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Mer Tageblatt 0»zug»pr«i.« durch unfee« Voien frei In» yauo monatlich »» pfa. V,I ter SeschiiftefteU« ad» geholt monalllch so pfa. u. wilchent» sich I» pfg. Sei »er Post bestellt und selbst abgeholt vlerlellilkrllch 1.0» Mk., monalllch b» pfa. durch Sen vrlestrSgrr frei In» hau» olertel» iilhrllch r.rr mr., monatlich 74 Pf,, erscheint tilglichm ürnMittagostiin» »en, mit stuonahme »onSonn-unS Feiertagen. Unsere Aeitungoau»- triiger UN» stuogadesteUen, sowie all, Postanstalten un» vrieftrllger nehmen Lestellungen entgegen. /Anzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. Sprrchstuoö» der NedokUoa mit Ausnahme der Sonntag» nachmtttago 4—S Uhr. — Lelegramm-fl-ress» r Tagebla« flaeerzgebtrge. Fernsprecher SS. Zü» unvrrtangt rtngesandt« Manuskript« kann Gewähr nicht geleistet werden. Snsertionepeet», dl« fech» aespalten« tiorpu»z«ll» »See Seren kaum für Inserat« au» stur un« »en Ortschaften »er Nmtohouot» Mannschaft «chwarzenberg » pfa., sonst II Pf«. NeklamepeMzell, " Pf«, «ei «>«ft'r«n Nbfchliys«, entsprechender Nada», ftnnadm» »onstnzeigen di» spätesten» 4>/»UH» vormittag». zür Zehler Im Satz »Ser In »er «rsthelnunarweis» kau» OeSLHr nicht geleistet werden wenn »I» stufaab« Se» vn/erat«» Surch »ernsprechrr erfolgt »Ser Sa» Manuskript nicht Seutlich le»dar tft> Nr. 1S4. Mittwoch» äen N. August ISIS. 10. Zrchrgrmg. AiM ein fon von NoW-Seorgie«>5lr genommen! Vorstoß üeutsther Seestreitkrüfte nach Sem Rigaisthea Meerbusen. — Vie Verfolgung Ser Russen im wekchsellanSe. — Erstürmung einer wichtigen Srückeokopfstelluug am vnjestx. — SevorstehenSe Kriegserklärung Italiens an -ke Türkei! — wkeSer ein Fliegerangriff auf offene StäSte l — Erfolreiche Mngrlffe -eutsther Marineluststhiffe gegen Sie englische Gstküste. — Sulgarien unS Ser vierverbanS. Vie Serahrclung Her russilcben KücKzuger. Aus dem österreichisch-ungarischen Kriegspreffequartier m rd einem Verl. Blatte gemeldet: Der russische Rück« z ii)si ist mit dem Durchbruch bei Lubartow-Miochow in eine schwere Krise geraten. Im wilder Flucht suchen die Nüssen, die Nückzugsmöglichkeiten teils in nördlicher Rich tung bei D'anow teils in östlicher Richtung über Leslowice. Der bei Lubartow erfolgte Durckchruch macht es s-anlich, ob die geschwächten russischen Krache die schwie igc Rückzugs operation gegen unsere frontal und flankierend an^reisen- den Truppen durch Ähren können. Die Ruffen fluten auch vor den Armeegruppen, Woyrsch und Koeveß zurück. Seit dem Durchbruch bei Lublin und Cholm, seit dem Weichsol- übe gang, seit der Erstürmung der Vorwerke von Iwan gorod ist ihre strategische Lage unhaltbar geworden und sie kämpfen nur dafür, ihre Umgruppierung womöglich unbehel ligt durchführen und die großen in diesem Raume gesammel ten Vorräte in Sicherheit bringen zu können. Die Siege der Verbündeten bei Lubartow und am Narew gefährden die Durchführung aller dieser Pläne. Die Eisenbahnknoten punkte Bialystok und Siedlce wurden durch Flieger arg hergerichtet. Die letzten Tasten der Russe, in Warschau. Nach einer Meldung des Handolsblad aus London be gann die Räumung Warschaus am 15. IM. Die Polizei suchte jedes Haus auf, forderte die Beiwohner auf, die Stadt zu verlassen und Frachtwagen zur Verfügung zu stellen. 350 000 Personen, unter ihnen das halbe Ghetto, zogen nach Osten. Ungefähr ebenso viel Bewohner aus der lllm-- gebung kamen dafür in die Stadt. In Warschau selbst sind 10 000 Familien zugrunde gerichtet. Der Korrespondent kennt Ner Fälle non Leuten, die in den letz ten Monaten 200 000 Pfund besahen und jetzt bettelarm sind. 20 000 Fuhrwerke fuhren quer durch Rußland nach Moskau. Die Lebensmittel waren in den letzten Mo naten ungo'"ähr zehnmal teurer als sonst. Die Wasserleitung arbeitet nicht mehr, weil alle Maschinen nach Rußland gebracht wurden. Die Räumung Riga». Die Räumung Rigas ist annähernd durchgeführt. Das Note Kreuz, Die 'Kanzlei der MUitävcheffs und die Polizeiverwaltuug verließen die Stadt. Die Gummisabrik Prowodnik. die noch Tausende von Arbeitern beschäftigte, stellte ihren Betrieb ein. Die Stadtverwaltung gibt Kopeken zettel wegen völligen KleingeMnangels aus. General Kar low drohte Haussuchungen und strqffge Bestrafung für speku lative Hartgeldsammler an. Nach Petersburger Blättern sind auch die Geistlichen, die Wanken, Postbeamten und Eisen bahner nach Moskau abgereist. Viele Deutsche sind zwangsweise nach Petersburg übergMhrt. Die russischer seits angeordnete Einziehung N eunzehnjähri- ger hatte ein klägliches Ergebnis. Die Drückeberger sind allgemein. Vielfach behaupten junge Leute, ihr Atter nicht zu kennen. Der Petersburger Stadthauptmann legte deshalb Register sämtlicher Jugendlicher an. Offiziell wurde bekanntgegeben daß jeder männliche Bewohner sich auf der Polizei mit einem Paß oder einer Altersbescheinigung zu melden hat. Deutsche Seestreitttäfte vor Riga. Eine deutsche Flotte —- so meldet der amtliche Petersburger KriegMericht — bestehend aus neun gepan zerten Schiffen, zwölf Kreuzern und einer großen Anzahl Torpedobooten, hat die Einfahrt in den Rigaischen Meer busen heftig angegriffen. Ihre Angriffe wurden abgewie- sen. Unsere Wasserflugzeuge trugen durch ihre Bombenwürfe zum Erfolg bei. Ein feindlicher Kreuzer und zwei Torpedo boote sind durch unsere Minen beschädigt. (Wie wir an zu ständiger Stelle erfahren, handelt es sich um eine von unse ren Scestreitkräften vor genommene Erkundung der Einfahrt des Rigaischen Meerbusens zur Feststellung der Lage russischer Minensperren. Ein russisches Wdfferfflugzeug wurde dabet mit den Insassen eingebracht.) Hierzu erhalten wir von W. T. B. noch folgende Meldung: Zu der russischen Meldung, daß bei einem großen deutschen Flottenangriff auf den Rigaischen Meerbusen drei deutsche Kriegsschiffe verloren gegangen seien, erfahren wir von zuständiger Stelle, daß es sich nicht um einen großen Angriff, sondern um eine Gr- kundung russischer Minensperren handelte, Wld daß lediglich zwei klein« Minensuchboote verloren gingen. Die Nachricht 'ver amtliche Mgzberlcht von deute Großes hauptquortker-ll. Mugustvorm. westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Souchez wurde ein feindlicher sisnägkilnakt»- rngrllt abgeschlagen. Bei Lomry nördlich von Reims ver suchten die Franzosen einen von ihnen vor unserer Front ge» spien^ien Trichter zu i> setzen. Sie wurden ilaraa gedlnäert. Der Trichter wurde p-n un» in Besitz genommen. Unsere Infanterie wie» am späten Abend einen R»grill »M LI»gr- bopk i>d. Gastlicher Kriegsschauplatz, yrerrsgruppe »es Seneralfelömarschall« von hinöendurg. Schwache Vorstöße, welche die Ruffen in den letzten Tagen längs der Straße Riga—Mitan machten, wurden leicht >bgt» wiese». Sonst nördlich des Njemen keine Veränderung. Lin Rügtlll starker russischer Kräfte »US tzSwtiS scheitert«. Vie Zahl der dort seit dem s August gefangenen Russen er höht sich auf 2IZS, die der Maschinengewehre auf ze. Gest, lich von komza drangen unsere Truppen gegen die Vodk- Itarew-lllale vor. Der Gegner hält noch den Brückenkopf bei Wizna. Südlich von Lomza «eicht Sie ga»re russische VkSItt. Vie stark ausgebaote Lreriovnvbor-Ztellung konnte vom Feinde nicht gehalten werden. Unsere verfolgenden Armeen über schritten den Lzerwony-Bor 'und gingen östlich desselben vor. Der SaiMilftvtenpUNitt südöstlich von lvstrow wurde genommen. Gestlich von Nowo-Georgiewsk wurde das vom Feind« geräumte fort lleusawlur dtltist. Vie Festung Nowo-Geor- giewsk und Prest-Litowsk wurden von unseren Luftschiffen mit Bomben belegt. Heeresgruppe äeo Veneralfelömarfchall« Prinz Leopolä von Sapern. Die verbündeten Armeen erreichten in scharfer Verfolgung am linken Flügel die Gegend von Kaluzin und am rechten Flügel stürmte die Armee des Generalobersten von Woyrsch heute früh die feindlichen Nachhutstellungen beiderseits Jed- lankeS westlich von Lukow. Es wurden über tausend Ge fangene gemacht. Heeresgruppe Se« Seaeralfeiömarschalls von Mackens««. Die verbündeten Armeen sind im Angriff gegen die feindlichen Stellungen hinter dem Abschnitt der Bystrzyca üdwestlich von Radzun, der Tvsmienica westlich von parczew owie in der Linie Ostrom—Uchrusk. Am oberen Bug und an der Slota-Liva ist die Lage unverändert. während die Ruffen auf ihrem langen ffüklkriig au» llallrltN die Lrntefrücht« überall in sinnlosester weise zu ver wüsten suchten — was ihnen bei der Lile, mit der sie sich be wegen mußten, nur lückenhaft gelang — haben sie jetzt diese Tätigkeit, wo sie nicht mehr in von rein polnischen und ruthenisqen bewohnten Gegenden gelangten, eingestellt. Oberste Heeresleitung. Serllft, zo. August. (Amtlich.) Unser« (vstseestreitkräfte liefen di« an der Einfahrt zu dem Alonds-Archipel liegenden befestigten Schereninsel Utkö an. Sie zwangen durch ihr Feuer die an der Einfahrt stehenden russischen Streitkräfte, darunter einen Panzerkreuzer der Makaroff-Klaffe zum Rück, zog und brachten die feindlichen Küstenbaiterien durch «ine Anzahl guter Volltreffer zum Schweigen. Am gleichen Tage trieben andere deutsch« Kreuzer russische Torpedoboote, die sich bet Zerel am Eingang zum rigaischen Meerbusen gezeigt hatten, in diesen Zurücks Auf einemffeindlichen Torpedoboots- Zerstörer wurde ein Brand beobachtet. Unser« Schiffe wurden wiederholt von feindlichen Unterseebooten angegriffen; sämt lich» auf unsere Schiff« abgeschossenen Torpedo, gingen fehl. Unsere Schiffe erlitten weder Beschädigungen noch verlusie. »er Stellvertreter Oe» Seneralslsder Sri Mariae > Sebilste. von dem Verlust dreier deutlicher Schiffe istfret erfun den. Erbeutete russisch« Wetchselschiffe. Beim Dorvücken unserer Truppen iin Polen find ihnen muh zahlreiche russische Wei chselfchisse in die Hände gefallen. Die Russen hatten die meisten Dampfer im Flusse versenkt,- doch gelang die Hebung infolge des flachen Wasser» verhältnismäßig recht schnell und die Fahrzeuge konnten bereits in der Weichselschiffahtt gute Dienste leisten. Zu diesen erbeuteten Schiffen gehörten auch da» erste große Weichselmotorschiff, die polnischen Radschlepper Madzur, Madjar und Pollak, die im Frieden zwischen Danzig und Warschau Tangschiffe schleppten», Gins von diesen Motor schiffen kam schon vor einiger Zett mit einem gehobenen Dampfer im Schlepp nach Thorn. Die riesigen Verlust« der Rosse«. Die' englondfreundlichs Tidens Togn schreibt: Die Mit telmächte haben allen Grund, mit dem Ergebnis, die ihre energische, mit hervorragender Tüchtigkeit durchgeführte Offensive an der Ostfront ihnen gebracht hat» zufrieden zu sein. Die Verluste der Ruffen sind im verflossenen Jahr« ungeheuer gewesen, was Personal und Material anlangt, sodaß eine vollständige Neugestaltung sich kaum im Laufe von Wochen oder wenigen Monaten bewerkstelligen laffm wird. Selbst mit russischen Dimensionen vor dem Auge wirkt die Eefangenenzahl vofw 8000 Offizieren und 1300 000 Soldaten geradezu überwältigend. Die Zahl der Geschütze, welche die Ruffen in den Händen ihrer Feinde zurückigelaffen haben, beläuft sich auf ungefähr 5000, fast soviel als die, mit denen die Deutschen bei Kriegs ausbruch ins Feld rückten. Derartige Verluste lassen sich nicht im Handumdrehen ersetzen, so unermeßlich des Landes Hilfsquellen auch sein mögen. M.T.B.) Der Bormarsch «ruf Wilna. Nach dem Daily Expreß haben fünf, deutsche Armeekorps einen Angriff aus Mi>lna unternommen, wo die Russen von drei Seit en umzingelt zu sein schei nen. Auch bei Komm» entwickeln sich blutige Gefechte. v oerierrelAiscd ungarircder Nriegrbericht. Amtlich wird in Men verlautbart den 1V. August 1V1S mittags: Rulssscher Kriegsschauplatz. Di« Verfolgung de« ast» dem WieWellande «eicheudeu Gegners dauert an. Dije Truppen des General» ». Ko«, veß haben den Raupt südöstlich Aelecho« gewonnen. Ihnen schloffen sich dise über den unteren Wieprz vorgerück ten Teile der Armee des Erzherzog, Joseph FesdÜ- n and an. Auch da» Mieprz-Knie bei Kock ist an mehre» ren Stellen überschritten. Weiter östlich an der Front bi» zum Bug nahchen «nsstve Verbündeten eine Reihe von feindlichen Nachhutstellungen. Am Bug ustd ach der Ilota- Lipa ist die Lage unverändert. Bei Ezernelicaastf dem Südufer de» Dnjestr bckniichtigten sich ittner-österrreichische und Wstenländische Heere»- nnd Landwehr-Regimenter eine, brückenkopsartigen Stellung^ welche die Raffen bisher hart näckig zu behaupten wußten. Der Feind flüchtete über de« Fluß und ließ 2,2 Ofs'izffere wnd 2 800 Mann al» Gefangene, sowie sechs Maschinengewehre, viel Fuhr werk und zahlreich«, Kriegsmaterial in unserer Hand. Italienischer Kriegsschauplatz. Die täglichen Eeschlitzkitmpse ach der Südwestfront hieb ten auch gestern an. Am Eiürzi! schen und bei Plava stei gerten sie sich zuweilen zu besonderer Heftigkeit. Drei ita lienische Angriffe gegen den nach Westen vorspringenden Teil de, Plateau» Dobechio und ein Vorstoß de, Feindes bei Zagora südöstlich Plaoch wurden abgewiesen. Sonst hat sich nichts vbn Bedeutung cheefbnet. (Wi T. B.) Der Stellvertreter de, Thefs des Eeneralstab». von Hoefer, Feldmarschstll-Leutnant. Czernelica liegt im östlichsten, Teile Galiziens am Dnjesstr oberhalb von Zalesgczyki. Neue kinderulungen in Italien. Das amtliche italienische Militärblatt veröffentlicht die Einberufung der ersten und zweiten Kategorie folgender Klassen: Grenadiere Jahrgang 1887, Infanterie und Alpen jäger 1886, Alpenjäger 1877, Artillerie 1885 und 1877, In fanterie, einschließlich Grenadiere und Bersaglieri 1876. Der Gestellnngstermin ist der 14. Uugu st. (W. T. B.) Di« Offiziersitterluste der Italiener. Die Zahl der in den beiden Jsonzoschlachten ge fallenen Offiziere der Armee des Herzogs von Aosta wird auf 1500 geschätzt. Charakteristisch für die Treffsicherheit der österreichisch-ungarischen Infanterie ist, daß von den ver wundeten, in Gefangenschaft geratenen italienischen Offi zieren nicht weniger als80Prozent Lungenschüsse erhielten. Der größte Teil von ihnen erhielt sogar zwei bi» drei Kugeln. Sakandra reist wieder iu, Hauptquartier. Der römische Korrespondent der Stampa schreibt, daß Salandra in nächster Zett sich von neuem in das Kriegs- gebiet wird begeben müssen, um mit dem König und Ta bor n a zu konferieren. Man dürfe sich wegen dieses neuen Besuches im Hauptquartier nicht besorgen. (W. T. B.) Die italienischen Minister aus Urlaub. Die Presse kündigt qn, daß Ne Minister beschlossen haben, abwechselnd «inen kurzen Urlaub zu machen. Sonntno geht sobald wie möglich auf Mus Tage wach Toskana.