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kg« ne Fernsprecher Nr 210. «I^Ndru Amtsblatt. Q6 ISIS 114 t. l zu «r erklärt der Kaiser, werde in Scherben einverleibt werden. Einverleibung !>L8Lb, Riek A»m- 8«rft. » baUad Hell »uf. , 8 llhr )er AuS- tibt. Ian: n. «chu- Htlsch-r «eil g zu ver ¬ ein i. V. «abend Nhr ävmig. r Uhr die elsaß-lothringische Verfassung geschlagen, das Land in Preußen Er bestätigt damit, daß die in Preußen die sch Werste ihm mehrere Ordnungsrufe zuzogen. Ein Schlußan trag beendete die Debatte. Morgen toll die äußere Po litik herankommen. llen tige rtei- mch hme nse- ben. >eu- Das Standesamt nimmt Geburt-- und Sterbefall-meldungen Vorm, von 8—S Uhr entgegen. Das Schauamt ist ebenfalls vorm. von 8—S Uhr geöffnet. Gtadtrat Eibenstock, den io. Mai 1912. Anläßlich des Geburtstages Sr. Majestät des Königs Friedrich August bleiben Irettag, den 24. Mai 1912 die Ratsdienststelle« geschloffen. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. .. .n - - - .iS----- 1g. Jahrgang. " "— Sonntag, den 19. Mai Amts- Md Anzeigeblatt Mr den Smtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung Wg len lei Mg die Per t gestern iner We ezw. Ge lckermstr. Strafe ist, es ist ja der Vertu st der bürgerli ch e n E h r e (Pfuirufe rechts, großer Lärm). Die Versetz ung in die unterste Klasse der deutschen Neichs- zugehörigkeit, ins Preußenländ (die folgenden Worte ge hen in dem ungeheuren Tumult unter, andau ernde Pfuirufe uno Rufe von rechts: Wo bleiben die Ordnungsrufe? Präsident Dr. Kämpf: Herr Scheide mann, Sie zwingen mich, Sie zur Ordnung zu rufen). Rot im Gesicht erhebt sich der Reichskanzler und verläßt mit den anderen Regierungsvertretern den Saal. Am Bundesratstisch bleibt nur der Unterstaats sekretär im Reichsamt des Innern, Richter, sitzen, der hernach aber auch herausgeht. Auch ein Teil der Rechten verläßt den Saal unter Rausrufen der Sozial demokraten. Präsident Dr. Kämpf: Ich behalte mir vor, nach Einsicht in das Stenogramm Herrn Scheidemann zur Ordnung zu rufen. Große Verblüffung herrscht nun im Hause und leb hafteste Erregung, in der die folgenden Reden des Abg. Spahn und Schwerin-Löwitz völlig untergingen. Inzwischen hatte Präsident Kämpf, der bekanntlich etwas schwerhörig ist, und wohl die Aeußerungen SchÄ- demanns nicht voll verstanden hatte, in das amtliche Stenogramm Einsicht genommen und nunmehr den Ordnungsruf erteilt. Daraufhin erschienen die Bun desratsmitglieder und einige Minuten darauf auch drr Reichskanzler, unter lebhaften Aha-Rufen der Sozial demokraten. Nach der Rede Lalcers erhob sich Herr v Bethm a n n-H ollweg, um die Vorgänge im Hau se nur ganz kurz zu streifen und dann sehr ausführlich den Gravenstaoener Kall zu beleuchten. Zum Schlüße erst ging er kurz auf die kaiserlichen Aeußerun gen ein, deren authentischen Wortlaut er zwar nicht mitteilte, für die er aber die volle Verantwor tung übernahm. Er betonte das gute Recht des Kaisers, wie jedes anderen Deutschen, seinen Be- fürchtungenüberdenGang der Dinge in den Reichslanden Ausdruck zu geben. Später iprach noch der Genoise Lensch gegen den Reichskanzler an Worten, die für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, vvAHAAt Neuherde, Gberstützengrün, Schönheide, Zchönheiderhammer,5osa,Unterstützengrün,wildenthalusro. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn» und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Seil: 12 Pfennige. Sm Etlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Ausregende Szenen auch im Reichstage. Vor der letzten Reichstagswahl haben sich bekannt lich die sozialdemokratischen Blätter und Agitatoren ent rüstet über die „Dreistigkeit der bürgerlichen Presse", die Sozialdemokraten als antinational hinzustellen. Jetzt, nach der Wahl, zeigen die Herren von der sozial demokratischen Partei ihre wahre Gestalt, haben sie es doch nicht mehr nötig, beim Bürgertum um Stimmen zu buhlen. Was Genosse Scheidemann in der gestrigen Reichstags-Sitzung gesagt, war so ungefähr das An tinationalste, was auf diesem Gebiete geleistet werden konnte. Zu Beginn der gestrigen Sitzung stellte der Welfe Colshorn die kur^e Anfrage nach dem authentischen Wortlaut der Kundgebung des Kaisers an den Straß burger Bürgermeister über eventuelle Einverleibung Els aß-L »Ihringens in Preußen und nach der verfassungs mäßigen Verantwortung des Reichskanzlers für diese kaiserliche Kundgebung. Reichskanzler v. Bethmann Hollweg: Ich werde dazu bei der unmittelbar bevorstehenden Beratung meines Etats sprechen. Es folgt der Etat des Reichskanzlers. Zuerst soll über die innere Politik und dann beim Etat des Auswärtigen Amts über die auswärtige Po litik gesprochen werden. Abg. Scheidemann (Soz.): In den Reichskanz- lernekrologen, die wohl sehr bald geschrieben werden müssen, wird man ihm zugutehalten, daß es nicht leicht ist, in der Zeit des Uebergangs zielsichere Politik zu machen. Das System des persönlichen Regiments ist zum Untergang reif. Die Reichsfinanzpolitik ist am Ende ihres Lateins. Mandel wird Exzellenz und dann Türkei. — EinErfolg der Italiener auf Rhodos. In der italienischen Deputiertenkammer verlas der Minister präsident die neuesten Telegramme aus Rhodos, wonach u. a. die türkische Garnison der Insel unter ehrenvollen Bedingungen kapituliert hat. Oertliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, l8. Mai. Mit dem gestrigen 17 Mai konnte Eibenstock auf den 75jährigen Besitz einer Zeitung und einer Buchdrucker.'i zu- rüüblicken. Aus diesem Anlaß haben wir in einem ausführlichen Festartikel diesem Jubiläum Rechnung tragen wollen; den Artikel finden unsere Leser in der heutigen Beilage. - Eibenstock, 18. Mai. Die Sammluugen für ein Luftfahrzeug „O b e re rz g rb i r ge ' in un serem Bezirke dürften bis jetzt den Betrag von 2MLX) Mark ergeben haben. Dem Komitee für diese Luftfahr- zeugspende sind noch folgende Eibenstocker Herren bei getreten: Rechtsanwalt Haßfurther, Geheimer Forst rat Schumann und Fabrikbesitzer Rockstroh. — Dresden, 17. Mai. Aus Serajewo wird gemel det: Der Kronprinz von Sachsen ist gestern nach zweitägigem Aufenthalt in Jaize um 12°/. Uhr mittags zu Wagen nach Banjaluka weitergereist und dort abends einge troffen. In Jaize besichtigte der Kronprinz da» Kastell mit den Katakomben, sowie den Wasserfall, unternahm dann einen Ausflug nach Jezaro und besuchte das dortige Franziskaner» klafter. Der Kronprinz äußerte sein Entzücken über die Na turschönheiten von Jezaro und seine Umgebung. — Dresden, 17. Mai. Die Finanzdeputation der zweiten Kammer berichtet eingehend über die beabsichtigte Teilung der Amtshauptmannschaft Zwickau und kommt zu dem Antrag, die König!. StaatSregierung zu ersuchen, eine Amtshauptmannschaft mit dem Sitze in Wer dau zu errichten, die Petition des Rats und der Stadtverord neten zu Werdau mit den Anschlußpetitionen durch den An trag für erledigt zu erklären, die übrigen Petitionen aber auf sich beruhen zu lassen. — Zwickau, 17. Mai. Ein blutiges Fami lie n d r a m a hat sich heute früh hier abgespielt. Der Inhaber einer Modenakademie namens Fuhr hatte schon seit längerer Zeit mit schweren wirtschaftlichen Sorgen zu kämpfen, weshalb ihm der Entschluß kam, erst seine Frau und Tochter und darauf sich selbst zu töten. Im Einverständnis mit seiner Ehefrau erschoß er heute früh zunächst sei neTochterHedwigun beichtete dann die Waffe gegen seine Gattin, die er durch einen Schuß in die Schläfe schwer verletzte. In dem Glauben, daß seine Gattin bereits gestorben sei, tötete er sich selbst. Die Krau wurde noch lebend ins Krankenhaus gebracht, doch besteht wenig Hoffnung, sie zu retten. Lichtenstei n-Call überg, 17. Mai. Er stickt sind in der hiesigen Bezirksanstalt infolge Ran ch < v e r g i f 1 u n g die beiden Pfleglinge Landgraf und Frie del Landgraf, ein 77jähriger Greis aus Altstaot Wal denburg, hat infolge eines noch unaufgeklärten Grun des in den frühen Morgenstunden sein Bett angezM- det, sich dann daneben hingelegt und den Tod erwartet. Friedel, jein 44jähriger, aus Röblitz stammender Schlaf- kotlege, ist im Schlafe erstickt und hat anscheinend nichts von dem Brande bemerkt. Heute früh beim Wecken wur den beide tot aufgesunden. Die Angelegenheit wurde der Staatsanwaltschaft übergeben, die jedoch voraus sichtlich die Leichen bald zur Beerdigung freigeben wird. — AuerSwalde, 15. Mai. Einen ebenso interessan ten wie wertvollen Fund machte der prakt. Arzt E. Kauffmann. Beim Entfernen eines dürren ObstbaumeS fand man einen eisernen Topf, der beim Berühren in Staub zer fiel. Er war vom Rost völlig zerstört. Der Topf enthielt 20 sehr gut erhaltene S i l b er m ünz e n, die sich durch eine vorzügliche Prägung auszeichneten. Die Münzen sind in den Jahren 1520 dis 16.17 geprägt und stammen wahrscheinlich von einem cm :10jährigen Kriege vergrabenen Vermögen. — Schneeberg, 16. Mai. Der hier und in einigen Orten der Umgebung ausgebrochene Maurerstreik ist nach einer auf beiderseitigem Entgegenkommen beruhenden Einigung zwischen Arbeitbeberu und Arbeitern beendet. Die letzteren haben ihre Tätigkeit wieder ausgenommen. Ein vqugrpreir Vierteljahr!. M. 1.50 einschließl. d« .Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Vellage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen veichspostanstalten. Tagesgeschichte. »-NtsGlO»» — Der K <aijer in Homburg. Der Kaiser hör te Freitag vormittag den Bortrag des Chefs oes Mä- rinekabinetts, Admiral von Müller. Hieran schloß sich ein Vortrag des Staatssekretärs Delbrück über dir Er gebnisse der Konferenz, die im Reichsamte des Innern zur Beratung über Verbesserung der Sicherheitsmaß nahmen im Seeverkehr getagt hat. Außer den Ver tretern der verschiedenen Schiffahrtsgesellschaften nahm an der Tagung auch der Vorsitzende der Seeberufsgenos- senschaft teil. Die Herren waren auch zur Frühstücks tafel geladen. Die Kaiserin unternahm sodann eine Autofahrt nach dem Taunus, und begab sich dann zu Fuß nach Saalburg. A — Eine Kabinettsorder des Kaisers. Auf Befehl des Kaiser» haben am Donnerstag die großen Kreuzer „Mneta" „Viktoria Louise" und „Friedrich Karl" die dänische Königsjacht „Danebrog", auf der sich die Leiche des Königs von Dänemark befand, bis zur deutschen HoyeitSgrenze bei Gjedser Riff eskortiert und dort einen Trauersalut abgegeben. Freitag vormittag haben alle im Kieler Kriegshafen liegenden Schiffe halbmast geflaggt. Um 12 Uhr wurde dann ein Trauer salut von 21 Schuß in Abständen von drei Minuten gefeuert. Mutzkand. — Verschärfung der russisch-türkischen Beziehungen. Als bemerkenswert darf es angesehen werden, daß der russische Botschafter von Giers Donnerstag auf der Pforte eine große Liste, enthaltend alle schwebenden Re klamationen russischer Untertanen, überreichte und auf mög lichst schnelle Erledigung derselben großen Wert legte. Die erfolgte Ueberreichuna der Liste wird hier als ein wenig gün stiges Symptom aufgefaßt. Man erblickt darin den Ausdruck einer Verschärfung der Lage und einen Vorboten der bei Rußland in Vorbereitung begriffenen Entschädiaungsforde- rung für die durch die Dardanellensperre dem russischen Han del zugefügten Schäden. Aremkreich. — Louis Botschafter in Berlin? An amtli cher Stelle bestätigt man, daß der französische Botschafter in Petersburg, Louis, seine Rückberufung beantragt hat. Es wird hinzugefügt, daß LouiS wünscht, seinen Posten zu ver lassen, um zu verhindern, daß Rußland in der Meerengen frage interveniere. Wie verlautet, ist es nicht unmöglich, 'baß Louis nach Berlin berufen werden wird. Jedenfalls steht mit dem Rücktritt des Petersburger französischen Botschafters ein allgemeiner Diplomatenschub bevor. , Dänemark. > - König Friedrichs letzte Fahrt. Die An kunft des „Danebrog" in Kopenhagen erfolgte Freitag mittag, wo unter großen Zeremonien die Leiche an Land gebracht und in die Schloßkapelle übergeführt wurde. Die Beisetzung erfolgt am 24. Mai von Nos- kilde aus in der Domkirche. König Christian richtete an das Volk eine Botschaft, in der er sagt, daß er glaube, ^n Uebereinstimmung mit dem Geiste seines verstorbenen Vaters zu handeln, wenn er das Volk bitte, die Geld beträge, welche zur Stiftung von gpldenen und silbernen Kränzen zur Beisetzung bestimmt seien, für wohltätige Zwecke zu verwenden. Zur Beisetzung des Königs Friedrich von Dänemark am 24. Mai Hal der deutsche Kronprinz sein Erscheinen angcmeldet. GliOliMd. Eine Rede Churchills. Auf einem Bankett der Gesellschaft der Schiffbauer hiblt der englische Ma- rinemintster Churchill eine Rede, in der er ausfnhrte, daß es seinePflicht sei, in diesem Jahre das Parlament wieder um Mannschaften, Geld und Kriegsmaterial an- zugehcn, und wenn auch der Ergänzungsetat nicht so groß ausfallen wird, wie einige hoffen und ankere fürch ten, sc hat die Regierung keinen Zweifel, daß sie das Unterhaus davon wird überzeugen können, daß das Geforderte notwendig und ausreichend ist. iriuüt- i»on , >n äurok Vsr-