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' '-7—— Mzeiger Mr -as Erzgebirge :o. Jahrgang. Zreilag» äen S. August 19l5. SprechstunS» -er Ke-aktton mU fiu»«ahm» Ser Sonntag« nachmittag» 4—- Uh». — llelegramm-tzSreff« r Tageblatt fiueerzgedlrg«. fernfprechrr SS. -ür unvnlangt »ln-»san-t» Manastrlpt» kann Srwühr nicht gelelftet «erben. »ofeetloaooeeto, vt» feche« aespalt«»« R»rpu»z«U« »t«i »«m Naum fvk Instra« au» Nu» *»t »«n »r<yaa»a ö»r »mt-tzou-t- mannschaft acha»arz«ab«ra >»pfa^ sonst I» Pf,. *«N,m-»«fiyaü « Ps,. S«',r»,«r»a nkschMm ,nlsvr«ch«n»,r Nada«, stnnad»» »»nstn>,>,»adl» spöt«stia»»>/^IH» km>«o,».. )vk ,,hlch Im «a, a>,nn »I« stuf,al« de» Sn/iräti» durch Irrnsorrchrr,rs»lat oo«r -m Manuskript nicht drutiich I«»dm 'st, /luer Tageblatt — S»s,r«i»n,»,»i»> v«, s«cho- «»»»«»»»»>»» durch »as»r» »»»«« srei In» stau» monatlich »« psL doi drr ««schest.st.ll, »di arhoit monatllchSdpsa.u. «dchont» Itch I» Pf,. »«> tor Post b,stillt und KIdst at,,d»tt »Iirt.llddrltch t^o Ml., monaillch^d» ps^. durchs,» MLLMLE mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsbla«. ZLEL8AM W'MstuA^ - - . . - -- «»ns»»»--ss. w.nn »>. stuf,°l'. ,n/«a... all« postaastalt,n und »N,str«,„ a,i>m,n S,st«Uun,,a «at,,,«n. Nr. ISO. Sinnlose veMßuilg Aarschaus ümck üie Küssen. Warschau un- Iwaagoroö iu -rutsche« Besitz. — Zortschrltte -er verbünüeten zwischen Weichsel un- Sug. — Unser Vormarsch gegen Kowno. — Italienische Mißerfolge an -er Tiroler Grenze un- im G-rzkscheu. — Der -rutsche Notenwechsel mit Amerika. — Buch -ie Italiener wollen sich an -en Var-aoellen blutige Köpfe holen. — was «er-en -ke neutrale« Salkanslaaten tun! lllarrcdau un«l livsngoroa beretzl. Por noch nicht gar zu lamllker Zeit am 21. Juli äußette sich die Daily Mai! Wer die Bedeutung Warschaus in poli tischer und militärischer Hinsicht. Wlail'chau sei, so hieß es in dem offenbar von einer wohlunterrichteten Persönlichleit stammenden Artikel, die dritte in der Reche der russischen Grossstädte. Wnffchau 'ei mit seiner Million Einwohner eine Verschmelzung von Manchester und Jor* — ein groh es Industriezentrum, geadelt durch eine historische De gangen- heit. J,i militärischer Hinsicht hielt das Blatt — und mit Recht — d e Haupstadt Polens mit ihren vnehachen Bachn- nerbindungen ür einen Punkt non größter Bedeutung. Kommt dieser Punkt in die Hände der Deutschen, dann sind die Russen an allen Enden behindert. >— Der Fall von dem das endliche Blatt nur mit einem gewissen Schauder zu sprechen vermochte, ist eingetreten. Marschau ist in deut schem Besitz, in der alten Hauptstadt des Königreichs Polen, die das englische Blatt die »dritte Hauptstadt Rußlands nennt, weht die schswayz-weiß-rote Fahne. Die gewaltigste llmsassungsbewegung, die die Weltgeschichte je gesehen hat, hat zu einem Erfolg geführt der uns der Entscheidung des gewaltigen Dölkerringens um ein großes Stück näher bringt. Mögen die Russen sich abmlühen, den Fahl Warschaus als unbeträchtlich hinzustellen, umd sich mit der wertvollen Tiefe ihres Kriegsschauplatzes trösten, die Zeugnisse ihrer Bundes genossen beweisen uns hinreichend, weich gewaltigen Sieg unsere tapferen Truppen in wochenlang«» erbitterten Kümp fen erstrittein haben. Die russische Wage, die uns zerschmet tern sollte, hat sich gebrochen an den Reihen unserer helden mütigen Krieger, .sie ist danL der überlegenen Kri^skunst unserer Heerführer gurückgedämmt worden und wird wohl nicht miede' vorbrechen können. Das ist die militärische Bedeutung des Falles van Warschau. Ihr kommt gleich die politische. Wenn sie in Rußland leibst noch einige Zeit ver schleiert rverden kann, in den neutralen Staaten wird man sie erkennen — und sich danach richten. Und fast gleichzeitig mit Warschau ist Iwangorod in unsere Hände gefallen. Nun fehlt nur noch NowatGsorgiawslk — auch Liefe hohe Säule kann stürzen über Nacht — und die gange Weichsel, linie ist unser. Fallende Festungen und weichende Feinde, das sind die Bilder, die sich jetzt unseren nach Osten gerichteten Augen austun. Bvest-Litawsk ist jetzt die Haupt* zuflucht der Russen, doch auch diese ist bereits nicht mehr sicher. Ankündigung de« Fall» von WKkMm kn Petersburg. Eine am 4. August nachmittags in Petersburg von den Blättern verbreitete halbamtliche Note Ändet die Räumung Warschau« als unmittelbar bevor» stehend an. Die Not« bemerkte, daß von einem Falle Warschaus nicht gesprochen werden könne, da die Aufgabe der Stadt im Plane des russischen Oberkomnandievenden einbegriffen sei. (!) Das Gros der in Warschau .stationiert gewesenen russischen Truppen fei mit allem Kriegsmaterial und Train bereits abtr anspovtiert und habe neue Verteidigungsstellungen bezogen. Di« noch vor. handenen Truppen Müden nur solange Widerstand leisten bis der Abmarsch der letzten Ab-tMangen gesichert sei. Unter diesen Umständen brauche ein Bombardement der inneren Stadt nicht befürchtet zu werden. In dem Schlußsatz bemerkte di« Note, daß der strategische Erfolg der Deutschen infolge der Borstchtsm^chivlhmen Rußlands gleich Null sei, doch auch das morglffche Gewicht der Besetzung der polnifen Haupt stadt erscheine sehr verringert infolge der von den Deutschen seit zehn Monaten genommenen Vorschußlorbeeren. (U) Auszeichnung des Prinzen Sespold. Die Korrespondenz Hoffmann meldet amtlich: Prinz Leopold von Bayern hat dem Käniig telegraphisch die Ein» nähme Warschaus gemeldet. Der König hat darauf dem Prinzen Leopold das Ejroßckreu- de» Militär» Max-Joseph-Ord*«» vmLfichen. > < ' ""Bl vtk umiicdt silirgrbtMt vo» deut«! I —I Großes Hauptquartier, flugusi vor«, westlicher Kriegsschauplatz. Die Kämpfe am Ltngekopf und südlich dauern noch an. Durch unsere Abwehrgeschütze wurden vier feindliche Flugzeuge zur Landung gezwungen, eins davon verbrannte, eins wurde zerschoßen. An der Küste fiel ein französisches Wasserflugzeug mit seinen Insassen in unsere Hände. Westlich»» Kris-sschauplatz. In K»rl»nd fanden in der Gegend von Popel, 60 km nordöstlich von Pontewiez, und bet Kowarsk und Kurkle, nordöstlich von Wilkomisrz, für uus erfolgreich« Reite,kämpf« statt. An der Aar««» front südlich von Lomza machten die deutschen Armeen trotz hartnäckigstem Widerstand der Rusten weiter Fortschritte. Zwischen Bugmündung und NasielSk durchstießen Einschließungstruppen von Norvo-GeoraiervSk -«fite feindlich« Stellung südlich von vlendoftw» und drangen gegen den unteren Narew vor. Unser Luftschiffgeschwader belegte gestern die Bahnhofsanlagen von vialystok mit Bomben. Wie in dem gestrigen Tagesberichte erwähnt, hatten die Rusten, nachdem sie aus dem äußeren und inneren Fortgürtel von Warschau geworfen waren, ohne daß die Stadt irgendwie in Mitleiden schaft gezogen war, diese geräumt und waren nach Praga auf das rechte Weichselufer zurückgewichen. Von dort aus beschieße» sie seit gestern da» Stadt inner» Warschau» stark mit Artillerie und Infan terie; besonders scheinen es die Russen auf die Zer, stäruug de» alten polnische» Kö»ig»schlosse» abge sehen zu haben. Unseren Truppe» wird in einer Stadt von der Größe Warschaus natürlich durch solche» Streufeuer kei» Schaden zugefügt. Man wird demnach nicht gut die russische Behauptung glauben können, daß die Räumung der polnischen Hauptstadt aus Schonungsrücksichten erfolgt sei. Gü--stllcher Kriegsschauplatz. Unsere über die Weichsel oorgedrungenen Truppen nahmen einige feindliche Stellungen. Feindliche Gegenangriff« bleiben erfolglos. Die Armeen des Generalfeldmarschalls von Mackensen setzten die verfolgung-kiimpfe fort. Nordöstlich von Nowo-Alexandria wurde der Gegner von österreichisch-ungarischen Truppen bei Sawin, nörd lich von Gholm von Deutschen au» seinen Stellungen geworfen. Oberst» Heeresleitung. Na» Echo in Deutschland. Zum Fall von Warschau mild Iwangorod hangen die Berliner Abendblätter Artikel, in denen st« auf Li« Be deutung der Eroberung der beiden Festungen Hinweisen und dankbar den herrlichen Laten der verbündeten Heerführer und Soldaten Anerkennung »Em In allen Straßen Der- lins wehten die Fahnen vulf öffentlichen und privaten Ge bäuden, und di« Glocken verkündeten den großen Sieg. Uelberall sah man freudig erregte Gesichter, einer rief dem anderen beim Belkanntwerden der Nachricht die frohe Bot- schäft zu, und es bildeten sich fröhliche Gruppen, wie in den ststqn Sieges tagen «ach der Movihmachung. — Die Franks. Ztg. sagt: Der Fall Warschau» bildet einen Markstein des gangen Feldzuges. Sein« Bedeutung haben im voraus uns«« Feind« hevvorgcholbon, wobei sie sich selbst trügeri schen Trost zutzüsprachon suchten. Warschau bildet von jetzt am die feste Schranke, di« Deutschland gegen Osten sichert. Au» dm wütenden WKffeMrm der Riefenschlacht, die -wt- schm der Ostsee und dm Dnjästr üb« die Ebenen Osteuro, pas tobt, tritt der Fall Warschau» empor wie der Helle Klang ein« «hemm Posaun«. Gr uufft Deutschland auf zur Andacht und zur Feier de» Stege»; er tönt al» Mahnruf durch die gange Wett als Borbote dos Gerichts über unsere Feinde. In den entlegensten JnMn des Ozeans wird man von Warschaus Fall reden und hören und die Kunde wird -ei all« Macht mb di» SKStza Dsutfchland, bezeugen. Dl« Jubelnachricht in Wim. Schon in den Vormittagsstunden verbreitete sich in Wien das Gerücht vom Falle Marschaus. Als die Nach- richt in dm ersten Nvchmittagsstunden durch den Bericht der deutschen Heeresleitung bestätigt wurde, durchlief die Jubelkunde die gange Stadt. Bor Len, Redaktionen, die Sonderblätter veranstalteten, fammslten sich Menfchrn- mengm an. Die Blätter gingen von Hand zu Hand. Ms Hurrarufe auf die verbündeten Armeen und ihre ruhmreichen Feüdherven erschollen, würden sie vielstimmig wiederholt. Kurze Zeit darauf schmückten Fahnen die Häuser. Bürger- m eister Weißktrchner ordnet« sofort di« Beflaggung der Gemeindegebäude an. Ws in den späteren Nachmittags, stunden auch die Nachricht von der Besetzung von Iwangorod bekannt wurde, steigerte sich die Begeiste rung und der Jubel den Bevölkerung, die sich in spontanen patriotischen Kundgebungen Lütt machten. Auch aus den Provinzstädten treUen Meldungen über begeisterte Aufnahme der Nachrichten von dem Falle Warschaus und Iwangorod» ein. (W.T.B.) yermrelcfilrcfi-ungarlrcder NrlegZbeNcht. Amtlich wird i« «hm verlautbchst de« 8. August 1818: Russischer Krise,»fch»»pl»t- Dir lange Reihe von Erfoslgen, »oelche die Verbündete» sott der Mdischlacht am Dunafsee i!n EiMzien, in Süd. und Rordpolen und in den Ostseeprovtnzen errungen haben, wurden kuH di« Inbesitznahme von Iwangorod und Warschau gekrönt. Heute find deutsche Truppen der Armee de» Prinzen Leopold von Nähern in der Hauptstadt vou RusfischPolen eingerückt. ZMchen Weichsel uad vng dringe» die beiden Verbündeten »ater Verfolg»»-», kämpfe« gege« Norden vor. OesterreschM-ungarische Rei- terei hat UsttL»,, »««tsche Wl«»lmsir?Wolyn»k> erreicht. Sonst blieb di« Log« »«verändert. Italien tscherKri«g»sch»«platz. A» der Lirolser Front kchn es nur in der Gegend Le» Kreuzbergsattel, zu größeren Kämpfen. Sin gestern morgm begonnener Angriff Non mehreren Bataillonen de» italienischen Infanterie-Regiment» Rri. 92 gegen die Neme». Alpe (nordöstlich de» Kreuzbergsättel») briach blut lg zusammen. Der Feind ging naschmittags teilweise flucht, rrtig in di« Wälder südlich des IKsreuzbache» zurück. Zur Entbastung dieser italienischen Kräfte versuchte am Rach, mittag ein feindliche» Nastpillon gegen die Sri-Kofl-Ttrllung (unmittelbar nördlich de» Satttl») Norzubrechen. Ruch di«, m wurd« nach kurzem KHnp> znrAckgefHlagen und verlor etwa 199 Mann an Loten. Der valt^llonrlomman. >ant und mehrere Offiziere de» Bataillons fielen. Unsere Verluste in diesem Ges echte wchen geling. ZmGörziischen unterhielten die Italiener seit gestern mittag wieder ein heftigere» Artilleriisei'euer gegen unsere Stellungen am Pla teau von Doberdo. Al» feijMiche Infanterie von Tagrado and von südlich Gdmchssin-i her zum Angriff» vorzngehen ver sucht«, wurde sie durch unschse Artillerie zusaimmenge- schossen. An allen sonstigen Konten hat sich nicht» Wesentliche, ereignet. (W.T.V.) Der Stellvertreter de» Chef» de» Generalstab». von -oefer, Feldmurschpll-Leutnmrt. Bk Vetter vorvSrir gegen homo. Unser Vormarsch gegen die russische Njemen - Festung Kowno hat in den letzten Lagen gute Fortschritte gemacht. Besonder» nordöstlich von Suwalki sind starke russische Siel- lungen erstürmt worden. Nach der Kopenhagener Zeitung Politiken sicht das russisch« Blatt Nomoje Wremja in diesem siegreichen Dorgchsn unserer Truppen diegrößt« Gefahrfürda, russische Heer, da durch Eroberung der Festung Kowno und durch Gewinnung des östlichen Ufer, des Njemen der russische Rückzug aus da» schwerste bedroht sei. Di« Durchbrechung der Narew - Linie fei bei weitem nicht von so schweren Foligan gewesen, wie es dir mit Sicherheit gu erwartende Durchbrechung der Njemen« Linie sein würde. Während die Nomoje Wremja diese ban gen Betrachtungen ansteltte, halben Misere Truppen an die- ser gefährdetem Stelle mit großer Oißfensivckraft ihre Unter nehmungen LurchgeWhrt. Der jüngste Dorstotz in der Rich- tuntz sagen Oltta zu beiden Seiten der Bahn mar die Ein- lettung Mr di» weiter« Entwicklung eine» planmäßig«»