist. Der brüchige Blockadering um das Reich ist nun auch an Lieser Stelle endgültig zerrissen. Schon längst ist nach dem erfolgreichen Gegenstoß im Norden die deutsche Abwehrkraft aus der Enge der Deutschen Bucht herausgewachsen. Jetzt; nachdem die holländische Küste in unserer Hand ist und die belgisch-französischen Küstenabschnitte in unmittelbarem Kampf- bereich liegen, ist England auch in seinem ureigensten Kampf gebiet der Nordsee vollends in die Defensive verdrängt. Die ganze bisherige Seekriegsührung Albions in ihrer Planung und in ihrem Ansatz deutet darauf hin, daß England die im Weltkrieg bewährte Taktik auch bei dieser entscheidenden Auseinandersetzung nur allzu gern zur Anwendung brachte. Im Weltkrieg konnte England dank der Gunst seiner geographischen Lage seins Kriegsflotte in sicheren Häfen zurückhalten und den Seekrieg als vollkommene Handelssperre und damit in schärfster Form als Wirtschaftskrieg führen. Nachdem England einen eisernen Ring der Blockade um das Reich und seine Verbündeten gelegt hatte, konnte es die in Ler Enge der Deutschen Ducht an hemmende Operationsbefehle gebundene kampfstarke deutsche Flotte mehr und mehr durch Minengebiete einkreisen und in ihrer Bewegungsfreiheit be schränken. So nahm Las Schicksal seinen 'Laus. Die von England be denkenlos zur Anwendung gebrachte Handelssperre wurde zu einer Hungerblockade mit all ihren entsetzlichen Begleiterschei nungen. Das ganze Staatsgebäube der Mittelmächte wurde nach und nach in seinen Grundfesten erschüttert und muhte schließlich Lem furchtbaren Würgegriff nachgeben. Wie so oft in der Geschichte, konnte bei diesen Voraussetzungen die englische Flottenmacht sich auf Lie Abriegelung der Handels wege beschränken und durch rein defensives Verhalten als „Fleet in being" die Sseherrschast in entscheidender Weise ausüben. Seeherrschaft setzt im grundsätzlichen Unterschied zum Landkrieg nicht Lie dauernde Besetzung von Meeresteile, die für die eigenen militärischen und auch wirtschaftlichen Er fordernisse von entscheidender Bedeutung sind, dem Gegner für Lie Dauer der Kampfhandlungen verschlossen werden. Die weltbewegenden Geschehnisse der jüngsten Zeit, die planmäßige Sicherung der Küsten Dänemarks und Norwegens, die kühnen Wikingerfahrten unserer jungen Kriegsflotte bis hinauf in das Land der Mitternachtssonne und zuletzt die Besetzung Hollands, der sich die Belgiens in absehbarer Zeit aNschliehen dürfte, sind ein eindeutiger Beweis dafür, inwie weit die deutsche Kriegsflotte und Luftwaffe heute Lie Herr schaft in der Nordsee ausüben. England sind Lie lebenswichtigen Handelswege der Nordsee versperrt, und seine Flotte muh Liesen Kampf dort führen, wo es die deutsche Kriegsführung will. Lieber Len Ausgang dieses Kampfes ist sich gerade nach den letzten Erfahrungen niemand mehr im Unklaren. Die Angriffe aus die Kanalhäfen und die Ver senkung zahlreicher Transporter auf der Kanalstrecke, Lie der Lebensnerv der englischen-französischen Zusammenarbeit ist, zeigen deutlich genug dir Richtung dieser Entwicklung an. Der Ring wird immer enger Feindliche Ausbruchsversuche überall abgewiesm. — Vor marsch aus Calais. — Dover und Dünkirchen mit Domber belegt. — 20 690 Tennen versenkt. — Vor Varvi! Schlachtkreuzer getroffen. vdB. Führcrhauptquarticr, 23. Mai. Das Ober kommando der Wehrmacht gibt bekannt: In Flandern gewinnt unser Angriff über die Schelde gegenüber starkem feindlichem Widerstand lang sam Boden. Bei Balencienne 8 ist der Kampf noch im Gange. Das Waldgclünde von Mormat, südostwärts Valcncienncs, in dem französische Kräfte Zuflucht gesucht hatten, wurde gesäubert. Auch gestern wurden Ausbruchsversuche feindlicher Panzerlräfte bei Cambraiim Zusammenwirken zwischen Heer und Luftwaffe unter schweren Verlusten für den Gegner abgewiesen. Im westlichen Artois sind deutsche Truppen aus dem Durch bruchskeil heraus im Vorgehen nach Norden in allge meiner Richtn ng Calais. An der gesamten Südfront von der Somme bis zur Maes ist der Feind überall in der Abivehr. In der Festung Lüttich hat sich auch die zweite neu zeitliche Werksgruppc Ba 1 tice mit 20 Offizieren und 050 Mann unseren Truppen ergeben. In der Südfront von N a m n r hält der Feind noch einige Werke. Angriffe Vor Luftwaffe trafen in erster Linie dtc rückwärtigen Verbindungen des Gegners, sowie Rück- zugsbcwegungen und Truppenansammlungen in Flan dern und im Artois. Durch bewafsucte Aufklärung vor der Kanallüste wurden drei Transporter und ein Tanker mit insgesamt etwa 20 000 Tonnen versenkt und ein Zerstörer schwer be schädigt. Die Hafcnanlagcn von Dünkirchen und Dover sind wirksam mit Bomben belegt worden. Deutsche Schnellboote haben vor Dünkirchen einen feindlichen Zerstörer durch Torpcdoschutz ver- senkt. Im übrigen war die Tätigkeit der beiderseitigen Luftwaffen durch die Wetterlage beschränkt. Der Gegner verior neun Flugzeuge. Fünf deutsche Flugzeuge werden vermißt. Bei Narvik gelang es, einen Schlachtkreuzer am Bug schwer zu treffen, einen Transporter von 3000 Tonneu zu versenken und einen weiteren Transporter schwer zu 'besHff'Agen. Ferner wurden Zelt- und Muni tionslager in l -> e-morsen, Nachschubkolonnen zer sprengt, Battcriestellungen und Landungsanlagcn erfolg reich angegriffen. Auch in der letzten Nacht setzte der Gegner seine planlosen Lu flau griffe gegen mchtmilitärischc Ziele fort. In den Niederlanden wurden die Orte NYm wcge n und W a a l w h k von britischen Flugzeugen an gegriffen und dabei mehrere Zivilpersonen getötet. Auf Grund nachträglich curgelnusener Meldungen be trägt, wie bereits durch Soudermcldung bekanntgegebcn, die Zahl der durch Flakartillerie in der Zeit vom 10. bis 15. Mai abgcschoffcuen feindlichen Flugzeuge 342. Marschrichtung Calais Im Pariser „Soir" schreib! der frühere französische KricgLmulister "Maurin, die Vorfahren der Heuligen Fran zosen, die alten Gallier, hätten nur eine Furch! gehabt, nämlich die, daß einmal der Himmel über ihnen Zusammenstürzen könne. Dieses Ereignis, so meint Maurin, sei nun tatsächlich eingetreten. Diese Auslassung ist kennzeichnend für die Größs des Erfolges, den die deutschen Truppen im Siegeszug durch Holland, Belgien und Nordfrankreich gegen einen gut bewaff neten Gegner errungen haben. Auch sonst liegen aus den; Auslände zahlreiche Aeußerungen vor, die erkennen lassen, welche Bedeutung den harten Kämpfen, die in Belgien und Nordsrankrcich loben, zukoinml. Die Kühnheit der deutschen Strategie und der Angriffsgeist unserer Truppen hat alles übertroffen, was man bisher für möglich hielt, wie denn auch eine Londoner Zeitung, der „Daily Expreß", den deutschen Vorstoß nach der Kanalküste als geradezu „unmöglich" bezeich net hat und die „Times" sich zu der Feststellung gezwungen sieht, die Lage sei „ernster als 1914". In Moskau, wo man gleichfalls den Verlauf der Kämpfe mit angehaltenem Aten verfolgt, spricht man von einer grausamen Lektion süi die West inächie; was Ludendorff seinerzeit nicht gelungen sei, so schreibt die „Prawda", das sei heute geschehen: die Kräfte der Alliierten auf dem Kriegsschauplatz seien gespalten. Fest hält die deutsche Wehrmacht den Feind im Südwesten Belgiens und im Nordwesten Frankreichs umklammert. Von Tag zu Tag wird der eiserne Ring um die dort operierende feindliche Streitmacht enger und enger. Jedoch leistet der Feind auch jetzt noch harten Widerstand, so insbesondere, wie dem OKW.-Vericht vom 23. Mai zu entnehmen ist, an der Schelde. Trotzdem aber gewinnt der deutsche Angriff an Boden, wird sich hier das Schicksal der eingckessetten belgischen, französischen und englischen Divisionen ebenso er füllen, wie die polnische Armee in der gewaltigen Schlacht bei Kutno, die sich gleichfalls über mehrere Tage erstreckte, trotz aller Durchbruchsversuche dem deutschen Angriff erlegen ist. So sind denn auch in den letzten 24 Stunden wiederum alle Durchbruchsversuche trotz Einsatzes feindlicher Panzerlräfte im deutschen Fsuer zusammengcbrochen. Außerordentlich wichtig ist mm, daß cs den deutschen Truppen gelungen ist, aus dem Durchbruchsteil heraus den Vormars..) nach Norden, in Rich tung Calais anzutreten. Damit werden die Aussichten sür die Briten, sich auch diesmal wieder durch eine feige Fluch! retten zu können, immer geringer. Mit jedem neuen deutschen Bombenangriff auf die Anlagen -er Kanalhäsen und mit jeder Versenkung eines Transporters — der vorstehende OKW.- Bericht verzeichnet allein die Versenkung von drei Transpor tern und einem Tanker — wird die Lage der eingekesselten feindlichen Streitmacht katastrophaler. Daß es nun abermals deutschen Schnellbooten gelungen ist, in den Kanal hinein Vorzustotzen und vor Dünkirchen einen Zerstörer zu versenken, zeigt, daß es sich bei dem Einsatz der deutschen Kriegsmarine um ein planmäßiges Vor gehen handelt. Nachdem England bereits den Kanonendonner in Frank reich gehört hat, sind nun auch an der britischen Küste, nämlich in Dover, deutsche Bombeu explodiert. Bomben auf Engel and! Jetzt haben die Engländer den Krieg, den sie gewollt haben, allerdings in anderer Gestalt, als sie es sich gedacht hatten. Der Marsch der deutschen Truppen ir Richtung Calais und die deutschen Bombenangriffe auf Dove: hämmern nun auch dem britischen Volk die Erkenntnis ein daß England tatsächlich aufgehön Hal, eine Insel zu sein, unt daß das verbrecherische Spiel seiner plutokratischcn Kriegs Hetzer für Großbritannien selbst das Verderben heraufbeschwo reu hat. Ueberaus aktiv war unsere Luftwaffe in diesen Tagen wo die Augen der ganzen Welt aus Belgien und Nordfrank reich gerichtet sind, auch im Raume von Narvik, wo aber mais Treffer aus einem britischen Schlachtkreuzer erzielt uni Transporter versenkt oder schwer beschädigt worden sind. Wie in den letzten Tagen der Gegner wiederholt planlose Angriffe auf deutsches Gebiet ausgeführt Hal, so sind jetzt auch holländische Städte, nämlich Nymwegen und Waalwyk, von englischen Fliegern bombardiert worden, wobel mehrere Zivilpersonen gelötet wurden. Nicht genug damit, daß England Holland in den Krieg gestürzt hat, werfen die Briten jetzt auch noch Bomben aus die holländische Zivil bevölkerung. So also sieht die „Hilfe" aus, die England anderen Staaten verspricht: man hetzt die Länder ins Ver derben und schickt ihnen dann noch britische Bomben. Selbst verständlich tritt die deutsche Wehrmacht auch den planlosen Angriffen britischer Flieger tatkräftig entgegen. So ist es unserer Flat gelungen, in sechs Tagen nicht weniger als 342 feindliche Flugzeuge zum Absturz zu bringen. Das ist ein Vielfaches von dem, was die ersten und notwendigerweise unvollständigen Meldungen ergaben. Im übrigen hat unsere Flakartillerie aber auch gegen feindliche Panzer große Er folge erzielt. Mi! wachsender Spannung verfolgt das deutsche Volk uud mit ihm die ganze Wett den weiteren Verlauf der Groß kämpfe an der Kanalküste. Gewaltig ist bereits das, was von allen Teilen unserer Wehrmach! in diesem Kampf ge leistet worden ist. Aber n o ch größer wird das sein, was in diesen drum,mischen Kämpfen heranreift. Der emgeSreifte Feind Italienischer Bericht schildert die verzweifelte militärische Lage der Weltmächte. Eine anschauliche Darstellung der militärischen Lage tm Westen gibt ein Bericht des Sonderkorrespondenten der römischen Agentur Stefani. Die Anstrengung Weygands ziele einerseits daraus ab, die französischen Kräfte auf einer neuen W i d e r st a n d s l i n i e, die mit dem Laus der drei Flüsse Somme, Aisne und Maas zusammenfalle, zu konzen trieren; zum anderen wolle er die größtmögliche Zahl bel gisch-französisch-englischer Divisionen aus der deutschen Um zingelung in Flandern und der Zone von Calais loslösen. Dazu habe er in der Zone von Peronn.e eine Reihe